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Verantwortung in der Beziehung

A
@merretich In Wahrheit, was willst du da noch reden? Bitte fühl dich halt schon irgendwie verpflichtet, ein Tränchen zu vergießen, wenn ich mal ins Gras beiße?

Du bist vermutlich ein angenehmer, vielleicht auch ganz praktischer Zeitvertreib. Aber Liebe ist das nicht. Und die kannst du auch nicht herbeireden.

24.06.2022 09:17 • x 2 #106


D
Hallo Merretich!
Musst du denn jetzt entscheiden? Du hast um eine Pause gebeten und die kannst du dafür nutzen zu schauen, was du möchtest.
Und dann geht es darum, zu kommunizieren, was deine Bedürfnisse sind.
Gleichzeitig kannst du Bedürfnisse deiner Partnerin wahrnehmen und das kommunizieren.
So werdet ihr merken, ob eure Bedürfnisse zusammenpassen.

Ein Beispiel: Sie möchte den Kindern den vegetarischen Lebensstil mit Tierwohl vorleben. - Ihr Bedürfnis. Du grillst gerne Steaks. -Dein Bedürfnis. Beides gleichwertig benennen und dann schauen wie man einen Kompromiss findet, der beide zufrieden stellt.

Ich kann zu einem gewissen Teil deine Partnerin verstehen. Ich pendle auch hin und her, wenn ich etwas verändere und konnte das bisher nicht moderat und schlüssig. Das war bei mir auch nie persönlich gemeint. Ich sah nur Veränderungsbedarf und musste mich von Altem massiv abgrenzen. Deshalb hätte es mir auch geholfen, wenn mein Gegenüber wahrnimmt, dass ich dieses und jenes nicht will. Dann muss ich es nicht so vehement formulieren. Weißt du, was ich meine? Wenn ich das Gefühl habe, ich werde nicht verstanden, dann wurde ich krasser. War aber gar nicht passend.

Ich wünsche dir gute Gedanken!

24.06.2022 11:22 • #107


A


Verantwortung in der Beziehung

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alleswirdbesser
Zitat von Darlena:
Deshalb hätte es mir auch geholfen, wenn mein Gegenüber wahrnimmt, dass ich dieses und jenes nicht will. Dann muss ich es nicht so vehement formulieren.

Wenn man eine verbindliche Beziehung angeht und nur nimmt, sein Verhalten damit entschuldigt, dass es in der Beziehung davor anders war und nichrs fruchtete, dem Partner erklärt, dass man sich für nichts zuständig fühlt, jedoch für sich alle Annehmlichkeiten beansprucht und sich nur dann bemüht und seine Überzeugungskünste einsetzt, wenn man merkt, dass der Partner sich distanziert, wie groß ist die Chance, dass ein Gespräch helfen würde? Und was hilft es dem TE wahzunehmen, dass die TE nichts investieren möchte? Genau deswegen, er nimmt es wahr, distanziert er sich ja. Die Grundeinstellung, unverarbeitete Verletzungen, negative Einstellung zur gegenseitigen Verbindlichkeit bleiben doch bestimmt erhalten, eventuell dann im Verborgenen und nicht mehr so offensichtlich. Und welche Kompromisse sind hier möglich? Aktuell: Er gibt alles, sie nichts. Kompromiss: Er gibt weniger, sie mehr? Ob das klappt.

24.06.2022 11:31 • x 3 #108


A
@alleswirdbesser Eben. Was willst du da großartig herumdiskutieren? Er: Schatzimaus, ich würds schöner finden, ich hätte nicht den Eindruck, ich wär dir wurscht. Und sie sagt dann: Gutes Gespräch, nice to know. Dann ändere ich mich halt.

Muss man wirklich ein elementares Grundbedürfnis eines jedes Menschen überhaupt diskutieren?

24.06.2022 12:38 • x 5 #109


alleswirdbesser
Auch Kompromisse finde ich in bestimmten Bereichen nicht sinnvoll bzw. machbar.

Selbst bei Essensangewohnheiten. Sie Vegetarierin, er Allesesser. Er kann sehr wohl einen Kompromiss eingehen und weniger Fleisch essen. Wie sieht der Kompromiss ihrerseits aus? Soll sie sich dazu zwingen einmal im Monat Fleisch zu essen? Das wäre doch Quatsch.

Oder Beispiel Beziehungsform. Er möchte eine offene Beziehung, sie nicht. Welche Kompromisse wären hier denkbar? In meinen Augen keine.

Usw.

24.06.2022 13:13 • x 3 #110


M
Zitat von Arnika:
@alleswirdbesser Eben. Was willst du da großartig herumdiskutieren? Er: Schatzimaus, ich würds schöner finden, ich hätte nicht den Eindruck, ich wär dir wurscht. Und sie sagt dann: Gutes Gespräch, nice to know. Dann ändere ich mich halt. Muss man wirklich ein elementares Grundbedürfnis eines jedes Menschen ...

Ich glaube, es kommt auch daher, dass sie gleich nach dem Auszug aus
dem Elternhaus SOFORT in Beziehung gegangen ist mit zusammenziehen,
Ehe, Kinder etc.
Sie hat nie alleine gelebt, oder konnte einfach ihr Ding machen.
Sagt auch oft, dass sie bereut, diese Möglichkeit in den 20ern nicht ergriffen
zu haben.
Und trotz dieses Opfers hat die Ehe nicht gehalten.

Ich dagegen habe viele Jahre ein sehr freies Leben geführt. Manchmal mit
oder ohne PartnerIn. Studium. Etc. Und da ich keine Kinder habe und meine
Eltern schon lange tot sind, hab ich meist einfach mein Ding machen können
ohne Rücksicht auf Verpflichtung oder Familie.

Und dieses nicht-gelebte holt sie glaub ich jetzt ein.
Vielleicht ist es sogar für sie besser, wenn ich gehe. Dann kann sie ohne Rücksicht
auf Partner ihr Ding machen (gut, Kinder, Haus und finanzielle Verpflichtung bleibt
natürlich).
Aber ich spüre, dass sie mir da was zum Vorwurf macht, was für mich total
harmlos ist und selbstverständlich. Nämlich Verbindlichkeit und Loyalität in Beziehung.
Weil sie soviele Verpflichtungen hatte und hat. Und dann ist es halt nur eine Affäre
ohne das, auch wenn sie es nicht so nennen will...

24.06.2022 13:19 • x 2 #111


HerrZ
Zitat von alleswirdbesser:
Selbst bei Essensangewohnheiten. Sie Vegetarierin, er Allesesser. Er kann sehr wohl ein Kompromiss eingehen und weniger Fleisch essen. Wie sieht das Kompromiss ihrerseits aus? Soll sie sich dazu zwingen einmal im Monat Fleisch zu essen? Das wäre doch Quatsch.

Stimmt. Aber er könnte sie ihr Gras essen lassen, während er weiter Mammuts jagt und grillt. So nebeneinander.

Zitat von alleswirdbesser:
Oder Beispiel Beziehungsform. Er möchte eine offene Beziehung, sie nicht.

Ich erninner mich an eine der Humpe.Sisters (Annette oder Inga - mehr gibt's ja nicht). Die sich regelmäßig neu verliebte und nach kurzer Zeit ebenso schnell wieder entliebte und zum Partner zurückkehrte. Er lebte also monogam - sie nicht.
Der Punkt ist doch - wo ziehe ich meine Grenze in der Akzeptanz, weil es meinem Lebensentwurf diametral widerspricht? Ich z.B. hab wenig Problem mit Raucher/Nichtraucher. Altersunterschied oder eben Essgewohnheiten, etc.
Andererseits gibt es auch genug Charakterzüge und Eigenheiten wo ich klare Kante zeigen würde, bis hin zu das passt nicht, tschüss.

24.06.2022 13:20 • x 1 #112


A
@merretich Ja, vielleicht tut ihr gesunder ausgelebter Egoismus ja eh mal ganz gut. Alleine halt. Aber es waren ja ihre Lebensentscheidungen, sie wurde ja nicht dazu genötigt. Ich würd übrigens mal behaupten, sowas sagen Menschen nicht mal in Affären. Da ist ja auch oft Liebe im Spiel. Ich würde sowas nicht mal zu meiner Nachbarin sagen, deren Name ich nicht mal kenne

Was heißt denn schon, dass sie in der Pflicht wäre? Auf so einen Gedanken kommt ein normaler Mensch ja nicht mal. Ja, vielleicht bei einem ONS, aber alles darüber hinaus erscheint mir in dem Kontext etwas makaber.

24.06.2022 13:26 • x 2 #113


alleswirdbesser
Zitat von HerrZ:
Stimmt. Aber er könnte sie ihr Gras essen lassen, während er weiter Mammuts jagt und grillt. So nebeneinander. Ich erninner mich an eine der ...

Klar, man kann immer selbst alle möglichen Kompromisse eingehen ohne es von der Gegenseite zu erwarten. Aber das hat der TE wohl schon zu Genüge getan und das führte zum Ungleichgewicht. Immer wenn nur der eine sich anpasst und der andere diktiert und seinen Standpunkt verteidigt, zieht der andere irgendwann den Kürzeren.

24.06.2022 13:32 • x 2 #114


M
Zitat von Arnika:
@merretich Ja, vielleicht tut ihr gesunder ausgelebter Egoismus ja eh mal ganz gut. Alleine halt. Aber es waren ja ihre Lebensentscheidungen, sie wurde ja nicht dazu genötigt. Ich würd übrigens mal behaupten, sowas sagen Menschen nicht mal in Affären. Da ist ja auch oft Liebe im Spiel. Ich würde sowas ...

Ja, das denke ich auch.

Ich wundere mich allerdings, dass mir das passiert.
Ich habe mich immer selber als freiheitsliebenden Menschen begriffen.

Wir wohnen ja nichtmal zusammen, und wenn sie die Kinder hat, ist es okay,
dass ich mich entweder einbringe oder die Wochenende für mich selbst nutze.
Ich dachte daher, dass das auch ganz gut zu mir passt.
Ich mache selber gerne mein Ding, bin aber dabei immer treu und loyal in
Beziehungen gewesen.
Ich habe weder gesagt, dass ich zusammenziehen will oder sonstwas in die Richtung.
Ehe habe ich bisher selber vermieden.

Aber ein Mensch für Affäre oder mir doch wurscht Beziehung bin ich trotz
meiner Freiheitsliebe nicht. Dazu lasse ich mich zu sehr ein emotional.

24.06.2022 13:34 • x 1 #115


HerrZ
Zitat von alleswirdbesser:
Aber das hat der TE wohl schon zu Genüge getan und das führte zum Ungleichgewicht. Immer wenn nur der eine sich anpasst und der andere diktiert und seinen Standpunkt verteidigt, zieht der andere irgendwann den Kürzeren.

D'accord. Doch ein Kompromiss oder ein Zugeständnis welches ich freiwillig gebe (das ist weit entfernt von einem Diktat) resultiert für mich nicht in einem Ungleichgewicht. Da es bekanntlich kein Liebeskonto mit Guthaben gibt, ist es meine Sache was ich wann wo gebe. Wo ich zurückstecken will. Das ist nichts, was ich zum Partner im Sinne von das hab ich für Dich gemacht obwohl ich das nicht wollte verlagere. Weil - wenn ich was nicht will? Dann mach ich es nicht (mit).. Und wenn ich etwas erträglich finde, dann ist es halt ok.
Ich nehm mal die Frau Humpe. Er hat sich mit ihrem Lebensentwurf offensichtlich arrangiert. So wie die zwei Männer von Tilda Swinton. Und damit sind/werden es gemeinsame Entwürfe. Ohne Schieflage oder Machtgefälle. Auch wenn ich nicht jeden Aspekt bejubeln muss.
Bei einem Diktat und friss oder stirb - voll Deiner Meinung.
Edit: Sorry merretich, das ist bei mir gerade eher Meta-Ebene als auf Deine spezifische Situation gemünzt.

24.06.2022 13:42 • x 2 #116


A
@merretich Ich bin auch sehr freiheitsliebend. Aber es gibt ja Grenzen. Mein Mann war in seiner vorherigen Ehe mal wegen Verdacht auf Herzinfarkt im KH, rief seine Frau an, nachdem er eingeliefert wurde - die eilte nicht hin. Das freut sie jetzt nicht - und kam widerwillig erst am nächsten Tag vorbei auf einen Sprung mit einer Zahnbürste. Ernsthaft. Da tut er mir heute noch leid. Da bricht einem richtig das Herz. Die Gute fühlte sich wohl auch zu nichts verpflichtet.

Seid sie geschieden sind, kümmert sie sich witzigerweise mehr. Vielleicht quält sie da doch das schlechte Gewissen. Aber sie ist eben auch überhaupt kein herzlicher Mensch, auch zu ihrem Sohn ziemlich kalt. Der wurde mit allem Wesentlichen versorgt, viel mehr aber auch nicht. Gekuschelt hat er mit dem Papa. Gibt halt solche Menschen. Ist ok. Aber zusammen sein möchte ich mit ihnen nicht.

24.06.2022 13:47 • x 1 #117


M
Zitat von HerrZ:
D'accord. Doch ein Kompromiss oder ein Zugeständnis welches ich freiwillig gebe (das ist weit entfernt von einem Diktat) resultiert für mich nicht in einem Ungleichgewicht. Da es bekanntlich kein Liebeskonto mit Guthaben gibt, ist es meine Sache was ich wann wo gebe. Wo ich zurückstecken ...

Hmm...ein Konto gibt es für mich nicht.
Ich kann sagen, dass ich alles gerne getan habe.
Da ich ihre Kinder mag. Auch im Urlaub bin ich mit denen gut
zurecht gekommen.
Sie muss mir nix zurückzahlen.
Ich grolle auch nicht, wenn wir uns jetzt trennen.

Aber ich will halt eine Frau, bei der ich auch einen Stellenwert
als Partner habe. Nicht nur als Vater Ersatz, Coach oder Affäre.

24.06.2022 13:53 • x 5 #118


CocosPool
Fakt ist dich: Meerrettich du fühlst dich unwohl.
Und das was du dir von deiner Partnerin wünscht, kannst du nicht herbei reden, bzw kann MAN im allgemeinen nicht, wie Arnika auch schon sagte.
Man kann versuchen dem anderen die Augen zu öffnen, in der Hoffung das der jenige dann erschrocken über sein Verhalten ist, weil er es so nicht wollte. Hast du aber schon mehrfach probiert wie du sagtest. Hat nicht funktioniert.

Am Ende bleibt wieder: Du fühlst dich nicht glücklich, und das kanns ja nicht sein. Die Gründe für ihr Verhalten hat sind unerheblich.

Finde das man NIEMALS Kompromisse eingehen sollte, wenns ums eigene Unglück geht.

24.06.2022 13:57 • x 1 #119


A
@merretich Weißt, wenn die wenigstens ein triftigen Grund gehabt hätte, irgendeinen ganz wichtigen Termin oder so. Aber nein, nix. Es war ihr nur zu mühsam, sich ins Taxi zu setzen. Ich bin heute noch fassungslos und hatte Tränen in den Augen, als er mir das Jahre später mal erzählt hat. Er übrigens auch beinahe. Das hat ihn dermaßen verletzt - und wem würde das nicht so gehen? Die ist wirklich kein böser Mensch, die tut keinem was, aber halt kalt. Die denken sich da gar nichts dabei, wie es scheint. Könnte vielleicht eine Seelenverwandte von deiner Guten sein

24.06.2022 13:59 • x 1 #120


A


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