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Unglücklich verliebt in Kollegin

C
Zitat von Hansl:
Was für Verliebtheit?

?
JB ist doch verliebt.

15.04.2025 07:25 • #16


C
Zitat von JimBob894:
Und wer ruft mich heute an, für eine gute halbe Stunde, was eigentlich nicht nötig gewesen wäre? Sie natürlich.

Oben hat ja schon jemand nach den deutlichen Signalen gefragt - kannst Du die mal etwas genauer schildern?
Ich z.B. würde tatsächlich Menschen, bei denen ich merke, dass sie sich mehr mit mir erhoffen, für die ich aber selbst nur freundschaftliche Gefühle empfinde, niemals ohne Not anrufen - im dienstlichen Kontext würde ich im Zweifelsfall eher eine E-Mail schreiben und wenn es gar nicht anders ginge, würde ich ein Telefonat so kurz wir möglich halten. Ich würde auch versuchen, so etwas wie zufällige Treffen (wie an der Tanke oder so) eine Zeitlang zu vermeiden.

15.04.2025 07:33 • x 2 #17


A


Unglücklich verliebt in Kollegin

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M
@JimBob894

Hey, ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation wie du.Alter und Geschlecht spielen da ja eher weniger eine Rolle. Aber mich würde wirklich sehr interessieren, was du ihr für Signale gesendet hast, wie andere auch schon gefragt haben.
Ich finde es nämlich sehr sehr schwierig zu erkennen, was nun Signale sind und was nur kollegial gemeint ist. Es gibt Handlungen, die wirklich eindeutig sind, aber genügend, die eben so nicht eindeutig sind.

Aber ansonsten kann ich dich leider sehr gut verstehen. Mir ist es jetzt zum ersten Mal passiert, dass ich mich in einen vergebenen Mann verliebt habe, der mich abblitzen lassen hat, aber irgendwie es auch immer wieder schafft, mir den Kopf zu verdrehen. Denn er sendet meiner Meinung nach Signale. Und dadurch wühlt mich das immer wieder auf. Er ist einfach so warmherzig mir gegenüber. Und ich glaube, das ist bei dir ähnlich. Vielleicht wecken Kleinigkeiten ihrer Handlungen doch immer unterschwellig Hoffnungen bei dir. Sprechen deine Intuition an und deswegen flammt es auch immer wieder auf.

Deine Rente würde ich defintiv nicht davon abhängig machen. Aber ich würde dennoch versuchen eine Lösung zu finden. Versuche heraus zu finden, warum dich jedes Wiedersehen triggert. Das hilft mir persönlich derzeit zwar noch nicht, aber ich habe diese Erkenntnis auch gerade erst gewonnen. Und ich hoffe, dass es dadurch vielleicht einfacher wird.

16.04.2025 10:58 • #18


J
Hallo Ihr Lieben, zunächst mal besten Dank fürs Lesen und Eure wieder so hilfreichen Tipps!

@Caecilia: Ich sehe es genau so wie Du: Wenn ich merke, dass eine Frau für mich mehr als Freundschaft empfindet und ich diese Gefühle nicht erwidere, bleibe ich distanziert, damit sie merkt, was Sache ist und es lässt.

Von meiner Kollegin, in die ich mich verliebt habe, kamen - jedenfalls aus meiner Sicht - nie Signale, dass sie sich mit mir mehr als kollegiale Freundschaft am Arbeitsplatz vorstellen kann. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich nicht mehr ganz so jung bin und im Laufe der Jahrzehnte einige Frauen erlebt habe, die sehr deutlich und ganz unmissverständlich gezeigt haben, dass sie mehr möchten als Freundschaft. Ich habe sogar einige wenige Frauen kennen gelernt, die aus meiner Sicht völlig unangemessen aufdringlich und sogar übergriffig waren. So würde ich mich nie verhalten.

Zu meinen Signalen an die Kollegin: Sie ist im Sommer 2023 zu uns in die Abteilung gekommen. Ihr Mann hatte sie nach 25-jähriger Ehe verlassen, sie hätte die Ehe gern fortgesetzt. Sie hat zwei Töchter, die unter der Trennung gelitten haben. Im Zuge der Trennung musste auch das gemeinsame Haus verkauft werden, an dem sie sehr hing. Sie hat unter alledem gelitten, hat das auch gesagt, ab und an, aber selten, auch mal geweint, ist aber insgesamt sehr tough mit der Situation umgegangen, die Arbeit hat nie darunter gelitten. Von ihrer Art her ist sie sehr offen, erzählt viel Persönliches, ich bin da eher anders, erzähle ganz persönliche Sachen nur guten Freunden/Freundinnen.

Ich habe mich nach wenigen Wochen heftig in sie verliebt. Ich war sogar überrascht, dass ich überhaupt noch so tief empfinden kann. Natürlich habe ich versucht, ihr näherzukommen. Ich habe nach Feierabend und an Wochenenden WhatsApps über Freizeitaktivitäten, Hobbys usw. geschrieben, ein bisschen Smalltalk, da ist wenig von ihr zurückgekommen. Ich habe ihr auch einmal, als sie am nächsten Tag einen Anwaltstermin wegen der Scheidung hatte, geschrieben, dass sie eine Frau ist, die ich nie verlassen würde. Ihre Reaktion am nächsten Tag war die WhatsApp: Danke für die Blumen. Ich hatte insgesamt nicht den Eindruck, dass sie groß daran interessiert war, den WhatsApp-Kontakt zu vertiefen.

Sie hat die Angewohnheit, Kolleginnen und Kollegen zu umarmen, so vor oder nach Urlauben, an Geburtstagen, oder wenn man sich länger nicht gesehen hat. Ich hab da natürlich mitgemacht und die Umarmungen erwidert. Als wir uns im Herbst 2023 am Freitag vor meinem Geburtstag ins Wochenende verabschiedet haben, hat sie mich mit den Worten: Komm, lass Dich drücken, umarmt. Ich habe sie natürlich auch umarmt und dann locker ihre Hand gefasst. Die hat sie mir sogleich entzogen.

Vor gut einem Jahr ist sie umgezogen. Ich, Hobby-Heimwerker, was sie auch weiß, habe ihr zweimal angeboten, ihr beim Umzug zu helfen. Sie hat zweimal höflich abgelehnt.

Sie hat im Kollegenkreis, so beim Mittagessen, vor Weihnachten 2023, ausgiebig und mehrfach erzählt, dass sie mit einem Mann auf einem Weihnachtsmarkt in einer schönen Altstadt war. Mir hat sie mehrmals erzählt, sie sei mit Freunden auf einem Konzert gewesen. Einmal hat sie in einer Kantinenrunde erzählt, sie werde nach der Arbeit sofort zu ihrem Bekannten fahren. Eine Kollegin hat sie gefragt, ob dies ein neuer Partner sei, Das hat sie verneint. Vor knapp einem Jahr ist sie mit einer Gruppe in einen Kurzurlaub geflogen. Ein Mann hatte sie gefragt, ob sie nicht mitfahren wolle. Was in diesem Urlaub gelaufen ist, wie sie dort untergebracht war, weiß ich nicht. Dieser Mann hat ihr vor einem Jahr auch mal angeboten, dass sie ihn zu einem Champions League-Spiel begleitet, soweit ich weiß, ist sie aber nicht mitgegangen. All das hat sie mir und anderen von sich aus erzählt, ich hatte nicht gefragt. Am nächsten Arbeitstag nach diesem Kurzurlaub haben wir uns - reiner Zufall - morgens auf dem Parkplatz getroffen. Sie hat mich sofort umarmt.


All dies waren für mich Gründe, dass sich seit einem Jahr nichts unternehme, ihr näher zu kommen, und ich vielmehr versuche, sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Ich bin kein Stück weitergekommen. Ich frage sie nicht nach ihren privaten Aktivitäten. Wenn sie mir etwas von ihren Urlauben oder Freizeitplänen erzählt, kommen darin allerdings mittlerweile keine Männer vor. Wenn sie die Wahrheit erzählt, war sie im letzten Sommer und in diesem Frühjahr mit ihren Töchtern im Urlaub.

Allerdings schreibt sie mir mittlerweile auch über ihre Wochenendaktivitäten, ruft regelmäßig an, hat mir schon mehrfach gesagt, sie möchte mal in der Gegend, in der ich wohne (ist eine Tourismusregion), mit ihren Kindern was unternehmen, ob ich schöne Strecken oder Ziele wüsste, hält, wenn wir abends nach Haus fahren, neben mir, lächelt mich wunderschön an, sagt noch was Nettes... .

Mein Eindruck insgesamt ist, dass ich nicht mehr als ein netter Kollege für sie bin. Wie mich umarmt sie auch andere, teilweise sogar noch intensiver als mich, wie erst vor ein paar Tagen (ich gehe schon lange körperlich auf Abstand, In-den-Arm-nehmen nur zu Geburtstagen). Ich könnte ihr natürlich anbieten, mal mit mir in meiner Heimat zu wandern, rechne aber eher mit einem Korb, den ich am Arbeitsplatz nicht brauche.

Ich komme mit der Situation zurecht, es tut nur ein bißchen weh, würde sie gern mal richtig in den Arm nehmen, durch ihr Haar streichen und natürlich mehr. Wenn ich sie nicht sehe, vergeht das. Wenn wir uns bei der Heimfahrt noch mal sehen, sie so nett lächelt und dann aber in ihre Richtung fährt und ich in meine, bleibt eine leichte Trauer. Und die kommt auch ab und an, wenn ich zuhause bin und an sie denke. Irgendwie doof, dass das noch immer so ist.

Ob ihr mein Lebensstil gefällt, weiß ich nicht. Ich lebe in einem kleinen Dorf und muss mich - mit Geschwistern - um meine sehr pflegebedürftige Mutter kümmern, was sehr viel Zeit kostet und längere Urlaube kaum möglich macht. Sie verreist gern, was bei mir im Moment nicht geht.

Und jetzt werde ich sie erst in knapp zwei Wochen wiedersehen, in dieser Woche habe ich frei, in der nächsten sie.

Besten Dank fürs Lesen und herzliche Grüße!

16.04.2025 12:40 • x 1 #19


J
Und noch ein kleiner Nachtrag: Natürlich kann ich mir auch vorstellen, eine andere Frau als die Kollegin näher kennenzulernen und mich in eine andere Frau zu verlieben. Mit 62 Jahren sind die Möglichkeiten natürlich anders als mit 22. Aber ab und an lerne ich natürlich andere Frauen kennen. Ich hatte auch eine andere Frau näher kennengelernt, vor gut einem Jahr, die sich mehr mit mir vorstellen konnte, aber meine Gefühle für die Kollegin waren viel stärker als die für die andere Frau.

Und was passiert gerade, als ich von zuhause aus diesen Text schreibe? Die Kollegin, für die ich noch immer was empfinde, ruft mich jetzt gerade an. Aufhänger war beruflich, aber sie erzählte auch andere Dinge (ihr Hund, ihre Kinder, die Heimfahrt gestern). Auf meinem Telefon sehe ich, dass das Gespräch mit ihr immerhin 29 Minuten gedauert hat.

Wie soll man sich da entlieben?

16.04.2025 13:21 • x 1 #20


C
Danke Dir - jetzt kann man sich ein besseres Bild machen.

Ich finde Deine Geschichte spannend (sorry, wenn ich das einfach so schreibe) - bin selbst in einer ähnlichen Situation wie Deine Kollegin und habe ab und an auch Verehrer (wobei da bisher keiner dabei war/ist, mit dem ich mir mehr als Freundschaft vorstellen kann).

Ich zerpflück's jetzt mal, wenn ich darf - immer vor dem Hintergrund, dass Menschen verschieden sind und dass das, was für den/die eine/n der Wink mit dem Zaunpfahl ist, für den anderen nur ein zarter Hauch ist:

Zitat von JimBob894:
Danke für die Blumen.

Ja - da würde ich auch ganz klar sagen, kein Interesse. Ich (!) zumindest hätte bei Interesse diese Steilvorlage aufgenommen und zumindest so etwas wie Das ist von außen vermutlich schwer zu beurteilen. geschrieben, also etwas, was das Gespräch am Laufen hält, zum Nachfragen einlädt. Ihre Antwort suggeriert für mich ganz klar Hier ist Ende.
Zitat von JimBob894:
Ich habe sie natürlich auch umarmt und dann locker ihre Hand gefasst. Die hat sie mir sogleich entzogen.

Das hätte mir auch bei Interesse passieren können bzw. ähnliche Dinge sind mir schon passiert. Da ist oft ein Überraschungsmoment dabei und man reagiert dann so reflexartig. Finde ich allgemein als Annäherungsstrategie auch nicht so glücklich.
Zitat von JimBob894:
Ich, Hobby-Heimwerker, was sie auch weiß, habe ihr zweimal angeboten, ihr beim Umzug zu helfen. Sie hat zweimal höflich abgelehnt.

Das kann beides sein. Hätte ich eventuell auch abgelehnt, einfach deshalb, weil ich seit meiner Trennung noch mehr als vorher den Wunsch habe, autark zu sein, niemandem etwas schuldig zu bleiben und nicht von anderen abhängig zu sein.
Zitat von JimBob894:
Allerdings schreibt sie mir mittlerweile auch über ihre Wochenendaktivitäten, ruft regelmäßig an, hat mir schon mehrfach gesagt, sie möchte mal in der Gegend, in der ich wohne (ist eine Tourismusregion), mit ihren Kindern was unternehmen, ob ich schöne Strecken oder Ziele wüsste, hält, wenn wir abends nach Haus fahren, neben mir, lächelt mich wunderschön an, sagt noch was Nettes... .

Verlieben muss man sich ja nicht immer auf den ersten Blick bzw. ein romantisches Interesse kann sich auch über eine Freundschaft entwickeln. Ich z.B. würde bei nur einseitigem Interesse der anderen Seite nie proaktiv und ohne Not von mir aus den Kontakt suchen, sondern nur reagieren. Warum bietest Du ihr nicht an, Dich mit ihr über Wanderrouten etc. auszutauschen, wie von Ihr gewünscht - erst einmal ganz ohne ins Spiel zu bringen, dass Du selbst bei diesen Unternehmungen dabei bist?
Zitat von JimBob894:
Ob ihr mein Lebensstil gefällt, weiß ich nicht.

Finde ich zum jetzigen Zeitpunkt völlig irrelevant und wird vermutlich nicht darüber entscheiden, ob sie Dich als Mann toll findet oder nicht.
Zitat von JimBob894:
Die Kollegin, für die ich noch immer was empfinde, ruft mich jetzt gerade an. Aufhänger war beruflich, aber sie erzählte auch andere Dinge (ihr Hund, ihre Kinder, die Heimfahrt gestern).

s.o.

Berichte gerne mal weiter!

16.04.2025 14:59 • x 3 #21


J
@Caecilia: Herzlichen Dank für Deine klugen Gedanken! Natürlich darfst Du das, was ich geschrieben habe, zerpflücken, ich bin Dir sogar sehr dankbar dafür. Ich weiß natürlich auch, dass Menschen ganz unterschiedlich ticken. Der Austausch hier tut mir sehr gut, ebenso, dass ich andere Sichtweisen erfahren kann.

Meine Mail, dass sie eine Frau ist, von der ich mich nie trennen würde, war von mir auch als Steilvorlage gemeint. Ich habe lange überlegt, ob ich das schreiben soll oder nicht, es hat mich reichlich Überwindung gekostet. Grundsätzlich habe ich keine Angst vor einem Korb, möchte aber keine Dissonanzen am Arbeitsplatz haben und die Zusammenarbeit nicht erschweren, deshalb habe ich mit dieser Nachricht an sie gezögert.

Mir fällt gerade noch eine Sache vom Anfang diesen Jahres ein: Unsere Gewerkschaft in der Firma hat allen Kolleginnen und Kollegen für die diesjährigen Pfingstfeiertage per Mail einen viertägigen Kurzurlaub in München angeboten. Ich habe diese Mail sogleich gelöscht, weil ich schon etwas anderes vorhabe. Am nächsten Arbeitstag kam meine Kollegin, um die es hier geht, mit der ausgedruckten Mail über diesen Kurzurlaub auf einen Kaffee in mein Büro, hat die Mail vor mich auf meinen Tisch gelegt und erzählt, dass sie überlegt, mit nach München zu fahren. Ich denke, dass sie deshalb mit der Mail zu mir gekommen ist, weil sie vielleicht gedacht hat, dass ich evtl. mitfahren. Dass habe ich - Blödi - in dem Moment aber leider nicht geschnallt, wenn ich es geschnallt hätte, hätte ich wohl versucht, mit nach München zu fahren.

Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich all das einordnen soll. Soeben habe ich von ihr noch eine WhatsApp bekommen. Die Anrede ist: Hallo lieber J..., ..., der Schluss Ganz liebe Grüße ins S.... .

Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor. Oder Love's Labour's lost

Das ewige Rätsel Frau ?

16.04.2025 15:47 • x 2 #22


Gwenwhyfar
Hallo Jörg, Jürgen oder wie auch immer... Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass ihr euch mögt, was ja sowieso schon mal super ist, aber mehr sehe ich da nicht. Du doch auch nicht.

Warum muss es unbedingt eine Partnerschaft sein? Man kann doch auch mit sich allein eine Menge anfangen. Davon ab, lade sie doch mal auf ein Eis ein demnächst nach der Arbeit. Aber versprich dir nichts davon.

16.04.2025 16:54 • x 2 #23


C
Zitat von JimBob894:
Am nächsten Arbeitstag kam meine Kollegin, um die es hier geht, mit der ausgedruckten Mail über diesen Kurzurlaub auf einen Kaffee in mein Büro, hat die Mail vor mich auf meinen Tisch gelegt und erzählt, dass sie überlegt, mit nach München zu fahren. Ich denke, dass sie deshalb mit der Mail zu mir gekommen ist, weil sie vielleicht gedacht hat, dass ich evtl. mitfahren. Dass habe ich - Blödi - in dem Moment aber leider nicht geschnallt, wenn ich es geschnallt hätte, hätte ich wohl versucht, mit nach München zu fahren.

Gut möglich. Aber siehst Du - da warst Du auch überrumpelt und hast das nicht gerafft.
Zitat von JimBob894:
Die Anrede ist: Hallo lieber J..., ..., der Schluss Ganz liebe Grüße ins S.... .

Würde ich beides niemals schreiben, wenn ich wüsste, der andere steht auf mich, aber ich nicht auf ihn (allerdings bei Leuten, bei denen ganz klar ist, dass beiderseits kein Interesse an einer romantischen Beziehung besteht, wiederum eventuell schon). Da schreibe ich üblicherweise ohne Anrede, meist auch ohne Grußformel (aber natürlich trotzdem freundlich-witzig). Am Schluss steht meist so etwas wie Wir sehen uns am Mittwoch beim Sport. oder so.

16.04.2025 17:30 • x 2 #24


M
Zitat von JimBob894:
Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor. Oder Love's Labour's lost

Oh je, Du Armer. Unerwiderte Verliebtheit oder doch nicht? Würde sie mich gerne privat treffen oder nicht? Soll ich mal auf sie zugehen, ganz sachte und schauen, was passiert? Aber ohje, das heißt ja, die gewohnte Schutzzone zu verlassen, sich sozusagen ein wenig nackig zu machen und dann womöglich eine Klatsche zu erleben Und das in der Arbeit.
Hmmm,hmmm, man zerpflückt jedes Wort, sogar jedes Belanglose und interpretiert es. Aber ist die Interpretation auch richtig?

Ich persönlich kann aus ihrem Verhalten jetzt kein gesteigertes Interesse erkennen. Sie agiert eher zurückhaltend und außer dem WE in München, wegen dem sie zu Dir kam, kann man nichts ableiten. Aber selbst das muss nicht so gemeint sein, wie Du es gerne hättest. Aber unsympathisch bist Du ihr mit Sicherheit nicht, Sie mag Dich, hat Vertrauen zu Dir.

Ich würde vorschlagen, dass Du eine Entscheidung für Dich triffst. Du bist alt genug, hast einige Erfahrungen gemacht und sagst Dir jetzt, ich probiere es und mach einen kleinen Schritt auf sie zu oder aber ich lasse es und schlag sie mir im Lauf der Zeit aus dem Kopf.

Wenn mir Jemand nicht mehr aus dem Kopf ging, habe ich oft den Anfang gemacht und manchmal stieß ich auf Resonanz, manchmal auch nicht. Aber es hilft ungemein bei der Einnordung. Ich war mal vor Jahren verknallt in einen Fotografen, der unsere Niederlassung fotografierte.
Es war durchaus eine Anziehung spürbar, ich sah es an sienen Blicken und mit viel gutem Willen konnte man auch näheres Interesse in sein Verhalten interpretieren. Ich dachte Nacht und Tag an Ihn.
Sein Auftrag war erledigt, die Rechnung bezahlt - oh Mann, was mache ich jetzt? Von ihm kam nichts mehr. Dabei hätte ich es belassen können, denn seine Distanz sagte ja auch was aus.

Aber ich glaubte, ich muss es wissen. Und dann überlegte ich. Ein Anruf aus heiterem Himmel? Man weiß doch nie, wie man den Anderen gerade erwischt. Vielleiicht ist er gestresst , vielleicht ungeduldig, eher ablehnend? Nö, das wäre nicht gut gewesen. Eine SMS - auch unpassend und sehr unverbindlich. Eine Mail an sein Studio? Denkbar, aber ich wusste nicht, ob es nicht noch ein Mitarbeiter lesen würde? Fragen über Fragen.
WA gab es damals noch nicht.
Ich entschied mich für die gute alte Post und fragte einfach, ob ich ihn mal privat treffen könnte.Sonst nichts. Als ich den Brief eingeworfen hatte, dachte ich, Schicksal, nimm Deinen Lauf.

Es kam zunächst nichts, erst eine gute Woche später ein Anruf. Er sei beruflich in Italien gewesen und hätte meinen Brief vorgefunden und wisse ihn nicht recht einzuordnen. Oh weia, das hörte sich aber nicht gut an. Ich brabbelte einfach was von seiner interessanten Tätigkeit und Sympathie daher.
Dann sagte er, er sei gebunden.
Das hätte ich mir ja denken können.Ich meinte, wenn er dennoch Lust auf einen Biergartenbesuch habe, können wir was ausmachen.
Er sagte zu, vermutlich eher aus Neugierde und wir trafen uns bei ihm im Studio. Dann schlug er vor, 20 km weiter weg zu fahren, da kenne er einen schönen Biergarten.

Aha, er wollte nicht mit mir gesehen werden. Ich nahm an und dann fuhren wir los. Bis wir dort waren, war ich schon etwas ungehalten, weil er wieder mal (das war schon das zweite Mal, dass ich es von ihm hörte) über die einheimische Bevölkerung herzog. Engstirnig, kleinbürgerlich, kein Horizont usw. Ach, die Leute hier mit ihren Kommunionkinderbausparverträgen, sagte er.

Ich wurde ein wenig sauer und fragte, was ihn das stören würde. Wenn sich die Leute damit wohl fühlen, ist es doch in Ordnung.
Und dass ich seine Abwertung lieblos fand.
Er schwieg, dann parkten wir und setzten uns in den Biergarten. Es folgte ein eineinhalbstündiger Monolog über ihn. Seine beruflichen Erfolge, seine Lebensführung, die natürlich ganz besonders war. Er trinkt nur Tee, nur vom Allerfeinsten, weil ihm seine Heilpraktikerin von Kaffee und Alk abgeraten habe.

Aha, was sit denn das für eine Heilpraktikerin? Ja, die ist in Berlin.
Ach ja, fast hatte ich mir so was gedacht. Logisch, in dem Gäu hier gibt es zwar auch Heilpraktiker, aber er natürlich brauchte das Besondere. Er redete viel, von seinen Abenteuerurlauben in der Wüste mit dem LKW. Er war vor Ort, als Obervolta zu Burkina Faso wurde oder so ähnlich. Da sei es dann doch etwas heikel geworden.

Ich dachte mir, ja, fahr in solche Länder und wenn Du enftührt wirst, holt Dich das Auswärtige Amt oder die Botschaft wieder raus, wenn Du Glück hast. NLP war auch eines seiner Lieblingsthemen, neurolinguistische Programmierng. Ich beschloss, dass ich das nicht brauche.

Ich saß da und dachte mir, ich schaue ein Insekt an mit ener Mischung aus Faszination und Widerwillen. Was für ein Idiot, ein Selbstdarsteller, der Eindruck schinden wollte, seine Besonderheit herausstellen wollte, um sein kleines Ego zu pushen.

Eine Frage nach seinem Heimatort beantwortete er widerwillig. Ich merkte, darüber wollte er nicht reden. Klar, dieser Ort ist kein Aushängeschild, dafür schämt man sich, wenn man doch ach so besonders ist.

Er interessierte sich nicht für mich. Als ich berichtete, wo ich bisher gearbeitet habe, konnte ich ein wenig punkten. Lieschen Müller lebt wohl doch kein Schmalspurleben wie vermutet.

Uff, als ich mich von ihm verabschiedete, war klar. Einmal und nie wieder. Meine Bewunderung für ihn, meine Verknalltheit waren mit einem Mal verflogen. Ich radelte froh nach Hause, denn nun wusste ich Bescheid. Ein Künstler (ja, tatsächlich, seine Fotografien hängen sogar in Museen), aber gesegnet mit allerlei Allüren, die man Künstlern gerne zuschreibt. Nichts für mich.

Sie ist frei, Du auch. Raff doch mal Deinen Mut zusammen und frage, ob sie mal einen Kaffee mit Dir trinkt. Du wirst es sofort merken ob sie darauf anspringt oder nicht. Und dann weißt Du Bescheid. Und dieses Bescheid wissen hilft seltsamerweise auch beim Entlieben, wenn es schlecht ausgehen sollte. Denn mit diesem Wissen, dieser Endgültigkeit kannst Du sie auch anders einordnen.

Ein Korb ist möglich, so what? Dann hast Du wenigstens gefragt und kannst Dir sagen, ich hatte wenigstens den Mut, diesen Schritt zu gehen. Und das wiederum stärkt Dein Selbstgefühl, selbst bei einer Ablehnung.

Mach's einfach. Ganz spontan, wenn sich eine Situation ergibt, wo Du Dir denkst, jetzt oder nie Auch wenn Du verliebt bist und sie nicht zusagt, so hast Du eine Einordnung, die Dir helfen wird.Aber vielleicht läuft es ja ganz anders.

Ich finde, mit 62 hältst Du notfalls auch eine Niederlage aus. Du bist ja keine 15 mehr, wo Du denkst, die Welt bricht zusammen.

16.04.2025 17:55 • x 6 #25


QueenA
Zitat von Margerite:
Sie ist frei, Du auch. Raff doch mal Deinen Mut zusammen und frage, ob sie mal einen Kaffee mit Dir trinkt. Du wirst es sofort merken ob sie darauf anspringt oder nicht. Und dann weißt Du Bescheid. Und dieses Bescheid wissen hilft seltsamerweise auch beim Entlieben, wenn es schlecht ausgehen sollte. Denn mit diesem Wissen, dieser Endgültigkeit kannst Du sie auch anders einordnen.

Ein Korb ist möglich, so what? Dann hast Du wenigstens gefragt und kannst Dir sagen, ich hatte wenigstens den Mut, diesen Schritt zu gehen. Und das wiederum stärkt Dein Selbstgefühl, selbst bei einer Ablehnung.

So würde ich das auch sehen, mehr als ein Nein kann nicht kommen.

16.04.2025 20:35 • x 1 #26


J
Update heute Vormittag: Ich versuche weiter, mich zu entlieben, hatte auch ein schönes langes Osterwochenende und hab nur selten an sie gedacht und kaum Trauer empfunden. Und heute Vormittag ruft sie wieder an, 16 Minuten. Der Anruf wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Sie hat auch von ihren Osterfeiertagen berichtet. Darin kamen nur ihre Kinder, Eltern, Geschwister und Verwandten vor, nicht aber ein anderer Mann. Ich bin mir nicht sicher, wie ich ihr Verhalten einordnen soll. Mein Gefühl sagt mir: Sie will nicht mehr als Freundschaft und Kollegialität, andererseits lassen mich Anrufe wie der von heute wieder grübeln. Euch allen einen schönen Tag!

22.04.2025 10:00 • x 1 #27


Brennessl
lieber JimBob!

gerade hab ich mich durch dein thema gearbeitet, deine zerissenheit ist nachvollziehbar.

ein paar gedanken:

Zitat von JimBob894:
All dies waren für mich Gründe, dass sich seit einem Jahr nichts unternehme, ihr näher zu kommen, und ich vielmehr versuche, sie mir aus dem Kopf zu schlagen. Ich bin kein Stück weitergekommen.



deine annäherungsversuche kamen, so denke ich zumindest, für sie wahrscheinlich zu früh. wenn ich richtig verstanden habe, fanden selbige eher kurz nach ihrer trennung, scheidung und ihrem umzug statt.

da ist in meinen augen noch niemand bereit sich wieder auf was neues einzulassen, es sei denn man neigt zum übergangspartner und zur trostperson. dass sie dich damals nicht erhört hat, würde ich also als eher positiv einschätzen.

für mein gefühl mag sie dich sicher sehr gern, ob da mehr ist, schwer zu sagen.

vielleicht wäre es an der zeit nochmal einen zarten versuch zu wagen?

was wäre falsch daran sie nach einem date zu fragen?

du musst ja kein liebesgeständnis machen, aber jemandem zu sagen, dass er/sie sehr gefällt und man eventuell gerne auch mal privatzeit verbringen würde ist doch kein beinbruch.


Zitat von JimBob894:
Ich bin mir nicht sicher, wie ich ihr Verhalten einordnen soll. Mein Gefühl sagt mir: Sie will nicht mehr als Freundschaft und Kollegialität, andererseits lassen mich Anrufe wie der von heute wieder grübeln.


und um dieser grübelei entgültig zu entkommen, würde ich dir raten ein paar karten auf den tisch zu legen. das kann man doch auf eine art und weise, die keine ungute nachwirkung hinterlässt, sollte sie nicht darauf eingehen.


ich denke du brauchst mehr klarheit. und sollte sie wirklich auf nichts reagieren kannst du immer noch versuchen den kontakt zu reduzieren, indem du zb ihre anrufe nicht mehr annimmst. ihr offen sagst, dass du gern ein bisschen abstand hättest.

man darf schon mal ehrlich sein und anmerken, dass man vom gegenüber gemischte signale empfindet. und dass das teilweise verwirrt.

ich fand männer die tacheles geredet haben immer toll. eier in der hose eben.

22.04.2025 11:07 • x 2 #28


M
Zitat von Brennessl:
ich fand männer die tacheles geredet haben immer toll. eier in der hose eben

So was zieht bei Frauen oft mehr als nur zuhörendes, Anteil nehmendes Verständnis und Zuhören.

Was erzählt sie Dir von ihrem Osterwochenende? Um eine Verbindung zu spüren, die mit einer Beziehung aber nichts zu tun haben muss? Um Dir mitzuteilen, was sie in ihrer Freizeit macht? Was sollst Du damit anfangen?

Was hält Dich davon ab, mal deutlicher zu werden? Angst vor Abweisung natürlich. Ja, kann passieren, dann hast Du Signale von ihr nicht realistisch gedeutet. Aber sonst? Du hättest endlich eine Klärung und könntest mit dem Spekulieren aufhören.

Egal, was sie dazu sagt, es wird sich zwischen Euch etwas verändern. So oder so, aber dieser Zwischenstatus in dem Du Dich befindest, hilft Dir keineswegs weiter. Er kann sich aber über Monate weiterhin so hinziehen und das kann doch nicht in Deinem Interesse sein.

22.04.2025 11:28 • x 2 #29


J
@Margerite @Brennessl : Hallo ihr beiden, besten Dank fürs Lesen und eure Ratschläge! Ich werde mal was unternehmen.

Grundsätzlich habe überhaupt keine Angst vor einem Korb, habe schon manche bekommen, alle gut weggesteckt, zuletzt im letzten Sommer (von einer andren Frau).

Warum ich bei der Kollegin noch nicht deutlicher geworden bin, liegt eben an der beruflichen Situation, ich bin auch ihr Chef (Abteilungsleiter). Das Arbeitsverhältnis ist sehr gut und soll es auch bleiben. Aber zu verlieren habe ich nichts.

Besten Dank und herzliche Grüße zurück!

22.04.2025 12:26 • x 1 #30


A


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