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Verwirrt nach Ende einer Affäre

P
Hallo zusammen, ich möchte hier meine Geschichte erzählen und ein paar Meinungen einholen.

Ich bin ca. seit 30 Jahren mit meiner Frau zusammen, inzwischen sind die Kids aus dem Haus und wir leben eigentlich in einer harmonischen Beziehung. Mir fehlt etwas die Zweisamkeit und auch der S., wir haben oft über diese Themen gesprochen, aber leider keine wirkliche Änderung hinbekommen.

Vor einigen Wochen hatte ich eine kurze Affäre, ich habe mich mit einer Kollegin ein paar Mal getroffen und wir haben einige schönen Stunden miteinander verbracht. Sie ist ca.15 Jahre jünger als ich, alleinerziehend und in einer völlig anderen Lebensphase. Irgendwie hat mich die Situation aus dem Gleichgewicht gebracht. und ich habe einige Wochen gebraucht, um wieder klarer zu sehen. Klar habe ich einen Fehler gemacht, der nicht hätte passieren dürfen.

Mein Kopf hat mir auch schnell und klar gesagt, dass ich meine Ehe und meine Frau nicht aufgeben will und ich habe die Affäre sofort beendet. Die AF hat die Entscheidung akzeptiert und wir versuchen Distanz zu halten, aber wir sehen uns natürlich weiterhin bei der Arbeit.

Meiner Frau habe ich die Affäre bisher nicht gebeichtet, eigentlich traue ich mich nicht, weil ich meine Ehe nicht gefährden will. Das ist sicher nicht ganz fair.

Ich bin mir meiner Entscheidung sicher, aber trotzdem geistert mir meine AF weiterhin durch den Kopf. Ich werde sie irgendwie nicht mehr los. Muss an sie denken, vermisse sie irgendwie und leide unter der Trennung. Ziemlich merkwürdig, denn ich habe es ja so gewollt und bin mir eigentlich auch sicher in meiner Entscheidung.

Kenn jemand von euch diese Situation? Könnt ihr mir ein paar Tipps geben? Was kann ich machen, um wieder zur Ruhe zu kommen?

10.02.2022 17:40 • #1


tina1955
Darf ich Dich fragen, was Dich dazu bewogen hat, Deine Ehe nicht aufzugeben und die Affäre zu beenden?

Was hat Dich dazu veranlasst, eine Affäre einzugehen?

Wie würde Deine Frau reagieren, wenn sie davon erfahren würde?

Sind die Gründe, weswegen es zu der Affäre kam, zwischen Deiner Frau und Dir aus der Welt ? Wenn nicht, bist Du sicher, daß es nie wieder zu einer Affäre kommt?

Was hast Du unternommen um die Unzufriedenheit in der Ehe zu verändern?

10.02.2022 17:49 • x 1 #2


A


Verwirrt nach Ende einer Affäre

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S
Zitat von Pele0311:
Kenn jemand von euch diese Situation? Könnt ihr mir ein paar Tipps geben? Was kann ich machen, um wieder zur Ruhe zu kommen?


Die Sehnsucht kommt vom Dopamin. Bei S. mit einer "Neuen" wird massiv Dopamin ausgeschüttet. Dopamin wirkt unmittelbar auf das Belohnungszentrum im Hirn und macht extrem süchtig. Dh Dein Hirn schreit:"Mehr Dopamin, mehr, mehr und fokussiert Deine Gedanken auf den Dopaminauslöser, also die "Neue". Du bist sozusagen von der Dro. Dopamin angefixed (um im Dro. zu sprechen) und quasi auf Entzug.

Es geht daher nicht um die "Neue", sondern nur um‘s Dopamin. Gehe viel laufen (das erzeugt auch Dopamin). Lg

10.02.2022 17:53 • x 1 #3


P
Zitat von tina1955:
Darf ich Dich fragen, was Dich dazu bewogen hat, Deine Ehe nicht aufzugeben und die Affäre zu beenden? Was hat Dich dazu veranlasst, eine Affäre ...

10.02.2022 18:03 • #4


tina1955
@Pele0311 , Du schreibst, Du hast Dich eigentlich für Deine Frau entschieden.
Eigentlich bist Du mit den Gedanken bei Deiner Affäre und der schönen spannenden Zeit mit ihr.

Meinst Du nicht, es wäre möglich, das prickeln auch wieder in Deine Ehe zu bringen ?
Dann bräuchtest Du nicht mehr an Deine Affäre denken.

10.02.2022 18:08 • x 1 #5


I
Zitat von Pele0311:
Was kann ich machen, um wieder zur Ruhe z


Es deiner Frau sagen.
Damit eure Ehe mal durchgelüftet wird, dass sie dann die Ehe beendet, ist möglich.
Aber mal ehrlich unter uns, wäre es rausgekommen oder so unwahrscheinlich ist es auch nicht, dass sie es doch noch erfährt, müsstest du auch damit rechnen.

Der Preis deiner Affäre!
Man zahlt immer dafür. So oder so.

10.02.2022 18:13 • x 3 #6


Unterwegs
Deine arme Ehefrau. Nicht einmal nach der Affäre kannst du jetzt ehrlich zu ihr sein.

Zu einer Beziehung gehören zwei und wie soll sie die Chance bekommen, was zu ändern, wenn du nicht mal jetzt ehrlich bist?

Vielleicht wäre ihr durch das Beichten der Affäre bewusst geworden, dass sie auch mal aktiv was zum Aufleben eurer Ehe tun muss.

Aber so wie du dich verhältst ist es echt nicht ok und du denkst da nur an dich. Wieso hast du nicht vor der Affäre darüber nachgedacht, dass du deine Ehe nicht gefährden willst?

Ne, lieber die Ehefrau besch.n (die 30 Jahre an deiner Seite ist) und den S. mitnehmen.

Bei solchen Geschichten grauts mir echt.
Wem kann man da heutzutage noch vertrauen…

10.02.2022 18:15 • x 3 #7


B
Ich würde es meiner Frau sagen, klar würde ich das nie tun, aber nehmen wir mal an es passiert doch, dann muss ich es einfach sagen weil das mein Charakter ist.

Ich würde es ihr sagen, aber auch gleichzeitig erklären wieso und versuchen eine Lösung zu finden.

Es gehören zwei dazu, aber natürlich habe ich den Fehler gemacht und wäre bereit die Konsequenzen zu ertragen.

Jedoch würde meine Frau mich lieben, dann würden wir gemeinsam einen Weg finden.

Sie und ich zusammen, denn es war doch mal klar das wir nur zusammengehören und wir uns lieben. Dieses Gefühl muss wieder kommen und dieses Gefühl kann man auch wieder erarbeiten.

Eine Affäre nach 30 Jahren kann auch ein Sprungbrett für die eigene Ehe sein. Es kostet unglaublich viel Energie, aber wenn du begriffen hast das du nur deine Frau willst, dann kann es klappen und selber beichten ist der erste große schritt in die richtige Richtung.

Schlimm ist es wenn man von anderen gesehen wird und es dann rauskommt. Es waren nur wenige treffen, du hast es beendet und das kann gut werden.

Vielleicht braucht deine Ehefrau genau das um auch wach zu werden.

Ich wünsche dir viel Glück, egal wie du es machen wirst

10.02.2022 18:18 • x 4 #8


F
Das Vermissen und die Sehnsucht nach der Affäre ist normal, denn eine Affäre ist nun mal ebenso eine Beziehung wie eine normale. Man lässt einen Menschen emotional und körperlich sehr nah an einen heran und wenn dieser aus dem Leben verschwindet, dann tut das weh... nennt man Liebeskummer, der bekanntlich irgendwann vorbei geht.

Der einzige Fehler, welchen du nicht machen solltest, ist die Affäre mit der Ehe zu vergleichen. Wenn du das gedanklich machst, wirst du sehr unglücklich immer wieder darauf zurück blicken, da ein gewisses Bedauern dann mitschwingt. Es ist oft dann schwer dieses Gefühl, dass du das wahrscheinlich niemals wieder diese Hochgefühle erleben kannst, wenn du in der Ehe bleibst. Aber Schmetterlinge verschwinden immer irgendwann.

ABER: Eine Affäre nimmt immer nur die positiven Dinge mit, denn mit der streitest du keinen Alltag aus, mit der musst du nicht nervige Grundsatzdiskussionen führen und auch keinen Haushalt führen. Du hast noch nicht mal richtige Verantwortung für diese Person. Heißt, da ist alles leicht und unbeschwert. Wärest du mit der Affäre zusammen, würde sich eine ganz normale Paarbeziehung irgendwann entwickeln, mit Jogginghose und schnöden Einkaufslisten.

Geh jetzt durch dieses Vermissen und behalte sie in Erinnerung. Was deine Frau und Ehe betrifft, kann ich dir nicht sagen oder vorschreiben, ob du es beichten solltest, oder nicht. Das muss jeder für sich entscheiden. Vllt. solltest du mal in dich gehen, ob du etwas vermisst im Leben. Ob du gern ein paar Dinge verändern, oder aufpeppen willst.

Und wenn du meinst, ja da gäbe es was, dann führe die Änderungen langsam heran, denn sonst wird deine Frau ganz schnell misstrauisch.

10.02.2022 18:28 • x 1 #9


P
Ich werde auf jeden Fall an unserer Ehe arbeiten, das erscheint mir auch sehr wichtig.

Natürlich werde ich meine Frau nicht belügen, also habe ich auch schon darüber nachgedacht mit ihr über die Affäre zu reden. Dazu wäre es aus meiner Sicht aber gut, wenn ich noch etwas Abstand zu meiner AF finde und etwas mehr Ruhe bei mir einkehrt. Dann müssen wir zusammen nochmal die Kurve bekommen.

Danke für eure Anregungen!

10.02.2022 21:09 • x 3 #10


Ayaka
viel wichtiger als die Frage ob du es deiner Frau beichtest ist meiner Meinung nach deine Antwort auf die Frage - was tust du damit das nicht mehr passiert - was willst du an dir und eurer Beziehung ändern

das reine Beichten ohne die Bereitschaft auch etwas daraus zu lernen und anders zu machen ist eine reine Gewissenserleichterung die für sich allein nix bringt - wenn du diese Ehe retten willst muss da schon ein bisschen mehr als ein kommt nicht wieder vor kommen

10.02.2022 22:02 • x 2 #11


P
Das ist mir schon klar, wir müssen sicher gemeinsam daran arbeiten, dass unsere Beziehung wieder besser wird.

Ich habe das Gefühl, dass wir beide eine gewisse Einsamkeit in unserer Ehe verspüren, geht mir jedenfalls so. Wir sind beide beruflich sehr eingespannt und dabei bleibt die Nähe zwischen uns auf der Strecke. Seit die Kids ausgezogen sind, wird das einfach noch deutlicher.

Einen konkreten Plan habe ich dazu aber noch nicht.

10.02.2022 22:07 • #12


B
Hallo Pelé!
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Du hast mit Sicherheit deinen Anteil,dass es in der Ehe nicht mehr rund lief. Deine Flucht war dein Weg in die Affäre. Nun hast du Liebeskummer. Vergiss aber nicht,dass du mit dieser Frau keinen Alltag,keine Sorgen und vor allem die Gewohnheit teilen musstest.
Ich bin auch für Ehrlichkeit deiner Frau gegenüber,denn die kennt dich seit 30 Jahren und dein komisches Verhalten wird ihr auffallen.
Es steht 50:50 ob es eure Ehe übersteht. Vielleicht kommt deine Frau zu der Erkenntnis,dass sie sich ein Leben ohne dich gut vorstellen kann oder es wird ein Weckruf,dass sich gewaltig was ändern muss.
Dies hängt davon ab wie deine Frau eure Ehe selbst bewertet.
Leicht wird kein Weg für euch beide.

10.02.2022 22:14 • x 3 #13


P
Natürlich habe ich Anteil an den Problemen unserer Ehe und trage für die Affäre die alleinige Verantwortung. Keine Frage!

Die Affäre ist jetzt schon ein paar Tage her, ich habe sie vor Weihnachten beendet. Meine Frau hat vermutlich von der Affäre und deren Ende nichts mitbekommen, davon gehe ich jedenfalls aus.

Ich bin halt nur verwundert, weil meine Gedanken noch um die AF kreisen und das ist definitiv nicht gut.

Es stört mich jedenfalls dabei, an meiner Ehe zu arbeiten.

10.02.2022 22:24 • #14


B
Ich glaube,dass du so schnell wie möglich das Gespräch führen solltest. Liebeskummer gepaart mit schlechten Gewissen = eine topbrisante Mischung.
Wichtig ist jetzt einmal,dass du dir Gedanken machst was DU zum Positiven ändern könntest.
Und ja keine Schuldumkehr um deinen verbockten Misthaufen zu rechtfertigen.
Ich bin keine Affären-Expertin. Habe nie betrogen und lebe eine offene Beziehung mit meinem Freund. Vielleicht bekommst du noch gute Tipps wie man solch ein Gespräch führt.

10.02.2022 22:32 • x 1 #15


A


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