Verlange ich zu viel von meinem Freund

Hi ,,

ich würde gerne zu meinem Thema eure Meinungen hören . im Sommer ging es mir sehr schlecht . ich hatte schwere Depression mit Panikstörung . mein Freund hat mich nicht ganz ernst genommen ,, was mich sehr traurig gemacht hat . jetzt bin ich leider mit Schizoaffektive Störung diagnostiziert . ich habe ihn gefragt ,, ob er mir ein bisschen Geld ausleihen kann ,, weil ich das letzte Semester nicht gearbeitet habe und Studentin bin und muss für manche Untersuchungen selber zahlen und er hat es verweigert . zusätzlich hat er darüber mit seinen Eltern diskutiert und sie meinten ,, dass es unglaublich ist ,, dass ich sowas von ihm wollte und dass wir nicht verheiratet sind . ich fühle mich jetzt extrem allein und hilflos . habe ich zu viel von ihm verlangt ? ich freue mich auf eure Antworten .

Hast du es verlangt oder darum gebeten? Es kommt darauf an,wie du es transportiert hast.
Auch,wenn es für dich eine unangenehme Reaktion ist,kann ich seine Eltern auch verstehen. Wäre da auch skeptisch.
Welche Untersuchungen in Bezug auf deine Störung musst du denn selbst bezahlen?

Zitat von sunnefaki:

ich habe ihn gefragt ,, ob er mir ein bisschen Geld ausleihen kann ,, weil ich das letzte Semester nicht gearbeitet habe und Studentin bin und muss für manche Untersuchungen selber zahlen und er hat es verweigert . zusätzlich hat er darüber mit seinen Eltern diskutiert und sie meinten ,, dass es unglaublich ist ,, dass ich sowas von ihm wollte

Wie heisst es so schön ? In guten wie in schlechten Zeiten.
Du bist krank und in einer Notlage, ich finde es unglaublich, daß er sich da weigert dir zu helfen, sofern er es könnte, die Antwort seiner Eltern läßt erkennen, daß der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Wie würden seine Eltern und er im umgekehrten Fall reagieren ?

Überlege dir gut ob er wirklich zu dir passt ! Wahre Freunde halten zusammen und unterstützen und fördern sich gegenseitig.

Welches Argument gab er an ?

Hi :: )) danke für deine Antwort ! wir sind schon seit 5 Jahren zusammen .. ich hatte nie um Geld gebeten .. danke für deine Idee :: )) die sind auf jeden Fall hilfreich :: )) ja ,, das ist ein Ausnahme zustand für mich :: (( aber bald wird es besser :: ))

Hier geht es ja um zwei verschiedene Baustellen. Zum einen um Deine Erkrankung, zum anderen um Deine finanzielle Situation.

Viele Partner sind damit überfordert, mit Depressionen/Angststörungen/psychischen Beeinträchtigungen umzugehen. Das ist meiner Meinung nach auch deren gutes Recht - es ist schwer nachvollziehbar, wenn man es selber nicht kennt. Zudem ist der Partner nicht der Therapeut, kann es gar nicht sein. Für mich ist es schon anerkennenswert, wenn er bleibt und nach seinen Möglichkeiten unterstützt. Es sollte nicht unterschätzt werden, was es auch mit ihm macht und wie es sein Leben ebenfalls beeinträchtigt.

Zur finanziellen Seite: Der Spruch bei Geld hört die Freundschaft auf! kommt nicht von ungefähr. Da würde ich schon auf die Gegebenheiten gucken, die vorhanden sind. Bei einer gefestigten Partnerschaft wäre es für mich keine Frage, dass ich einspringe. Wobei ich da Möglichkeiten wie Ich übernehme den größeren Anteil an der (gemeinsamen) Miete, ich geh öfters einkaufen, ich zahle Netflix vorziehen würde. Es wäre für mich aber auch sehr abhängig von meinem eigenen Einkommen und von den Erfahrungen, die ich bis dahin mit der Zuverlässigkeit des Schuldners gemacht habe. Ich habe auch schon Geld unter Freunden ver- und geliehen; das waren aber 1. sehr langjährige Freundschaften, 2. überschaubare Summen und 3. hat es immer wunderbar funktioniert mit der schnellen Rückzahlung.

Du schreibst halt zu wenig zu Deiner konkreten Situation. Geht es darum, einen kurzfristigen Notfall (Heizkostennachzahlung z. B.) zu überbrücken oder ist da kein Licht am Ende des Tunnels? Wie lange seid Ihr zusammen, wohnt ihr zusammen?

An Deiner Stelle hätte ich wohl doch erst andere Möglichkeiten geprüft, bevor ich meinen Freund frage. Es sei denn, er heißt Rockefeller. Eine eh schon belastete Beziehung würde ich nicht zusätzlich erschweren wollen, indem ich noch finanzielles Gedöns mit untermenge.

Letztlich bist Du für Dich verantwortlich. Sowohl dafür, Deine Krankheit anzugehen als auch dafür, mit Deinem Einkommen auszukommen. Was ist mit Deinen Eltern, was ist mit Sozialhilfe?

Edit: Okay, ich hab nen lahmes Wlan Ihr seid 5 Jahre zusammen.

Zitat von sunnefaki:

ob er mir ein bisschen Geld ausleihen kann ,, weil ich das letzte Semester nicht gearbeitet habe und Studentin bin und muss für manche Untersuchungen selber zahlen und er hat es verweigert . zusätzlich hat er darüber mit seinen Eltern diskutiert und sie meinten ,, dass es unglaublich ist ,, dass ich sowas von ihm wollte und dass wir nicht verheiratet sind . ich fühle mich jetzt extrem allein und hilflos . habe ich zu viel von ihm verlangt ? ich freue mich auf eure Antworten .

S0 pauschal ist das schwer einzuschätzen. Wie lange seid Ihr schon ein Paar, habt Ihr Zukunftspläne, lebt Ihr zu zusammen, wie ist eure Wohnsituation? Wie viel ist denn ein bisschen Geld und wie und wann planst du es zurückzuzahlen? Wie finanzierst du denn normalerweise dein Leben, bekommst du BAFöG oder Unterhalt von deinen Eltern? Ganz ohne Hintergrundwissen zu deiner Beziehung und deren Ernsthaftigkeit, der wirtschaftlichen Situation deines Freundes und deinen familiären Background, bleiben nur Spekulationen.

Sprich noch einmal mit deiner Krankenkasse, die sollte alle notwendigen Untersuchungen finanziell abdecken. Diskutiere mit ihnen, warum das bei dir nicht der Fall ist.

Hi ,,

also ,, es geht nicht um das Geld .. Meine Eltern können mich auch unterstützen .. Es geht mehr um die Tatsache ,, dass er mir kein Cent in einer Notsituation geben möchte .. und er sagt mir ,, ich soll dann Gelegenheitsjobs machen .. was in meiner Lage nicht möglich ist .. zusätzlich sagt er mir ,, dass er nicht glaubt ,, dass ich etwas habe .. obwohl ich vom Psychiater diagnostiziert wurde .. ich spare Geld ,, damit ich einen Aufenthalt in einer Klinik machen kann .. ich fühle mich einfach extrem allein und ungeliebt .. und das verschlechtert meine Lage ..

ja ,, er hat Geld .. sonst würde ich ihn auch nicht fragen .. ich bin auch stolz um um Geld zu bitten aber wenn man Halluzinationen hat ,, ist es schon eine andere Situation .. er ist nicht Student .. er arbeitet seit Jahren und hat mehr als 50.000 Euro auf seinem Konto .. und ich hätte 1000 Euro gebraucht und ausgeliehen ..

und seine Mutter hatte sogar gesagt ,, als was möchte ich von ihm Geld ausleihen .. wir sind nicht verheiratet ..

wieso sparst du Geld für einen Klinikaufenthalt? Bezahlt das nicht die Krankenkasse?

Zitat von sunnefaki:

zusätzlich sagt er mir ,, dass er nicht glaubt ,, dass ich etwas habe .. obwohl ich vom Psychiater diagnostiziert wurde ..
ich spare Geld ,, damit ich einen Aufenthalt in einer Klinik machen kann ..
ich fühle mich einfach extrem allein und ungeliebt .. und das verschlechtert meine Lage ..

Als Studentin musst du dich ab dem 25. Jahren (solange kannst du bei den Eltern mitversichert sein) pflichtversichern und dadurch würde auch der erforderliche Klinikaufenthalt bezahlt, davon ausgehend, daß er mindestens 4-8 Wochen dauern könnte, kommst du mit 1000,00 Euro nicht weit.

Ich kann verstehen, daß du dich alleingelassen fühlst in deiner Beziehung, schließlich bist du nicht eine X-beliebige Nachbarin, sondern hast eine feste Beziehung, da ist es für mich selbstverständlich, daß man sich aus einer Notlage heraushilft.

Wahrscheinlich sind er und seine Eltern bezüglich seelischer Erkrankungen unwissend und können nicht nachvollziehen wie es dir damit geht, bei einen Beinbruch könnten sie wohl mehr Verständnis aufbringen.

Diese Reaktionen von ihnen sollte dir zu denken geben und könnte Anlass sein deine Beziehung zu überprüfen. Wie stehen sie sonst zu dir ?

hi ,,

ich möchte zu einer privaten Klinik gehen .. ich wollte nicht ,, dass er mir alles finanziert .. ich hatte ihn nur höflich und überhaupt nicht fördernd gefragt ,, ob er ein bisschen mithelfen kann ,, damit ich das Geld schneller habe .. ja ,, ich bin 25 und er ist 35 .. ja die ich bin milla versteht mich genau .. ich denke einfach ,, dass wenn ich z.B. Krebs hätte und müsste drigend operiert werden .. würde er mir kaum helfen .. und das hat mich geschockt .. weil ich für ihn sehr viel tue .. ich habe immer seine Wohnung geputzt z.B. .. er sagt ,, dass ich nichts habe und dass die Ärzte nur Geld verdienen möchten und dass Psychologie keine Wissenschaft ist und alles subjektiv ist .. ich komme auch nicht aus Deutschland ,, es kann sein ,, dass es auch kulturelle Unterschiede gibt .. ich bin außerdem extrem empathisch .. deswegen ist mir so ein Verhalten zu hart .. in der Vergangenheit hat er meine Panikattacken auch nicht ernst genommen .. mit den Antipsychotika werde ich viele Nebenwirkungen die ersten Wochen haben .. Arbeiten werde ich natürlich gehen ,, wenn es mir besser geht .. außerdem habe ich auch im Moment schwere Depression ,, Panikstörung und Agoraphobie .. ich kann nicht o einfach jobben gehen .. und sowas zu einer kranken Person zu sagen ist extrem herzlos .. es ist als ob zu jemandem ,, der nicht laufen kann ,, sagt :: wieso kannst du nicht laufen ..ich kann dir nicht helfen ..

Zitat von sunnefaki:

immer seine Wohnung geputzt z.B. .. er sagt ,, dass ich nichts habe und dass die Ärzte nur Geld verdienen möchten und dass Psychologie keine Wissenschaft ist und alles subjektiv ist ..

Das sind dumme Ausreden, um nix für Dich tun zu müssen. Diese Art finde ich prinzipiell schon schwierig.

Wenn es einer hat aber trotz bestehender langer Beziehung von der er selber profitiert hat, so lange es Dir gut ging, nichts geben mag würde ich diese Beziehung arg in Frage stellen.

Find ich frech, dass der Dich die Wohnung putzen lässt aber so ablehnend ist zu Dir. Du bist doch nicht seine Putzfrau. (Die bekommen Geld für ihre Arbeit).

Zitat von Cocolores:

Du schreibst, dass Du Depressionen hast - vergiß dabei nicht, dass hier Vieles auch falsch bei Dir ankommen kann. Dass Dein Freund Dich eher motivieren möchte etwas für Dich zu tun? Dich motivieren möchte dich nicht hängen zu lassen? Aktiv zu werden?

Ich hab keine Depressionen, bin nicht betroffen aber würde das wohl genauso missverstehen, wie TE.

Ich finde eure Beziehung noch immer ziemlich intransparent. Ihr seid seit fünf Jahren zusammen wie du schreibst, lebt aber wohl in getrennten Wohnungen. Was macht euch als Paar aus? Er nimmt deine psychischen Probleme nicht ernst, du putzt seine Wohnung, erwartest dafür eine -affektive, finanzielle?- Gegenleistung. Noch einmal die Frage an dich, wie lebt Ihr, wo lebst du, hast du eine Wohnung, lebst du noch bei deinen Eltern, wie finanzierst du dich, wenn du das letzte Semester nicht gearbeitet hast?

Welche Pläne habt Ihr für eure gemeinsame Zukunft? Nirgends lese ich von gemeinsamen Plänen, Liebe, Leidenschaft oder Vertrauen. Wie habt Ihr die Jahre vor dem akuten Ausbruch deiner Erkrankung gelebt?