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Voraussetzungen, um in eine neue Beziehung zu starten

A
Zitat von Ben67:
Und was machst Du, wenn Du eigene Unzulänglichkeiten an Dir festgestellt hast, die zum Scheitern der Bezeihung beigetragen haben, z.B. eine fehlende bzw. nur eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit? Suchst Du Dir als nächste Beziehung einen Taubstummen, damit es nicht wieder vorkommt und Du Dich nicht hinterfragen musst, an Dir arbeiten musst?


Ich glaube, dass jede Interaktion zwischen zwei Menschen einzigartig ist. So jedenfalls meine Erfahrung aus den Beziehungen, die ich bisher hatte in meinem Leben. In jeder Beziehung gab es ganz andere Schwierigkeiten. Und natürlich auch andere Qualitäten. Aus jeder Beziehung konnte ich etwas anderes Positives für mein restliches Leben mitnehmen.

Deshalb erscheint es mir sinnvoller, dann, wenn ich in einer Beziehung bin, an den aufkommenden Schwierigkeiten zu arbeiten. Und zwar gemeinsam.

Ich kenne einige Taubstumme, habe auch welche in meiner Familie. Die kommunizieren übrigens genauso gut wie jeder andere auch. Nur so fürs Protokoll.

07.06.2020 19:08 • x 4 #61


Plentysweet
Zitat von Hansl:
Nur kein Risiko, nur keinerlei Naivität, nur keine Gefühle.

Ich frage jetzt einfach mal: Warum hat denn Vorsicht, Grenzen abstecken und bedacht in eine Beziehung hinein zu gehen eigentlich so ein schlechtes Image? Ich verstehe das nicht und für mich ist dies auch kein Widerspruch zum berühmten Gefühle- Zulassen. Es kann doch beides parallel sein. Nur dass man sich dabei selber noch behält und wachsam bleibt, wohin die Reise mit dem neuen Menschen geht. In meinen Augen ist dieses Vorgehen alternativlos. Und ich bin ja auch keine 20 mehr, wo ich mit Volldampf in irgendwelche krasse Romanzen gerauscht bin und dann bald gemerkt hab, dass das nur ne Partylaune und n großer Mist war. Manche Partner tun einem auch einfach schlichtweg nicht gut, passen nicht und ich finde es nicht schlecht, dies rechtzeitig mitzubekommen, bevor schon alles komplett verstrickt ist. Und das hat überhaupt nichts mit angeeignetem Fremdwissen- oder Lehrbuchwissen zu tun. Sondern das ist das Ergebnis der Auseinandersetzung mit sich selbst, seinen Gefühlen, Bedürfnissen und Grenzen.Und diese Beziehung und Fürsorge für sich selbst ist mindestens genauso wichtig wie es wichtig ist, für jemand anderen da zu sein. Denn man hat sich selber ein Leben lang. Partnerschaften kommen und gehen. Und für einen anderen Menschen da sein, kann ich auch nur, wenn ich selber bei Kräften bin. So!

Aber ich sehe es auch wie @Susello .
Wir sind fürwahr nicht alle gleich und es soll jeder natürlich nach seinem Gusto machen.

07.06.2020 19:16 • x 3 #62


A


Voraussetzungen, um in eine neue Beziehung zu starten

x 3


E
Ich glaube manche, der Grenzen Abstecker sollten sich erstmal überlegen, welche Grenzüberschreitung sie vom pot. Partner erwarten, bevor sie selber Grenzen abstecken.

Die Grundgegebenheiten, welche für die meisten Menschen gelten - nämlich einen Partner nicht teilen zu wollen, einen Partner besuchen zu dürfen, einen Partner öfter als alle paar Monate sehen zu dürfen, dafür nicht bezahlen zu müssen uvm. ... sollten in einer Partnerschaft erfüllt werden.

Ansonsten ist es egoistisches Aufpeppen des eigenen, gelangweilten Leben und von solchen Menschen dürften eigentlich keine Tips zum zwischenmenschlichem Zusammensein kommen, tun sie aber - man sollte sie nicht so ernst nehmen, weil hier nur Egoismus und die Feigheit zur Veränderung Mutter der Gedanken ist.

07.06.2020 19:30 • x 1 #63


B
Zitat von Arjuni:
dass jede Interaktion zwischen zwei Menschen einzigartig ist. So jedenfalls meine Erfahrung aus den Beziehungen, die ich bisher hatte in meinem Leben.

Selbstverständlich ist sie das, so wie jeder Mensch selbst auch einzigartig ist.
Zitat von Arjuni:
In jeder Beziehung gab es ganz andere Schwierigkeiten. Und natürlich auch andere Qualitäten. Aus jeder Beziehung konnte ich etwas anderes Positives für mein restliches Leben mitnehmen.

Also hast Du sie reflektiert - hast Du auch eigene Unzulänglichkeiten festgestellt? Oder lag es nur am Partner, wenn die Beziehung ein Ende gefunden hat?
Zitat von Arjuni:
Ich kenne einige Taubstumme, habe auch welche in meiner Familie. Die kommunizieren übrigens genauso gut wie jeder andere auch. Nur so fürs Protokoll.

Warum war mir klar, dass das symbolische Bild (mal so für´s Protokoll) des Taubstummen in die Realität getragen wird? Selbstverständlich kommunizieren Taubstumme auf ihre Art ebenso gut oder auch schlecht.
Zitat von Arjuni:
Deshalb erscheint es mir sinnvoller, dann, wenn ich in einer Beziehung bin, an den aufkommenden Schwierigkeiten zu arbeiten. Und zwar gemeinsam.

Dein Partner kann Dir Hilfestellung leisten, das sollte selbstverständlich sein, aber er ist nicht Dein Therapeut, für den Fall, dass die Hilfstellung nicht ausreicht.

07.06.2020 19:43 • x 1 #64


A
Zitat von Ben67:
Also hast Du sie reflektiert - hast Du auch eigene Unzulänglichkeiten festgestellt? Oder lag es nur am Partner, wenn die Beziehung ein Ende gefunden hat?


Selbstverständlich habe ich Unzulänglichkeiten. Und die Menschen, die mich lieb haben, mögen diese. Oder sie sind gelegentlich davon genervt und mögen mich trotzdem. Und umgekehrt.

Meine Beziehungen sind nicht an Unzulänglichkeiten auseinander gegangen. Jede hatte ihre Zeit. Es hat einfach irgendwann nicht mehr gepasst. Wir haben uns verändert und entwickelt mit den Jahren, in unterschiedliche Richtungen.

Versteh mich nicht falsch. Ich habe auch jede Menge Seminare gemacht und mache sie noch zu Themen wie Kommunikation, Selbsterkenntnis, Achtsamkeit, etc. etc. - aber ich mache das, weil es mir irrsinnigen Spaß macht, weil ich dort immer nette Leute kennenlerne, die auf einer Wellenlänge mit mir sind. Nur denke ich, dass es nicht nötig ist, sowas zu machen, um eine Beziehung führen zu können. Oder um ein besserer Mensch zu werden.

Was sind denn Deine angeblichen Schwächen, an denen Du meinst für die nächste Beziehung erstmal arbeiten zu müssen?

07.06.2020 20:05 • x 3 #65


Plentysweet
Zitat von Arjuni:
Und die Menschen, die mich lieb haben, mögen diese. Oder sie sind davon genervt und mögen mich trotzdem. Und umgekehrt.

Es gibt so nen Spruch:
Ein Freund ist jemand, der dich mag, obwohl er dich kennt. Ich find den klasse !
Zitat von Arjuni:
Jede hatte ihre Zeit

Das finde ich eine gute Aussage und das seh ich genauso. Man bleibt ja selber auch nie der gleiche Mensch, sondern entwickelt sich fortwährend weiter, braucht anderes, Werte wandeln sich, es fängt ein neuer Lebensabschnitt usw...

07.06.2020 20:12 • x 3 #66


Hansl
Zitat von Plentysweet:
Warum hat denn Vorsicht, Grenzen abstecken und bedacht in eine Beziehung hinein zu gehen eigentlich so ein schlechtes Image?


Mir geht es nicht grundsätzlich darum, sondern um das Ausmaß, der Art und weise wie man dies Verhalten lebt. Jeder Mensch reagiert anders, jeder Mensch fühlt für sich.
Ich kann nur mit dem militanten Stil nichts anfangen.
Ich glaube, es gibt nicht viele Menschen, die dieses abklopfen so praktizieren, das es frei von Misstrauen, Vorbehalte etc ist.
Manch einem tut es nicht gut, zu Beginn mit Misstrauen und Befangenheit belegt zu werden.
Wie gesagt, eine wirklich gesunde und positive Art jemanden mit Bedacht kennenzulernen, ok.
Aber ein auf Angst und Verbitterung aufbauendes Misstrauen kann einen bestimmten Menschenschlag verschrecken.

Es gibt durchaus Menschen, die sind offener und zugänglicher für neue Menschen, vielleicht auch mit guter Menschenkenntnis und Mut ausgestattet, ohne gleich ungesund naiv zu sein.
Eine gesunde Naivität ziehe ich Misstrauen definitiv vor.
Dafür fliege ich eben auch mal gerne auf die Schnauze. Selbst wenns stark weh tut.
So wie jetzt.

07.06.2020 20:38 • #67


B
Zitat von Arjuni:
Was sind denn Deine angeblichen Schwächen, an denen Du meinst für die nächste Beziehung erstmal arbeiten zu müssen?

Mangelnde Kommunikationsfähigkeit.
Zitat von Arjuni:
Es hat einfach irgendwann nicht mehr gepasst. Wir haben uns verändert und entwickelt mit den Jahren, in unterschiedliche Richtungen.

Wenn es mal gepasst hat und die Entwiklung in unterschiedliche Richtungen ging, passte etwas mit der gemeinsamen Entwicklung nicht - üblicherweise entwickelt man sich in einer Beziehung - nach einer Meinung zumindest - parallel weiter und nicht in unterschiedliche Richtungen.
Zitat von Arjuni:
Nur denke ich, dass es nicht nötig ist, sowas zu machen, um eine Beziehung führen zu können

Das habe ich auch nicht behauptet.

07.06.2020 20:40 • #68


A
Zitat von Ben67:
Mangelnde Kommunikationsfähigkeit.


Also ich finde hier kommunizierst Du sehr gut.

07.06.2020 20:43 • x 1 #69


B
Zitat von Arjuni:
Also ich finde hier kommunizierst Du sehr gut.

Danke - ich lerne.

07.06.2020 20:46 • #70


Z
Ich finde es schon auch sehr wichtig mit sich selbst gut zurecht zu kommen, also keinen anderen Menschen zu brauchen.

Aber ich glaube es ist unrealistisch, dass Selbstliebe, Eigenakzeptanz immer gleich hoch oder gut sein müssen um beziehungsfähig zu sein.

Und ich finde es manchmal auch kompliziert, in Kategorien Schwächen/ Unzulänglichkeiten und Stärken zu denken. Denn manchmal ist eine vermeintliche Schwäche eine Stärke und vermeintliche Stärke eine Schwäche.

Um mal ein Beispiel zu nennen: Sturheit. Ich sehe darin sowohl positives, denn dadurch kann ich oft gut für mich einstehen, mich auch mal abgrenzen, aber auch negatives, weil ich andere damit auch mal vor den Kopf stoße oder es mir dann schwer fällt, eine andere Perspektive einzunehmen.

Und ein Mensch, der einem nahe steht, kann dann auch spiegeln.

07.06.2020 20:47 • x 3 #71


A
Zitat von Zugaste:
Ich finde es schon auch sehr wichtig mit sich selbst gut zurecht zu kommen, also keinen anderen Menschen zu brauchen.


Oder wie Byron Katie sagt: Woran erkenne ich, dass ich keine Beziehung brauche? Ich habe keine.

07.06.2020 20:56 • x 4 #72


Plentysweet
Zitat von Hansl:
Ich kann nur mit dem militanten Stil nichts anfangen.

Ich auch nicht. Aber davon schrieb ich auch nicht. Sondern von auf sich selbst achten und Vorsicht walten zu lassen.
Zitat von Hansl:
Aber ein auf Angst und Verbitterung aufbauendes Misstrauen kann einen bestimmten Menschenschlag verschrecken.

Auch davon schrieb ich nichts, falls Du mich mit Deinem Post gemeint haben solltest .
Zitat:
Dafür fliege ich eben auch mal gerne auf die Schnauze. Lebst wenns stark weh tut.

Eben und diese Bauchlandungen versuche ich eben zu reduzieren, weil ich das nicht mehr will und mich das so viel Kraft kostet. Wahrscheinlich gewichtest und bewertest Du das für Dich anders und siehst das positiver.

07.06.2020 20:57 • #73


Jane_1
Zitat von Arjuni:
Oder wie Byron Katie sagt: Woran erkenne ich, dass ich keine Beziehung brauche? Ich habe keine.



Großartig.

07.06.2020 21:09 • x 1 #74


Z
Zitat von Plentysweet:
Ich auch nicht. Aber davon schrieb ich auch nicht. Sondern von auf sich selbst achten und Vorsicht walten zu lassen.


Vorsicht walten zu lassen sehe ich schon auch eher um Kontrollverlust zu vermeiden. Oder auch aus Angst.

Ich möchte die Menschen in meiner Nähe nicht verdächtigen, dass von ihnen Gefahr zu erwarten ist, dass sie mir absichtlich weh tun und mich verletzen um mir zu schaden.

Und Bruchlandungen sind sehr unschön, aber sie gehören meiner Meinung nach dazu und ich glaube, ich kann mich nicht schützen, in dem ich vorsichtig bin, sondern ich kann darauf vertrauen wieder aufstehen zu können.

07.06.2020 21:10 • x 2 #75


A


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