Unglücklich verliebt in Kollegin

Hallo und guten Abend zusammen,
ganz herzlichen Dank euch allen für eure engagierten, klugen Ratschläge! Ihr helft mir sehr weiter.

Der heutige Tag war ereignisreich:
Ich habe heute meinen Eintritt in den Ruhestand zum 31.01.2026 offiziell gemacht. Mein Stellvertreter dazu: Das ist für mich ein Schlag in die Magengrube. Eine andere wichtige Kollegin: du machst es richtig, die Zeit im Leben ist das wichtigste, die kann dir niemand zurückgeben.

Ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt und auf die Freiheit, die er mir bringt. Ich habe vorgesorgt, so dass ich mir diesen Schritt finanziell erlauben kann.

Dann habe ich meinen Resturlaub beantragt, mein letzter Arbeitstag wird der 17. Oktober in diesem Jahr sein.

Dann habe ich mit der Kollegin gesprochen. Sie sagt, dass sie traurig ist, dass ich gehe. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir wünsche, dass wir die verbleibenden Wochen professionell-kollegial-freundschaftlich miteinander umgehen sollten, mehr aber nicht. Sie hat gesagt, dass sie das akzeptiert. Es sei aber nicht ganz einfach für sie, ich sei mehr für sie als ein Freund und Kollege, was sie für mich empfinde, sei etwas zwischen Freund und Partner. Meine Antwort war, dass ich klare Verhältnisse haben möchte und sie bitte meinen Wunsch nach einem kollegial – freundlichen Umgang miteinander akzeptieren solle. Sie hat gesagt, dass sie das tun werde. Sie finde es aber schade, dass sie mich nun nicht mehr oft sehen werde, sie habe schon ausgerechnet, wie oft das nun sei.

Für mich ist es heute schon ein besonderer Tag, und zwar, weil ich jetzt mein beabsichtigte Ausscheiden aus der Firma offiziell gemacht habe. Der Beruf ist mir immer wichtig gewesen, vielleicht sogar zu wichtig, es kann schon sein, dass ich zu viel Energie und Lebenszeit in die Arbeit gesteckt habe und andere Sachen darüber vernachlässigt habe, insbesondere eine Partnerschaft in der Vergangenheit. Ich beschwere mich aber darüber nicht und hadere auch nicht damit, ich habe all diese Entscheidungen getroffen und der einzige, bei dem ich mich beschweren kann, bin ich selber.Für meine jetzige Arbeitsstelle habe ich viel tun müssen, und ich war riesig erfreut, als ich sie dann endlich bekommen habe. Die Zusage habe ich bekommen, als das legendäre Fußballspiel Brasilien gegen Deutschland bei der WM 2014 begonnen hatte, das bekanntlich mit dem 7:1 für Deutschland endete. Die Fußballfans von euch erinnern sich natürlich daran. Es kommt mir vor, als wäre es erst vor kurzem gewesen, die Zeit rast. Aber ich freue mich natürlich sehr auf den neuen Lebensabschnitt. Man weiß nie, wie viel gesunde Jahre einem noch verbleiben und ich möchte natürlich noch einige schöne Jahre erleben (dürfen).

Nochmals ganz lieben Dank an euch alle, ihr seid toll, habt mir sehr geholfen. Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend auch denen, die viel, ertragen müssen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es alles manchmal sehr schwer sein kann.

PS: Ich freue mich über die Klärung des Verhältnisses zu der Kollegin. Ich verspüre keinen Trennungsschmerz, keinen Groll, keine Eifersucht. Ich hoffe und denke, dass ich so mit der Sache gut abschließen kann.

Das funktioniert nun mal nicht auf Knopfdruck, liebe Solveig! Ich sehe mich aber auf einem guten Weg, bemühe mich nicht um sie, erwarte nichts, lass sie mir am A…. vorbeigehen und lebe mein Leben. Ich fühle auch kaum einen Verlust mehr.

Ich habe ja schon mal geschrieben, dass ich vllt. die Macke habe, Gefühle für Frauen zu entwickeln, die nicht verfügbar sind, jedenfalls für mich nicht, und das ich das nicht genug schätze, was ich habe bzw. haben kann. Hatte ich in der Vergangenheit schon zweimal, vllt. ist das ein Muster. Sie könnte die dritte in der Reihe sein.

Außerdem: In gut 6 Wochen endet mein Berufsleben. Sie hat in dieser Zeit 2 Wochen Urlaub und wird auch noch Homeoffice machen. Ich denke, dass ich sie höchstens noch 10 mal sehen werde. Und wenn ich sie nicht mehr sehe und mein Rentnerleben genieße, wird die Erinnerung an sie jeden Tag weniger. Ganz vergessen werde ich sie nie, das ist bei all meinen Verflossenen so.

Liebe Grüße!

@DieSeherin:
Guten Morgen! Ja, ich kann sogar sehr deutlich sein, und ich kann auch richtig hart sein und Dinge durchziehen. Ich bin nämlich ein sturer Westfale! . Nur mache ich die deutlichen, knallharten Ansagen wohl schon mal zu spät, gerade im partnerschaftlichen Bereich. Das könnte auch eine Macke von mir sein. Als Kind musste ich mich immer unterordnen, brav sein. Es könnte sein, dass das fortwirkt.