Liebe Joanna,
ich versuche das nochmals etwas zu vertiefen:
Zitat von Joanna2020:Ich weiss schon, was ich will, aber das ist eben ein frommer Wunsch, der sich nicht erfüllen wird.
Ich kenne Frauen, die auch abseits von frommen Wünschen klare Grenzen ziehen oder klare Erwartungen als Grundlage für was auch immer erschließen. (Und es ist auch klar das nicht immer alle Erwartungen erfüllt werden können.)
Und ich kenne Frauen, die überhaupt nicht wissen was sie wollen und mit denen man ein leichtes Spiel hätte.
(Das gibt es natürlich auch umgekehrt)
Zu wissen was man will oder nicht reicht aber nicht. Man muss dann diese Grenzen, wenn nötig (?) auch rechtzeitig ziehen.
Dabei gäbe es zwei grundsätzliche Varianten: a) ich möchte die Einzige/Der Einzige für Dich sein oder b) Offene Beziehung bzw. auf Neudeutsch Freundschaft +.
Heute sind wir abseits alter Moralitäten in der Lage als Mann und Frau individuelle Deals miteinander festzulegen.
Zitat von Joanna2020:Mir gefällt es auch gar nicht, dass er 6Kontakte pflegt oder soviele hatte, daran versuche ich nicht zu denken, da mir das einfach weh tut.
Du wusstest es aber oder nicht? D.h. Du hast das Spiel mitgespielt und vielleicht hat das Dich auch fasziniert. Also ist es nicht nur SEIN Egoding sondern eben auch Deins. Er, der seine Gelüste auch mit Anderen ausleben könnte, tut es eben (auch) mit Dir - und genau das bestärkt einfach Dein Ego. Also spielst Du mit.
Zitat von Joanna2020:will der Mann S von mir, er hat mir nicht wirklich etwas vorgespielt
Das bestärkt eigentlich die These. Wärest Du von Anfang an betrogen worden, also hätte er Dir gegenüber vorgespielt das Du die Einzige sein würdest könnte man ihm ja einen Strick draus drehen - so aber nicht.
Was wissen wir von den inneren Beweggründen eines Menschen? Das etwa jemand eine gewisse Nähe, das Sich-Mögen und ab und zu treffen inkl. oder exkl. 6 zulassen kann und will, oder eben nicht?
Wir können doch - wenn wir uns also in der Mitte treffen - immer nur für uns selbst entscheiden was unsere Position dazu ist und wie weit wir gehen wollen oder können. Denn mit uns selbst haben wir die längste Beziehung, wir kennen uns selbst besser als jeder Andere und sind also in der Lage zu entscheiden und Position zu beziehen.
Damit helfen wir dann auch dem Anderen, selbst Grenzen einzuhalten.
Es ist kein moralischer Vorwurf wenn wir feststellen können das Du sein Spiel mitgespielt hast in dem Wissen das er Dich mag und Dich begehrt und das hast Du genossen ohne Vorspielung falscher Tatsachen.
Für die Gefühle die Du entwickelt hast bist Du selbst verantwortlich. Seine Worte, die Du zitierst Pfff Liebe, was ist das schon.... haben etwas Richtiges: Manches hat nur Anteile von Liebe und Liebe ist ein sehr großes und sehr inflationär gebrauchtes Wort und Wortspiel. Manches was wir Liebe zu nennen gelernt haben ist in Wahrheit keine und umgekehrt. Manchmal sagen wir Menschen Ich liebe Dich nicht (mehr) - und doch ist da etwas von Liebe.
Daraus folgt meine individuelle These:
Jede Form von Liebe ist jeder Lieblosigkeit vorzuziehen!Ich meine, in dem Moment wo wir aus Ich liebe Dich bzw. Wenn Du mich liebst.... machen also MUSST Du auch......, ist Die Liebe auch schon zu Ende!
Zitat von Joanna2020:Einer Freundin würde ich dieselben Ratschläge geben
Na dann, liebe Joanna, werde mal Deine eigene Freundin und berate Dich entsprechend. Sage JA oder NEIN. Wir können uns gegenseitig nicht wirklich ändern.
Allet Jute also
Der Berliner