Voraussetzungen, um in eine neue Beziehung zu starten

@Zugaste
Ich denke jeder sieht das hier ein bisschen auf seine Weise. Vielleicht benutzen wir auch Begriffe unterschiedlich oder verstehen etwas anderes darunter. Ein Wort, viele Bedeutungen. Jeder aus seinem Erleben. Für mich z.B. ist Vorsicht ein durch und durch positiv konnotiertes Wort. Und ich verbinde damit Verantwortung und das ist deshalb für mich etwas Gutes.

Zitat von Plentysweet:

Ich denke jeder sieht das hier ein bisschen auf seine Weise. Vielleicht benutzen wir auch Begriffe unterschiedlich oder verstehen etwas anderes darunter. Ein Wort, viele Bedeutungen.

Klar. Jeder sieht das aus seinem Blickwinkel und das ist auch völlig okay.
Deswegen ist das Forum ja auch unter Anderem so toll, weil so viele Eindrücke und Sichtweisen nebeneinander stehen.

Zitat von Plentysweet:

Für mich z.B. ist Vorsicht ein durch und durch positiv konnotiertes Wort. Und ich verbinde damit Verantwortung und das ist deshalb für mich etwas Gutes.

Verantwortungsvoll zu sein und vorsichtig zu sein sind für mich unterschiedliche Dinge.

Ich bin dann vorsichtig, wenn ich in Sorge, in Angst bin oder Gefahr wittere und das gehört für mich nicht dazu, wenn ich mit Menschen zusammen bin, die ich mag.

Zitat von Plentysweet:

Für mich z.B. ist Vorsicht ein durch und durch positiv konnotiertes Wort.

Das ist total spannend. Vielen Dank.
Für mich ist Vorsicht eher negativ behaftet. Etwas, wo ich mich zurücknehmen muss, eingeschränkt bin, irgendwie unfrei.
Sei vorsichtig! (Gefahr droht)

Also wenn ich vorsichtig bin,passe ich auf und übernehme somit Verantwortung für das, was geschieht. Oder probiere es wenigstens, durch meine Vorsicht/Aufpassen. So sehe ich das. Ja, das ist wirklich spannend, diese unterschiedlichen Auffassungen . Ich habe mal gehört, dass die Inuit 100 verschiedene Wörter für Schnee haben. Irgendwie fällt mir das grad dazu ein .

Ich geh ins Bett - das war heute interessant hier. Ich freu mich auf weitere rege Diskussionen mit Euch allen .

@plentysweet
Bist du denn grundsätzlich ein vorsichtiger Typ?

Ich frage deswegen, weil ich mir vorstellen kann, dass bestimmte Maßnahmen eine ganz andere Bedeutung haben, je nachdem wie oft man damit in Berührung kommt.
Ein eher vorsichtiger Typ sieht Vorsicht positiv, ein eher unbedachter Typ negativ, kann ich mir vorstellen.

Wichtig ist ja aber im Grunde nur, dass du damit gut zurecht kommst und eben nicht das Gefühl hast, dir selbst im Weg zu stehen. Und so wie du es erklärst, scheint das ja nicht der Fall zu sein.

Ist auch keine Kritik von mir, nur eine andere Sichtweise.

Wichtig ist dann eben nur, dass ein potenzieller Partner deine Vorsicht akzeptiert, versteht dass es eigentlich nix mit ihm zu tun hat oder haben muss und dass das eben Teil deines Verhaltens oder Persönlichkeit ist.

@Ben67
Das ist mir auch zu dir eingefallen. Du schreibst deine Unzulänglichkeit mangelnde Kommunikationsfähigkeit hätte zur Trennung geführt, richtig?

Du siehst das als eher Schwäche, aber die Frage ist für mich immer: war das von Anfang an so bei dir oder hast du die Fähigkeit während der Beziehung verloren? Und: Habt ihr darüber gesprochen? Hat sie dich gefragt, warum dir das nicht so leicht fällt?

Meiner Erfahrung gibt es nicht die eine Sache, warum eine Beziehung scheitert sondern es ist entweder eine Kombination aus einigen Dingen oder einer liebt nicht mehr oder nicht mehr genug.

Mir ist apropos Vorsicht das Gedicht von Fried eingefallen...
Dritte Strophe:

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Zitat von Plentysweet:

Ich geh ins Bett

Gute Nacht Plenty!

Zitat von Arjuni:

Was mich stört ist dieses Wenn ich mich selber liebe, wenn ich mit mir im Reinen bin, wenn ich mich mit meinem inneren Kind versöhnt habe, wenn ich meine Kindheit, alle früheren Beziehungen usw. aufgearbeitet habe, wenn ich alleine rundum glücklich bin, tolle Hobbys und Interessen habe, wenn ich topfit bin in Kommunikation etc. etc. - erst wenn ich all das geschafft habe - DANN bin ich in der Lage eine Beziehung zu führen. Das finde ich totalen Quatsch.

Bei manchen nimmt das wahnhafte Züge an.

Zitat von Plentysweet:

Auch davon schrieb ich nichts, falls Du mich mit Deinem Post geme

Nein, natürlich nicht. Ich kenne Dich ja nicht, somit auch kein Zuschreiben von Eigenschaften.
Vermutlich meinst Du es ähnlich, nur in anderen Worten

Nur in einem widerspreche ich vehement: Vorsicht ist meiner Meinung nach definitiv Angst. Und kein Verhalten, welches ich gerne Menschen die ich mag oder gar liebe enrgegenbringe. Es impliziert Misstrauen.
Ich fühle sowas.

Zitat von Zugaste:

Das ist mir auch zu dir eingefallen. Du schreibst deine Unzulänglichkeit mangelnde Kommunikationsfähigkeit hätte zur Trennung geführt, richtig?

Du siehst das als eher Schwäche, aber die Frage ist für mich immer: war das von Anfang an so bei dir oder hast du die Fähigkeit während der Beziehung verloren? Und: Habt ihr darüber gesprochen? Hat sie dich gefragt, warum dir das nicht so leicht fällt?

Meiner Erfahrung gibt es nicht die eine Sache, warum eine Beziehung scheitert sondern es ist entweder eine Kombination aus einigen Dingen oder einer liebt nicht mehr oder nicht mehr genug.

Die fehlende Kommunikation meinerseits, die nicht von Anfang an da war, sondern sich aus Verlustängsten entwickelt hat, war der entscheidende Faktor, der zum wechselseitigen Rückzug geführt hat.
Wenn meine Ex nicht oder nicht mehr genug lieben würde, würde ich wohl kaum noch dies Aussage, sie liebe und vermisse mich bekommen, letztmalilg vor ca. 1 Monat (Trennung war im Okt. 19).

Guten Morgen
@Zugaste @Arjuni @Hansl
Jetzt nochmal zum Thema Vorsicht und Verknüpfung zu diesem Strangthema, Voraussetzung für eine Beziehung.
Also ich sehe Vorsicht, sich vorzusehen weiterhin als positiv behaftet, weil es impliziert, dass man sich schützt und weil ich das Leben schützenwert finde, finde ich das gut. Wenn ich z.B. sage: Vorsichtig trage ich das neue Geschirr in den Schrank dann ist das doch etwas Gutes. Ich passe einfach auf, ich möchte daß es heil bleibt. Wenn ich einem Kind sage: Bitte geh vorsichtig über die Strasse, dann möchte ich es beschützen. Angst wäre für mich, es gar nicht über die Strasse gehen zu lassen à la Gott oh Gott, viel zu gefährlich.
Jetzt zum Thema Annäherung an Menschen: Wenn ich jemand nicht oder kaum kenne, und ihn privat date, dann finde ich Vorsicht und Wachsamkeit schon erstmal gar nicht so schlecht. Ich bin eine Frau und es gibt schließlich genug Gewalt und Mißbrauch auf dieser Welt. Wenn sichs als gut erweist und ich habe sehr gute Antennen für Menschen! und spüre sehr schnell ob mir ein Mensch gut tun oder eben nicht, dann kann man ich mich ja auch mehr öffnen. Wenn ich jemand mag oder liebe ist das natürlich vom Tisch. Das ist ja klar.
Und ich weiß wirklich beim besten Willen nicht, warum dies negativ sein soll. Aber es ist ja auch nun egal .

Zitat von Plentysweet:

Wenn ich z.B. sage: Vorsichtig trage ich das neue Geschirr in den Schrank dann ist das doch etwas Gutes. Ich passe einfach auf, ich möchte daß es heil bleibt. Wenn ich einem Kind sage: Bitte geh vorsichtig über die Strasse, dann möchte ich es beschützen. Angst wäre für mich, es gar nicht über die Strasse gehen zu lassen à la Gott oh Gott, viel zu gefährlich.

Die zwei Beispiele, die du nennst, bei denen Vorsicht geboten ist, da finde ich diese auch angebracht. Weil eben auch eine gewisse Gefahr besteht.

Wenn ich einem Menschen offen und interessiert begegne, besteht für mich jedoch erst mal kein Gefahrenpotential. Vor was soll ich mich da schützen?

Aber ich glaube, ich bin da schon immer eher gedankenlos und unbedacht gewesen und auch damit immer gut gefahren.
Ich war eben noch nie zu unvorsichtig in einer Beziehung, deswegen sehe ich es sicher auch anders als du.