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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

B
Zitat von So-What:
Denn wann ich immer dachte ich tu alles für sie,
War was immer ich machte für mich irgendwie.

Das ist super ausgedrückt, denn das führt uns wieder zu uns selbst. Wir tun es, weil wir es so wollten, weil wir die Bereitschaft dazu hatten. Wenn der andere das dann nicht würdigt und geht, steht man im Regen und siehst nicht mehr die eigenen Motivation und Intention. Dann kommt die Bewertung. Ich habe mir den Ar.... aufgerissen und er?

So ein Standortwechsel ist sehr hilfreich. Danke dafür, denn genau dieser eine Satz hilft mir auch!

01.09.2022 09:42 • x 1 #1276


Wurstmopped
Zitat von Begonie:
Wir tun es, weil wir es so wollten, weil wir die Bereitschaft dazu hatten

Jepp, aber warum hatten wir die Bereitschaft dazu? Eigennutz? Weil es der Partner in vielen Dingen nicht recht machen kann, z.B in der Haushaltsführung und Erziehung oder ist es Invest was wir aus Verlustangst tätigen? Oder einfach weil man sich Aufopfern möchte oder Partner/in einfach zu faul?
Oder weil der Partner zu wenig Nähe und Liebe gibt und man es so versucht von ihm zu bekommen?

01.09.2022 10:12 • #1277


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

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B
Zitat von Wurstmopped:
epp, aber warum hatten wir die Bereitschaft dazu? Eigennutz? Weil es der Partner in vielen Dingen nicht recht machen kann, z.B in der Haushaltsführung und Erziehung oder ist es Invest was wir aus Verlustangst tätigen? Oder einfach weil man sich Aufopfern möchte oder Partner/in einfach zu faul?


Irgendwo hat doch alles einen Funken Eigennutz. Und wenn ich dem Partner nicht zutraue, dass er etwas ordentlich macht so wie ich es haben will, mache ich es selbst. Ich bin da leider auch so. Würde ich meinen Mann putzen lassen, weiß ich, dass ich nicht zufrieden bin. Also mache ich es selbst, ärgere mich aber manchmal über mich selbst und sage mir dann: alles muss ich machen!

Stimmt ja so nicht, denn er mäht den Rasen, er kümmert sich um den Installateur, der am Freitag bei uns aufschlägt, wenn ich in der Arbeit bin. Und wer hat sich um meine neuen Reifen gekümmert? Er.
Also lass ich die Kirche im Dorf und sage mir, Du putzt selbst, weil Du es so willst.

Das hat auch nicht alles mit Aufopferung zu tun, sondern auch damit, dass Aufgaben halt nun mal verteilt werden müssen. Der eine geht arbeiten und sorgt maßgeblich für das Familieneinkommen, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder und wird manchmal ein Opfer ihrer eigenen Ansprüche, denn keiner putzt die Fenster so streifenfrei wie sie meint.
Arbeitet auch die Frau, muss man halt auch die Hausarbeiten verteilen. Wenn ich das nicht tue, brauche ich mich nicht zu wundern, wenn ich irgendwann ausgebrannt bin und dann heißt es: ich habe mich aufgeopfert und das ist der Lohn dafür. Aber auch, weil ich andere nicht mit in die Pflicht genommen habe. Frauen neigen ohnehin zur Aufopferung, weil es ihnen oft so vorgelebt und anerzogen wurde.

Aber es war doch auch der Wunsch jedes Partners, dass es so gehandhabt wird, oder nicht?
Ich sehe da immer meine Mutter vor mir. Sie arbeitete nicht, war damals gar nicht üblich. Man heiratete und wartete auf die Kinder die dann kamen und kümmerte sich darum. Sie war mega unzufrieden, weil sie einerseits immer das Gefühl hatte, Arbeit zu machen, die nicht gewürdigt und nicht gesehen wurde und andererseits war sie ein Opfer ihres Perfektionswahns. Sie setzte sich selbst unter Druck. Kam der Advent, waren 10 Sorten Plätzchen fertig und das erzählte sie dann auch anderen, in der Hoffnung, dass sie dann weiter erzählten, die Inge hat schon 10 Sorten gebacken ... Wow, eine Musterhausfrau!

Und dann kam der Stollen dran. Herrje, die Küche reichte nicht mehr aus für die ganzen Zutaten. Und dann das selbst gemachte Marzipan. Und jedes Weihnachten gab es Knatsch, weil der Plätzchenkarton unter ihrem Bett von der gierigen Familie heimlich halbleer gefressen worden war und weil sie fertig war von den ganzen Vorbereitungen. Wie hat sie sich im Weg gestanden! Freiwillig und dumm obendrein, aber Nachdenken war nie ihre Stärke. Aber sich selbst nicht zu genügen und unzufrieden zu sein, darin war sie eine Meisterin. Und keiner hat gewürdigt wie sie sich aufgeopfert hat. Das Ende war auch aus anderen Gründen wie unbewätigte Kriegstraumata dann eine schwere Krankheit.

Einfach mal die eigene Position verlassen und versuchen, mehr Objektivität einkehren lassen anstatt in Selbstgerechtigkeit und selbst gemachtes Minderwertigkeitsgefühl zu fallen, wäre ein guter Weg, der oft genug total schwer ist.

01.09.2022 10:29 • x 3 #1278


Wurstmopped
Zitat von Begonie:
Einfach mal die eigene Position verlassen und versuchen, mehr Objektivität einkehren lassen anstatt in Selbstgerechtigkeit und selbst gemachtes Minderwertigkeitsgefühl zu fallen, wäre ein guter Weg,

Ich kenne wenige die das, wenn es um die von dir beschriebenen Sachverhalte geht, können.
Da kommt dann immer, wenn ich es nicht mache, macht es doch keiner.
Und solange man macht wird sich natürlich nichts ändern.
Ich bin ein Fan davon es gegen die Wand fahren zu lassen.

01.09.2022 11:21 • #1279


MissLilly
Zitat von Wurstmopped:
Ich bin ein Fan davon es gegen die Wand fahren zu lassen.


Was genau bedeutet das, wenn ich fragen darf ?
Mal ein Beipiel :

Familie mit zwei kleinen Kindern. Eltern arbeiten beide Vollzeit und sind zur gleichen Uhrzeit zu Hause.
Während einer von beiden sich nach Feierabend direkt auf die Couch begibt, macht der andere das Abendessen, sorgt dafür das die Kinder ins Bett kommen und räumt anschießend noch die Küche auf.
Irgendwann hat die Person keinen Bock mehr und sieht nicht mehr ein, das alles allein zu machen und bittet den anderen sich zu beteiligen. Der macht es aber dann einfach nicht!
Wie genau lässt du es dann vor die Wand fahren? Wäschst du einfach nicht mehr das Geschirr ab bis es schimmelt oder wie ?

01.09.2022 11:41 • #1280


Wurstmopped
Zitat von MissLilly:
Was genau bedeutet das, wenn ich fragen darf ? Mal ein Beipiel : Familie mit zwei kleinen Kindern. Eltern arbeiten beide Vollzeit und sind zur ...

Nö, ich bestelle Pizza für mich und die Kids...

01.09.2022 11:42 • x 1 #1281


MissLilly
Zitat von Wurstmopped:
Nö, ich bestelle Pizza für mich und die Kids...

Und das machst du dann jeden Tag oder wie ?

01.09.2022 11:44 • #1282


Wurstmopped
Zitat von MissLilly:
Und das machst du dann jeden Tag oder wie ?

Du verstehst worauf ich hinaus möchte?

01.09.2022 11:44 • #1283


MissLilly
Zitat von Wurstmopped:
Du verstehst worauf ich hinaus möchte?

Ja, das tue ich schon...
aber was ist denn dann die Botschaft oder Hoffnung ?
Das man das Ding nur lange genug durchziehen muss bis der andere Part (hoffentlich) aufwacht oder man selbst keinen Bock mehr hat und die Reißleine endgültig zieht ?

01.09.2022 11:47 • #1284


Wurstmopped
Zitat von MissLilly:
Ja, das tue ich schon... aber was ist denn dann die Botschaft oder Hoffnung ? Das man das Ding nur lange genug durchziehen muss bis der andere Part ...

Das man konsequent handelt und kommuniziert, bitte beteilige dich am Haushalt oder koche und wasche...etc selbst für dich....etc

01.09.2022 11:49 • x 1 #1285


T
Zitat von So-What:
Und Betrogene, die eine Chance geben, aus den gleichen Gründen hinterher auch.

Was meinst du, dass Betrogene dann tun? Alles für den reuigen Betrüger tun? Wenn ja, ist das meiner Ansicht nach das falsche Signal.

01.09.2022 12:39 • #1286


S
Zitat von Trust_him:
Was meinst du, dass Betrogene dann tun? Alles für den reuigen Betrüger tun? Wenn ja, ist das meiner Ansicht nach das falsche Signal.

Nein, sie tun eben (wieder) mehr als vorher. Versuchen zu verstehen, reflektieren sich selbst, die Beziehung, "bessern" sich in manchen Dingen. Und sie tun es nicht, weil sie so selbstlos den Partner den Himmel auf Erden bereiten wollen. Wäre auch blöd, weil schließlich hat dieser ihnen eben die Hölle auf Erden beschert und sollte nicht auch noch belohnt werden. Man tut es weil man für sich selbst den Status Quo aufrecht erhalten will, weil man sein Leben behalten will, wozu der Partner, Ehemann, Vater der Kinder usw. gehört, aus Verlustangst, um selbst nicht leiden zu müssen usw.! Für sich, nicht für den anderen. Ganz egoistisch.

01.09.2022 12:53 • x 4 #1287


D
Zitat von So-What:
Für sich, nicht für den anderen. Ganz egoistisch.

Davon bin ich auch überzeugt. Da wird einfach überlegt, wo der Mehrwert liegt .

01.09.2022 13:00 • x 1 #1288


ElGatoRojo
Zitat von Trust_him:
Alles für den reuigen Betrüger tun? Wenn ja, ist das meiner Ansicht nach das falsche Signal.

Hat ja nicht unbedingt etwas mit Logik oder Schuld und Sühne zu tun, sondern mit Aufrechterhaltung des bisherigen Modell des Lebens - in der Regel Frau/Mann, Kinder, Haus und Katze. So kommt der/die Abtrünnige in das gewohnte Umfeld zurück und das gewohnte Umfeld bleibt erhalten - möglicherweise ein wenig beschädigt, aber immerhin.

Man muss das garnicht zynisch sehen. Auch nicht mit fundamentalistischem Wahrheitsdrang. Es ist eher eine Frage der Zweckmäßigkeit.

01.09.2022 13:16 • x 3 #1289


Pauline58
@blaublond hallo,naja,böse meinen es sicher die wenigsten. Aber als betrogene Frau lernt man die Affäre ja nur selten kennen und kann so auch kein Verständnis haben. Ich wurde nach 23 Jahren Beziehung betrogen. Ich bin krebskrank und weiß nicht ob und wie ich die Trennung von meinem langjährigen Lebensgefährten überstehen kann. Ich wäre froh über ein Gespräch mit der affäre meines expartners gewesen.da hätte ich der AF mal erklären können, was sie angerichtet hat. Ich war kurz vorm suizid wegen der Trennung. Verlieben kann man sich auch in einen gebunden Menschen. Aber man sollte doch überlegen wie weit man gehen kann
Ich könnte nicht mehr in den Spiegel schauen hätte ich eine Beziehung kaputt gemacht. Dann auch noch zu Jammern,dass man zum Ende der affäre Liebeskummer hat ist einfach nur schäbig. Das wird bestimmt nicht veröffentlicht ist aber meine Meinung. Denkt mal darüber nach bevor ihr einen anderen Menschen ins Unglück treibt.

01.09.2022 15:00 • x 2 #1290


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