Es tut tatsächlich gut, das alles hier zu lesen.
Ich befinde mich gerade am Scheideweg aus einer sieben Jährigen Affäre und finde vieles, was ich hier lesen kann, wirklich hilfreich, danke!
Vor sieben Jahren lernte ich Meinen Menschen kennen. Sie ist in einer Beziehung mit ihrer Partnerin, die auch die Mutter der beiden Kinder ist. Allerdings nur in einer Beziehung, keine Ehe, keine eingetragene Lebenspartnerschaft. Die Kinder sind jetzt 7/ fast 8 und 12 Jahre alt. Am Anfang war das Ganze nur als Affäre gedacht. Ich habe meine emotionalen Wunden nach einer Trennung geleckt und sie wollte aus ihrer Beziehung, die laut ihr selbst so furchtbar zerstörerisch und unbefriedigend sei, ausbrechen.
Es kam wie es kommen musste und es hat zwischen uns gefunkt. Wir haben uns verliebt und ich glaube ihr sogar jetzt noch das Wort Liebe. Eine Trennung von ihrer Partnerin kam nie in Frage, so gerne sie das ja würde, aber sie könne es nicht ertragen, wenn sie ihr die Kinder nimmt. Ich habe das respektiert.
Wir waren in den letzten sieben Jahren oft gemeinsam im Urlaub, ich habe sie auf ihre Dienstreisen begleitet, sie hat einen Schlüssel zu meiner Wohnung und wir haben, neben dem Bett, einen Alltag geteilt. Es gab so viel intensive Gespräche und eigentlich möchte ich glatt ins schwärmen geraten, wenn ich so von meinem Menschen schreibe.
Ich liebe sie wirklich, wie ich noch nie einen Menschen im Leben geliebt habe.
Das Bröseln und Bröckeln begann ab Oktober 2022. Der Kontakt war zwar noch regelmäßig über Whatsapp vorhanden und liebevoll wie eh und je, aber meine Sehnsucht stieg. Zuletzt hatten wir uns im Juli gesehen. Sie habe so viel zu tun auf Arbeit (was ich sogar glaube, allerdings ist sie Selbstständig und MUSS ja nicht JEDEN Auftrag annehmen). Zudem kam dazu, dass viele Aufträge nur noch in Online Schulungen stattfinden und nicht mehr wie sonst in Präsenz. Ich konnte sie also auch nicht mehr so oft begleiten wie früher.
Nachdem die Kommunikation immer weiter zum Erliegen kommt, habe ich Mitte Januar unter Tränen gefragt, ob sie das mit uns überhaupt noch will. Wir telefonierten lange und sie versicherte innigst, dass sie das natürlich will, nur gerade nicht wisse, wie sie alles unter einen Hut bekommen soll und ihr Der Ar. brennt!. Zwei Tage später trafen wir uns wenigstens für eine Stunde an einem neutralen Platz, da sie wieder von einem Termin zum nächsten hetzen musste. Wir haben geredet, haben uns geküsst. Ich war kurz glücklich mit meinem Strohhalm zum festhalten.
In den folgenden Tagen habe ich sie immer wieder mit meinen Liebesbekenntnissen erdrückt, bekam kleine Häppchen du fehlst mir auch, doch es wurde weniger. Anfang Februar platze es dann mal aus mir heraus, dass ich nicht mehr weiß, wie ich mich noch verhalten soll, sie mir doch einfach nur sagen soll was sie gerade von mir braucht oder was bei ihr gerade los ist. Keine Reaktion. Zwei Wochen ziemliche Funkstille. Ein kurzes guten Morgen.
Am 18. Februar fand eine kleine Kommunikation statt. Sie gab an, zu Hause herrsche Krieg denn ihr sei gegenüber ihrer Partnerin der Kragen geplatzt und sie habe mal auf den Tisch gehauen. Sei sei aktuell alleine mit den Kindern und zwischen den beiden herrsche Funkstille. Ich habe sie zu ihrem Handeln beglückwünscht. Denn ich glaube ihr, dass etwas zwischen den beiden Vorgefallen sein muss. Nur wissen kann ich es nicht. Wieder Schweigen. Und mein Strohhalm fließt langsam davon.
Ich glaube ihr, dass sie starke Gefühle für mich hat. Oft haben wir gemeinsam geweint und uns Halt gegeben...
Aber aktuell bräuchte ich Halt und bekomme nichts oder kaum etwas. Ich hinterfrage alles und gerade, beim Lesen in diesem Forum, fühle ich mich kühl und ernüchtert. Dann kommen die Gedanken wieder an die gemeinsame Zeit und, dass sie ja mehrfach gesagt hatte, dass sie das noch möchte. Wieder lodert das Strohfeuer kurz auf. Gedankenkarussell...
Aber wie gesagt, ich bin erst am Anfang des Erkennens eben doch nur die Affäre zu sein.
21.02.2023 20:51 •
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