Zitat von Admaro: Und was ist, wenn sie ihm die Kinder entzieht, wenn sie jegliche sachliche Auseinandersetzung verweigert?
In D bekommen Eltern nach einer Scheidung das gemeinsame Sorgerecht und auch das gemeinsame Aufenthaltsbestimnungsrecht. Wie soll der Entzug aussehen? Sie zieht mit den Kindern nach Nepal? Auch das geht nicht so einfach.
Meine Erfahrung mit dem Vater war, dass es ihn nicht interessiert hat während er dir Affäre hatte (und davor war es schon schwierig), wann und wieviel Zeit er bei den Kindern abgespart hat.
Dass er sich als Held gefühlt hat, weil er noch rechtzeitig „Gute Nacht“ sagen konnte oder ab und zu, wenn ich außer Haus war, die Kinder ins Bett brachte. Meist war das mit viel Gejammer verbunden, weil sie oft nicht so funktioniert haben, wie er es gern gehabt hätte.
Erst wird mindestens 8 h gearbeitet, Hobbys ausgeübt, Freunde UND sich mit der Affäre getroffen und versucht der Familie aufgrund des schlechten Gewissens aus dem Weg zu gehen und dann hinterher oder an anderer Stelle wegen der Kids gejammert, die vorher auch keine Priorität hatten. Das sind m.M.n. schlicht Ausreden, zieht aber auf der anderen Seite ziemlich gut. Weil es so selbstlos und aufopfernd klingt und niemand es fertig bringt gegen Kinder anzugehen.
Mein Ex hat wohl auch erzählt, dass ich ihm Druck machen würde wegen der Kids, dabei gab es nicht mal Gründe dafür, da ich zu diesem Zeitpunkt noch gar nix von der Affäre wusste. Und nachdem ich es wusste waren meine Worte, fast wörtlich:
Wir müssen eine Lösung für die Kinder finden, ich finde es wichtig, dass sie mit ihrem Vater aufwachsen und ich hoffe, Du nimmst Dir Zeit für sie.
Und glaube mir, die meisten alleinerziehenden Mütter (zumindest die, die ich kenne) sind froh über Auszeiten, wenn die Kids beim Vater sind. Meine sind aber einfach nicht gern dort, woran er einfach selbst schuld ist, und versuchen ständig Zeiten dort abzusparen, so wie er das jahrelang gemacht hat.
Natürlich kann eine AF nur wissen, was er erzählt. Aber wenn das Spielchen sehr lange dauert, ist es in der Verantwortung eines jeden selbst, egal in welcher Position man sich befindet, zu entscheiden, mache ich das mit oder nicht. Das gilt auch für EFs. Da wird niemand gezwungen, erpresst oder sonst was. Es geht meist darum, dass man den unbequemen Weg nicht gehen WILL. Prioritäten und so. (Wie gesagt, egal in welcher Position!)
Bedürfnisse haben wir alle. Nicht immer können/dürfen wir sie, um unserer Selbst willen, einfach ausleben.
Und dann wird erwartet, dass sich ein EP sachlich gegenüber dem betrügenden Partner verhält, nachdem dieser erfährt, er wurde betrogen, belogen, verletzt und enttäuscht, während der betrügende Part schon monatelang die Sachebene verließ und ganz emotionsgeladen seine Bedürfnisse auf Kosten anderer auslebt?