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Von 0 auf 100 und zurück

R
Zitat von Femira:
Ui...dann träume ich mich mal dahin

Was ist aus deinem hübschen Wow Date geworden? Seht ihr euch wieder?


Hab ich gelassen.
Nachdem sie beim zweiten Mal bereits schon latente Zukunftspläne äußerte und sagte, dass sie beim Telefonat mit einer Freundin weinen musste , weil sie so glücklich mit mir sei hab ich es persönlich und freundlich beendet.

Hat mich echt schockiert und ungute Gefühle in mir verursacht.
Ich mag es lieber entspannt und ruhig.
Da ist mir das zukünftige Drama regelrecht entgegen geschwappt.
Und wenn ich etwas zukünftig nicht mehr ertragen oder gebrauchen kann, dann sowas

Weißt, schon so Sachen , die angeblich nur Spaß sind:

warum ist da ein blondes Haar auf dem Beifahrersitz?

Das blonde Haar ist übrigens von meiner Schwester und ich hätte auch kein Problem gehabt es beim BKA zum DNA Abgleich einzuschicken

01.07.2020 09:13 • x 1 #226


aquarius2
Freu dich am schönen Wetter und was das Date betrifft, wenn man selbst kein gutes Gefühl hat ist es meist auch so!
Muss heute in die Innenstadt zu einer Untersuchung und morgen, weil ja wieder so viele krank sind statt Frühschicht Spätschicht machen.
Gut, dass ich gestern mal schwimmen war und ich auch richtig schwimmen konnte, weil die Leute eben auch sehr diszipliniert waren.

01.07.2020 09:27 • x 1 #227


A


Von 0 auf 100 und zurück

x 3


Femira
Zitat von Revell:
Nachdem sie beim zweiten Mal bereits schon latente Zukunftspläne äußerte und sagte, dass sie beim Telefonat mit einer Freundin weinen musste , weil sie so glücklich mit mir sei hab ich es persönlich und freundlich beendet.


Entschuldigung
Sie: Ich bin so glücklich mit dir!
Er: oh je! Dann mach ich Schluss!

Na, beim zweiten Treffen ist das wirklich hart und viel zu schnell.
Du wirst eh ne Menge Frauen kennenlernen jetzt am 1.9. und dir einen neuen Freundeskreis erschließen.
Du bist wahrscheinlich schneller in BEziehung als du bis 3 zählen kannst; da kann Mann die SingleZeit doch richtig genießen!

01.07.2020 09:28 • x 1 #228


R
Zitat von aquarius2:
Freu dich am schönen Wetter und was das Date betrifft, wenn man selbst kein gutes Gefühl hat ist es meist auch so!
Muss heute in die Innenstadt zu einer Untersuchung und morgen, weil ja wieder so viele krank sind statt Frühschicht Spätschicht machen.
Gut, dass ich gestern mal schwimmen war und ich auch richtig schwimmen konnte, weil die Leute eben auch sehr diszipliniert waren.



Ja vielen Dank:)

Also Schwimmbad reizt mich dieses Jahr so gar nicht bis jetzt und weiß gar nicht woran das konkret liegt.

Vielleicht weil ich mich daran gewöhnt habe eher allein oder maximal im kleinen Kreis etwas zu unternehmen, weil alles an Aktivitäten sich so halbgar anfühlt, ich weiß es nicht .
Aber sehr toll, wenn du tatsächlich in Ruhe schwimmen konntest

Zum Date:

Vor einiger Zeit hätte mich so eine Offenbarung bei meinem gegenüber dazu bewogen darauf voll einzusteigen, jetzt stößt es mich eher ab .
Vielleicht weil ich mittlerweile zu gut weiß was kommt.

Klar, man könnte jetzt mutmaßen, dass ich jemanden vorverurteile und meine Erfahrungen auf einen neuen Menschen 1:1 übertrage , aber das ist nicht der Fall .

01.07.2020 09:32 • x 1 #229


R
Zitat von Femira:
Entschuldigung
Sie: Ich bin so glücklich mit dir!
Er: oh je! Dann mach ich Schluss!




Also so wars nicht, da habe ich richtig gespürt , dass da so krasse Sehnsüchte und Verletzungen dahinter stecken.
Kenne ja auch ihre Vorgeschichte .

Und es hat sich angefühlt als würde ich erdrückt.
Das hatte sich schon beim Schreiben und telefonieren angebahnt und ich hatte mehrmals um ein entspanntes Tempo gebeten.

01.07.2020 09:34 • x 1 #230


Femira
Zitat von Revell:
Also so wars nicht

Nein ich weiß, aber in meinem Kopf ist das viel lustiger als die Wahrheit.


Zitat von Revell:
Klar, man könnte jetzt mutmaßen, dass ich jemanden vorverurteile und meine Erfahrungen auf einen neuen Menschen 1:1 übertrage ,

Zitat von Revell:
Das hatte sich schon beim Schreiben und telefonieren angebahnt


Ich musste auch lernen, was meine Red flags sind und ein Bauchgefühl zu entwickeln.

01.07.2020 10:09 • x 1 #231


Femira
Uuuuuund Ohrwurm



Danke dafür

01.07.2020 10:12 • x 1 #232


J
Nachdem ich mir jetzt diesen Faden aus purem Interesse mal durchgelesen hab, sollst Du noch ein paar Anmerkungen kriegen.

Erstmal kurz und knapp: Du bist ein intelligenter junger Mensch - alles was Du wissen musst, liegt bereits vor Dir - Du brauchst es nur noch richtig zusammenzusetzen. Den entscheidenden Hinweis hast Du auch schon bekommen, ihn leider aber (keine Angst - das ist noch Teil des Problems) weitgehend ignoriert.

Auslöser für die ganze Thematik war eine ziemliche Kränkung, weil Dich die Dame Deines Herzens nach 8 Wochen hat sitzen lassen - macht man eben nicht, vor allem, nachdem die Signale vorher so wunderbar positiv waren, vielleicht auch schon bisschen zu positiv. Fakt ist: Du warst in dem Moment extremst empfänglich für das, was da passiert ist. Sie hat Dir ordentlich Honig um den Bart geschmiert, Dich angehimmelt, versorgt und mit Zuneigung überschüttet. Handelsübliches Love Bombing - gut erkannt.

Statt Dich zu fragen, warum Sie das macht, solltest Du Dich lieber mal danach fragen, warum diese Geschichte solche Dinge mit Dir gemacht hat, mein Lieber! Warum Du Dich hast so hinreißen lassen und warum die Kränkung danach so groß war. Das sagt eine Menge über Dich und Deine innersten Bedürfnisse aus.

Nach außen hin bist Du der Macher, einer der es geschafft - tolle Noten in der Ausbildung, Führungsposition in Deinem Arbeitsbereich. Das geht doch runter wie Öl!? Was steckt dahinter? Du hast es teilweise schon erkannt: Die Arbeit ist ein ernormer Teil Deiner Selbstwertregulation gewesen - oder ist es immer noch. Du hast Dich 150% reinhängt, daher der Perfektionismus, das brachte Dir Anerkennung und Aufstieg. Nun musst Du erkennen, dass Du - ohne es zu bemerken - über Deine eigenen Grenzen gegangen bist. Burnout (Mode- Neologismus, keine ICD-10-Diagnose), Zusammenbruch, nichts geht mehr, Akku leer. So läuft das ziemlich oft - und glaub mir, ich weiss wo von ich rede, alles selber schon erlebt. Is man einer, erkennt man einen.

Deine Konsequenzen: Du änderst Dinge im Außen, von denen Du annimmst, dass sie zu irgendeiner Besserung führen. Arbeitspensum reduzieren, alten Job mittelfristig aufgeben, beruflich neu anfangen. Aber .... wenn Du nicht auch mal bei Dir selber schaust, kann es Dir früher oder später passieren, dass Du wieder gegen genau die gleiche Mauer rennst!

Wie ich schon sagte, der Schlüssel dazu wurde Dir bereits auf dem Silbertablett serviert. @Christina70 hat Dir den entscheidenden Hinweis darauf geliefert, aber Du bist nur locker flockig mit einem nicht übermäßig pathologisieren darüber hinweg gegangen. Vielleicht solltest Du genau da wieder ansetzen. Du bis nicht blöd und kannst 1 und 1 zusammenzählen. Mach Dich schlau, lies und reflektiere mal, schau in Dich hinein und Du findest mit Sicherheit das ein oder andere Muster, dass Dich schon sehr lange verfolgt.

Dazu noch ein kleiner Hinweis: Das, was Du im Eingangspost als persönliches Päckchen schilderst, sind nur Ausdrucksformen einer tief verwurzelten Unsicherheit, die Dich immer wieder zweifeln lässt - gell!? Natürlich würdest Du das niemals zugeben, nicht mal rotzbesoffen auf irgendwelchen Partys. Aber mein Lieber, das ist Dein Negativschema, dass Dir immer wieder einen Strich durch die Rechnung machen wird. Du kannst auf der anderen Seite (Positivschema) noch so viel aufpusten wie Du willst - es wird nie ein adäquates Gegengewicht sein, damit Du Dich mal entspannt zurücklehnen kannst. Du wirst immer das Gefühl haben, es ist nicht genug, Du bist nicht genug, es geht noch besser - höher, schneller, weiter.

One last thing:
Ich bin übrigens keinen Deut besser. Hier zu schreiben lenkt mich wunderbar von der eigenen Kacke ab, mit Dir ich mich eigentlich befassen sollte. Ist halt immer einfacher, sich mit dem Splitter im Auge der anderen statt mit dem Balken im eigenen Auge zu befassen - sagt der Agnostiker.

01.07.2020 12:13 • x 4 #233


R
Zitat von jaqen_h_ghar:
Nachdem ich mir jetzt diesen Faden aus purem Interesse mal durchgelesen hab, sollst Du noch ein paar Anmerkungen kriegen


Hey,
erstmal vielen Dank für die Mühe!

Weitestgehend gehe ich mit deiner Zusammenfassung konform, also erstmal danke nochmal zunächst für deine Beurteilung.

Zunächst mal muss ich da meinen Tiefpunkt schildern beziehungstechnisch.
Der war zuvor, also etwas mehr als ein Jahr vor der Dame in der es in meinem Thread ging.

Vor über einem Jahr hatte ich quasi die Prime meiner Verhaltensmuster bzgl. Abhängigkeiten , der Sehnsucht nach Zuneigung , für die ich mehrmals im Übermaß meine Grenzen verlassen habe , welche ich teilweise nicht mal kannte.

Zum Thema pathologisieren:

Da weiß ich wo bei mir der Hammer hängt, mein Einwand war eher darauf bezogen, nicht bei der Dame aus dem Thread anzusetzen, denn dafür war die Geschichte zu kurz und hat mir nochmal aufgezeigt, wo ich mich selber nochmal selbst betrachten muss.

Zum Thema Selbstbetrachtung:

Dadurch , dass ich beruflich vollkommen überlastet war blieb mir dafür schlussendlich kaum Luft .
Frustration, Erschöpfung , Dauerstress, sich ständig zum Wohle anderer zurücknehmen müssen.
Um bspw. danach nach 5 durchgearbeiteten Nächten wieder nur damit beschäftigt zu sein wieder irgendwie in die Spur zu kommen um für den nächsten Arbeitsblock, sprich für andere fit zu sein.
Wo bleibe da am Ende ich?
Der es ja nötig hat Zeit für sich selbst zu haben?

Mein Entschluss mich beruflich zu verändern ist also nicht der Versuch etwas zu übertünchen , sondern gleichwohl das schaffen einer Basis, Rahmenbedingungen mit der ich an mir weiter arbeiten kann.
Ich bin jemand mit einem höheren Ruhebedürfnis, das musste ich bspw. auch erstmal so entdecken .

Zum Thema Abhängigkeit:

Die letzten 1,5 Jahre habe ich bereits einen enormen Schritt gemacht und kenne meine Bedürfnisse und Grenzen deutlich besser.
Und ich kann es besser umsetzen.
Genauso ist mir bewusst , dass ich gewisse Abhängigkeiten mein Leben lang in mir tragen werde und das macht mich auch aus .
Aus mir wird niemand mehr , der zu 100% den Gedanken lebt , dass ein Partner nur ein schöner Zusatz ist und man jederzeit gerade alleine in der Spur bleibt.
Das bin ich nicht und das ist auch in Ordnung.
Die Frage ist nur wie ich damit deale, auch in Zusammenhang mit den Wunden die eben geblieben sind (Alk, Gewalt, Vernachlässigung, Verlust).

Und um dort eine friedliche und ruhige Zeit mit mir zu haben benötige ich geregelte Strukturen.
Die habe ich jetzt.

Genauso wie bei dir sind insbesondere meine Beiträge zum Thema Abhängigkeit immer ein Stück weit meine eigene Baustelle die da tippt .

01.07.2020 12:52 • #234


J
Zitat von Revell:
Mein Entschluss mich beruflich zu verändern ist also nicht der Versuch etwas zu übertünchen , sondern gleichwohl das schaffen einer Basis, Rahmenbedingungen mit der ich an mir weiter arbeiten kann.
Ich bin jemand mit einem höheren Ruhebedürfnis, das musste ich bspw. auch erstmal so entdecken .

Das will Dir ja auch keiner streitig machen - falls Du das so verstanden haben solltest.
Mein Einwand bezieht sich lediglich darauf, dass es immer einfacher ist, Dinge im Äußeren zu ändern, als bei sich selbst und dann auch tief genug anzusetzen. Das ist ja gerade das entscheidende an dieser Art von Problematik: Sie wiederholt sich sehr oft, zu verschiedenen Zeiten des Lebens, in verschiedenen Kontexten. Gleiches Problem - wechselnde Besetzung. Irgendwann kann dann nur noch die Einsicht stehen, dass die Ursache in einem selbst liegen muss.

Zitat von Revell:
Zum Thema Abhängigkeit:

Mir ist grad nicht wirklich dieser logische Zusammenhang klar. Von Abhängigkeit/en hab ich gar nichts geschrieben.
Hab ich da in dem Faden irgendwas bzgl. Abhängigkeiten überlesen oder übersehen? Was meinst Du jetzt genau damit? Könnte evtl. noch ein interessanter zusätzlicher Aspekt sein.

Zitat von Revell:
Aus mir wird niemand mehr , der zu 100% den Gedanken lebt , dass ein Partner nur ein schöner Zusatz ist und man jederzeit gerade alleine in der Spur bleibt.

Zu wieviel Prozent denn dann?

Weisst Du, Eva-Maria Zurhorst hat vor gar nicht allzu langer Zeit auf SPON geschrieben: Wir scheitern in Beziehungen in der Regel nicht an unseren Partnern, sondern an unserer eigenen Vergangenheit, die uns immer wieder einholt.
Das führt direkt zur nächsten Aussage:

Zitat von Revell:
Die Frage ist nur wie ich damit deale, auch in Zusammenhang mit den Wunden die eben geblieben sind (Alk, Gewalt, Vernachlässigung, Verlust).

Vollkommen ok. Das ist Deine Vergangenheit, die Dir keiner nehmen kann. Du hast es allerdings in der Hand, in wieweit Du es zulässt, das einstige Überlebensmuster aus diesen Zeiten noch heute Dein Leben bestimmen bzw. sabotieren. Du hast es jederzeit in der Hand, Dich damit weiter auseinanderzusetzen. Persönlichkeitsproblematiken sind primär Beziehungsproblematiken.

Zitat von Revell:
Und um dort eine friedliche und ruhige Zeit mit mir zu haben benötige ich geregelte Strukturen.
Die habe ich jetzt.

Womit wir wieder bei den äußeren Umständen sind. Veränderung der äußeren Umstände bedeutet in der Regel den Versuch der Alltagspersönlichkeit triggernde Situationen weitmöglichst zu vermeiden (Kontrolle und Ignoranz), d.h. Berührung mit den traumatischen Anteilen (Fragilität). Was aber letztendlich notwendig ist, ist Integration dessen, was abgespalten ist. Eine sichere(re) Umgebung kann dazu beitragen, dass Du das besser erreichen kannst, aber es ist eben nur eine Voraussetzung.

Das was Du da in dieser kurzen Beziehung erlebt hast, war ein Hilferuf eines kleinen, jungen, unterversorgen Anteils bei Dir, der sich über alle Maßen nach dem sehnt, was ihm vor allem schon die engsten Bezugspersonen von Anfang nicht oder nicht ausreichend geben konnten: Zuwendung, Aufmerksamkeit, Bindung. Solange dieser Anteil unterversorgt bleibt, wirst Du keinen Frieden mit Dir selbst finden können. Und genau dieser Umstand wird auch immer wieder Beziehungen beeinflussen - in der Regel nicht zum Guten.

01.07.2020 14:02 • x 1 #235


R
Zitat von jaqen_h_ghar:
Hab ich da in dem Faden irgendwas bzgl. Abhängigkeiten überlesen oder übersehen? Was meinst Du jetzt genau damit? Könnte evtl. noch ein interessanter zusätzlicher Aspekt sein.


Nein, in diesem Faden nicht.
Bis vor 1,5 Jahren ca. war es ein großes Problem von mir bzgl. der eigenen emotionalen Abhängigkeit .


Zitat von jaqen_h_ghar:
Das was Du da in dieser kurzen Beziehung erlebt hast, war ein Hilferuf eines kleinen, jungen, unterversorgen Anteils bei Dir, der sich über alle Maßen nach dem sehnt, was ihm vor allem schon die engsten Bezugspersonen von Anfang nicht oder nicht ausreichend geben konnten


Korrekt.
Und das ist auffälligerweise seit einem tragischen Verlust für mich (2014) Zunehmend zu einem Problem in mir geworden.
Davor führte ich fast 8 Jahre eine schöne Beziehung.

Und um das Mal auch aufzuarbeiten benötige ich einen ruhigen geregelten Arbeitsalltag, Struktur , Regelmäßigkeit .
Der Pflegebereich ist von daher ein sehr ungünstiges Umfeld für mich.
Um mir genau folgendes selbst ermöglichen zu können:

Zitat von jaqen_h_ghar:
Zuwendung, Aufmerksamkeit


Wie beim Beispiel Nachtdienst:
Da bin ich schnell mal 10 Nächte am Stück nur auf Funktion und dazwischen schlief ich schlecht.
Da bleibt kaum Zeit für eigene Befindlichkeiten.

Deswegen ist genau dieses Außen elementar wichtig für mich.

Also alles Schritt für Schritt.

Wie du sagst:
Zitat von jaqen_h_ghar:
aber es ist eben nur eine Voraussetzung.


Allerdings eine sehr gute!
Als ich angefangen habe Traumatherapie zu machen war es kaum möglich diese wahrzunehmen, da sich ständig bei uns notfallmässig der Dienstplan änderte.
Ab September habe ich Mo- Fr
9 to 5.


Bzgl. meiner Einsicht , dass ich meines Erachtens dependente Tendenzen beibehalten werde:

Zitat von jaqen_h_ghar:
Zu wieviel Prozent denn dann?


Gute Frage
Da muss ich tatsächlich mal darüber nachdenken.

Zitat von jaqen_h_ghar:
Du hast es jederzeit in der Hand, Dich damit weiter auseinanderzusetzen.


Ja, und das gibt mir ein gutes Gefühl.
Zumal mich die Umstände in der Pflege nicht mehr so vereinnahmen und mir Kraft und Zeit nehmen, welche ich dringend benötige um mehr bei mir selbst zu sein.

Ich glaube es kommt nicht so richtig rüber, aber ich beschäftige mich genug mit mir selber.
Aber auch nicht nur.

Deswegen auch mein Einwand es nicht zu pathologisieren, denn mein Grundproblem habe ich bereits begriffen und möchte darüber nicht mit jedem User wieder bei Adam und Eva anfangen.
Verstehste?

Es geht eher noch um die Umsetzung und dafür benötige ich erstmal den richtigen Rahmen .

01.07.2020 14:16 • #236


R
@jaqen_h_ghar

Eines noch zu meiner Persönlichkeit:

Wenn ich beruflich nicht komplett in schieflage gerate sind auch meine Wunden weniger präsent.
Das ist so eine Sogwirkung.

Deshalb ist für mich Ruhe und Ordnung extrem wichtig.

Und zu deinem berechtigten Einwand perfektionistisch zu sein, 150% zu geben:
Korrekt!
Allerdings sind es Menschen die von mir abhängig sind .
Und um andere so pflegerisch , psychologisch und medizinisch zu versorgen wie man es selbst gerne hätte später sind mittlerweile 150% notwendig.
Geht leider auf Dauer nicht gut.

Deshalb meine Aussage:

Entweder Abstumpfen oder Aussteigen.

01.07.2020 14:29 • #237


J
Zitat von Revell:
Wie beim Beispiel Nachtdienst:
Da bin ich schnell mal 10 Nächte am Stück nur auf Funktion und dazwischen schlief ich schlecht.
Da bleibt kaum Zeit für eigene Befindlichkeiten.
Deswegen ist genau dieses Außen elementar wichtig für mich.

Es ist wichtig, weil es eine Funktion für Dich hat(te), mein Lieber!
Du hast Dich sicher schon mal gefragt, warum Du diesen Job überhaupt gemacht hast, obwohl er objektiv anstregend und wahrscheinlich auch schlecht bezahlt ist. Du hast alle diese scheinbaren Nachteile in Kauf genommen. Warum? - Weil der Job und vor allem der Erfolg darin Dich zum großen Teil ausgemacht haben. Du hast dadurch Anerkennung gekriegt, warst wer, jetzt zum Schluss sogar Führungskraft. Durch den traumatischen Hintergrund ist es oft ganz schwer, den eigenen Selbstwert von Innen heraus zu regulieren. Wenn Dir jahrelang vorgebetet wird, Du bist nichts, Du kannst nichts und Du machst nichts, dann glaubst Du das irgendwann auch. Und dann suchst Du nach Kompensation - das geht in der Regel über Leistung. - Merkste nu selber, neee?

Ging mir bis 2013 genauso, als ich 2,5 Jahre in einer Führungsposition war. Erst später ist mir klar geworden, dass es dabei einzig um den Selbstwert und den Ego-Kick ging. Ich hatte hauptsächlich freiberufliche Mitarbeiter und hab zum Schluss zu viel selber gemacht, was ich aufgrund der Strukturen nicht delegieren konnte - bin dabei gnadenlos über meine eigenen Belastungsgrenzen gegangen.

Zitat von Revell:
Ja, und das gibt mir ein gutes Gefühl.

Kenn ich. Das Gefühl, wieder ein Stück mehr Kontrolle über Dein Leben zu haben, Vergangenes endlich abschließen zu können.

01.07.2020 14:31 • x 1 #238


R
Zitat von jaqen_h_ghar:
Durch den traumatischen Hintergrund ist es oft ganz schwer, den eigenen Selbstwert von Innen heraus zu regulieren. Wenn Dir jahrelang vorgebetet wird, Du bist nichts, Du kannst nichts und Du machst nichts, dann glaubst Du das irgendwann auch. Und dann suchst Du nach Kompensation - das geht in der Regel über Leistung. - Merkste nu selber, neee?


Das merke und weiß ich schon lange.
Komischerweise war ich dennoch einer derjenigen der Nein gesagt hat und ich mich bei den Bewohnern nicht angebiedert habe oder das Gefühl gebraucht zu werden mir den Kick gegeben hat .
Tatsächlich nicht.
Eher Pflichtbewusstsein, dass bei einem Menschen nicht nur 50% Versorgung in Ordnung sind .

Umso erstaunlicher , dass ich da aussteige oder?
In meiner Ausbildung bin ich nämlich dann ein absoluter Nobody.

01.07.2020 14:35 • #239


D
Hallo Revell,
ich weiss leider noch nicht so genau, ob es besser ist in MEINEM Thread (Hier: zum Thema Erinnerungen) oder in deinem Thread zu antworten... Jetzt mache ich es mal so.
Ich find's toll und auch interessant, dass Du Dich beruflich neu orientiert hast. Auch ich hab in meiner jetzigen Situation immer mal wieder das Bedürfnis / den Gedanken, mich beruflich neu zu orientieren (was die Therapie, die ich kürzlich begonnen hab, keinstenfalls ersetzen soll oder kann). Auch ich habe einen sehr verantwortungsvollen Job, der mit Menschen zu tun hat und den ich wohl auch sehr gut ausfülle UND den ich an und für sich sehr gerne ausübe.
Nur, er ist auch sehr Kräfte zehrend... und wenn es einem privat selbst überhaupt nicht gut geht, frage ich mich, inwieweit ich da in der Lage bin (obwohl, wie die Erfahrung gezeigt hat, ich durchaus in der Lage bin!) / sein sollte, so viel Kräfte, die ich selbst für mich brauche, zu investieren.
Auch ich hab mir die Frage gestellt, ob mein Beruf / meine Arbeitsstelle nicht auch mit dazu beigetragen haben, dass ich wieder einmal verlassen wurde (mir ging es damals beruflich überhaupt nicht gut) ... oder ob es tatsächlich NUR die weiblichen Reize der neuen Frau waren. (krieg ich keine Antwort drauf, weiss ich)
Jedenfalls find ich es echt interessant, dass Du oder auch andere Menschen in vielleicht ähnlicher Situation ähnliche Gedankengänge aufweisen...
Beruflich werd ich jetzt erstmal nicht viel ändern. Sondern gucke erstmal, was die Therapie so bringt. ... Aber der Gedanke ist im Hinterkopf.

Liebe Grüsse, die Vergessene.

03.07.2020 17:33 • #240


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