Zitat von Freya13: Im Laufe der Zeig hat er sich nach und nach von jedem abgekapselt nur ich war immer sein sicherer Hafen.
Das impliziert, dass auch Du keine sonstigen Kontakte mehr hattest und Dein Leben voll auf ihn ausgerichtet hat. Denn er war ja so was wie Dein Patient.
Wenn er glaubt, dass er jetzt seinen Weg alleine gehen will und muss, kannst Du nichts machen. Wenn Du ehrlich bist, mischt sich in Deine Verzweiflung wohl auch ein Gefühl des Weggeworfenseins, was nicht verwunderlich wäre.
Ihr habt Euch - meiner Wahrnehmung nach - eine Insel geschaffen, hervorgerufen durch seine Depression, auf der Du Dich maßgeblich um ihn gekümmert hast und Dein Leben voll und ganz auf seine Bedürfnisse ausgerichtet hast.
Es ist nie gut, wenn man sich zu sehr nur auf einen Menschen konzentriert, der dann alles andere überschattet.
Es kam zu einer sehr engen Symbiose, in der einer vom anderen profitierte. Er hatte verständnisvolle Betreuung und Du fühltest Dich zuständig und gebraucht - nehme ich zumindest an.
Jetzt bricht er aus und glaubt, dass das der bessere Weg ist. Egal, was er auch wählt, wenn er seine aus der Kindheit übernommenen Ängste nicht angeht, werden sie ihn ewig leiten. Da ändert eine Lebensänderung meist auch nichts, weil die Ursache in jede Art der Lebensführung mit übernommen wird.
Ohne einen fähigen Therapeuten, der den Weg zurück mit ihm geht, wird er wohl weiterhin Probleme haben. Und viele scheuen eine Aufarbeitung, denn die bedeutet ja auch eine Konfrontation mit belastenden Ereignissen, denen er ausgesetzt war.
Der Begriff der Dualseele - ja, da stellen sich mir auch die Nackenhaare auf. Ich glaubte früher auch eine Zeitlang daran, aber als ich dann sah, wie die Beziehung mit meiner gefühlte Dualseele endete, weiß ich, dass es da entweder nicht gibt oder man sich auch auf derlei Begriffe, die eine Art Hilfestellung implizieren, nicht verlegen sollte. Aber das ist Ansichtssache.
Verwunderlich nur, dass auch Dualseelen oft keine Beziehung halten können.
Zitat von Freya13: An ihm und an unserer Liebe. Ich wünsche mir so sehr, dass es wenigstens friedlich abläuft
Das habt ihr beide in der Hand, aber es geht nur, wenn beide ein friedliches Ende wollen. Du fühlst Dich jetzt verraten und verkauft, ausgenützt. Das wird so nicht bleiben, denn Einstellungen ändern sich und mit viel Abstand kann man auch die vergangene Beziehung objektiver sehen und beurteilen, eigene Anteile erkennen.
Und dann vergehen diese Gefühle des Verrats auch. Aber dafür ist es viel zu früh, denn Du stehst erst ganz am Anfang des Proesses. Die erste Phase ist meist auch die schlimmste, weil sich Ängste und Ratlosigkeit in einem breit machen.
Ich wünsche Dir, dass auch Du einen eigenen Weg gehen kannst und nach ein oder zwei Jahren das auch als Chance für Dich begreifen kannst.