Vernunftstrennung wegen einseitigem Kinderwunsch

Zitat von Romy8:

Ganz ehrlich: weil ich ihn liebe, von ganzen Herzen.

Liebe ist nicht egoistisch - die sieht den anderen wie er ist und zwingt ihm/ihr keine Dinge auf. du nutzt ihn aus.

Das Aufwachen wird hart. Du sitzt allein mit Kind - wahrscheinlich eher in der Schangerschaft - da und er wird murrend das überweisen was er halt zahlen muss. Der Geheule und die Empörung werden groß sein, das Mitleid derer, die die Hintergründe kennen wird sich eher in Grenzen halten. Einen der so klar sagt, dass er keine Kinder will wirst du nicht mit eine überraschenden Schwangerschaft umpolen.

Aber ja - geschieht ihm recht wenn er so blöd ist und in so einer Situation nicht verhütet.

Zitat von Nalf:

Dann müsste es aber einen anderen Grund bei der Zurückhaltung im Bett geben.

Ich wäre zumindest auch zurückhaltend, wenn frau mir unbewusst das Gefühl geben würde, dass ich in dieser Konstellation hauptsächlich der Samenspender bin, auch wenn das in eine Menge Süßholz verpackt ist.

Zitat von Nalf:

Was ist da los?

Sehr gute Frage - allerdings hab ich dazu im Augenblick auch keine Hypothese.

@Nalf 1. Sieht man eine Vasektomie am Hodensack und 2. macht man niemanden bewusst zum Elternteil, der soetwas ablehnt, Gründe braucht er nicht zu nennen, das ist persönlich.
Keine Frau mit Kinderwunsch muss sich auf einen Mann ohne Kindewunsch einlassen, wie auch umgedreht.
Es geht hier nicht um eine hübsche Boden Vase, über die man sich streiten kann, es geht hier um ein Kind, das gewollt sein möchte und zwar von Mama und Papa.

Hier sieht man wieder um was es in Wahrheit bei diesen Kinderwünschen geht... ICH WILL Mutter werden, ..... das Nest, der Vater, der Job, die finanziellen Mittel, Seilschaften, männlicher Input,..... och?

Zitat von Nalf:

Was ist da los?

wirklich gute Frage - ich habs auch nie verstanden.

Russisch Ro ul ette, psychologisch betrachtet, ist ein extremes Beispiel für das Eingehen eines extrem hohen Risikos, oft mit dem Tod als möglichem Ausgang. Es wird als Metapher für Situationen verwendet, in denen Entscheidungen mit fatalen Folgen getroffen werden, und kann auch als Ausdruck von Verzweiflung oder dem Wunsch nach einem extremen Kick dienen.

Zitat von Romy8:

Es war sofort wie damals, als wären wir keinen Tag getrennt gewesen. Einfach schön!

Klar ist es das, ihr seid euch ja vertraut und mögt euch anscheind ja noch.

Zitat von Romy8:

Nach 1,5 Jahre Funkstille und einer wirklich schweren Zeit (obwohl ich wirklich alles versucht habe ihn zu vergessen und mich abzulenken) hab ich ihm vor 6 Wochen geschrieben.

...es mag verständlich sein, ist halt aber nicht rational, du hast dich wahrscheinlich für eine anderen nie geöffnet.
Jetzt fährst du eine weitere Runde Achterbahn weiter ins eigene Unglück, wissentlich, dass du bei ihm nicht das bekommst was du haben willst, einen potenziellen Familienvater!
Und jetzt rennst wieder gegen die Wand, diesmal sogar mit Anlauf in hoffst, dass es weniger weh tut.

Edit:
Ich meine das nicht böse, aber ich glaube du machst einen großen Fehler, auch wenn es dir temporär damit evtl. sogar gut geht.
Und die über die Nummer mit der fehlende Verhütung, habe ja andere schon genug geschrieben... ...wir passen auf .

Zitat von Fenjal:

Sieht man eine Vasektomie am Hodensack

Neuerdings ggf. nur noch mit Punktion ohne Schnitt. Da siehst du im Zweifelsfall nach kurzer Zeit gar nichts mehr.

Zitat von Plague:

wenn frau mir unbewusst das Gefühl geben würde, dass ich in dieser Konstellation hauptsächlich der Samenspender bin, auch wenn das in eine Menge Süßholz verpackt ist

Wenn eine Frau einen Mann liebt und (parallel oder von ihm inspiriert) einen Kinderwunsch hat, wünscht sie sich in der Regel ein Kind von ihm. Dass ihn das auf eine Samenspende reduziert, sehe ich in dieser Konstellation weit weniger als bei einem ONS ohne Verhütung. Hier wird ja insbesondere der Mann als Person gewollt. Einen anderen Mann mit Kinderwunsch hätte Romy überall finden können.

Ich glaube, dass Männer was das Thema Kinder und Familie angeht, überhaupt nicht rational sind, sondern sehr viel verdrängen und träumen. Das, was Familie einem Mann geben kann (Status, Geborgenheit, Unaustauschbarkeit) ist absolut gewünscht. Aber die damit einhergehende Verantwortung (Zeit, Geld, emotionales Engagement, als Main character einen Schritt zurücktreten) wird häufig gefürchtet und verdrängt. Und die meisten Männer scheinen darüber nicht zu reflektieren. Selbst dann nicht, wenn das Disney-Bild schon ein Mal in Scherben lag.
@Plague: Wenn einer eine Theorie dazu finden kann, dann imho Du. Das ist ein Forschungsfeld, an dem viele gesellschaftliche Missstände und auch viel Unglück bei Männern dranhängen.

Zitat von Plague:

dass ich in dieser Konstellation hauptsächlich der Samenspender bin, auch wenn das in eine Menge Süßholz verpackt ist.

Ich sehe ihn nicht als Samenspender. Er ist meine große Liebe. Bei ihm fühle ich mich geborgen, gesehen, geliebt. Mit ihm kann ich mir alles vorstellen und ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben, eine Frau die dich liebt, ein schönes Zuhause. Um das geht es doch im Leben.

Zitat von Romy8:

ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben

Er erinnert sich vielleicht mehr an die vielen schlaflosen Nächte, die Sorgen, die vielen extra Termine, extra Kosten, weniger Aufmerksamkeit für ihn, Frau mit Kindern teilen müssen, Urlaub nur in Schulferien, etc pp.
Er weiß aus eigener Erfahrung, daß Kinder haben bedeutet, daß er oft und vielfach zurückstecken muss, daß es Durststrecken gibt, daß so einiges anstrengend ist. Wenn das in erster Linie im Gedächtnis blieb, hast Du keine Chance.

Zitat von Nalf:

Ich glaube, dass Männer was das Thema Kinder und Familie angeht, überhaupt nicht rational sind, sondern sehr viel verdrängen und träumen. Das, was Familie einem Mann geben kann (Status, Geborgenheit, Unaustauschbarkeit) ist absolut gewünscht.

Sie sind genauso rational wie Frauen, die soetwas ablehnen.
Nur Leute wie du, möchten das Familiensymbol überstülpen und erklären es als die einzig wahre Fahne vor der man salutieren soll.
Nur, in deinem Family Denken siehst du nicht, daß immer mehr auch Frauen sich gegen Kinder entscheiden, was sehr begrüßenswert ist.
Frauen sind weniger bereit traditionelle Rollenbilder zu übernehmen... die Gesellschaft wird offener befürwortet, dass eine Frau sich nicht um Mutterschaft drehen muss.

Zitat von Romy8:

Mit ihm kann ich mir alles vorstellen und ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben, eine Frau die dich liebt, ein schönes Zuhause. Um das geht es doch im Leben.

es gibt auch Menschen die einfach lieber einen gewissen Grad an Freiheit haben und erhalten wollen. Die gerade, weil sie verantwortungsbewusst sind, nicht einfach weiteres Leben in die Welt setzen wollen.

Dein Lebnsentwurf in allen Ehren, wünsche und erwarte dir vom Leben was du willst, aber glaub nicht, dass das auch für jeden anderen gilt.

Zitat von Nalf:

Hier wird ja insbesondere der Mann als Person gewollt. Einen anderen Mann mit Kinderwunsch hätte Romy überall finden können.

Danke. Es geht um ihn. Einen Mann zu finden der Familie möchte ist nicht das Problem. Einen Mann zu finden, mit dem ich Kinder möchte ist das Problem.

Zitat von Romy8:

und ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben, eine Frau die dich liebt, ein schönes Zuhause. Um das geht es doch im Leben.

Er hatte das alles schon - und da ist es nachvollziehbar, dass mann sich gut überlegt, ob ich das alles nochmal brauche. Da sind wir halt wieder beim Altersunterschied und unterschiedlichen Lebensphasen.

Zitat von Romy8:

Um das geht es doch im Leben.

Ist es für dich vorstellbar, dass andere Menschen andere Ziele und Werte im Leben haben könnten?

Zitat von Nalf:

Wenn einer eine Theorie dazu finden kann, dann imho Du.

Vielleicht fehlen mir dazu einfach Erfahrungswerte und ego involvement.

Zitat von Romy8:

Einen Mann zu finden der Familie möchte ist nicht das Problem. Einen Mann zu finden, mit dem ich Kinder möchte ist das Problem.

Hartnäckigkeit der Zielverfolgung vs. Flexibilität der Zielanpassung.

Zitat von Romy8:

ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben, eine Frau die dich liebt, ein schönes Zuhause. Um das geht es doch im Leben.

Erstens definiert jeder für sich, worum es geht im Leben,
Und zweitens hatte er all das doch schon und offenbar hat es nicht gehalten. Mit der Idylle von Haus mit schickem Vorgarten, Familienkutsche, Kind und Hamster kriegst du ihn nicht mehr, da ist er ernüchtert. Was ich verstehen kann, denn diesen Traum träumen viele, aber bei vielen zerplatzt er sowieso und bei annähernd keinem bleibt es auf Dauer so idyllisch und kuschelig wie man es sich mit 20 ausgemalt hat. Dann sitzt man mit 40 da, an einen Ort und eine Person gekettet mit fetten Schulden jnd fragt sich War es das jetzt? Und die Antwort lautet Ja, aber ich komm aus der Nummer nicht mehr raus

Zitat von Romy8:

ich kann einfach nicht verstehen, dass man lieber alleine ist und einer verlorenen Liebe nachtrauert als Familie zu haben, eine Frau die dich liebt, ein schönes Zuhause.

Nachtrag: das meiste davon hat e r bereits. Er hat eine Familie und wird vielleicht bald Großvater. Da muß er nicht von vorne starten und seine Kinder mit seinen Enkeln gleichzeitig aufwachsen haben.

Verstehe mich nicht falsch. Ich bin pro Familie. Allerdings habe ich inzwischen so viele Konstellationen mitbekommen, daß ich auch die andere Sichtweise des öfteren mitbekommen habe. Die habe ich nur wiederholt auf Deine Fragen.
Heißt: es gibt auch andere Sichtweisen, nicht nur Deine fairy tale Version der heilen Familie auf Lebenszeit. Es kann soo vieles passieren, das wir uns weder vorstellen noch wünschen.