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Unterstützung für Menschen in einer Affäre

E
Zitat von Trust_him:
Ich kann sie da schon verstehen. Genauso rigoros habe ich das immer gesagt. Und doch ganz anders gehandelt, als ich mich entscheiden musste. Wäre, würde, könnte - im Konjunktiv ist vieles anders...

Oft geht es ja auch nicht nur um einen alleine, sondern, man hat Familie, Kinder, ggf. zu pflegende Angehörige, man hat ggf. sogar zusammen ein Geschäft, trägt Finanzielles gemeinsam: Wahrlich, es ist nicht einfach. Wenn du für dich einen Weg gefunden hast, freut mich das. Vielleicht wird sich dein Anlehnungsbedürfnis noch ändern mit den Jahren, wenn die familiären Verpflichtungen sich ggf. etwas reduzieren. Alles Gute dir.

08.03.2023 11:05 • #2701


E
Zitat von BlueWoman45:
Nur, wenn man in der Ehelandkarte einen ausgedorrten Fluss entdeckt, dann darf man den nicht schön reden oder beschwichtigen. Sondern einem muss klar sein: Dieser ausgedorrte Fluss ist eben Teil unserer Beziehungslandschaft. Der wird sich vermutlich weder ändern noch wieder mit Meerwasser füllen. Diesen Realismus auszuhalten und tragen zu können, ist eine Kunst.


Du hast mal in einem vorherigen Post was von zu viel Esotherik gesprochen, ach - das Wort Seelenverwandt war es.

Sei mir nicht bös´, aber das von dir nun Geschriebene gehört für mich in diese Kategorie, so quasi: wir können an dem ausgedorrten Fluss jetzt nichts ändern, der muss jetzt so sein.

Echt jetzt?

Wenn du in dieser Metapher denkst, dann nimmst du deine Beziehung und den Partner auch gerade nicht ernst. Man muss eine Beziehung auch mal aushalten? Ja, dann sage ich, dann müsstest du auch die Affäre deines Partners aushalten. Der eine verweigert die Aufarbeitung des Status quo, der andere geht fremd.

Völlige Gleichberechtigung.

Eine langjährige Beziehung hat Höhen und Tiefen, korrekt. Sie bleibt aber nur so lange glücklich, wie BEIDE an der Beziehung arbeiten. Davon auszugehen, wenns gerade mal schlecht läuft, ja da muss man halt durch, ist m. E. der falsche Weg.

Eine Affäre ist nicht der goldene Weg. Aber manchmal ist sie eben, genauso wie den Kopf in den Sand zu stecken, ein momentaner Ausweg. Blöd nur, wenn man sich dann verliebt.

08.03.2023 11:10 • x 1 #2702


A


Unterstützung für Menschen in einer Affäre

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MissLilly
Zitat von BlueWoman45:
Diesen Realismus auszuhalten und tragen zu können, ist eine Kunst.



Ganz genau...und um das zu erkennen bzw aushalten zu können, muss man nicht erst 30 Jahre miteinander und auch nicht wie im Märchenbuch zusammen verbracht haben. Das schaffen (wenn auch nur wenige) Menschen jüngeren Alters und deren Beziehungsdauer..

08.03.2023 11:11 • #2703


B
@MissLilly
Ergänzend: das kann man lernen, wenn man möchte

08.03.2023 11:15 • x 2 #2704


T
Zitat von BlueWoman45:
Oft geht es ja auch nicht nur um einen alleine, sondern, man hat Familie, Kinder, ggf. zu pflegende Angehörige, man hat ggf. sogar zusammen ein ...

Ich habe keine familiären Verpflichtungen, die mich irgendwie belasten würden.
Bei uns ist alles in ruhigem Fahrwasser.
Kinder sind fast erwachsen und mehr weg als da.
Nicht mal finanzielle Probleme oder Verstrickungen gibt es bei uns.

Ich habe wirklich keinen Grund, der mich zwingt, hier zu bleiben!
Ich will es einfach. Für mich.

08.03.2023 11:15 • #2705


DieSeherin
Zitat von MissLilly:
Ich frage daher noch einmal:,, WER oder WAS genau zwingt einen Menschen zu diesen Lügen?


niemand, außer man selbst... durch unentschlossenheit, aus angst falsche entscheidungen zu treffen, lebensumstände...

08.03.2023 11:16 • x 4 #2706


MissLilly
Zitat von Admaro:
Man muss eine Beziehung auch mal aushalten?

Eine Beziehung aushalten ? Ne danke...aber interessant, dass du den Text von @BlueWoman45 so interepretierst...
Ich persönlich empfange da eine ganz andere Botschaft, nämlich die, dass man die Konfrontation mal lernen sollte auszuhalten. Und das solange bis man sich vollends sicher ist, ob man genau so und mit genau diesem Partner bis ans Ende seiner Tage weiterleben möchte ...

08.03.2023 11:19 • #2707


MissLilly
Zitat von BernhardQXY:
Ergänzend: das kann man lernen, wenn man möchte


Daran habe ich keinen Zweifel...aber man sollte sich eben einig über das WIE sein und genau dazu dann auch stehen

08.03.2023 11:22 • #2708


MissLilly
Zitat von DieSeherin:
niemand, außer man selbst..


ganz genau so sehe ich das auch ...

08.03.2023 11:23 • x 1 #2709


E
Zitat von Admaro:
Du hast mal in einem vorherigen Post was von zu viel Esotherik gesprochen, ach - das Wort Seelenverwandt war es. Sei mir nicht bös´, aber das von dir nun Geschriebene gehört für mich in diese Kategorie, so quasi: wir können an dem ausgedorrten Fluss jetzt nichts ändern, der muss jetzt so sein. Echt ... Eine langjährige Beziehung hat Höhen und Tiefen, korrekt. Sie bleibt aber nur so lange glücklich, wie BEIDE an der Beziehung arbeiten. Davon auszugehen, wenns gerade mal schlecht läuft, ja da muss man halt durch, ist m. E. der falsche Weg.

Heute denkt man oft, man müsse nur therapeutisch an alles heran gehen, dann wird das schon. Oft bleibt aber eine bittere Erkenntnis: Dass ein ausgedorrter Fluss halt manchmal auch einfach ein ausgedorrter Fluss bleibt. Um in dem Bildsymbol zu bleiben: Wenn man einen ausgedorrten Fluss hat, ist das Mist, aber vielleicht verfügt man dafür ja über ein besonders schön begrüntes Waldgebiet?

Es bleibt dann ein Abwägen und die Akzeptanz dessen, dass es eben auch Dinge an seinem Partner gibt, die einem nicht gefallen, an denen man aber auch wenig machen kann.

Verstehst du, ich will dir sagen: Langzeitbeziehungen funktionieren nicht über lass uns daran arbeiten. Vieles ist und bleibt unbewusst und häufig habe ich den Eindruck, dass z.B. sehr alte Menschen, die ein Leben lang zusammen waren, sich insbesondere tragen durch gegenseitigen Respekt, Krisenakzeptanz und Ähnlichkeit.

08.03.2023 11:25 • x 1 #2710


E
Zitat von Admaro:
Wenn du in dieser Metapher denkst, dann nimmst du deine Beziehung und den Partner auch gerade nicht ernst. Man muss eine Beziehung auch mal aushalten?

Vor allem muss man lernen, sich selbst auszuhalten, ohne dem anderen gegenüber ins Schattenboxen zu verfallen. Zu erkennen, was ist meins, was ist seins, gesunde Grenzen halten, das ist schwer genug.

08.03.2023 11:29 • x 2 #2711


T
Wer den anderen liebt, lässt ihn gelten, so wie er ist, wie er gewesen ist und wie er sein wird.
(Michel Quoist)

08.03.2023 11:31 • x 4 #2712


S
Um mal den Bogen zum eigentlichen Thema dieses Threads zu schlagen;-)

Das:
Zitat von Admaro:
S. Wünsche werden nicht ernst genommen. Kommunikationsprobleme werden nicht ernst genommen. Arbeitsteilungen werden nicht ernst genommen. Wenn dann das Thema Trennung im Raum steht, wird die ganze Beziehung von Anfang an in Frage gestellt. Die eigenen Anteile werden negiert und das Wichtigste ist, dass die Ehe im Innen- und Außenverhältnis bestehen bleibt und sich für den einen nichts ändert.


sind eben alles keine echten Gründe, die ein monatelanges, oder sogar noch längeres Betrügen zur einen Seite und genauso langes Hinhalten zur anderen Seite rechtfertigen.

Es gibt letztlich keinen anderen Grund als, das
Zitat von DieSeherin:
niemand, außer man selbst..


Und, und das kann gern jeder anders sehen, aber ich denke schon, dass dies zu erkennen, für Menschen, die in einer Affäre feststecken, genauer gesagt unglücklich feststecken, weil sie eigentlich eine richtige Beziehung wollen würden, sehr hilfreich wäre.....

Denn solange man als AP diese Entschuldigungen , die eigentlich nichts als Ausreden sind, an- und ernst nimmt, Verständnis hat oder sich dazu zwingt, und sich deshalb in die Rolle des Wartenden begibt und darauf hofft, dass .......auf was genau eigentlich? hält man sich selbst gefangen.

Hilfreicher wäre, zu erkennen, dass der andere, also der gebundene AP, keine Entscheidung trifft, weil er nicht will und nicht muss, und dass niemand ! in einer Ehe stecken bleibt, in der er/ sie wirklich unglücklich ist, v.a. nicht, wenn es die Chance gäbe mit der großen Liebe zusammen zu sein...., und dann damit aufzuhören, den AP zu überhöhen und sich mal wirklich zu fragen, warum man sich dafür hergibt und ob man das eigentlich nötig hat.

Wer die Affäre selbst nur zum Spaß und ohne Leidensdruck führt braucht das natürlich nicht, aber da braucht es ja eh keine Hilfe.....

08.03.2023 11:32 • x 7 #2713


MissLilly
Zitat von SchlittenEngel:
Und , das kann gern jeder anders sehen, aber ich denke schon , dass dies zu erkennen, für Menschen, die in einer Affäre feststecken, genauer gesagt unglücklich feststecken, weil sie eigentlich eine richtige Beziehung wollen würden, sehr hilfreich wäre.....

Denn solange man als AP diese Entschuldigungen , die eigentlich nichts als Ausreden sind, an- und ernst nimmt, Verständnis hat oder sich dazu zwingt, sich deshalb in die Rolle des Wartenden begibt und darauf hofft, dass .......auf was genau eigentlich? hält man sich selbst gefangen.


Ganz genau so ist es..Vor allem wäre am besten sich jene Trauer von der zu Hause erzählt wird, mal ganz genau anzuhören... Vielleicht könnte man dann nämlich feststellen wie einfach es im Grunde ist einen solch ausgedorrten und nach Zuneigung und Liebe Dürstenden von sich begeistern zu können und diesen dann auch noch selbst, als (s)einen Seelenverwandten zu empfinden!
Mal anders und krass ausgedrückt: Wenn ich kurz vor dem verdursten stehe, ist es egal WER mir das Wasser reicht!

Ein gutes Beispiel dafür sind z.B solche Aussagen hier:

Zitat von Admaro:
Ich als AF war oder bin in der Beziehung mit dem AM glücklich, wie ich es so noch nie mit einem Mann war. Die Schieflage (also das unglücklich sein) ergab sich erst, als die von ihm anvisierte Trennung von seiner EF nicht in die Tat umgesetzt wurde.



Zitat von SchlittenEngel:
Hilfreich wäre, zu erkennen, dass der andere, also der gebundene AP, keine Entscheidung trifft, weil er nicht will und nicht muss, und dass niemand ! in einer Ehe stecken bleibt, in der er/ sie wirklich unglücklich ist, v.a. nicht wenn es die Chance gäbe mit der großen Liebe zusammen zu sein...., und dann damit aufhören, den AP zu überhöhen und sich mal wirklich zu fragen, warum man sich dafür hergibt und ob man das eigentlich nötig hat.


Hilfreich wäre es zu erkennen, dass man es mit einer komplett eigenständigen und erwachsenen Person zu tun hat die mündig ist! Es ist und bleibt dessen alleinige Entscheidung in einer Ehe zu verharren, genauso wie es dessen alleinige Entscheidung ist, wieder in diese zurückkehren zu wollen.
Damit hat weder der EP etwas zu tun, noch der AP!
Das einzige was EP und AP gleichermaßen und erwachsen tun können ist es, zu entscheiden wie sie damit umgehen wollen!

08.03.2023 11:51 • x 1 #2714


Fliesentisch
Zitat von BlueWoman45:
Heute denkt man oft, man müsse nur therapeutisch an alles heran gehen, dann wird das schon


Ein therapeutischer Ansatz - Ich nehme an, das bezieht sich nicht technisch auf eine Therapie sondern auf das, was man landläufig mit ihr assoziiert, nämlich Reden, Verständnis und Bestärken in der eigenen Person und Wegen, die nicht radikal, sondern auf lange Sicht zu einer (Los-)Lösung führen sollen - ist aber doch nichts Schlechtes? Was wird und was nicht sei dahingestellt, aber die Holzhammermethode muss es doch auch nicht sein, oder?

08.03.2023 11:54 • #2715


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