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Verliebt in meinen vergebenen Arbeitskollegen

E
Hallo zusammen,

ich bin eigentlich bisher nie viel in Foren unterwegs gewesen und weiß nicht so richtig, wie ich das Ganze angehen soll. Ich denke, ich suche einfach Menschen, mit denen ich mich austauschen kann. Tipps suche ich eher weniger, ich glaube nur auch generell, dass es immer hilfreich ist, seine Probleme auszusprechen, darüber zu reden.

Also.

Ich bin verknallt in einen Kollegen. Seit ein paar Wochen ist es richtig krass. Eine Zeit lang hatte ich keinen Appetit und auch sonst keine Energie für gar nichts. Ich saß stundenlang da und dachte einfach nur an ihn. Das ist Gott sei Dank schon wieder etwas besser geworden. Wahrscheinlich auch, weil ich mittlerweile zu 100% weiß, dass er vergeben ist. Davon war ich zwar die ganze Zeit schon ausgegangen, aber es ist eben doch nochmal was anderes, es zu wissen!

Aber einmal ganz von Vorne.

Ich bin seit Januar aus meiner 3-jährigen Elternzeit zurück. Ebenfalls seit Januar bin ich vom Vater meines Kindes getrennt. Ich habe mir mit der Entscheidung, mich zu trennen, sehr viel Zeit gelassen und sie mir nicht leicht gemacht. Und sie vollkommen unabhängig von irgendeinem anderen Mann getroffen.

Naja, jedenfalls habe ich in den 3 Jahren Elternzeit ganz gut Kontakt zu meinem Chef gehalten und war auch eigentlich immer bei den Weihnachtsfeiern und sonstigen Festen. Die letzte Weihnachtsfeier war im Dezember '23, also kurz vor meiner Rückkehr in den Job. Und sie verlief ziemlich feucht-fröhlich. Es wurde sehr viel getrunken und ich erinnere mich auch nicht mehr besonders gut an Details. Ich weiß nur, dass besagter Kollege fast den ganzen Abend neben mir saß und wir uns wohl sogar Getränke geteilt und uns einfach gut verstanden haben (das weiß ich von anderen Kolleg:innen). Leider weiß ich ÜBERHAUPT nicht mehr, worüber wir uns unterhalten haben. Also wirklich GAR NICHTS mehr. Davor und auch die Wochen danach hatte ich ihn eigentlich nie auf dem Schirm. Ich mochte ihn schon immer, weil er einfach furchtbar nett ist, aber habe sonst keinen weiteren Gedanken an ihn verschwendet.

Das kam dann tatsächlich erst langsam, als ich mich Anfang Januar getrennt habe. Der Entschluss stand schon so viel länger fest, aber offenbar konnte ich mich erst nach dem offiziellen Abschluss auf was anderes einlassen. Man könnte auch sagen, ich habe offensichtlich Angst davor, alleine zu sein, wenn ich mich zufällig kurz nach meiner Trennung direkt neu verliebe. Und dann ausgerechnet in einen Kollegen. Der vergeben ist und auch Familie hat. Den ich DAUERND sehe und dem ich nur begrenzt aus dem Weg gehen kann (abgesehen davon, dass ich es ja gar nicht will). Ich fange an zu zittern, wenn ich ihn sehe. In meiner Vorstellung würden wir perfekt zueinander passen. Natürlich ist es in Wirklichkeit nicht so, aber das kann ich im Moment nicht sehen.

Hoffnungen mache ich mir keine mehr. Das rede ich mir jedenfalls ein. Seit ein anderer Kollege, mit dem er befreundet ist, letztens aus heiterem Himmel in irgendeinem Kontext seine Freundin erwähnt hat. Ich weiß, dass er mit der Mutter seiner Kinder nie verheiratet war. Wir kennen uns ja schon von vor meiner Elternzeit und verstehen uns schon immer gut. So hat man auch schon immer mal oberflächlich über Privates gesprochen. Aber ich war ja jetzt 3 Jahre weg, in der Zeit kann sich natürlich viel ändern. Naja, ob er jetzt immer noch mit der Mutter seiner Kinder zusammen ist oder eine neue Freundin hat, tut ja eigentlich wenig zur Sache. Mir sind die Hände gebunden. Es gibt NICHTS, was ich tun kann. Ich hatte noch (bevor ich WUSSTE, dass er vergeben ist) sichergestellt, dass er weiß, dass ich mich getrennt habe.

Also selbst, wenn er mich auch toll findet (und das rede ich mir natürlich immer wieder gerne ein), würde ich an seiner Stelle eine funktionierende Beziehung auch nicht für eine Schwärmerei auf der Arbeit beenden. Ich wäre vielleicht eine Option, wenn er single wäre. Das kann ich mir tatsächlich vorstellen, aber so ist es nun mal nicht.

Ich hab es immerhin schon geschafft, mir keine Gründe mehr auszudenken, ihn anzurufen (natürlich nur dienstlich, ich habe seine private Nummer nicht) oder in seinem Büro aufzusuchen. Trotzdem sehen wir uns ständig. Und ich KANN ihm einfach nicht aktiv aus dem Weg gehen. Unmöglich.

Ich WEIß, dass es das jetzt einfach durchstehen muss. Es würde mir sicherlich helfen, mich mit jemand anderem abzulenken, aber eigentlich bin ich ja noch gar nicht so weit und habe keinerlei Interesse daran, IRGENDWEN kennen zu lernen. Naja, dann mache ich es mir halt schwer und stehe das Ganze ohne Ablenkung durch. Zumindest ohne die Ablenkung durch einen anderen Mann.

Es würde mich freuen, von jemandem zu hören, dem es vielleicht ähnlich geht. Oder mich einfach so auszutauschen, wenn jemand Lust hat.

31.03.2024 22:59 • #1


B
Liebe, da Du frisch getrennt bist und Dich einsam fühlst weißt Du ja welche Funktion er bei Dir hat, welche Lücke er füllen soll.

Ich kann Dir nur aus aktueller Erfahrung sagen, wenn Du jetzt auch noch in eine Affäre mit einem verheirateten Mann schlitterst wird es Dir nicht besser gehen sondern Dein Gefühlschaos nur verschlimmern.

Schwärm ein bisschen wenn es Dir gut tut aber lass die Finger von ihm

31.03.2024 23:18 • x 4 #2


A


Verliebt in meinen vergebenen Arbeitskollegen

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E
Ja, da sind wir uns wohl einig.

Ich hätte wohl noch dazu sagen sollen, dass es natürlich KEINE OPTION für mich ist, eine Affäre anzufangen. Selbst, wenn er das wollte (aber so schätze ich ihn auch nicht ein).

31.03.2024 23:25 • x 4 #3


B
Das hört sich doch schon mal gut an.
Glaub mir noch mehr Drama brauchst Du momentan auch nicht.
Nimm Dir die Zeit die gescheiterte Beziehung zu verkraften und zu heilen, sorge gut für Dich und Dein Kind.

01.04.2024 09:41 • x 1 #4


H
Te, du solltest dich auf deinen Job konzentrieren, 3 Jahre ( lange Zeit), weg vom Fenster, da gilt es vieles aufzuarbeiten.
Dazu hast du ein kleines Kind und bist frisch getrennt.
Warum du jetzt schon nach neuen Typen Ausschau hältst, kann ich nicht nachvollziehen.
Konzentration, auf Job, Kind, Haus und Hobby, damit bist du gut beschäftigt.

Mir ist nicht verständlich, wie arbeitende Mütter, die offensichtlich kaum Freizeit haben, sich nach einer Trennung, hurtig anderweitig orientieren müssen, bei den engen Zeitfenstern.

01.04.2024 09:49 • x 2 #5


M
Weihnachtsfeier, in der man sich offenbar näher gekommen ist im Dezember und die Trennung im Januar.

hm

Hoffentlich hast du dich nicht getrennt, weil du unbewußt schon damals gehofft hast, dass es mit deinem Arbeitskollegen etwas werden könnte.

01.04.2024 09:54 • x 4 #6


Islantilla
Nun ja, @Haeschen, es gibt solche und solche....
Jeder Mensch ist anders.

Zitat von Earthmelon:
dass es immer hilfreich ist, seine Probleme auszusprechen, darüber zu reden.

In der Tat, das ist es. Mir hat es auch sehr viel geholfen, hier zu schreiben, auch wenn manche Kommentare nicht sehr nett waren. Trotzdem... da kann man drüber stehen und sich sein Teil denken.

Ich war in einer ähnlichen Situation. Wenn du magst, kannst du ja mal mein Thema lesen... also nur das, was ich als erstes geschrieben habe, alles andere würde zu lange dauern. Es sind nämlich 46 Seiten.
Aber ich kann dir sagen, dass es jetzt, nach über einem Jahr, endgültig vorbei ist. Die Gefühle flachen irgendwann ab, wie aus dem Nichts und man sieht plötzlich viel klarer. Ich hoffe, dass es dir auch irgendwann so gehen wird. Das ist nämlich das Beste für alle Beteiligten.

Gut ist wahrscheinlich auch, wenn er dich nur nett findet und nicht mehr von dir will. Ich weiß ja nicht, wie es bei deinem Kollegen ist, aber bei meinem ist das so. Obwohl er hin und wieder mal ein Lächeln zu mir rüber wirft, wo ich denke: Hm... irgendwas ist doch da... was geht in seinem Kopf vor ? Aber im Grunde genommen kann mir das egal sein, weil ich weiß, er ist verheiratet und er soll es auch bleiben. Ich habe keinen Bedarf, mich in seine Ehe einzumischen....

01.04.2024 10:07 • x 1 #7


E
@Haeschen
Naja, das ist doch genau der Punkt. Ich hab's mir ja nicht so ausgesucht.
Ansonsten denke ich, es gibt bestimmt einige Gründe dafür, dass mir das so passiert ist und alle haben nur mit mir allein zu tun. Soweit, so gut. Ich muss meine persönlichen Probleme angehen, so wie jeder andere Mensch auch.
Dennoch bin ich eben jetzt gerade in dieser Situation..

01.04.2024 23:34 • #8


E
@Martin123
Die Entscheidung, mich zu trennen, stand schon sehr lange fest. Wie ich ja schon gesagt hatte.
Ich denke, dass sich da erst Gefühle entwickeln konnten, nachdem ich mit meinem Ex schon abgeschlossen hatte.
Die Trennung hatte tatsächlich nichts mit meinem Kollegen zu tun, dennoch ist es natürlich problematisch, dass ich mich offensichtlich direkt emotional an jemand anderen binde.

01.04.2024 23:38 • #9


E
@Islantilla
Danke für dein Verständnis. Ich würde mir sehr gerne deine Geschichte durchlesen, aber irgendwie komme ich hier nicht so gut klar und finde sie nicht..
Aber genau darauf warte ich ja auch. Dass es einfach vorbei geht. Und ich weiß natürlich, dass das passieren wird.

01.04.2024 23:51 • x 1 #10


Islantilla
Kein Problem. Ich schicke dir einen Link:
mein-arbeitskollege-macht-mich-so-heiss-t69770.html

Ansonsten kannst du auch auf mein Profil gehen und dort auf Themen klicken.

01.04.2024 23:58 • #11


M
Ich habe ebenfalls einen vergebenen Kollegen (verheiratet mit seiner ersten Liebe, drei Kinder), für den ich einige Zeit lang Gefühle hatte. Wir saßen über 10 Jahre nebeneinander und arbeiteten phasenweise intensiv zusammen. Mir gefiel seine ruhige, selbstsichere Art, seine Scharfsinnigkeit und dazu, wenn er nicht gerade bei den Kollegen das Alpha-Männchen spielen musste, ein jungenhafter, verschmitzter Humor. Ich hatte sicher 2 Jahre diese Verliebtheitsgefühle. Noch heute fühle ich mich ihm verbunden, obwohl er seit 3 Jahren in einer anderen Abteilung arbeitet und ich ihn seitdem vielleicht 2 x kurz gesehen habe. Ich halte mich auch bewusst fern von ihm. Die starken Gefühle sind irgendwann von alleine weniger geworden. In der heftigsten Phase hätte er vermutlich nur einen Versuch starten müssen und ich hätte mit ihm Grenzen überschritten. Ich bin froh, dass er dieses Interesse nie gezeigt hat. Mittlerweile finde ich einfach das, was er hat (so hoffe ich wenigstens) - eine intakte Familie, in der er alt werden kann - als so wertvoll, dass ich es niemals in Gefahr bringen wollte. Zudem denke ich mittlerweile auch, dass er, falls er sich umorientieren wollte, eine jüngere, attraktivere Frau suchen würde. Also, die Zeit wird es richten. Bis dahin hilft Ablenkung, es in seinen Grenzen genießen, einen tollen Menschen zu kennen und auch intensiv nach seinen Fehlern zu suchen. Und am besten seine Familie sehen/kennenlernen, denn das hat mit den Rest gegeben, damit waren diese Menschen nicht mehr abstrakt, sondern ich sah, wer ihm das Wichtigste im Leben ist. Man kann leider nicht alles haben...

03.04.2024 00:08 • x 4 #12


Islantilla
@Earthmelon
Wie sieht es denn inzwischen bei dir aus, liebe Earthmelon ?
Ist der Kollege für dich immer noch interessant ?

12.04.2024 01:28 • x 1 #13


DieSeherin
Zitat von Earthmelon:
ich habe offensichtlich Angst davor, alleine zu sein, wenn ich mich zufällig kurz nach meiner Trennung direkt neu verliebe


ich glaube, das ist kein zufall, sondern du bist jetzt frei, voller sehnsucht nach dem gefühl neu anzufangen, dich neu zu verlieben...

Zitat von Earthmelon:
In meiner Vorstellung würden wir perfekt zueinander passen


... und da ist es dann einfach naheliegend, all deine sehnsucht auf diesen mann zu projizieren, mit dem du dich gut verstehst und der dir täglich über den weg läuft.

ich würde an deiner stelle wohl mal versuchen, das ganze als positiv wirkendes emotions-intermezzo einzusortieren. es hat dir gezeigt, dass du fähig bist, dich so richtig zu verknallen, aber noch unsicher bist, sonst wäre das nicht bei einem unerreichbaren mann passiert - und dann nimmst du das ganze als immerhin macht es mir wegen ihm noch mehr spaß wieder zu arbeiten, belächelst dich selber und fertig.

12.04.2024 09:40 • x 2 #14


E
Sorry, dass ich so lange weg war.

Es gab leider einen Schicksalsschlag, der mich sehr aus der Bahn geworfen hat. Unsere Hündin ist sehr überraschend gestorben und ich bin natürlich immer noch tief traurig.

Ich dachte, dass es mir wenigstens helfen würde, über meinen Kollegen hinweg zu kommen, weil ich eben einfach anderes im Kopf habe/hatte und ich mich natürlich ohne zu Zögern sofort dafür entschieden hätte, ihn niemals wieder zu sehen, wenn ich nur meinen Hund hätte retten können.

Tja, und das lief auch eigentlich ganz gut. Er hatte zwischenzeitlich Urlaub und war auch sonst ziemlich eingespannt im Job, sodass wir uns fast gar nicht gesehen haben und ich, selbst, wenn ich ihn mal dienstlich erreichen musste, echt Schwierigkeiten hatte, zu ihm durchzukommen. Habe das natürlich auch als Desinteresse gewertet und war letzte Woche dann echt soweit, dass ich es gecheckt hatte. Dass wirklich in mein Herz durchgedrungen war, dass das nichts werden kann. Ein richtiger Schlüsselmoment.

Naja, und dann.. waren wir zufällig beide zu einer dienstlichen Feier eingeladen. Ich hatte mich beherrscht und ihn extra nicht gefragt, ob wir zusammen hinfahren wollen. Also haben wir uns dann dort gesehen, aber nur kurz hallo gesagt. Ich war sehr stolz auf mich, auch, wenn ich ihn natürlich die ganze Zeit im Blick hatte. Aber immerhin war ich auf einem guten Weg.

Und dann kam er in einem ungünstigen Moment zu mir, als ich kurz alleine an einem Tisch saß, weil alle anderen sich gerade etwas zu Essen holten. Er fragte, warum ich so alleine da sitze und strich mir mit seiner Hand über die Wange. Ich war vollkommen überfordert und antwortete einfach nur auf seine Frage und sonst nichts. Später gab es noch einen Moment, in dem er kurz den Arm um mich legte.

Ja, natürlich bedeutet ihm das alles nichts, ich weiß! Aber ich bin jetzt einfach wieder bei Null. Und ich bin so wütend auf ihn!

Habe ihm dann am nächsten Tag eine Nachricht geschickt (persönlich habe ich es nicht geschafft, obwohl wir kurz vorher noch telefoniert hatten und er sich auch auf einmal wieder sehr viel Zeit genommen hat und wir nur sehr kurz über dienstliches und danach sehr lange über privates gesprochen haben - und er sagte dann beim Verabschieden noch, dass ich ihn gerne anrufen kann, wenn ich am Nachmittag noch Langeweile habe..). Ich habe ihm geschrieben, dass ich es komisch fand, dass er mir über die Wange gestrichen hatte und dass er sowas in Zukunft bitte lassen soll. Auch darauf bin ich sehr stolz. Es ist natürlich das Gegenteil von dem, was ich EIGENTLICH will, aber ich gebe einfach mein Bestes, mich selbst zu schützen.

Er hat dann auch natürlich gut reagiert. Hat mich sofort nochmal angerufen und sich entschuldigt (mit dem Hinweis, dass er sich nicht mal dran erinnert) und danach auch nochmal eine Nachricht geschickt. Es hat ihn immerhin auch ne Weile beschäftigt (natürlich!). Vielleicht fragt er sich jetzt mal selbst, wieso er sowas macht, obwohl er eine Partnerin hat, die er sicherlich auch nicht plant zu verlassen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass ich das nicht komplett dramatisiere, weil ich halt in ihn verknallt bin, sondern dass er schon wirklich auch Zeichen sendet. Dass da wirklich was ist zwischen uns. Was natürlich für ihn keine große Rolle spielt, weil man deswegen ja nicht einfach seine ganze Familie zerstört.

Ich bin sehr gespannt auf unsere nächste persönliche Begegnung. Bisher hat diese noch nicht stattgefunden. Auch, wenn ich natürlich nicht gespannt sein sollte. Ich sollte ihm aus dem Weg gehen und ihn so gut wie möglich ignorieren. Aber ich sagte ja, ich bin jetzt wieder bei Null.

12.05.2024 14:31 • x 1 #15


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