10304

Unterstützung für Menschen in einer Affäre

E-Claire
Zitat von RonjaR:
Zumindest war das bei mir immer so.

Und deshalb ist es bei anderen ganz genauso?

31.08.2022 18:34 • x 1 #1261


B
Ronja,ich vertrete die Meinung,dass man mehrere Menschen lieben kann. Nur sollte man dies offen kommunizieren um den Partner die Wahl zu lassen ob er oder sie damit umgehen kann.

31.08.2022 18:50 • x 3 #1262


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

x 3


G
Zitat von E-Claire:
Das heißt, Du hältst es für völlig ausgeschlossen, daß man, anders als zB Kindern oder Eltern, wo man ja durchaus mehrere gleichzeitig lieben kann, romantisch immer nur eine Person lieben kann. Romantische Liebe bedeutet also für Dich, daß so bald ich mich in den einen verliebe, meine Liebe zu dem anderen ...

Vielleicht gibt es Konstrukte in denen sich alle Beteiligten darauf geeinigt haben Polyamorös zu leben und die Liebe zu teilen. Aber in den meisten Fällen wird jmd. darunter Leiden, und lieben bedeutet für mich vor allem auch die Person die ich liebe nicht zu verletzen. Zumindest nicht wissentlich, nicht mit Vorsatz. Die Person nicht zu halten und ihr stattdessen die Chance zu geben eine andere, exklusive Liebe zu finden die ich nicht geben konnte.

31.08.2022 19:05 • #1263


E-Claire
Zitat von GrownUp:
Vielleicht gibt es Konstrukte in denen sich alle Beteiligten darauf geeinigt haben Polyamorös zu leben und die Liebe zu teilen. Aber in den meisten Fällen wird jmd. darunter Leiden, und lieben bedeutet für mich vor allem auch die Person die ich liebe nicht zu verletzen. Zumindest nicht wissentlich, nicht mit Vorsatz. Die Person nicht zu halten und ihr stattdessen die Chance zu geben eine andere, exklusive Liebe zu finden die ich nicht geben konnte.


Das ist die Verantwortung, die ich übernehme in einer monogamen Partnerschaft, aber für mich nicht mit Liebe ident.
Ich persönlich halte es für möglich, mich auch in einer festen Partnerschaft, in einen anderen zu verlieben, ich glaube, man kann sehr wohl mehrere Menschen lieben. Ich glaube auch, daß man verschiedene romantische Lieben spüren kann.

Wenn ich mich für eine monogame Zweierbeziehung entscheide, garantiere ich damit ja nicht, daß ich den anderen immer lieben werde, sondern ich verspreche verantwortungsvoll zu handeln.

Ausgangspunkt war, Ronja sagt, wenn er sie liebt, kann er mich nie geliebt haben. Für sie ist das so, für mich ist das in meinem Verständnis von Liebe anders.

31.08.2022 19:11 • x 6 #1264


G
Zitat von E-Claire:
Wenn ich mich für eine monogame Zweierbeziehung entscheide, garantiere ich damit ja nicht, daß ich den anderen immer lieben werde, sondern ich verspreche verantwortungsvoll zu handeln.

Das natürlich nicht, aber verantwortungsvoll handeln heißt dann für mich entweder die neue Verliebtheit auszusitzen oder mich zu trennen. Und mit aussitzen meine ich sich aktiv dagegen zu entscheiden und sich dann auch so zu verhalten.

31.08.2022 19:16 • x 3 #1265


W
Zitat von UngutesGefühl:
Deine Geschichte zeigt mal wieder, dass wir keinen Menschen in den Kopf schauen können. Worte sind billig und getreu dem Motto was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, muss man immer den anderen aufgrund seiner Taten beurteilen.

Das ist es. Aber in allen Lebensbereichen, nicht nur Affären. Auch gute Freunde haben mich schon schwer enttäuscht von denen ich vorher dachte ich könnte ihnen vertrauen.
Zitat von UngutesGefühl:
Wenn eine Ehe so schlecht läuft und die Affäre zeigt es einem auf, dann sollte man unabhängig von der Affäre das Ende der Hauptpartnerschaft durchziehen.

So sehe ich das auch, aber ganz abgekürzt und dadurch etwas grob formuliert:
wenn der Leidensdruck nicht groß genug ist scheuen einige diesen Schritt. Solange es zu Hause nicht allzu viel Streit gibt, man sich in Arbeit flüchten kann, oder man zu Hause an sich recht harmonisch auskommt,
gibt es auch oft keinen Grund für diesen oft sehr schweren Schritt.
Zitat von RonjaR:
Ich finde es bemerkenswert, dass du in dem Augenblick, wo dein AM sich für die Frau entschied, so klar für dich war. Ich schneid mir eine Scheibe von dir ab;-)

Danke, aber zeitgleich bin ich total zerbrochen daran in dem Moment. Aber für mich gab es kein Zurück.
Für mich hat sich in dem Moment alles geändert was uns angeht. Bis heute.
Zitat von RonjaR:
Von diesen Nachrichten gab es unzählige. Deswegen bin ich immer noch da- mit tausend Fragezeichen im Kopf. Die ich nicht los werde.

Versuche diese Nachrichten in der Vergangenheit zu lassen und nur noch zu schauen, was passiert ist seit dem er aufgeflogen ist (ist er ja oder?).

Wenn ich das richtig gelesen habe ist es mit euch schon seit 9 Monaten vorbei und er hat sich nicht gemeldet seitdem. Da solltest du wirklich keine Fragen mehr haben.
Wenn man keine Antworten bekommt, muss man sich die selbst geben, auch wenn sie weh tun.
Zitat von RonjaR:
Es fällt schwer, das zu glauben. Und auch zu akzeptieren, dass er -nach all dem, was er schrieb und sagte und angeblich mit mir wünschte- noch nicht einmal fähig dazu war, sich ansatzweise bei mir für sein Verhalten zu entschuldigen!

Also ein, zwei Sätze hätte er wirklich schreiben können. Ich finde das hat jeder verdient, wenn man eine gemeinsame Zeit miteinander geteilt hat.
Das zeigt aber dann ja noch mehr eher den Charakter deines AM.
Zitat von Begonie:

In der Trennung zeigt sich eben, wie der Mensch wirklich ist

So ist es....
Zitat von RonjaR:
Ich weiß schon, wie du’s meinst. Aber das so anzunehmen, fällt mir sehr schwer. Auch, den feigen Abgang zu akzeptieren. Eine popelige Mail, kurz und knapp, formuliert von bzw mit der Gattin.

Bist du dir da sicher, dass die EF die Finger im Spiel hatte?
Das nehmen AM auch gerne schon mal als Vorwand.

Aber sogar wenn. Wenn du ganz ehrlich bist weißt du, dass er damals schon irgendwann hätte mal 1Minute Zeit finden können um sich zu melden. Und wenn aus dem Badezimmer. Er ist nicht Non Stop mit EF zusammen.

Zitat von Kerstin1976:
naja, wenn der Abschiedsbrief an Dich von/mit der EF geschrieben wurde, weißt Du ja, was davon zu halten ist. Er musste das so abschicken.

Aber danach hätte ja iiirgendwann noch was kommen können von ihm. Kam aber nicht.
Und so etwas sollte man, finde ich, schon als Antwort für sich sehen.
Meldet sich jemand nicht, kämpft jemand nicht um mich, dann will er mich nicht....so schlimm und schmerzhaft das auch ist. Also zumindest ich denke so. Dann sollte man einfach loslassen und nach vorne gucken
Zitat von RonjaR:
Und soviel zum Thema Kontaktabbruch ohne würdigen Abschluss, der bisweilen traumatisierend wirken kann(Prof. Dr. Gerti Senger sagt hierzu: »Schweigen tut mehr weh als ein respektvolles Abschiedsgespräch darüber, was Sie gemeinsam erlebten. Dabei fließen zwar reichlich Tränen, dem scheidenden Paar bleibt aber so viel positive Energie erhalten, dass ein neuer Start für jeden leichter wird.« Diese Energie fehlt bei einem kalten Ende

Total interessant....und hat auch was finde ich.

Aber ein kaltes Ende kann oftmals auch besser sein, als wenn sich das über Monate oder Jahre zieht.
Zitat von RonjaR:
Denn wenn das worst-case-Szenario eintreten würde, dann könnte ich ihm immer noch sagen, dass er erbärmlich ist.

Versuche dir so etwas zu denken. Du wirst lachen, aber ich hatte mal eine Phase in der ich, wenn ich an ihn dachte nur Schimpfwörter im Kopf hatte. Das war irgendwie auch befreiend.
Zu dieser Zeit hätte ich kein normales Wort mit ihm wechseln können ohne in jedem Satz mind. 1 Schimpfwort zu sagen.
Natürlich muss die Wut und die Enttäuschung auch irgendwohin.
Einmal kann man es ja auch machen und einen Brief schreiben und anrufen, wenn du das nicht schon hast.
Aber noch so langer Zeit....das würde dich nur zurückwerfen.
Zitat von Sandra1974:
Ich verstehe das gut. Auch ich kämpfe mit meinem verletzten Ego.
Er wird es Dir nur nicht heilen können, wenn überhaupt hat er ein schlecht klebendes Pflaster für Dich.

Das ist es nämlich auch....das verletzte Ego. Das habe ich in meiner Liebeskummerphase auch gelernt.
Dieser Kummer hat ja auch oft etwas mit einem selbst zu tun.
Es ging mit da aber gar nicht um die EF. Bzw nur zu einem geringen Teil.
Bei mir war es irgendwann eher der Gedanke, dass es ihm jetzt wieder gut geht zu Hause und er glücklich ist. Und ich saß da alleine (hatte mich ja damals getrennt von EM, was auch richtig war) und mein Leben ist während der Zeit der Affäre auch sehr dröge geworden.
Ich habe also, als ich dazu in der Lage war, zugesehen, dass ich Dinge tue, die mich wieder besser fühlen lassen. Ich habe wieder mehr unternommen, neue Leute kennegelernt, neue Hobbys angefangen.
Dieses Jahr war ich öfter im Urlaub als in den letzten 5.
Tu Dinge die dir Spaß machen und gut tun. Dauerkummer bringt nichts.

31.08.2022 21:41 • x 2 #1266


E-Claire
Zitat von GrownUp:
Das natürlich nicht, aber verantwortungsvoll handeln heißt dann für mich entweder die neue Verliebtheit auszusitzen oder mich zu trennen. Und mit aussitzen meine ich sich aktiv dagegen zu entscheiden und sich dann auch so zu verhalten.


Also ich habe hier schon hin und wieder echt längere Beiträge zu dem, was dazwischen kommt, obwohl man versprochen hat, daß (xyz) geschrieben. In der Kürze, joah sehe ich ähnlich nur das Menschsein manchmal einfach sucks und Dinge, wenn auch nicht kompliziert, fürchterlich unangenehm werden können.

Du hast mir das als Liebe verkaufen wollen
Zitat von GrownUp:
Vielleicht gibt es Konstrukte in denen sich alle Beteiligten darauf geeinigt haben Polyamorös zu leben und die Liebe zu teilen. Aber in den meisten Fällen wird jmd. darunter Leiden, und lieben bedeutet für mich vor allem auch die Person die ich liebe nicht zu verletzen. Zumindest nicht wissentlich, nicht mit Vorsatz. Die Person nicht zu halten und ihr stattdessen die Chance zu geben eine andere, exklusive Liebe zu finden die ich nicht geben konnte.


Und ich habe gesagt, romantische Liebe und Commitment (Bindung/Verantwortung übernehmen) sind zwei verschiedene Dinge.

Ausgangspunkt ist nach wie vor, wenn er sich für sie entscheidet, dann hat er mich nie geliebt. Sehe ich anders und ganz am Anfang war, daß Ronja gesagt hat, für sie wäre es besser zu hören, daß, wenn EF ihn erpresst mit Geld oder den Kindern zum bleiben, fände sie das besser, als etwas anderes.

Mich hat das komplett überrascht, weil es so konträr ist zu dem, wie ich denke.

31.08.2022 22:46 • x 1 #1267


Löwin45
Liebe @RonjaR
Darf ich dich etwas fragen?
Ich hoffe, es ist okay für dich.
Es interessiert mich tatsächlich und soll ganz sicher nicht despektierlich sein.

Du schreibst, dass du dir eine Entschuldigung von deinem ExAM wünschen würdest bzw. sie dir helfen würde:
Zitat von RonjaR:
Es macht für mich nämlich schon einen Unterschied, ob jemand einfach quasi wortlos geht oder noch den Ar. in der Hose hat und sich aufrichtig entschuldigt.

Ich kann super gut verstehen, dass solch ein wortloses Beenden schwer zu ertragen war.
Eine ordentliche Aussprache mag zwar nichts am derzeitigen Status quo verändern, aber hätte dir u.U. die Möglichkeit gegeben, deine Meinung, Frust, Leid… loszuwerden.

Aber, eine Entschuldigung?
(Das hat mich tatsächlich etwas nachdenklich werden lassen.)
Was bringt dir eine Entschuldigung von ihm?
Denn…
Wann bittet man aufrichtig um Entschuldigung?
Ich habe mir dazu die verschiedenen Definition von sich entschuldigen und Entschuldigung im Internet angesehen.
2 Beispiele:
Äußerung des Bedauerns über einen eigenen Fehler.
…jemanden wegen eines falschen Verhaltens o. Ä. um Verständnis, Nachsicht, Verzeihung bitten…

Meine persönliche Definition ist:
Ich bitte dann aufrichtig um Entschuldigung, wenn ich erkenne, dass ich etwas falsches getan habe, dessen Tat und Auswirkung ich nun bedauere. Gleichzeitig erkenne ich diesen Fehler an, bereue ihn aufrichtig, lerne daraus und würde mir wünschen, dass dies nie geschehen wäre. Dabei bemühe ich mich um Wiedergutmachung - so fern es möglich ist.

Warum reite ich jetzt so auf diesem Begriff herum?
Nun, ich verstehe einfach nicht, dass dir eine Entschuldigung von deinem ExAM wichtig ist.
Denn…
Möchtest du wirklich, dass er dich und eure Beziehung nachträglich als Fehler ansieht, den er bereut und für den er sich jetzt entschuldigen sollte?
Oder geht es dir um seine letztendliche Entscheidung gegen dich, die in deinen Augen falsch war und für die er sich entschuldigen sollte?
Oder sind es die vielen leeren Versprechungen und Worte, denen dann keine Taten folgten und für die er sich jetzt entschuldigen (übrigens auch nur Worte) sollte?
Oder ist es ausschließlich sein Verhalten am Ende, das dir keine Gelegenheit zur Aussprache ließ und für das er sich jetzt entschuldigen sollte?
Somit…
Was ist es denn genau, wofür er sich entschuldigen sollte?
Wenn du das für dich klärst, müsstest du eigentlich eher empört sein.

Ich hoffe, du verstehst, was ich dir damit sagen möchte:
Vergiss irgendeine lahme Entschuldigung von ihm.
Es würde dich nicht bereichern, sondern nur noch trauriger machen - und genau das solltest du nicht mehr sein!
Zudem ändert es nichts an der momentanen Situation.

Schau nach vorne, bewahre es in deinem Herzen und lass ihn los.
Ich wünsche dir, dass du wieder glücklich wirst.

01.09.2022 02:07 • x 7 #1268


B
Zitat von wolke99:
Ich habe also, als ich dazu in der Lage war, zugesehen, dass ich Dinge tue, die mich wieder besser fühlen lassen. Ich habe wieder mehr unternommen, neue Leute kennegelernt, neue Hobbys angefangen.
Dieses Jahr war ich öfter im Urlaub als in den letzten 5.
Tu Dinge die dir Spaß machen und gut tun. Dauerkummer bringt nichts.


Ich habe damals auch eine ungewöhnliche Aktvität entwickelt. Er war ja einer, der immer gerne alles alleine machte. Er besuchte Konzerte allein, ging in Lokale allein usw. Es machte ihm nichts aus. Und ich hatte zwar schon etwas dazu gelernt, stand mir aber in vielem doch noch im Weg, weil ich mich immer wohler fühlte, wenn Jemand dabei war.
Ich begann allein ins Kino zu gehen und ins Theater. Etwas was ich schon immer wollte, aber allein? Ich probierte es aus und es gefiel mir. Das ist heute noch so, Ich gehe gerne allein ins Kino und ins Theater o.ä. Begleitung würde mich oft stören.
Es ist ganz wichtig, sich zu motivieren und vielleicht auch mal über den eigenen Schatten zu springen. Vielleicht auch mal etwas anfangen, was man noch nie gemacht hat. Das hilft nämlich auch, das Selbstwertgefühl zu aktivieren.

Für Dauerkummer gibt einem keiner was. Kummer hat seine Berechtigung und ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens. Manchmal ist er weg, manchmal kommt er wieder.
Aber man sollte sich davon nicht zu sehr runterziehen lassen. Oft erwachte in mir auch der Trotz. Von diesem Typen lass ich mir mein Leben nicht verderben und nicht beeinträchtigen. Ich bin es mir wert, mich nicht nur runterziehen zu lassen.

Was bringt ewige Trauer denn auch? Dieser Mensch ist weg, er ist gegangen und dabei bleibt es. Ich kann mich nun über Monate grämen und immer die gleichen Fragen stellen (Warum nur, warum?), deren Antworten ich eigentlich längst kenne, aber nicht wahrnehmen will oder ich kann etwas tun, um den Kummer einzudämmen.
Trauern gehört zum Leben und dafür gibt es keine zeitlche Vorgabe, aber zu lange Trauer führt nur in die Passivität und Opferrolle. Ein Opfer trauert und tut aber nichts. Auf lange Sicht die falsche Strategie.
Und letztendlich ist Loslassen auch eine Entscheidung, die ich für mich treffen kann.

01.09.2022 08:01 • x 3 #1269


R
@Löwin45 danke für die Ausführung! Du hast ja recht. Wofür er sich entschuldigen sollte, wüsste ich genau: dafür, dass er wortlos abgedampft ist, ohne würdigen Abschluss. Immerhin habe auch ich viel Zeit in uns investiert. Ihm meine Gefühle geschenkt, die von ihm befeuert wurden. Davon hat er lange profitiert.

01.09.2022 08:12 • x 2 #1270


MissLilly
Zitat von Begonie:
Er war ja einer, der immer gerne alles alleine machte. Er besuchte Konzerte allein, ging in Lokale allein usw. Es machte ihm nichts aus.


Meiner Erfahrung nach gibt es da einen Unterschied zwischen gerne mal etwas alleine machen oder immer gerne alles (Lokale aufsuchen, Konzerte besuchen ect..) alleine machen!
Letztere (eine ganz bestimmter Typ) tun das weniger aus dem spontanen Spaß an der Freude, sondern weil sie sich in der Regel gerne gewisse Optionen freihalten wollen, bei denen eine Begleitung (insbesondere wenn sie diese schon länger kennen) sie eher stören würde

01.09.2022 08:39 • #1271


B
Zitat von RonjaR:
Du hast ja recht. Wofür er sich entschuldigen sollte, wüsste ich genau: dafür, dass er wortlos abgedampft ist, ohne würdigen Abschluss. Immerhin habe auch ich viel Zeit in uns investiert. Ihm meine Gefühle geschenkt, die von ihm befeuert wurden. Davon hat er lange profitiert.

Wahrscheinlich hast Du aber auch von ihm profitiert, oder nicht?
Du denkst einseitig, nur in eine Richtung. Er hat dies und hat jenes nicht getan und er hätte dies und jenes tun sollen/müssen.

Er muss gar nichts. Er kann es machen wie es ihm am angenehmesten ist. Das ist für den Ex. natürlich alles anders als hilfreich. Aber er geht den Weg seiner Wahl. Was Dich unglaublich triggert, ist das Ausgeliefertsein. Er beschloss, er entschied und ging einfach so. Und ließ Dich mit allen Gefühlen allein sitzen.
Aber Du bist in einer Rechthabereiphase gefangen. Denn Du beschließt, er hätte ... Hat er aber nicht. Und das macht Dich unglaublich wütend, denn damit hat er wieder Macht über Dich.

Solange Du in dieser Bewertung seiner Person gefangen bist, wirst Du Dich nicht lösen können. Du bleibst auf dem Kampfplatz aber wo ist der Kontrahent? Weg, dieser Schuft, Mit wem sollst Du jetzt kämpfen? Keiner da, nur Du selbst.
Pack Dein Arsenal ein und gehe einfach. Er ist weg und bleibt weg. Aber mach es Dir einfacher, indem Du von Deiner Rechthaberei weggehst. Die ist nur Dein gekränktes Ego. Pfeife ihm was! Mach Dir ein besseres Leben und es wird Dir besser gehen.

Du räumst ihm aber immer noch die Macht über Deine Gefühle, Deine Gedanken ein und das blockiert Dich, auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Es geht Dir um Dich, um Deine Emotionen, die er ausgelöst hat. Das soll er büßen! Ihm soll es schlecht gehen! Ja, aber irgendwann wird man davon nur müde und man merkt selbst, man tritt auf der Stelle.
Es ist Dein Krieg, den Du jetzt erfolglos führst. Und es ist Deine Entscheidung, wann Du ihn beendest.

01.09.2022 08:51 • x 5 #1272


R

S
Zitat von RonjaR:
@Löwin45 danke für die Ausführung! Du hast ja recht. Wofür er sich entschuldigen sollte, wüsste ich genau: dafür, dass er wortlos abgedampft ...

Das hast Du aber freiwillig getan. Niemand zwang Dich.
ich musste das auch lernen, aber man sollte Geben, wenn man es will. Aufrechnungen und Erwartung von Gegenleistungen beinhalten schon einen gewissen Denkfehler.

Nachdem ich offiziell die betrogene EF wurde, dachte ich, wie vermutlich tausende andere Betrogene auch.
Ich habe mich hier gekümmert, dort den Rücken freigehalten, Kinder erzogen, Haushalt geschmissen, Geld verdient und haste nicht gesehen. Und als Dank bekomme ich Unzufriedenheit und eine fette Affäre präsentiert. Vermutlich dachte er so ähnlich um die Affäre zu rechtfertigen.
Aber später habe ich begriffen, dass es gar nicht hätte anders laufen können. Ich tat das, weil ich das genau so wollte. Er ließ das geschehen, weil er davon ausging, dass es so in Ordnung ist. Und das wars letztendlich, wenn ich ehrlich zu mir bin. Ich wüsste gar nicht, ob ich es hätte anders haben wollen. Ich tat das meiste für mich selbst. Wir denken nur, wir tun das für den anderen und das bekommen wir dann auf irgendeine Art und Weise abgegolten.

Affären investieren unglaublich viel um den anderen davon zu überzeugen, dass man die bessere Wahl ist. Und Betrogene, die eine Chance geben, aus den gleichen Gründen hinterher auch. Letztlich aber immer für sich selbst.

Da gibt es eine schöne Stelle in "Sie ist weg" von den Fantas:
Denn wann ich immer dachte ich tu alles für sie,
War was immer ich machte für mich irgendwie.

01.09.2022 09:17 • x 5 #1274


Wurstmopped
Zitat von RonjaR:
@Löwin45 danke für die Ausführung! Du hast ja recht. Wofür er sich entschuldigen sollte, wüsste ich genau: dafür, dass er wortlos abgedampft ...

Ich sehe es so, wenn jemand aus dem Nichts, eine Beziehung oder auch Affäre verlässt, dann fehlt es an Wertschätzung.
Schlicht und einfach, die Beziehung hat keinen Wert.
Ich liebe meine Kinder, Geschwister und Partnerin, aber ich kann nur eine Frau begehren, das Begehren zu teilen, aufzuteilen, oder gleichzeitig zwei Frauen gleich viel begehren, funktioniert bei mir nicht.

01.09.2022 09:28 • x 2 #1275


A


x 4