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Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

Mister-52
Zitat von LostGirl1:
Achtsamkeit im Alltag geht leider allzuoft unter. Für sich selbst und für den Partner. Wie sieht es denn bei Dir aus, kannst Du Deine Freizeit für Dich nutzen, um runter zu kommen? Also, bist Du Hobbymäßig irgendwo eingespannt?

Hallo LostGirl1,
Hobbies hätte ich genug. Aber solange mein Körper im Fluchtmodus ist (wenig Schlaf, rotierende Gedanken, Gewichtsverlust) habe ich keinerlei Verlangen diesen nachzugehen. Frei nach dem Motto: Wenn der Dachstuhl brennt, sollte man nicht in den Hobbykeller gehen.
Etwas Ablenkung bringt für mich die Zeit, die ich mit meinem Sohn verbringe. Er ist ein Filmfreak und hilft mir mit seinen Filmen mich etwas abzulenken. Manchmal aber auch um am Thema zu bleiben (Filmtipp: Marriage Story).
Wenn meine NF unser Haus Richtung eigene Wohnung/Selbstverwirklichung verlassen hat, komme ich hoffentlich etwas runter bzw. werde damit beschäftigt sein ihre Rolle einnehmen zu müssen (Haushalt, etc.)
Wir sind dann eine Männer-WG die sich einspielen muss. Das ist dann erst mal mein neues Hobby.
Das ist kein Jammern. Ich habe mich dafür entschieden im Haus bei unserem Sohn zu bleiben und für ihn da zu sein. Für die nächste Zeit ist das mein Weg der Selbstverwirklichung.

04.02.2020 12:22 • x 4 #61


N
Zitat von LostGirl1:
m Gegensatz zum Single-Leben geht man in einer Partnerschaft Kompromisse ein, und Verpflichtungen. Damit verengt man automatisch seinen Handlungsspielraum.


Danke. Habe ich so nie erlebt oder gelebt.

Auf der einen Seite verengt sich der Handlungsspielraum, auf der anderen erweitert er sich. Bspw. kann man mit Kindern dennoch alleine spontan abends Freunde besuchen, man kann ggf. ein Studium anfangen, da ein zweites Einkommen vorhanden ist, etc.

Aber so hat jeder seine Erfahrungen und das ist eigentlich was ich meine. Es ist nicht an mir zu urteilen, welches Leben mein Partner sich wünscht.

04.02.2020 12:29 • x 2 #62


A


Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

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L
Zitat von NeuBeginn18:
Auf der einen Seite verengt sich der Handlungsspielraum, auf der anderen erweitert er sich.

Das stimmt durchaus. Dennoch habe ich bei Entscheidungen in einer Partnerschaft immer meinen Partner im Hinterkopf, nicht allein meine Bedürfnisse. Natürlich engt eine Partnerschaft nicht ausschließlich ein, sie kann auch eine riesige Stütze sein, das möchte ich gar nicht in Frage stellen. Wenn mich jetzt allerdings zB eine Kollegin fragt, ob ich Morgen nach der Arbeit noch mitkomme, ein B. trinken, dann überleg ich nicht nur hab ich da Bock drauf, sondern auch hatten wir da schon was vor?
Wenn man liebt, und sich auf Augenhöhe begegnet, dann geht man auch Verpflichtungen gerne ein. Man kümmert sich gerne um die Belange des Partners, wenn man den Eindruck hat, dass er sich ebenso um unser Wohlbefinden sorgt, wie wir uns um seins. Kritisch wird es, wenn man den Eindruck hat, nicht mehr wahrgenommen oder wertgeschätzt zu werden. Dann kommt das Ganze in eine Schieflage.

04.02.2020 12:37 • x 4 #63


Mister-52
Zitat von LaLeLu35:
Sorry, ich musste da doch lachen, irgendwie ist deine direkte, ehrliche typisch-mann art sehr sympathisch.

Danke für das Kompliment. Davon bekomme ich in letzter Zeit nicht viel

Zitat von LaLeLu35:
...manchmal ists aber eben auch so, dass wenn man wirklich getrennt ist, mit abstand etc. das vermissen dann doch einsetzt.. darauf würde ich zwar nicht bauen, aber würde dir empfehlen, sie komplett links liegen zu lassen. tue so, als ob du dein leben völlig unbeirrt weiter lebst.

Ist zur Zeit der Plan A.
Frei nach dem Motto eines Forummitglieds dessn Name mir leider gerade nicht einfällt: Mach niemanden zu deiner Priorität, der dich nur zur Option macht.

@alle
Ich bin froh dieses Forum und euch gefunden zu haben. Jeder gibt auf seine Art Denkanstösse, auch wenn ich die Ansichten nicht immer teile. Manche geben mir Kraft und Hoffnung auf bessere Zeiten. Sei es mit Beiträgen oder PNs.
DANKE !

04.02.2020 12:38 • x 1 #64


Plentysweet
Zitat von NeuBeginn18:
Auf der einen Seite verengt sich der Handlungsspielraum, auf der anderen erweitert er sich.

Ich glaube daß das Typsache ist und von den Werten abhängt. Und wie sehr man sich auf jemand einlassen kann und mag. Ich sehe es z.B. auch irgendwie eher als Einschränkung meiner Freiheiten, mich auf jemand abzustimmen, einstellen zu müssen.
Wie sagte Evje van Dampen (Hape Kerkeling) noch: In einer Ehe bearbeitet man die Probleme, die man allein gar nicht hätte.
Bisschen was ist da ja dran .

04.02.2020 12:44 • x 2 #65


LaLeLu_
Zitat:
Mach niemanden zu deiner Priorität, der dich nur zur Option macht.


Ja. Der Satz ist sehr zutreffend! und darüber hinaus: Du wirst, wenn dann für sie attraktiv, wenn Du Deinen Weg gehst.. kein kämpfen, kein nachlaufen, kein heulendes, jammerndes, flehendes Elend! Du bleibst auf Augenhöhe! Und wirst sie überraschen, wie stark du das meisterst und weiterziehst..

04.02.2020 12:44 • x 1 #66


M
Zu deiner eigentlichen Frage: Ich kann Dir vom Ende meiner letzten Beziehung erzählen, die ich nach 7 Jahren beendet habe.

An sich haben wir uns sehr gut verstanden und viele gemeinsame Hobbies geteilt, sind viel auf Konzerte und Festivals gegangen. Er war Anfang der 2000er als Soldat im Kosovo und leidet bis heute an PTBS. Ich war jedoch vor allem mit meinem Studium beschäftigt und bemerkte so nicht, dass er immer mehr trank und wir uns auf Paarebene immer weiter entfremdeten. Letztes Frühjahr, mit Ende des Studiums, fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Ich war aus meiner Studenten-Trance erwacht, die Filterblase platzte und ich erkannte quasi von einem Tag auf den anderen, dass ich die Beziehung nicht mehr weiterführen kann, mich unbemerkt völlig entliebt habe. Ich zog daraus die nötige Konsequenz, da mir Ehrlichkeit das allerwichtigste in einer Beziehung ist, und trennte mich. Für ihn kam es völlig unerwartet.

Was ich dann allerdings gegangen habe, war immer für ihn da zu sein. Wir telefonierten häufig, ich tröstete ihn, wir analysierten gemeinsam unsere Beziehung. Er begann sogar einen Entzug, bis heute erfolgreich. Inzwischen geht es ihm wieder gut, wir sind beide in neuen Beziehungen und gut befreundet. Unternehmen auch hin und wieder etwas gemeinsam mit unseren neuen Partnern.

Vielleicht kannst Du aus meiner Geschichte ein paar Parallelen ziehen?

Ich wünsche Dir alles Gute!

Maria

04.02.2020 12:46 • x 2 #67


Mister-52
Zitat von MariaLaFleur:
...Ich war aus meiner Studenten-Trance erwacht, die Filterblase platzte und ich erkannte quasi von einem Tag auf den anderen, dass ich die Beziehung nicht mehr weiterführen kann, mich unbemerkt völlig entliebt habe...
Vielleicht kannst Du aus meiner Geschichte ein paar Parallelen ziehen?
Ich wünsche Dir alles Gute!
Maria

Hallo Maria,
das Bild mit der Blase finde ich gut. Zum Schluß gibt es nur noch ein sehr dünne Hülle die irgendwann platzt. Egal mit oder ohne einem spezifischen Ereignis.
Ich freue mich für euch, dass ihr einen Weg gefunden habt euch auf der Freundschaftsebene weiter zu unterstützen. Das wünsche ich mir mit Blick auf unseren Sohn auch. Jetzt ist die Gefahr wahrscheinlich am größten, die Basis dafür kaputt zu machen. Vielleicht bewahrt mich davor meine zurückhaltende Art.

04.02.2020 13:04 • x 1 #68


E
Zitat von Mister-52:
Jetzt weiß ich warum: Ich war nur der Katalysator für ihre Selbstverwirklichung und darf mich geehrt fühlen Teil des Prozesses gewesen zu sein. Dann wünsche ich all diesen Frauen viel Glück auf ihrer Reise. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan... (Sarkasmus Aus)


Lass einfach diese Beweihräucherung deiner selbst.
Ganz schwache Nummer.
Du warst nicht Mittel zum Zweck.
Das sind Entwicklungsprozesse, Frauen können gewinnen, in der Genderdebatte sind Männer die Verlierer.
Schaun wir uns die schulischen Leistungen der Jungs an, wie sie sich verflacht haben.
Nichts, absolut gar nichts, sollte eine Frau beeinflussen, keine materiellen Bedenken, keine Schuldgefühle, sich bei für sie unguten Verhältnissen, aus der Partnerschaft zu verabschieden.
Auch, im Besonderen, die Manipulationen der Therapeuten, die für Kasse oft die immer wieder kehrenden Versuche der Versöhnung starten.
Der Schritt in die Freiheit ist bei den meisten Frauen durchdacht und im Vorfeld auf sichere Beine gestellt.
Natürlich sollte ein Kind dem Vater nicht entfremdet werden.
Aber die Frau darf und kann Abstand erwarten und zeigen.

04.02.2020 13:11 • x 2 #69


LaLeLu_
Ebony, du hast schon verstanden, dass mister 52 ein ironisches Fazit aus seiner rolle in dem unten nochmal angehängten zitat von dir gezogen hat?

Zitat:
Man kann sich nicht entfalten in diesen Zwängen.
Den Frauen, die sich nach den Kindern oder noch während der Kleinkinderzeit zum Singleleben zurücksehnen, das auch mit Vehemenz durchziehen, ist kein Vorwurf zu machen.
Im Glauben an die ersehnte Ehe oder Partnerschaft haben sie sich oft blenden lassen von der Vorstellung, gemeinsam sind wir stark.
Das Gegenteil ist der Fall.
Ihre wahre Kraft und ihre planerischen Fähigkeiten entdeckt Frau als Single explosionsartig.


meine güte ebony, was ist dir passiert?

04.02.2020 13:16 • x 2 #70


T
Vielleicht ist es ja häufig auch so, dass man merkt, man kann den Partner an seiner Seite nicht mehr ertragen?
Er oder sie sind als Mensch nicht mehr die Person, die mal so toll und liebenswert war.
Plötzlich sind da Wesensveränderungen, die sich immer mehr manifestieren und immer weiter abstoßen.

Ich denke im Nachhinein wird kein Partner mehr ändern, was sich im Laufe der Jahre eingeschlichen hat.
Da ist das negative Bild, die Wesensveränderung, die zu Nörgelei geführt hat immer im Hinterkopf.

04.02.2020 13:18 • x 2 #71


N
Wisst ihr was mir tatsächlich bei den meisten Antworten der Frauen hier fehlt?

Selbstreflektion!

04.02.2020 13:20 • x 2 #72


Plentysweet
Zitat von Ebony:
Nichts, absolut gar nichts, sollte eine Frau beeinflussen, keine materiellen Bedenken, keine Schuldgefühle, sich bei für sie unguten Verhältnissen, aus der Partnerschaft zu verabschieden.

Ich finde diesen Satz sehr gut und wahr. Allerdings sollte dieser im Zuge der Gleichberechtigung und Gleichbehandlung auch für Männer gelten. Ansonsten klingt das ein bisschen postfeministisch und der heutigen Zeit nicht angemessen.

04.02.2020 13:20 • x 3 #73


LaLeLu_
naja also ich find das klingt eher posttraumatisch, was ebony da von sich gibt..

in einer sehr langen beziehung entwickelt sich eine sehr tiefe verbundenheit und freundschaft. es ist doch kaum möglich, den menschen dann so abzustoßen, wie hier teilweise gesagt wird... außer man ist unzufrieden mit sich selbst und projiziert es auf auf seinen partner.

also wenn ich innerlich angefressen bin, geht mir auch alles und jeder schneller auf nen keks.

naja, hauptsache alle, die gehen, sind sich auch wirklich bewusst, was sie aufgeben..

04.02.2020 13:25 • x 2 #74


E
Lalelu, glaub mir, ich verstehe diesen Mister sehr gut.
Was er unter spötteltendem Kommentar versteht, hat eine Wahrheit für ihn.
Er sieht sich als der ver- oder gebrauchte Mann.
Seine Partnerin ist auf dem Weg, für ihn gänzlich unbegreiflich, sich zu befreien.
Wie kann sie nur?
Wo er doch so viel für sie und die Ehe getan hat.
Da kommt er nicht mehr mit, was will Frau nur?
Glaub mir lalelu, so etwa geht das bei ihm ab.
Noch etwas lalelu, du solltest nicht von posttraumatisch oder soetwas schreiben, sondern Einsatz für diese Frau von Mister zeigen.
Ich, z.b. kann sie sehr sehr gut nachvollziehen und ihr Solidarität zollen.

04.02.2020 13:25 • x 1 #75


A


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