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Verlustangst und Emotionale Abhängigkeit

Z
Zitat von gabehcuod:
Genauso ist das, wenn man/frau versucht, emotionale Probleme rational zu lösen. Es funktioniert einfach nicht.

Ich dachte immer dass ich irgendwann so begreifen würde, dass diese Ängste ruhig gehen können. Aber nein, es funktioniert null.

15.11.2022 17:52 • x 1 #16


G
Zitat von Zorali:
Aber nein, es funktioniert null.

Verlustängste dieser Art haben in der Regel was mit niedrigem Selbstwert zu tun.
Die Ursachen dafür liegen meist in sehr frühen Verletzungen. Die Summe dieser frühen Verletzungen ist das, was z.B. Stefanie Stahl das Schattenkind nennt.
Das ist der Ansatzpunkt und wenn Du alleine nicht mehr weiterkommst, ist vielleicht ein bisschen professionelle Hilfe gar nicht schlecht.

15.11.2022 17:57 • x 4 #17


A


Verlustangst und Emotionale Abhängigkeit

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Z
Zitat von gabehcuod:
Verlustängste dieser Art haben in der Regel was mit niedrigem Selbstwert zu tun. Die Ursachen dafür liegen meist in sehr frühen Verletzungen. Die ...

Ja, habe das Buch gelesen. Ich entwickel mich quasi auch immer weiter ins positive, was mein Selbstwert betrifft. Aber manchmal habe ich im Gefühl, die frühen Verletzungen kann ich nie wieder ganz grade biegen..
Ich finde verlustangst hat auch immer mit Angst davor dass der Mann eine andere kennenlernt und toller findet zu tun. Was ja auch darauf schließt dass man nicht so selbstbewusst ist.

15.11.2022 18:04 • x 1 #18


Z
Ich würde gerne die Ängste los lassen und mich darauf verlassen dass alles so kommt, wie es soll. Und das zusammen kommt was zusammen gehört. Aber ich glaub nicht unbedingt daran.

15.11.2022 18:11 • x 1 #19


M
@gabehcuod
aber Aufgabe ist genau so wenig eine Lösung. Darüber zu sprechen und rational sich gewisse Skills zu überlegen, damit umzugehen, halte ich für richtig (auch wenn nur als Laie).
Einfach zu sachen, emotionale Probleme kann ich rational nicht lösen, klingt für mich wie: Ich muss meine emotionalen Probleme akzeptieren und damit leben.

Ich finde es gut, dass die Threaderstellerin und weitere hier, das Problem erörtern.

15.11.2022 18:47 • x 4 #20


Z
Zitat von Melias:
@gabehcuod aber Aufgabe ist genau so wenig eine Lösung. Darüber zu sprechen und rational sich gewisse Skills zu überlegen, damit ...

Kennst du skills?

15.11.2022 18:50 • #21


Z
Ach ja.. Manchmal frage ich mich ob ich eine Partnerschaft jemals genießen kann. Es ist immer mehr Leid und Angst als alles andere.

15.11.2022 21:30 • x 2 #22


B
Ich kenne diese Angst auch sehr gut und vermeide deswegen auch viele Möglichkeiten, meinem eigenen Ziel näherzukommen. Hast du enge Freunde, denen du dich anvertrauen kannst, also ein gutes soziales Netz? Ich denke, dass einen das schon ein bisschen festigen kann, wenn man weiß, dass man mit anderen Menschen gut zurecht kommt und sie einen mögen.

Als Vermeider entwickelt man ja viele Strategien - meistens unbewusst - um sich gewissen Dingen nicht stellen zu müssen. Kannst du dich mit so einer Beschreibung vielleicht identifizieren? Im Internet kannst du dazu unter ängstlich-vermeidende Persönlichkeit Merkmale finden. Ich z.B. sabotiere mich einfach meistens selbst und verwehre mir die Chance auf gute Begegnungen; es gibt schon auch Typen, die mich gut finden, aber an denen finde ich dann keinen Gefallen. Ich denke, dass es zum großen Teil schlicht mangelnde Kompatibilität ist, zum kleinen Teil vielleicht auch Angst vor Bindung und das alte Muster, was besondere Persönlichkeiten bevorzugt aufgrund mieser, teils missbräuchlicher Erfahrungen.

Es braucht wohl Zeit, sich selbst etwas besser anzunehmen und zu erfahren, was man will und was nicht. Und vieles von dem, was wir glauben zu wollen, ist locker auch gesellschaftliche Konvention. Man möchte ja Teil einer Gruppe sein, und wenn die Gruppe fast ausschließlich aus Paaren/Familien besteht, fühlt man sich wie ausgestoßen oder nicht normal. Die Frage ist, ob es den Leuten dieser Gruppe wirklich besser geht - in gewissen Aspekten bestimmt, aber nicht in allen.

Und klar, hier hat ja jemand schon geschrieben, dass alles mit dem Selbstwert steht und fällt. Du hast doch sicherlich auch mal einen Mann abgelehnt, der dich mal gut fand, oder? Würdest du sagen, dass er deswegen weniger wert ist? Ich vermute eher nicht. In den allermeisten Fällen passt es einfach nicht, und was der eine blöd findet, ist dem anderen egal oder er findet es vielleicht sogar gut. Trotzdem ist es sicherlich ganz gut, mal zu überlegen, was man an seinem Verhalten ändern kann, um positive Erfahrungen eher möglich zu machen. Daran versuche ich auch zu arbeiten, und es ist super anstrengend, weil es so gegen die eigene Natur geht. Sowieso ist Veränderung ja schmerzhaft und fühlt sich meistens einfach bescheiden an, und nicht so toll, wie man anfangs denkt, wenn man in diesen Prozess der Selbstfindung geht, oder wie auch immer man das nennen mag.

Ich denke, dass die allermeisten Menschen unsicher sind und manche damit besser umgehen können, als andere. Hier siehst du ja, dass du bei weitem nicht alleine bist, und das kann ja schon ein klitzekleiner Trost sein.

15.11.2022 21:54 • x 5 #23


doreén
…ich kenne diese Verlust- und Bindungsangst bei mir überhaupt nicht, bin jedoch just von jemanden verlassen worden, der mit dieser Last zwischen uns nicht leben kann. Es so schwer, diesen Schritt anzunehmen, ich hätte so gern gekämpft einen Weg gefunden damit Leben zu lernen, aber mein Partner es ist nicht möglich. Es tut so weh, jemanden gehen zu lassen, der für einem ebenso tief empfindet, wie man selbst.

15.11.2022 22:07 • x 2 #24


Waldfee47
Zitat von Zorali:
Kennst du skills?

LIebe Zorali,
schau mal hier: https://www.psychic.de/forum/beziehungs...59745.html
Danke, dass du dieses Thema hier ins Forum bringst. Ich finde es auch super, dass sich andere Bindungs-/Verlustängstiche hier melden. Bin selbst auch so. Es tut gut hier zu lesen, dass man nicht alleine ist. Ich habe neulich eine Familienaufstellung gemacht (bei einer guten Therapeutin, die viel Erfahrung hat und einen nicht danach im Regen stehen lässt. Bin jetzt Ü 50 und habe zum ersten Mal gefühlt, was das Innere Kind ist. Hab das sonst immer nur rational verstanden und bekomme jetzt eher einen emotionalen Zugang,.. so dass ich mehr an meine Themen ran komme.
Hab Geduld mit Dir selbst. Es hat Zeit gebraucht, dass sich diese Ängste manifestieren, es braucht auch Zeit damit besser klarzukommen. Gute Begleitung, wenn man alleine nicht weiterkommt ist sinnvoll.
Du wirst voran kommen, es kann sich bessern. Du bist auf dem richtigen Weg, da es Dir bewusst ist was abläuft.
Alles Gute Dir und Euch allen, die sich damit auseinandersetzen!
Grüße von der Waldfee
Auch noch ein interessanter Link: https://ninadeissler.de/verlustangst-ueberwinden/

15.11.2022 23:30 • x 4 #25


Lebensfreude
@Waldfee47 in Familienaufstellungen kann durch die Vollendung der unterbrochenen Hinbewegung (v.a. zur Mutter)
viel gelöst werden.

16.11.2022 01:52 • x 1 #26


S
Ich habe Verlustängste entwickelt, aufgrund vieler für mich negativer Erfahrungen.

Rational würde ich keine Beziehungen und Gefühle mehr zulassen.

Ich habe zuletzt gelernt diese - bei mir berechtigten - Ängste zu akzeptieren und mich fallen zu lassen, auch in dem Wissen, womöglich/wahrscheinlich wieder verletzt zu werden.

Für mich habe ich Liebe als eine Art Dro. akzeptiert. Ich weiß es wird eine Zeit lang Spaß machen, Glück und Freude bringen.

Irgendwann wird es wahrscheinlich - wie immer - einen Entzug geben, der mich jedes Mal komplett zerstört.

Ich kann mich entscheiden auf beides zu verzichten, oder die Dro. nehmen und wissen dass der Entzug kommen wird und es mir dann schrecklich geht.

Nach meinem letzten Absturz/Entzug habe ich mich entschieden die Dro. Liebe trotz der Folgen wieder zu nehmen.

16.11.2022 02:26 • x 1 #27


Lebensfreude
@sadMonkey einen Vertrauensvorschuss gibt man ja immer, wenn man sich auf einen anderen Menschen einläßt.
Jede Beziehung ist irgendwann beendet. Durch Trennung oder Tod.
Ich kenne einige Frauen, deren Partner nach 60 Jahren Ehe verstorben ist. Das stelle ich mir ganz schrecklich vor.
Trotzdem ist es so schön, sich auf einen anderen Menschen einzulassen. Aber ihn nicht für das eigene Glück verantwortlich zu machen.

Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts.

Glaubenssätze kannst du auch ändern!

16.11.2022 02:31 • x 2 #28


S
Zitat von Lebensfreude:
@sadMonkey einen Vertrauensvorschuss gibt man ja immer, wenn man sich auf einen anderen Menschen einläßt. Jede Beziehung ist irgendwann beendet. ...

Für mich geht es um die Art des Verlustes.

Um Menschen zu trauern, weil sie versterben ist schlimm, aber das kann ich ultimativ irgendwie akzeptieren.

Dass Menschen mit denen man intensive Jahre verbracht hat, intimer als Freunde und Familie, einen ohne Mitsprache und ohne akuten Anlass von einem Tag auf den anderen komplett aus ihrem ausschließen und schlechter behandeln als irgendeinen Fremden auf der Straße, damit komme ich nur schwer zurecht.

Weil es für mich persönlich sowohl von der Logik, als auch emotional so nicht vorstellbar ist.

16.11.2022 02:39 • x 2 #29


Lebensfreude
@sadMonkey ja das verstehe ich und habe ich auch erlebt.
Ich habe es geschafft, mich auf mich und meinen Selbst-Wert zu besinnen.
Ich bin ja nicht sch... ße, weil der andere mich nicht mehr will.
Das sagt ja nix über mich als Menschen aus.
Ich bin ja immer noch ich mit all meinen Fähigkeiten und Qualitäten.
Das hat mich wieder zu der Frage gebracht: wer bin ich, warum bin ich (hier), was ist
meine Aufgabe in diesem Leben.
Mein Leben ist ein Geschenk, dass ich mit all meinen Gaben leben soll.
Besser kann ich es gerade nicht ausdrücken, sorry.

16.11.2022 02:44 • x 3 #30


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