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Verpasste Chancen Das verlorene Ich Unachtsamkeit

leskine
Die moderne wissenschaftliche Psychologie kennt eine "Beziehungsunfähigkeit" nicht. Auch Promiskuität, die historisch als Unfähigkeit zur Aufrechterhaltung von Liebesbeziehungen verstanden wurde,[1] kommt in ICD-10 nicht mehr vor. Die Psychiatrie kennt u. a. erworbene Traumata, Bindungs- und Persönlichkeitsstörungen sowie angeborene Entwicklungsstörungen wie den frühkindlichen Autismus oder das Asperger-Syndrom

Klick Klick Klick

03.07.2021 10:51 • x 1 #76


leskine
@Acht
Hallo,

ich habe gerade eben erst verstanden was Du mir damit sagen möchtest.
Es war oft so, dass Sätze von Ihr gefallen sind, wie;
Ich fühle mich von dir nicht wahrgenommen oder Du hast keine Zeit für mich, deswegen ich bin dir nicht wichtig oder Ich fühle mich von dir Vernachlässigt.
Sie hatte sich früh mit dem Thema Gewaltfreie Kommunikation auseinandergesetzt. Nur ist mir auch klar warum. Es waren Ihre Glaubensätze die sie auflösen wollte. Und mit den Schuldzuweisungen hat sie mir die Schuld an ihren Gefühlen übertragen. Das wiederum hat mich wütend gemacht, bzw. in mir diesen Distanzwunsch ausgelöst.

Mich ärgert es gerade sehr, dass ich meine Bedürfnisse und mein 'zurück ins Leben' davon habe beeinflussen lassen und nicht konsequent genug war. Das hätte uns Zeit gespart und eine gemeinsame Zukunft offengelassen.

03.07.2021 13:25 • #77


A


Verpasste Chancen Das verlorene Ich Unachtsamkeit

x 3


E
Zitat von leskine:
Ich fühle mich von dir Vernachlässigt.

Das kann ich gut nachvollziehen. Du fühlst Dich zwar komplett missverstanden von mir, aber ich empfinde Dich als sehr Ich-bezogen - und das ändert sich auch in einer neuen Lebensphase nicht, dann das ist eine Charaktereigenschaft. Ich würde ihr empfehlen, Abstand zu halten, weil Du viel brauchst und wenig geben kannst, Bei aller Verbundenheit und Besonderheit der Beziehung, lese ich immer nur Ich Ich Ich.

04.07.2021 12:26 • x 1 #78


leskine
Zitat von Emma75:
Das kann ich gut nachvollziehen. Du fühlst Dich zwar komplett missverstanden von mir, aber ich empfinde Dich als sehr Ich-bezogen - und das ändert sich auch in einer neuen Lebensphase nicht, dann das ist eine Charaktereigenschaft. Ich würde ihr empfehlen, Abstand zu halten, weil Du viel brauchst und wenig geben ...

Keine Ahnung wo Du das Kommentar her hast. Von Dir allerdings fühle ich mich nicht Missverstanden, und bat auch nicht um Verständnis. Du hast mich mit Deinen Psycho Exen verglichen und Parallel gezogen, was ich persönlich als übergriffig empfinde.
Auf meine Rückfragen, hier im Thread, gehst Du erst gar nicht weiter.
Mich wundert um ehrlich zu sein nicht, dass Du auf solche Typen reflektierst.
Alles Gute.

04.07.2021 13:06 • #79


leskine
Zitat von Emma75:
Das kann ich gut nachvollziehen. Du fühlst Dich zwar komplett missverstanden von mir, aber ich empfinde Dich als sehr Ich-bezogen - und das ändert sich auch in einer neuen Lebensphase nicht, dann das ist eine Charaktereigenschaft. Ich würde ihr empfehlen, Abstand zu halten, weil Du viel brauchst und wenig geben ...

Achso, jetzt verstehe ich. Du reißt etwas völlig aus dem Kontext gehst nicht auf Nachfragen ein, und beleidigst andere indirekt, da Du Dich hast schlecht behandeln lassen. HURT PEOPLE HURT PEOPLE.

"Ich fühle mich von dir vernachlässigt." Ist ein Vorwurf und eine Forderung. Menschen, die in dieser Weise ihre Bedürfnisse zum Ausdruck bringen, versuchen die Verantwortung für ihre Gefühle an jemand anderen abzugeben. Andere können jedoch nichts dafür, welche Gefühle ihr Verhalten in uns selbst hervorruft.

Wenn Du also 3 Monate im Krankenhaus liegst, und der Partner Dir sagt, er fühlt sich von Dir vernachlässigt - dann ist das also Dein Problem richtig? Und natürlich ist es dann aus Deiner Sicht völlig legitim, das der Partner seine Bedürfnisse, woanders befriedigt. Denn DU kannst ja nicht.

Man man...

04.07.2021 14:59 • #80


leskine
Den ersten Abend bei Ihr zu Hause, wirkte sie nervös, konnte das auch nur bedingt überspielen. Man sah ihr an, dass sie Päckchen mit sich trug, aus der vor 1 1/2 Jahren gescheiterten Ehe, aus ihrer Kindheit. Sie wirkte unsicher. Sie schwitze, was ich merkte als ich ihr über den Rücken strich. Sie redete viel.
Ich nahm sie in den Arm, gab ihr einen Kuss, und sagte das es ok ist, das alles gut ist. Ich wollte ihr ein Gefühl von Sicherheit vermitteln, Ihr zeigen, das es keinen Grund gibt zu zweifeln. Das sie wundervoll aussieht, mich interessiert ohne mir Urteile zu bilden oder voreingenommen zu sein. In ihrer Wohnung er der es wenig Platz für sie gab, die Kinder hatten Ihre Zimmer, sie lebte im Wohnzimmer.
Geredet habe ich nicht viel, aber meine weibliche Seite genutzt um ihr zu zeigen, dass sie frei ist, sich fallen lassen kann, mir vertrauen kann.
Sie wurde schlecht behandelt in der Vergangenheit, musste ihre Bedürfnisse zurückstellen und ist dann ausgebrochen und hat die Bestätigung im Außen, bei Männern gesucht.
Mit mir hat sie angefangen, sich selbst wieder lieben zu können. Ich war physisch und psychisch präsent, konnte wahrnehmen und empathisch auf sie reagieren. Chaos in meinem Kopf, Blockaden, die bestanden dennoch, nur waren sie nicht so präsent.
Das war Ende 2017, 1 1/2 Jahre nach meinem ersten Krankenhausaufenthalt aufgrund Depressionen, Panickattacken, Burn out.

Eine meiner Grundsätze und feste Wertevorstellung, die ich mir gegenüber mein Leben lang einhielt, war Treue.
Meine Partnerinnen habe ich nicht betrogen, vielmehr ehrlich und bin gegangen. Sich jemanden warmzuhalten um seine Ängste zu kompensieren, ist mir fremd. Auch an verheiratete oder Frauen in festen Beziehungen hatte ich kein Interesse, dafür war ich mir zu schade. Wer will denn auch mit einem Menschen Verbundenheit aufbauen, der seinen Partner feige betrügt, aus Schwäche und mangelndem Selbstwertgefühl. Ausnahmen bestätigen in diesem Fall nicht die Regel.
Auch das ist eine Charaktereigenschaft, und wenn ich mich hier im Forum umsehen, gibt es sehr viele die diese Eigenschaft nicht besitzen.

05.07.2021 08:29 • #81


leskine
Zitat von Emma75:
Das kann ich gut nachvollziehen. Du fühlst Dich zwar komplett missverstanden von mir, aber ich empfinde Dich als sehr Ich-bezogen - und das ändert sich auch in einer neuen Lebensphase nicht, dann das ist eine Charaktereigenschaft. Ich würde ihr empfehlen, Abstand zu halten, weil Du viel brauchst und wenig geben ...

Ich will wieder mehr Zärtlichkeit,
sonst sehe ich langfristig keine Zukunft für uns!

Nicht

Ich fühle mich von DIR vernachlässigt.

Das ist der Unterschied. Probiere es doch einmal aus!

05.07.2021 11:45 • #82


E
Zitat von leskine:
Probiere es doch einmal aus!

Ich verstehe gerade den Bezug nicht, tut mir leid.

05.07.2021 13:04 • #83


E-Claire
Zitat von leskine:
Mir fällt auf, wie sehr mich es beschäftigt, wie hier teilweise reagiert wurde bzw. so wenig. Es frustriert mich, dass es mir nicht gelungen ist, mein negatives Selbstbild und meine Baustellen hier herauszuhalten. Wenn ich andere Threads lese, wird dort auch von Krankheiten, Selbstvernachlässigung, falschen Verhaltensweisen gesprochen und auch ich bin ein Mensch, mit Gefühlen und Emotionen, spüre Leid uns Schmerz. Jemand der bestimmtes erst noch erlernen und sich erarbeiten muss.


Hey @leskine,

Dein Nick lässt mich die ganze Zeit an Moleskine mit seinen schwarzen Tagebüchern denken.

Ich glaube in Deinem Thread reagieren vielleicht tendenziell weniger, weil Du sehr komplexe Fragestellungen aufwirfst und gleichzeitig eben auch ja sehr ehrlich Deine Wege beschreibst, der aber vielleicht nicht ganz dem weißen Lattenzaun und Sofakissen mit Knick Modell entspricht.

Zur Frage der Selbstmedikation, ja kann ich gut nachvollziehen, sprach sie und öffnete sich eine Biohanfbier. (mal schauen was die Zäsur damit macht.)
Es ist auch meine Beobachtung, daß eine Handvoll Menschen auf Can eher klarer und fokussierter reagieren. Grundsätzlich ist das natürlich nichts, was ich jetzt anderen Menschen noch dazu im Internet einfach mal so empfehlen würde. Was mir aber in dem Zusammenhang auch aufgefallen ist, wie jedes Mittel hat auch dieses seine Nebenwirkungen. Kurzfristige Regulierung einer bestimmten extremen emotionalen Reaktion bzw einer gewissen aber vorübergehenden Stressphase halte ich persönlich (!) für wenig bis gar nicht problematisch, längerer durchgehender Konsum kann Depressionsfördernd wirken.
Will sagen, weil es hier ja eher weniger um eine Liebeskrise sondern eher um eine Lebenskrise handelt, ist es sicher gut, wenn Du das nicht aus dem Blick verlierst.

Zwei Dinge würde ich gerne aufgreifen:

Du hast recht hohe Ansprüche an Dich. Ja immer diese Allerweltssätze, aber da spielt im Hintergrund in meiner Wahrnehmung ein ziemliches Leistungsideal mit, welches ich eher weniger als ein fröhlich positives (wobei Du schon Spaß hast in den chaotischen Momenten dann doch die Oberhand zu behalten, das schien sehr echt) empfinde, sondern in vielen Deiner Beschreibungen eher ein, erst wenn ich das und das für mich geklärt habe, bin ich (...), sehe. Und dieses erst dann bin ich, klingt nach liebenswert oder erst dann bin ich gut.

Menschen und vor allem die menschliche Psyche sind keine Gleichung, die, wenn man sie einmal gelöst hat, für immer gelöst bleibt. Selbst wenn Du also jetzt Antworten findest, wie, wann und wodurch genau Du diese situation mit der Ex hättest anders handhaben können, bedeutet das leider nicht, daß Du den gleichen vermeintlichen Fehler nicht an anderer Stelle erneut machst, oder in eine Situation kommst, in der Dir die jetzt erarbeiten Lösungen helfen können.

Ich denke persönlich nicht, daß das Leben so ist oder so funktioniert.

Wenn Dir 5k Schwimmen pro Tag, jeden Tag helfen, ist das natürlich erst einmal ziemlich gut. Wobei die Frage dann aber schon auch die wäre, ob es sich für Dich und Deine mentale Gesundheit nicht doch auszahlen würde, andere Lebensumstände in Erwägung zu ziehen. Vielleicht ist die kleine Mietwohnung in einer Stadt einfach nichts für Dich? Und ja mir ist schon klar, daß dies nichts ist, was sich von heute auf morgen ändern lässt, aber zum einen ist es für wirklich jeden absolut wichtig ein Zuhause zu haben, welches einen beruhigt und zum anderen kommst Du bei Diagnosen wie ADHS ein Stück weit nicht drumherum auch zu schauen, in wieweit wir bestimmte Umwelteinflüsse ertragen beziehungsweise wie heftig wir auf diese reagieren.

In jedem Fall aber ist Trading einer der Berufe bei denen Du schneller ausbrennst, als Du Animateur auf der AIDA sagen kannst, denn im Grunde genommen passiert gehirnchemisch nicht so viel anderes, als wenn ich einem vierjährigen Kind mit ADHS nur Zucker zu essen gebe. Auch da gilt natürlich, irgendwie will das Geld, welches man für Hundefutter braucht verdient werden, aber Rechner aus, jede Nacht wäre schon mal ein guter Anfang. Vielleicht fallen Dir da ja ein paar Dinge ein, die sich zeitnah und einfach verändern lassen.

Das zweite, was mir so aufgefallen ist, Du beschönigst, jedenfalls die Taten anderer. Das mag jetzt auch etwas mit Deinem Schreibstil zu tun haben, aber, wenn Deine Mutter beständig das Damoklesschwert du kannst in keinem Fall so werden wie Dein Vater über Dich gehalten hat, dann ist das Thema nicht ob Du Dich eventuell in Beziehungen zu weiblich verhältst, sondern dann ist der Missbrauch den du durch Deine Mutter erfahren hast, das Thema.
Gleiches gilt für das Thema Männlichkeit. Jeder noch so gesunde Mensch, ist erschüttert, wenn ein Mensch aus seinem nahen Umfeld (ob nun gelebt oder nur emotional angelegt) gewaltsam zu Tode kommt. Das für sich alleine genommen kann auch bei Menschen aus stabileren Situationen heraus, Trauma verursachen.
Und so ist es eben auch bei den wolkigen Beschreibungen der Ex-Beziehung und ihrem Verhalten.

Fakt ist, wenn die Lady sich nach Ersatz im Internet umgesehen hat, dann wäre der Moment, in dem sie das tut, der Moment, in dem sie erwachsen und selbstbestimmt, Dir unmißverständlich das Ende der Beziehung kommunizieren hätte können.

Du hast irgendwo weiter vorn beschrieben, wie einer Eurer ersten Abende war. Vielleicht magst Du das bei Gelegenheit noch mal lesen, denn das, was ich da gelesen habe, war eigentlich ein Mann, der sich ein großes Stück darüber definiert, wie gut er Sicherheit einer Frau vermitteln kann. Und ja, ich weiß allgemeingültig gilt, daß dies von Frauen als sehr attraktiv wahrgenommen wird.
In meinen Augen lässt es aber die reflektierten, die Männer, die vielleicht auch eigene Baustellen haben, immer wieder in die gleiche Säge rennen.

Ein guter Mann, ist ein Mann der einer Frau Sicherheit vermittelt und dies von ihr gespiegelt bekommt, empfinde ich eigentlich eher als retardierten Glaubenssatz und die Wiederholung dessen, was Dir exakt so, Deine Mutter beigebracht haben könnte.

Deine Zeilen zum Weiblichen und Männlichen haben sich für mich hier eher so dargestellt, als würdest Du auf diesem Spielfeld rationalisiert versuchen, die toxische Beziehung zwischen Deiner Mutter und Deinem Vater auflösen zu wollen. Ich glaube, Du weißt durchaus selbst, daß so etwas eigentlich selten wenn überhaupt funktioniert.

Ich kann an der Stelle nur von mir sprechen, aber ich bin immer mal wieder durchaus erstaunt, wie nervig, hart und langdauernd es ist, eine eigene gesunde Identität aufzubauen, wenn man als Kind Opfer von Abuse geworden ist.

Ich will dir das mit dem Kinderkriegen übrigens kein bißchen ausreden und vermutlich ein bißchen für Aufregung hier im thread sorgenden, würde ich Dir gern raten, wenn das für Dich noch ein Thema ist, das anzugehen. Aber versuch mal eher in Bahnen von weniger traditionellen Lebensmodellen zu denken.

Ich bin mir sicher, Du wärst ein toller Vater, aber Dich nicht selbst in romantischen Paarbeziehungen zu verlieren, scheint nicht so ganz Deine Stärke. Hast Du mal drüber nachgedacht, das eine vom anderen zu trennen? Ich halte gewisse Freundschaften und andere Konstellationen für absolut gleichwertig erfolgsvorsprechend, um einem Kind Liebe, Sicherheit und Stabilität zu geben.

Vielleicht war ja das eine oder andere für Dich dabei und schön, Dich zu lesen.

05.07.2021 17:09 • x 3 #84


leskine
Zitat von E-Claire:
Hey @leskine, Dein Nick lässt mich die ganze Zeit an Moleskine mit seinen schwarzen Tagebüchern denken. Ich glaube in Deinem Thread reagieren vielleicht tendenziell weniger, weil Du sehr komplexe Fragestellungen aufwirfst und gleichzeitig eben auch ja sehr ehrlich Deine Wege beschreibst, der aber vielleicht nicht ...

Du hast mir gerade die stärkste Gänsehaut meines Lebens gegeben. Und mich sehr gerührt, ich muss gestehen, zu tränen.
Was ich direkt wahrnehme, ist Erleichterung. Seltsam. Ich muss deinen Text noch ein paar Male lesen um richtig zu verstehen und antworten zu können.
Ich danke Dir von Herzen, dass Du Dir die Zeit genommen hast, den Thread durchzulesen, dir Gedanken gemacht hast und diese auf den Punkt bringst.
Vielen Dank. Du bist ein besonderer Mensch- das ist mir bereits klar.

05.07.2021 17:22 • x 2 #85


leskine
@E-Claire Ich kann noch immer nicht richtig antworten. Du hast etwas bei mir getriggert. Im Guten.
Was Du über meine EX sagst ist richtig. Es gibt da einen Moment der mich die letzten 2 Tage verfolgte. es war rückwirkend der demütigenste und erniedrigenste Moment den ich je wahrnahm.
Es war im Nov/2020, also 6 Monate nach Tinder, es gab wiedermal ein Break zwischen uns, dann schrieb sich mit an. Ihr Sohn hätte Fragen zu Kryptowährungen und ob ich Lust hätte ihm was zu zeigen. Das war ein gute Gefühl, endlich konnte ich mich einbringen. Ich schrieb mit dem Sohn auf whatsapp (Mittwochs), wir vereinbarten einen Termin, Sonntag 11 Uhr bei Ihnen zu Hause. Ich kann mich nicht erinnern ob ich mit Ihr Kontakt hatte nach der Absprache mit dem Sohn. Samstag Abend trank ich wenig, ging früh ins Bett und bereitete etwas vor für das Treffen. Als ich dann ankam, musste ich feststellen dass er nicht einmal Zugang zu dem Laptop seiner Mutter hatte. Und, sie war nicht da.
Etwa 20 min später kam sie, war völlig überrascht, sagte 'du bist ja schon da'. Das war der erste Schlag ins Gesicht. Kein Hallo, keine Umarmung, nichts. Sie wirkte aufgelöst, verunsichert und nervös, konnte mir nicht in die Augen sehen.
Mit dem Sohn sprach ich über Währungen, Charts, usw...er ist sehr clever. Sie saß auf dem Boden recht neben mir, ich am Tisch. Sie wirkte Anteilslos, nahezu verwirrt. Stand dann auf und bot mir etwas zu trinken an. Etwas in mir fühlte sich unwohl, Traurigkeit, Unverbundenheit. Ich lehnte ab, stand auf sagte dem Sohn wenn er Fragen hat kann er mich jederzeit anschreiben, und verabschiedete mich.
Im Flur wartete ich kurz. Sie kam nicht. Das erstmal keine Verabschiedung, respektlos.
Dieser Moment, und wie ich es jetzt wahrnehme, hat mir bis in die Knochen wehgetan und tut es noch immer.
Ich hätte sie im Flur zu mir rufen müssen, um meiner Intuition zu folgen und sie fragen, was mein Bauchgefühl mir sagte.


Der Drang zu trinken, war enorm heute. Überwältigend. Ich musste aus der Wohnung raus, nahm den Hund, ging an die Alster (dort gibt es eine kleine Bar- sehr Atmposhärisch) und überwand meine Ängste und meinen Scham.
Bestellte einen Vodka Lemmon, setzte mich etwas Abseits und blieb bei mir versuchte zu spüren. Was ich dann wahrnahm auch dank der Antwort von E-Claire war, dass dort überall Bindungen waren. Ich reflektierte so stark, auf Frau, Mann, hatte kein Schamgefühl mehr, ein wenig Unsicherheit ja da ungewohnt, nicht geübt mi Sozialen aber irgendwas war anders.

Dort saß eine Frau, vielleicht 50. Sehr attraktiv (wobei ich in jeder Frau etwas attraktives finden und sehen kann), klein zierlich, mit strahlenden Augen und einem sympathischen Lächeln. Ihr Hund war heiß auf meine Lady. Und die Dame, auf mich. Ich ließ mich auf ein Gespräch ein, einfach um meine Angst zu überwinden. Hin und her, es stellte sich heraus, dass sie aus der Region in Italien stammte, in der ich meinen Hund aufgelesen hatte.
Es war ein gutes Gespräch. Ihr Hund folgte ihr nicht wirklich, und ich sagte Ihr, ' Sie müssen dem kleinen Mann zeigen wer der Boss ist', darauf erwidert sie, 'ich weiß, ich bin allerdings nicht so dominant' und lächelte verlegen.

Normalerweise, hätte ich diese Steilvorlage genutzt, aber heute nicht. Sie war dafür zu schade, um mich zu trösten über einen Schmerz den nur ich besiegen kann.

Wir sprachen ein wenig weiter und ich erzählte Ihr dass ich gerade ein neues Leben beginne und mit mir Ringe meinen Hund abzugeben. Sie hielt inne, sagte 'das wäre Schade, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend'. Den wünschte ich ihr auch.
Sie ging Ihr Glas abgeben und kam nochmals zurück und sagte, 'ich fände es wirklich schade wenn Sie diesen Großartigen Hund abgeben, der so wohl erzogen ist'. Darauf erwiderte ich, 'Im Leben gibt es Phase, ein Kommen und gehen, wir hatten schöne 5 Jahre und sie soll frei sein und manchmal muss man loslassen können'.
Sie sagte:
'Und manchmal muss man auch an etwas festhalten können!'

05.07.2021 22:34 • #86


leskine
Ich gehe gerade alte Emails durch, um in Einklang zu bringen, was E-Clair schrieb mit dem was ich fühle und wahrnehme.
Dabei bin ich auf folgende Nachricht von Ihr gestoßen, mit einem Youtube Link. Den habe ich natürlich geöffnet es aber als Gefühlsduselei abgetan.
Wie wusste es, und hat versucht auf ihre Art zu helfen. Sie muss fürchterlich gelitten haben und meiner Distanz.
Die Email stammt aus September 2019- sechs Monate vor Tinder.
Ich kann ihr das nicht übel nehmen, auch wenn mein Ego das gerne so sehen mag.

06.07.2021 14:16 • #87


leskine
Ich spüre den Schmerz und das erstmal in meinem Leben, habe ich ihn angenommen. Regelrecht aufgesogen um zu sehen woher er kommt und was er mit mir macht. Ich habe erkannt, was für eine mächtiges Instrument der Schmerz ist. Ein Instrument das ich nutzen möchte um mein Potential zu entfalten.
Die Trennung, der warme Wechsel war das Beste was mir passieren konnte und deswegen fange ich an Dankbarkeit zu spüren.
Ich sehe sie als Mensch und fühle dass sie auch kämpft, mit ihren Ängsten.
Ich bin noch nicht so weit, habe aber ein Bedürfnis in mir gespürt, ihr etwas zurück geben zu wollen.

Ich möchte meine Gedanken, meine Emotionen und Gefühle weiter ordnen bevor ich Dir antworte e-claire. Es dauert noch ein wenig.

07.07.2021 08:10 • #88


leskine
Ich hab das Bedürfnis noch einen wichtigen Punkt mitzuteilen, auch wenn die Scham und die Angst vor Urteilen groß ist. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen, ob Mann oder Frau.

Ich war P. und S. süchtig. Möchte diese gar nicht so sehr weiter vertiefen, sondern vielmehr darstellen was ich erkannt habe.
Schlüsselmoment war letzte Nacht.

Vor ca. 4 Monaten habe ich alles P. Material entsorgt, war auf keiner Seite mehr. Gleichzeitig habe ich aufgehört zu mast.
Aufzuhören war ein Bedürfnis, warum, wusste ich nicht.
Der Schaden, den P. bei einem Mann anrichten ist immens. Der Konsum, immer und überall verfügbar, die schnelle, Gedankenlose Befriedigung von Trieben, haben katastrophale Auswirkungen. Man gibt sich einer Illusion hin, man entfernt sich immer weiter von den eigenen Bedürfnissen. Und entwickelt sich nicht weiter.
Das führt zu Scham, Blockaden, mangelndem Selbstwertgefühl, eine gespürten Diskrepanz zwischen Wünschen und Realität- zu Frustration.

Es ist nicht so, dass es ein Mangel an Frauen bzw. S. und Gelegenheiten in meinem Leben gab. Es diente jedoch nur zur Befriedigung eines Triebes, unreflektiert, süchtig.

Nach 4 Monaten ohne P. und mast. habe ich es heute Nacht nicht mehr ausgehalten. Ich habe Tage mit mir gerungen zu einer Pros. zu gehen, doch es fühlte sich falsch an, ich wollte raus und eine Frau kennenlernen um den Trieb zu stillen, doch auch das fühlte sich falsch an. Diesmal war es anders.
Der Computer blieb aus, auch meine Gedanken blieben aus. Worauf ich mich konzentrierte war mein Körper, das was meine Berührungen an mir selbst, an Gefühlen auslösen. Dabei habe ich laut diese Gefühle beschrieben.

Dieser Moment war so erlösend, voller Glück, und Erkenntnis.

Ich möchte P. nicht grundsätzlich verteufeln, jedoch ist es nichts anderes als ein Mittel, das bei Missbrauch zu einer Abhängigkeit führt welche massive Auswirkungen auf alle Teile des Lebens nach sich zieht.

Man sollte sich, für die schnelle Befriedigung der eigenen Triebe zu schade sein, denn man verpasst und vergibt die Möglichkeit zu Wachstum seiner selbst und damit die Erfüllung seiner Bedürfnisse und Phantasien.

07.07.2021 08:32 • #89


leskine
Zitat von E-Claire:
In jedem Fall aber ist Trading einer der Berufe bei denen Du schneller ausbrennst, als Du Animateur auf der AIDA sagen kannst, denn im Grunde genommen passiert gehirnchemisch nicht so viel anderes, als wenn ich einem vierjährigen Kind mit ADHS nur Zucker zu essen gebe. Auch da gilt natürlich, irgendwie will das Geld, welches man für Hundefutter braucht verdient werden, aber Rechner aus, jede Nacht wäre schon mal ein guter Anfang. Vielleicht fallen Dir da ja ein paar Dinge ein, die sich zeitnah und einfach verändern lassen.

Hallo @E-Claire,

es einige Zeit gedauert das alles zu sortieren. Reine Emotions - und Gefühlschaos.
Ich habe den kompletten FB Chat Verlauf mit meiner EX mehrfach gelesen, ab Januar 2018.
Als sie mich kennen lernte, hatte ich Pläne, war an den ganzen Blockchain und Kryptowährungsprojekten interessiert. Innovation. Habe meine Idee aus 2012 versucht zu verwirklichen, Kontakte gemacht, Businessplan, Investoren, habe Pläne gemacht meine Vision umzusetzten. Gleichzeitdie Idee mit den Bikes, die mit Upcycling und Blockchain zu verknüpfen. Das ging das gnaze Jahr 2018 so, bis Mitte Oktober.
Sie schrieb im Chat; 'Ich (er)kenne Dich nicht wieder'....Das der Moment an dem Leverage Trading begann. Das war es. Fast 2 Jahre, ununterbrochen, wenig Schlaf, keine Strukktur, und immer immer tiefer abgetaucht. Es war eine Sucht, für die ich alles geopfert habe, mit der Begründung, es sei meine einzige Chance überhaupt einmal wieder Geld zu verdienen.
Meine Kommunikation in 2018 war sehr klar, auch ihr gegenüber. So bedankte sie sich in einem Brief dafür, dass ich ihr den Spiegel vorhalte und ihr dennoch das Gefühl gäbe, wertgeschätzt zu sein. Ich war ihr Stütze, und sie tat alles um mich bei meiner Vision zu unterstützen. Ich nannte meine Gefühle, meine Bedürfnisse, dennoch war ich im puncto Intimität gehemmt, nahm das so aber nicht war.

Mein Fehler war, nicht zu erkennen, das mich das Traden vollständig aufsog- wie Du sagtest, es Zucker für mein Gehirn. Es hat weh getan dies vorgestern zu erkennen. Es war meine Entscheidung und die Konsequenzen daraus sind u.a. ihr fremdgehen.
Dafür trage ich nun Verantwortung. Lange habe ich darüber nachgedacht, was ich in diesen 2 Jahren alles hätte machen können oder wollen, denn die Ideen und Gedanke, wie zb romantisches Wochenende, waren im meinem Kopf vollständig ausgedacht. Allerdings, empfand ich diesen Druck zu traden, und entschuldigte das nicht Ausführen meiner Bedürfnisse damit. Es waren meine Bedürfnisse ihr gegenüber die ich unterdrückte. Ich kann Euch nicht sagen wie schmerzhaft das gerade ist. Auch empfinde ich Scham ihr gegenüber, vielleicht ist Scham das falsche Wort. Sie dachte ich sei ein gestandener Mann, und half mit ihren Mittel dabei, das zu unterstützen. Aber ich lief immer weiter in die Falle und verlor die Eigenverantwortung.

Ich kann diese Zeit nicht rückgängig machen, und weiß gerade nicht wie ich damit umgehen soll. Das traden ruht, es interessiert mich gerade wenig, und was ich damit mache werde ich mir überlegen. Es soll nicht umsonst gewesen sein....

20.07.2021 07:28 • #90


A


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