Unglücklich seit Affäre

Zitat von Butterblume63:

Was mich so wundert,dass viele junge Frauen anscheinend Angst haben alleinerziehend zu sein. In meiner Jugend war es eher chic ein Kind zu bekommen ohne den Mann an der Backe haben zu wollen.
Nun wird an Beziehungen sich geklammert an denen man lieber zerbricht statt den Mut zu haben selbstständig und befreit sein Leben autonom zu gestalten.

Hier kann ich dich vielleicht ein wenig erhellen....
Die Familien sind sehr klein geworden!
Früher hatte man riesige Familien und war nie wirklich alleine... Heute sind viele Einzelkinder oder haben maximal ein Geschwister, das sich wenig interessiert. (So sieht es bei uns und in unserem gesamten Bekanntenkreis tatsächlich aus!)
Tanten - Fehlanzeige. Cousinen... kennt man kaum...
Da gibt es keine alten Jungfern mehr, so wie früher in jeder Familie, die sich darum reißen, den Frauen mit den Babys zu helfen.
Zudem sind die Mütter selbst auch älter... und ich habe festgestellt, nicht nur bei mir sondern bei vielen anderen, dass da die Gefühlslage sich etwas ändert und Familie generell, also auch die kleinen Reste und Stabilität zunehmend wichtiger werden...
Mit Anfang 20 habe ich das noch sehr anders empfunden als jetzt mit knapp 40.

Großeltern sind heute im Schnitt 10-20 Jahre älter, viele benötigen selbst schon Pflege, viele sind auch schon nicht mehr da.
Ich kenne es aus unserem Umfeld kaum anders!
Da ist der Partner, wenn die Beziehung denn taugt, eine sehr wichtige und essenzielle Stütze.

Wer eine riesige Familie und sehr junge Eltern hinter sich hat, ist deutlich weniger bedürftig, was die Beziehung betrifft - da trennt es sich schneller, und sehr viel leichter.

@Grau
Ich kann dich sehr gut verstehen. Und auch dass dein Vertrauen nachhaltig zerstört ist. Wäre es bei mir auch, wenn mein Mann grundlos während der SS fremdgegangen wäre. Ich hätte das weder verzeihen wollen noch können, in dem Augenblick - nur nach einer Trennung irgendwann.
Ich hätte viel zu viel Angst, dass jemand, der grundlos fremdgeht es immer und immer wieder tut.

Eine Trennung auf Zeit - erstmal - würde ich dir auch empfehlen, das wäre sicher der beste Weg, um erstmal den Kopf frei zu bekommen.

Ich denke jede Zeit hat ihre eigenen Herausforderungen... und ihren eigenen Zeitgeist.
Viele junge Menschen sind sehr unsicher, allgemein, und haben viele Ängste/soziale Ängste.
Früher war das Leben auf gewisse Weise einfacher, in vielerlei Hinsicht. (Zu dem Schluss kamen meine Schwiegermutter, 74 und meine Mutter 67, vorgestern).

Über so viele Dinge dachte man nicht nach, es wird heute so vieles komplex zerredet, zerdacht, Panik gemacht und ein immenser Druck aufgebaut. Dem können sich viele Menschen nicht entziehen. Wohl den wenigen, denen es gelingt, die haben großes Glück.

Ich denke es ist für viele einfach die Frage ob sie es sich zutrauen in einer Welt, die immer größer, schneller und schnelllebiger ist, alleine und mit wenig Familie im Hintergrund Kinder großzuziehen. Viele Menschen sind belastet, viele Freundchaften oberflächlich geworden... es mag noch gute Freundschaften geben, aber es ist zunehmend seltener, diese Wahlverwandtschaften wo die Leute immer füreinander da sind... die meisten sind gut mit sich und ihrem eigenen Leben beschäftigt.
Bei manchen spielt sich das Thema Freundschaft auch nur noch über Social Media ab, was traurig ist. Aber auch Teil dieser Zeit.

@Grau wie steht es denn mit deinem Umfeld..?
Hast du Eltern, Familie und Freunde, die dich unterstützen?
Hättest du hier guten Rückhalt, falls du dich trennen würdest?
Oder wärst du dann erstmal sehr alleine..?