Unterstützung für Menschen in einer Affäre

Zitat von Renama:

Diese Ungewissheit macht mich alle.

Fühl Dich gedrückt. Heute kommt bestimmt Info von dem gemeinsamen Freund!

Macht die Situation irgendwas mit Dir i.S.v. Klärung oder Veränderung der Situation zukünftig?

Zitat von Renama:

Ich kann nicht schlafen. Mein Gehirn läuft Runden und mein Herz stolpert. Ich möchte da sein, ihm sagen können, dass ich da bin. Hab nichts mehr ...

Auf dass du positive Nachrichten erhältst

Heute war er wieder wach, zum Glück!
Ich wäre gerne hingefahren, trau mich aber wegen meines kranken Kindes noch nicht so recht. Ich hab ihm Grüße auf gesprochen und unser gemeinsamer Freund hat die abgespielt, als er heute bei ihm war.
Erstmal bin ich froh und erleichtert!

Zitat von Lotte08:

Macht die Situation irgendwas mit Dir i.S.v. Klärung oder Veränderung der Situation zukünftig?

Nein, da habe ich grade keine Kapazitäten für. Kann sein, dass das später irgendwann ml aufkommt.

Wir werden sehen. Vielleicht können wir morgen telefonieren.

Wir haben lange telefoniert. also eigentlich hab ich mehr erzählt, weil er noch etwas matsche ist und ich ihn nicht überfordern wollte.
Aber er hat sich sehr gefreut mich zu hören und sagte auch, er würde mich gerne sehen und ich solle ihn ruhig besuchen kommen diese Woche. Vielleicht gehe ich also am Wochenende, Sohn ist wieder gesund und ich habe keinerlei Symptome. Wenn das so bleibt, fahre ich Samstag oder Sonntag mal hin.
Es war gut ihn zu hören.
Hat etwas von der Surrealität der Situation für mich genommen.

Heute war ich für eine halbe Stunde in der Klinik.
Es war gut ihn zu sehen und wir haben sogar kurz zusammen gelacht.
Trotzdem war es für mich erschreckend, ihn so zu sehen. Es wird wohl eine Weile dauern, diese Situation jetzt zu sortieren und zu verarbeiten.
Mir ist erst auf dem Parkplatz im Auto der ganze Druck der letzten Woche abgefallen und ich hab im Auto erstmal bestimmt eine halbe Stunde nur geheult.
Vielleicht ändert diese Situation nun viel oder nichts, ich kann es derzeit nicht abschätzen, das wird sich zeigen, wenn er wieder auf dem Damm ist und selber Gelegenheit hatte, sich damit auseinanderzusetzen.
Er hat mir kurz erzählt, dass er die Stunden im Koma mitnichten als schwarzes Loch empfunden hat, er hatte bizarre und schlimme Albträume, die ihn immer noch beschäftigen und die er als traumatisch beschrieben hat. Er hat Angst vor dem Schlafen.

Er wird wahrscheinlich kommende Woche entlassen. Ich fahre gleich hin, heute haben wir einige Stunden Zeit und da er auf Station ist, darf ich auch so lange bleiben wie ich will

Wir haben lange gesprochen. Sehr lange.
Wir haben vereinbart, dass wir uns nun in den nächsten 3 Monaten nicht sehen, nicht schreiben und jeder für sich darüber nachdenkt, was wir für die Zukunft wollen.
Das werden wir aufschreiben und uns dann kurz treffen und diese Schriftstücke austauschen.
Jeder kann in Ruhe lesen, nachdenken und dann entscheiden, wie es weitergeht.
War ein schönes und harmonisches Gespräch, obwohl auch irgendwie traurig und herzzerreißend.
Ich habe die Chats und Fotos auf einem externen Laufwerk gesichert, aber vom Handy gelöscht.
Ich fühle eine seltsame Mischung aus tiefem Liebeskummer und Herzweh, aber auch aus Hoffnung.
Ich hab bei ihm im Bett gelegen und wir sind beide eingeschlafen, dann bin ich gegangen. Im Fahrstuhl hat's mich dann kurz umgehauen, nach Hause...hier plötzlich wieder Alltag und Kinder. Diese Diskrepanz war niemals zuvor so deutlich.
Ich wusel so durch meinen Alltag und niemand ahnt etwas, ich rede und scherze mit meinen Kollegen, verabrede mich und spiele Memory mit den Kindern, während irgendein Teil in meinem Herzen grade ganz leise am Sterben ist.
Gleichzeitig bricht sich in mir ein wilder Aktionismus Bahn, teils zur Ablenkung, teils um in meinem Leben bestehende Unzufriedenheiten zu beseitigen und klarer zu sehen...weil ich immer noch nicht so richtig weiß, welche verdammte Lücke eigentlich in mir besteht, die er so dauerhaft und nach Therapie und Co immer noch besetzt.
Eine Ahnung habe ich, vielleicht zeigen die nächsten Monate, ob daraus eine Gewissheit werden kann oder nicht.

Zugegeben, das mit den Chats ist billige Makulatur.
Er ist zugegen in hunderten Tagebuchseiten und Gedichten, tausenden gekritzelten Notizen, Liedtexten.
Ein Witz, das löschen oder wegschieben zu wollen, er war mir immer Poesie.
Niemals zuvor habe ich irgendeinen Menschen aus meinem Leben selbst gestrichen, niemals.
Ich habe wohl Kontakte verloren über die Zeit, aber niemals aus eigenem Antrieb und aktiv einen Strich drunter gesetzt.
...und irgendwas sagt mir trotzdem: hey, es ist nichts verloren. Wird es nicht diese, wird es vielleicht eine andere Ebene. Du musst nicht aufgeben.
Safe habe ich deshalb auch Höhenangst. Korreliert ja mit Kontrollverlust bzw. Loslassen.
Habe mir einen Gutschein zum Fallschirmsprung selbst geschenkt.
Muss das Loslassen lernen.
Dumm nur: ich liebe diesen Mann. Ich liebe sogar dieses Gespräch, das wir geführt haben.
Ich habe mich niemals so lange, ruhig, besonnen, verständnisvoll und zärtlich mit jemandem gestritten.

Bin aufgewacht und Klingt bescheuert aber ich WEIẞ, er ist grad wach und denkt an mich.