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Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

MrLuft
Zitat von Waldfee47:
Auch mir sind sofort diese, sehr distanzierten, Formulierungen aufgefallen. Fühlst Du Dich in Deiner eigenen Beziehung als Beobachter?
Und zur Behandlung in der Reha: Oft kommen körperliche Symptome von der Psyche... Körper und _Geist hängen zusammen, dass ist gut, dies gemeinsam zu behandeln! Liebst Du sie? Fühlst Du Deine Gefühle oder bist Du von Ihnen abgeschnitten?

Ja dafür habe ich mich auch schon entschuldigt. So emotional wie ich war zu dem Zeitpunkt habe ich mein Geschriebens über Deepl laufen lassen um so einfach und verständlich schrieben zu können. Gut das ging halt nach hinten los.

Zitat von LebedeinLeben:
Es muss sehr schwer sein, die Ungewissheiten auszuhalten, deshalb verstehe ich das Anliegen des TE sehr gut, sich hier im Forum auszutauschen

Ja richtig. Die Ungewissenheit ist das was mir zu schaffen macht. Heute ist wieder ein neuer Tag und ich fühle mich wieder ein bisschen besser. Warum? Weil ich mich einfach mit vielen auseinander setze, sprich PTBS und Endometriose. Und vieles erscheint mir klarer und verständlicher. Auch @Scheol hat hier einfach die passender Worte dafür gefunden.

Der Deckel von ihr ist aufgeploppt und somit wird sie therapeutisch soviel unterstützt wie es in dieser REHA wohl geht. Ich bin mir sicher das sie das ganze auch nochmal aufarbeiten muss aber dann nur in einer psychosomatischen Reha.

Und gerade bei PTBS können auch Angehörige mit einbezogen werden. Ich versuche mein Verhalten zu reflektieren und werde versuchen auch an mir zu arbeiten.

Zitat von ElGatoRojo:
Offensichtlich war aber schon die Ausgangslage vor der Reha ein wenig komplizierter. Dessen ungeachtet kann ich schon weiterhin die Unsicherheit von MrLuft verstehen. Ob er jetzt geduldig zuwartet oder am Wochenende versucht, vor Ortz zu besserer Erkenntnis zu kommen, sollte man überlegen.


Ich habe einige Infos zurück gehalten, weil ich mir zu dem Zeitpunkt noch dachte, was hat das eine mit dem anderen zu tun. Das sich jetzt ein großes Ganzes ergeben hat ist mir dann auch bewusst geworden.

Der Austausch mit euch hat mir einfach geholfen die Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

19.03.2025 12:14 • x 4 #271


MrLuft
Zitat von Scheol:
Ich habe den Eindruck das der TE nicht mehr in seiner Mitte ist , und Verlustängste(?) hoch kommen.

Die Ansage das er Harmonienedürftig ist , würde bedeuten das er sie braucht.

Das sie gerade Abstand benötigt , triggert (?) den TE und Gefühle kommen hoch aus der Vergangenheit.

Die Person mit PTBS sucht gerade Raum um durchatmen zu können , um für sich sicher zu erzeugen.

Der TE , wird vermutlich getriggert und will für sich Sicherheit erzeugen in dem er die nähe der Partnerin sucht. Was die Partnerin aber gerade nicht leisten kann , weil viele Dinge bei ihr hoch kommen.

Das beschreibt es sehr gut. Genau auf Punkt getroffen.

19.03.2025 12:16 • x 1 #272


A


Veränderung meiner Frau in einer REHA Maßnahme

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Scheol
@MrLuft

Zitat:
Der Deckel von ihr ist aufgeploppt und somit wird sie therapeutisch soviel unterstützt wie es in dieser REHA wohl geht.

Hier wird die Erfahrung wo die Erkrankung herkommt genommen und dann geschaut ob eventuelle ein Zusammenhang bestehen könnte.

Könnte es sein das , ein Trauma vorliegt ?

Zitat:
Ich bin mir sicher das sie das ganze auch nochmal aufarbeiten muss aber dann nur in einer psychosomatischen Reha.

Nein, da bräuchte man einen Traumatherapeuten Vorort / Zuhause , der erstmal schaut was, los ist.

Ein Anspruch auf eine psychosomatischen Reha hat man erst wenn alle Leistungen Vorort ausgeschöpft sind. Sprich wenn man wenigstens 6 Monate ( tendenziell mehr ) in Therapie Vorort gewesen ist , das der Therapeut auch äußern kann was los ist und warum er Vorort die Leistungen als ausgeschöpft sieht.

Zitat:
Und gerade bei PTBS können auch Angehörige mit einbezogen werden.

Hier würde ich sagen das es auf das Thema ankommt. Ob sich die Person vor anderen öffnen kann.
Da ist das Problem oft schon in der Gruppe nicht reden zu können aus Scham.

19.03.2025 12:24 • #273


MrLuft
Zitat von Scheol:
Hier wird die Erfahrung wo die Erkrankung herkommt genommen und dann geschaut ob eventuelle ein Zusammenhang bestehen könnte.

Könnte es sein das , ein Trauma vorliegt ?

Ja das tut es. Das wurde auch diagnostiziert.

Zitat von Scheol:
Nein, da bräuchte man einen Traumatherapeuten Vorort / Zuhause , der erstmal schaut was, los ist.

Ein Anspruch auf eine psychosomatischen Reha hat man erst wenn alle Leistungen Vorort ausgeschöpft sind. Sprich wenn man wenigstens 6 Monate ( tendenziell mehr ) in Therapie Vorort gewesen ist , das der Therapeut auch äußern kann was los ist und warum er Vorort die Leistungen als ausgeschöpft sieht.

Sie war auch mindestens ein Jahr in Therapie aber ihr Therapeut ist weggezogen und seit Dezember war sie ohne Behandlung. Ich wollte Sie auch nicht drängen da schnellst möglich einen zu finden. Vermutlich wird ihr das aber nochmal in der REHA gesagt.

Zitat von Scheol:
Hier würde ich sagen das es auf das Thema ankommt. Ob sich die Person vor anderen öffnen kann.
Da ist das Problem oft schon in der Gruppe nicht reden zu können aus Scham.


Mir persönlich hatte Sie sich immer geöffnet und viel erzählt. In der Reha hatte sie einmal erzählt das jemand in der Gruppentherapie was erzählt hat und sie hatte sich gleich gedacht : Hey die Frau erzählt genau das, was ich empfinde im Bezug ihrer Endometriose. Dann haben wir erstmal nicht weiter davon gesprochen.

19.03.2025 12:43 • x 1 #274


G
Ich kann das total nachvollziehen, dass man nach Sicherheit sucht.
Das ist einer der Gründe sich eng zu binden.

Nur wenn man sich in einer Bindung sicher fühlt, kann diese auch funktionieren.

Es ist total in Ordnung, wenn Zweifel an dieser Bindung aufkommen, das es Ängste aktivieren kann.

Ich finde es wichtig, dahin zu schauen und die Gefühle ernst zu nehmen.

Die Frage ist, welches Verhalten durch diese Ängste aktiviert wird.
Das ist nicht immer als Klammern zu verstehen.

In dem Sinne ist es vollkommen logisch sich an einer für einen selbst wichtigen Bindung zu hängen.

Das ist die normale Spannung die aufkommen kann.

Vielleicht will sie sich erst mal abgrenzen. Das ist auch ok.
Eine Bewertung der eigenen Umstände ist das was ein wichtiger Schritt zu Wachstum ist.

Für die Heilung von Trauma ist eine gesunde Bindung unerlässlich.
Es ist auch die Bindung an den Therapeuten die das ermöglichen soll.
Doch wenn dieser nicht weiß, was er tut.
Dann schadet das.

Die Bindung zum Therapeuten sollte nicht die einzige sein. Familie, Freunde und natürlich der Partner sind wichtig.

Der TE hat eine große Aufgabe vor sich. Die ihn dazu zwingt, seine eigenen Anteile zu erforschen. Das ist spannend und auch fordernd.
Das Ergebnis ist offen.

19.03.2025 13:17 • x 4 #275


G
Kurz um.
Ich möchte dich ermutigen.
Trotz aller Sichtweisen und Fakten, dass es alles anders kommen kann.

Jede Beziehung ist individuell.
Ich möchte dich einladen es für euch beide als Chance zu sehen.

Gib ihr auch gern das Signal was dich betrifft.
Das es dir gut geht. Sie vermisst.
Du für dich nun auch einen Prozess der Reflexion startest.

Das es für euch ein tolle Gelegenheit sein kann, es auf neue Pfeiler zu stellen.

19.03.2025 13:27 • x 3 #276


Scheol
@MrLuft

Zitat:
Sie war auch mindestens ein Jahr in Therapie aber ihr Therapeut ist weggezogen und seit Dezember war sie ohne Behandlung.

Also auch hier der Hinweis das es Probleme mit der Psyche gab und sie selbst krankheitseinsichtig war und eine Therapie angefangen hat.

Wenn wir nun improvisieren , eine psychologische Betreuung in der Reha erfragt wurde, die Patientin ja gesagt hat , und auf die Frage vom Therapeuten der Reha , ob sie schon mal in einer Therapie gewesen ist und welche Form es war , mit Ja geantwortet hat. Ist es wohl einleuchtend , das hier nicht rumgestochert wurde , sondern ein ganz normaler Ablauf ist.


Zitat:
Ich wollte Sie auch nicht drängen da schnellst möglich einen zu finden. Vermutlich wird ihr das aber nochmal in der REHA gesagt.

Ich vermute das im Entlassungsbericht auf der letzen Seite stehen wird , das eine ambulante Psychotherapie Vorort angeraten wird, was mit der Patientin abgesprochen wurde.

19.03.2025 13:34 • x 3 #277


MrLuft
Zitat von Scheol:
Ich vermute das im Entlassungsbericht auf der letzen Seite stehen wird , das eine ambulante Psychotherapie Vorort angeraten wird, was mit der Patientin abgesprochen wurde.

Davon gehe ich auch aus. Ich habe gelesen das man sich als Angehöriger eines Betroffenen mit PTBs in eine Gesprächstherapie gehen kann. Um all das zu „verdauen“ und vor allem überhaupt damit richtig umzugehen.

Bei dem was sie alles erlebt hat, sollte es nur richtig sein einen Ehemann zu haben auf dem sie weiter bauen kann.
Und das zu geben was sie im Endeffekt dann braucht , Raum und Verständnis.

19.03.2025 13:40 • x 4 #278


L
@MrLuft
Es bringt echt nichts, den TE zu attackieren oder an seiner Glaubwürdigkeit rumzusägen. Wäre doch alles nur Spekulation, und dazu noch wenig konstruktiv.

Ich gabe mir eben mal die eine große Fallstudie angeschaut, bei der Frauen mit Endometriose häufiger von traumatischen Erfahrungen berichteten.

Wichtig ist, das ernst zu nehmen. Wer Endometriose und damit regelmäßig heftige Schmerzen hat, hat neben dem Bedarf an gynäkologischer und operativer Behandlung häufig auch den Bedarf psychologischer Behandlung - aufgrund der Schmerzen, aber eben auch, falls Traumata vorliegen sollten.

Aber: es gibt keine Hinweise auf kausale Zusammenhänge.

Ist mir wichtig zu erwähnen. Frühe Traumatisierungen lassen das Gewebe der Gebärmutter nicht wandern oder so sonstwie ausbüxen, so wie es bei Endometriose der Fall ist.

Meine Vermutung als Psychologin wäre, dass bei Vorliegen von unverarbeiteten traumatischen Erfahrungen in der Kindheit mit Einsetzen der unausweichlichen Schmerzen in der Jugend die Traumata wachgehalten werden.

Traumata bedeuten heftige Hilflosigkeitsgefühle, ähnliches können regelmäßige Schmerzen auslösen.

Das heißt, jemand, der immer wieder heftige Schmerzen hat, kann Traumata nicht so einfach beiseite lassen, überwinden, sondern wird eher daran erinnert.

19.03.2025 14:00 • x 4 #279


G
Grundsatz. Wer Schmerzen hat, sollte sich drum kümmern.

Es ist ein Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt.
Es können seelische oder körperliche Schmerzen sein.

Drum kümmern bevor es chronisch wird.

19.03.2025 14:21 • x 2 #280


MrLuft
Zitat von LebedeinLeben:
Es bringt echt nichts, den TE zu attackieren oder an seiner Glaubwürdigkeit rumzusägen. Wäre doch alles nur Spekulation, und dazu noch wenig konstruktiv.


Das verstehe ich nicht ganz. Wer hat mich attackiert?

Zitat von LebedeinLeben:
Das heißt, jemand, der immer wieder heftige Schmerzen hat, kann Traumata nicht so einfach beiseite lassen, überwinden, sondern wird eher daran erinnert.

Das könnte auf die letzten Monate zutreffen ja.

19.03.2025 14:21 • x 2 #281


M
Zitat von LebedeinLeben:
Das heißt, jemand, der immer wieder heftige Schmerzen hat, kann Traumata nicht so einfach beiseite lassen, überwinden, sondern wird eher daran erinnert.

Eine Erinnerung, die keiner will, die aber doch eintrifft. Wie bei einem durch Kriiegsereignisse traumatisiertem Soldaten, der z.B. bei einem an sich harmlosen Knall sofort wieder in das Erleben von damals erinnert und auch die damaligen Gefühle wie Angst und Panik wieder erlebt.

ich frage mich gerade: Kann man Traumen überhaupt auflösen oder kann man nur lernen, sie zu akzeptieren und damit umzugehen, sie quasi zu relativieren und die Erinnerung einzuordnen als das, was sie ist, eben nur eine Erinnerung?.

Ich habe vor einigen Jahren eine Reportage über Exsoldaten gelesen, die ein Trauma erlebt haben. Sie sind nicht mehr arbeitsfähig, zumindest nicht im ehemaligen Beruf, erleben durch Trigger Flashbacks und versuchen, wieder in ein noramles Leben zurück zu finden. Hilfreich wird dabei wohl auch der Kontakt mit ähnlich geschädigten Personen empfunden. Was wiederum darauf beruht, was Scheol erklärt hat. Ähnliches verbindet und man fühlt sich angenommen und verstanden.

Wird man ein Trauma jemals wieder los?

19.03.2025 14:30 • x 4 #282


MrLuft
Zitat von Margerite:
Wird man ein Trauma jemals wieder los?

Das kommt vermutlich auf das erlebte an und wie beeinflusst das deinen Alltag. Ein Ex-Soldat wird es vermutlich schwierig haben auf dem Straßenbau zu arbeiten, wo Presslufthämmer und viele andere laute Sachen zu hören sind. Aber er kann wohl besser in einem Bürojob aufgehoben sein wo er besser mit seinem Trauma umgehen kann.

Wenn ich anhand deines Beispiels auf meine Frau reflektiere dann kann sie es überhaupt nicht ertragen, wenn man ihr gegenüber laut wird. Das triggert sie ungemein. Das musste ich mal feststellen als ich mich mal über irgend nen Ikea Schrank aufgeregt habe und das Ding nur ausm Fenster werfen wollte

19.03.2025 14:39 • x 1 #283


M
Zitat von MrLuft:
Das verstehe ich nicht ganz. Wer hat mich attackiert?

Das habe ich mich auch gefragt. Es waren doch zum Großteil eher wertschätzende und unterstützende Posts. Gut, dass Du, MrLuft das auch so siehst.

Allerdings wäre zur Einordnung des Verhaltens Deiner Frau diese Information über ein Trauma, das sie mit sich rumträgt, eher hilfreich gewesen. Aber ist jetzt auch egal, aber man kann ihr Verhalten und auch das der Fachkraft nun besser einrodnen. Zunächst dachte ich an die übliche Situation, die oft nach Kuren und Rehas auftritt, dass man dort in der Blase und weit weg vom Alltag auf Menschen trifft, die ähnliche Probleme und Beschwerden haben, was dann sofort ein Gefühl der Übereinstimmung hervorruft bis hin zum Glauben, dass man nun den Seelenverwandten endlich getroffen hat, auf den man immer gewartet hat.

Du, Mr. Luft bist offenbar guten Willens, die Ehe weiterzuführen und hast ja auch schon einige Erfahrungen mit Deiner traumatisierten Frau gemacht. Meiner Ansicht nach zeigst Du viel Verständnis, das nicht selbstverständlich ist. Und daher frage ich mich, würde eine Trennung ihre Situation merklich verbessern? Ich glaube das nicht, weil die Unterstützung durch den Ehepartner dann weitgehend fehlt. Angenommen sie lebt allein, was ist dann besser? Es bleiben der Sohn und ihre PTBS.

Aber Dir bleibt tatsächlich nur abzuwarten, wohin die Reise geht. Ich glaube, eine Gesprächstherapie wäre für Dich tatsächlich sehr nützlich, wenn die Ehe weiter geführt wird, was ja von ihr abhängt. Sie ist jetzt noch in der Kurblase. Was passiert, wenn sie sich wieder in der Alltagssituation befindet und sich nicht mehr im geschützten Raum?
Daher verstehe ich Deine Angst und Deine Bedenken gut.

19.03.2025 14:44 • x 3 #284


M
Zitat von MrLuft:
Wenn ich anhand deines Beispiels auf meine Frau reflektiere dann kann sie es überhaupt nicht ertragen, wenn man ihr gegenüber laut wird. Das triggert sie ungemein

Ich schätze, dass dann die Erinnerungen aktiviert werden.

19.03.2025 14:45 • #285


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