Verknallt, aber Freunde bleiben Hat das je geklappt?

Zitat von Angi2:Aber nach 20 Jahren weiß man doch, dass lodernde Leidenschaft nur ein Strohfeuer ist, ein Rausch, der vergeht und einen bitteren Beigeschmack zurücklässt, wenn man für diesen Moment 20 Jahre weggeworfen hat.

Das stimmt natürlich. Eine Affäre, die man bereut im Nachhinein, hat aber auch manche gute Ehe gerettet, indem beide nach einer Trennung und Krise wieder zueinander fanden und dieses Drama kann dann auch dieser Beziehung wieder einen Kick geben. War bei meinen Eltern so, die waren 1 Jahr getrennt wegen sowas und dann standen sie eines Tages wieder wie zwei frisch Verliebte vor mir und sagten Wir versuchen es noch mal! Das ist jetzt 20 Jahre her und die sind nach wie vor glücklicher als VOR dieser Krise.

Zitat von low:Ich vermute auch ganz stark bzw. bin mir sicher, dass das dann der Punkt wäre, ab dem es nur noch krass werden würde. Mir wird die ganze Tragweite einen solchen Entscheidung auch jetzt erst, beim Schreiben in diesem Thread, richtig bewusst, wie übel es gewesen wäre, wenn wir bei einem unserer letzten Treffen auf's Ganze gegangen wären. Und wie knapp im nachgang betrachtet. Genau so sicher wie ich mir war, dass ich mich nicht ernsthaft verknalle, bin ich ja auch später davon ausgegangen, dass wir wo die Gefühle da sind, das wenigstens wie Erwachsene klären und eben nicht spontan übereinander herfallen. Das hätte bestimmt noch gaaanzz lange gedauert. Nicht.

Abgesehen davon, dass diese tatsächliche Untreue (fremdgehen) auch im Verhalten gegenüber meiner Frau der Tiefpunkt wäre. Auch wenn ich jetzt nicht die Power habe, mit ihr darüber zu sprechen, wenn ich sie erst einmal soweit hintergangen hätte, wie sollte ich dann noch Vertrauen aufbauen oder überhaupt den Mut davon zu berichten?

Hallo lieber TE. Ich finde es gut, dass du noch frühzeitig die Reissleine gefunden hast.
Glaube mir, ein Seitensprung mit anfolgender Affäre wäre das Ende deiner Ehe. Fremdverlieben passiert praktisch jedem, auch ich bin keine Ausnahme, aber was daraus wird, das kann man beeinflussen.
Wenn man mal den Weg weitergegangen ist und seinen Partner betrogen hat, dann ist der Weg zurück sehr, sehr hart und führt selten zum Erfolg, ausser man nennt Trennung einen Erfolg.
Ich wünsche mir für dich, dass du den richtigen Weg gehst und die Liebe zu deiner Partnerin pflegst und hegst, du wirst dann merken, dass du den richtigen Weg gewählt hast.
Und, vergiss die Freundschaft zur Anderen, in deinen Augen auch eine tolle Frau, das funktioniert zu 99,99999% nicht. Wenigstens in den ersten fünf bis zehn Jahren nicht, da sind zuviel an Emotionen aufgekommen.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim neu kennenlernen deiner Liebe zu deiner Frau, du wirst es kaum bereuen.

Zitat von darkenrahl:
OK, das gibt es auch, aber meistens sind solche Ehen früher oder später nicht mehr zu retten.
Vertrauen, das zerstört ist, kann man selten mehr kitten, auch wenn es einige Monate anders aussieht.

Ja, das klappt nur bei einer wirklich glücklichen Ehe, wo einem das Glück nur nicht mehr bewusst war (Glück, das selbstverständlich geworden ist, empfindet man irgendwann als Zufriedenheit und nimmt nicht mehr bewusst wahr, welch großes Glück es eigentlich ist, überhaupt zufrieden sein zu können). Wenn einem das durch sowas wieder bewusst wird, kann es gut gehen. Da kann einem zugute kommen zum Wiedererlangen des Vertrauens, wenn der Andere seinen Fehltritt wirklich bedauert, dass man ihn eben gut kennt, um auch zu spüren und zu wissen, dass es wirklich so ist. Wenn man dann einmal kurz davor war, das Wertvollste im Leben zu verlieren, dann zeigt man dem Anderen ja auch wieder eine entsprechende Wertschätzung, die das Vertrauen wieder stärkt.

meint ihr kann eine Ehe wieder richtig gut werden, wenn die Affäre nur ausläuft/beendet wird weil sie zu nichts führt, trotz Gefühle und enorme Anziehung.....oder ist da Ehrlichkeit in der Ehe schon die Voraussetzung?

Zitat von Naivling:meint ihr kann eine Ehe wieder richtig gut werden, wenn die Affäre nur ausläuft/beendet wird weil sie zu nichts führt, trotz Gefühle und enorme Anziehung.....oder ist da Ehrlichkeit in der Ehe schon die Voraussetzung?

Ich glaube nicht, wenn man es nur aus Vernunftsgründen, Angst, Moral, o.ä. beendet hat, aber noch Gefühle und Anziehung da sind/waren, dass man dann ohne Ehrlichkeit und Aufarbeitung der Probleme, die einen überhaupt für eine Affäre offen werden ließen, wieder eine richtig gute Ehe führen kann. Für mich gehört dazu, dass BEIDE an der Ehe arbeiten, denn zu Fremdverlieben führt es selten nur, weil EINER irgendwo falsch abgebogen ist. Man kann aber nicht zu zweit dran arbeiten, wenn nur einer sich der Probleme bewusst ist und der Andere denkt, alles ist in Ordnung. Zu einer sehr guten Ehe gehört für mich auch Ehrlichket. Einen kurzen rein s'exuellen Seitensprung ohne Gefühle mag man vielleicht noch verschweigen können, aber wenn Gefühle im Spiel waren und das Ganze vielleicht auch noch länger ging, steht das Wissen bzw. Nichtwissen darum ja immer zwischen den Eheleuten. Selbst wenn man irgendwie schafft dann, wieder glücklich zu werden, muss der Betrüger ständig mit dem Druck des schlechten Gewissens leben und der Angst, dass es doch irgendwann rauskommt.

Ja ich frage mich, wie man einfach so weitermachen kann, als ob nichts wäre, ein Leben lang.....so was der andere nicht weiss existiert nicht....aber ich glaube die meisten denken, dass es so einfach ist.

Zitat von Naivling:Ja ich frage mich, wie man einfach so weitermachen kann, als ob nichts wäre, ein Leben lang.....so was der andere nicht weiss existiert nicht....aber ich glaube die meisten denken, dass es so einfach ist.

Ich glaube das geht bei vielen Menschen durchaus. Man darf den Hormonfasching halt nicht immer so überhöhen, als wäre er das einzige im Leben.

Zitat von 6rama9:Ich glaube das geht bei vielen Menschen durchaus. Man darf den Hormonfasching halt nicht immer so überhöhen, als wäre er das einzige im Leben.

und wenn es mehr ist als nur das?

Zitat von Naivling:
und wenn es mehr ist als nur das?

Keine Sorge... auch das mehr vergeht. Aus den Augen, aus dem Sinn. Jeder Mensch hat normalerweise eine Resilienz, die ihn aus emotionalen Tälern wieder auferstehen lässt. Manchmal verliert man etwas wertvolles, aber nach einiger Zeit pendelt sich das emotionale Niveau wieder um den eigenen, normalen Soll-Wert ein. Wer erinnert sich nicht mit einem Lächeln an die erste große Liebe oder ein verflossene Liebe? Wird dadurch das eigentliche Leben schlechter? In den meisten Fällen nicht, solange man mit sich einigermaßen im Reinen ist.

hiesse auch, dass das nicht möglich ist wenn man sich weiterhin sieht aus welchen Gründen auch immer (Arbeit, Sport, Freundeskreis)

Zitat von Naivling:hiesse auch, dass das nicht möglich ist wenn man sich weiterhin sieht aus welchen Gründen auch immer (Arbeit, Sport, Freundeskreis)

Für manche ist das definitiv möglich, für andere wieder nicht. Kann man so nicht sagen... Menschen ticken halt unterschiedlich.