Hallo Leute,
ich habe versucht zu ergründen, wieso ich schwach geworden bin und ich meiner Ex-Freundin geschrieben habe. Ich habe da jemanden, der mich in bestimmten Lebensbereich unterstützt. Bei ihm bin ich jetzt auch wegen meiner aktuellen Trennung, nur leider löst er bei mir genau das Gegenteil aus. Aus diesem Grund habe ich ihm eine Mail geschrieben um bekannt zu geben, dass ich diese Art von Hilfe für mich nicht mehr in Anspruch nehmen möchte:
Hallo Herr x.,
seid unserem letzten Gespräch hat sich für mich die Situation weitaus verschlimmert. Ich möchte Ihnen wirklich keine Vorwürfe machen, denn Sie versuchen nur Ihr Bestes. Es ist so, dass ich jedes mal in unseren Gesprächen merke, wie sehr ich negativ getriggert werde. Es hat sich in den letzten Wochen absolut nichts verbessert, eher im Gegenteil, es wird immer schlimmer. Ein Beispiel ist, als Sie mich gefragt haben, warum ich mich nicht bei meiner Ex-Freundin melde, obwohl ich Ihnen meine Meinung über den Kontaktabbruch genannt habe. Ich war wirklich fest entschlossen, es für mich durchzuziehen. Sie fragen trotzdem noch einmal warum ich mich nicht bei ihr melde. Sie stellen die Fragen so, das ich oft das Gefühl bekomme was falsches zu tun oder was falsches zu denken. Das macht mich immer mehr unsicherer in meiner Trennungsverarbeitung. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich möchte Ihren Job nicht schlecht reden!
Leider ist es so, dass ich mich dazu verleiten lassen habe, meine Ex Freundin heute zu kontaktieren. Ich habe meinen Kontaktabbruch ihr gegenüber sogar gerechtfertigt, nur damit sie mir zurück schreibt. Ich dachte, dadurch würde ich den Kummer besser in den Griff bekommen. Ich hatte einfach ein schlechtes Gewissen nach unserem letzten Gespräch bei Ihnen. Meine Ex hat meine Schwäche natürlich sofort erkannt und gleich drauf los gebohrt, abgebrüht und emotionslos, wie sie es schon immer getan hat. Und sie hat in Ihren Antworten dreckig gelogen bis sich die Balken biegen, das war aus ihrer Schreibweise deutlich heraus zu lesen. Jetzt ist genau der Fall eingetreten, den ich nicht wollte: Sie ignoriert mich jetzt.
Sie hat mich vor fast 2 Monaten rausgeschmissen, ohne wirkliche Erklärungen - nur Beleidigungen und üble Nachrede. Ihr Verhalten vor der Trennung deutet einfach darauf hin, dass sie jemand anderen hat. Und so ist es auch. Heute habe ich den Beweis erbracht. Um meine Vermutungen zu untermauern, bin 1 Stunde nach ihre letzten Nachricht losgefahren und habe bei ihr Zuhause nachgeschaut. Sie da, es ist ein anderer Mann.
Nach mindestens 10 Vorwärts-Schritten bin ich jetzt 7-8 Schritte zurück gefallen. Wofür das ganze? Ich wollte stark sein, mein Leben wieder fest im Griff bekommen, ich hatte genaue Vorstellungen wie ich die Trennung durchstehe - jetzt fühle ich mich wie Elend. Es ist mir sogar peinlich meiner Ex überhaupt geschrieben zu haben. Ich habe einfach meinen eigenen Stolz gebrochen - nur weil ich ein schlechtes Gewissen bekommen habe.
Sie haben mir bei unserem letzten Gespräch auch deutlich gesagt, dass ich jetzt alles verloren habe: Die Beziehung, die mir vor über 5 Jahren alles geben hat, was ich brauchte - Stichpunkt (Ur-Bedürfnisse). Dann meine jetzige Ex-Beziehung (kennen uns 9 Jahre), wo ich einfach zum Schluss ausgetauscht wurde. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich fühle mich einfach nur noch schwach, als Versager, Memme, Nichtskönner.
Als wir den Termin beendet haben und ich nach Hause gefahren bin, kochte ich nur noch mehr vor Wut. Ich war eh schon wütend während der Kontaktsperre, aber das war dann der Höhepunkt. Ich habe während der Rückfahrt am ganzen Körper gezittert. Ich schwitze immer noch Nachts im Bett. Ich gehe immer noch mit Tränen ins Bett. Ich kann einfach nicht mehr. Sie sagen ja selbst, dass Sie nicht verstehen können, warum ich noch so ein Gefühlschaos wegen meiner Ex-Freundin habe. Ja, einfach jeder sagt mir, ich soll doch froh sein, dass ich sie losgeworden bin. Aber im Moment bin ich einfach nicht in der Verfassung so klar zu denken. Ich denke, ich bin mit meiner Sentimentalität schlicht und ergreifend überfordert. Statt das ich die Hilfe richtig in Anspruch nehme, mache ich nur noch alles schlimmer.
Ich vergesse einfach, dass alles, was ich an Gedanken aufbringe, Zeitverschwendung ist. Ich gehe im Moment ziemlich hart mit mir ins Gericht. Tue Dinge, die mir nicht gut tun. Ich kann nichts positives sehen, egal ob ich Sport mache, mich mit Freunden treffe, Party mache oder Arbeiten gehe.
Herr x., es tut mir wirklich leid, aber ich kann in dieser Sache keinen weiteren Termin mehr bei Ihnen wahrnehmen. Das Problem liegt an mir. Ich werde mir einen Verhaltenstherapeuten suchen damit ich meine ausgeprägte Sentimentalität endlich in den Griff bekomme. Ich kann jetzt so wie es ist, nicht mehr weiter machen. Ich muss mir einen anderen Weg suchen um da raus zu kommen.
Ich danke Ihnen trotzdem vielmals für Ihre Unterstützung, die Sie mir entgegen gebracht haben.
Mit freundlichen Grüßen
x.
Ich stehe jetzt einfach total neben der Spur. Ich muss mich sammeln und jetzt neu überlegen, wie ich weiter machen soll. Habt ihr noch irgendwelche Tipps für mich, oder habe ich mir bereits schon die Antwort gegeben?
29.03.2018 00:34 •
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