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Vorschnell aufgeben oder zu lange festhalten?

Lilli70
Zitat von Tomte:
Das wirklich schlimme gerade für mich ist dass ich auch Ängste hatte und durchaus Zweifel zwischendurch. Aber ich habe mir gedacht wenn die ...

Ich habe es schon gesagt: DU hast gemacht, DU hast entschieden, DU hast es zum Ende gebracht. DU hast die Beziehung geführt , nicht er. Wer macht, führt die Beziehung. Er musste sich nie stellen, er musste nie Verantwortung übernehmen, das hast du getan. Das sind Männer, die immer so leben, ohne Verantwortung und Verpflichtung. DU ergänzt den Gegenpart, indem du ALLES wuppst. Natürlich sehr bequem für den Partner, aber einerseits kommt er nicht in die Verantwortung, andererseits will er sie nicht. Er handelt also auf einem Niveau eines kleines Kindes. Irgendwie kommt er damit durch. Aber dadurch, dass du keine echte Konsequenz durchführst, fühlt er sich darin bestätigt, immer wieder, das er damit durchkommt. Eine erwachsene Frau, die weiß worum es im Leben geht, die gerade zu ihren Bedürfnissen steht, würde sich dieses Verhalten nicht bieten lassen. Er kann nur so agieren, weil DU ihn lässt. Du wirst ihn mit deinem Selbstbewusstsein nicht halten, da es da draußen zu viele schwache Frauen gibt, die sich das wieder jahrelang bieten lassen und der Meinung sind, es liegt an ihnen. Knallhart gesagt: es steht jeden Morgen eine Dumme auf, ich muss sie nur finden! Du bist eine ganz tolle Frau, ich glaube dir, dass du viel an dir gearbeitet hast, um diese Beziehung zu halten. Aber das warst wieder nur DU! Er macht nichts, tut nichts, entzieht sich nur. Warum liebst du ihn? Verstehe ich nicht. Ein Mann, der nichts zu geben hat. Woher kennst du das, das dich das so aufreibt?

18.03.2022 00:36 • x 2 #31


B
Zitat von Lilli70:
Warum liebst du ihn? Verstehe ich nicht.

Das zu schreiben, find ich ein bisschen drüber. Du kennst die beiden nicht. Was hier steht ist ein kleiner Auszug aus ihrem Leben. Die TE zweifelt gerade eh schon genug an sich selbst.

@Tomte
Tut mir leid, dass du so leidest. Aber bitte, rede dir nicht ein deine Therapie hätte nix genützt. Keiner kann doch wissen, wie sich eine Beziehung entwickelt und du sagst, ihr hattet auch sehr schöne Zeiten. Nur weil es jetzt doch nicht geklappt hat, bist du keine Versagerin oder verkorkst oder whatever. Das passiert leider und wenn er merkt, er empfindet nicht mehr genug, dann lieber jetzt ein Ende als später. Du wirst wieder glücklich sein und du wirst einen passenderen Partner finden. Jemanden der dir seine Gefühle zeigen kann und am selben Strang zieht. Und bis das passiert, machst du dir ein schönes Leben ohne Typen, die dich zum zweifeln bringen!

18.03.2022 10:10 • x 2 #32


A


Vorschnell aufgeben oder zu lange festhalten?

x 3


T
Ich versuche das mal von einer anderen Seite zu beleuchten, dir ein paar Denkanstöße zu geben. Vorab möchte ich aber sagen: Es geht nicht um schuld, sondern um Anteile. Versuche es ein wenig aus der Vogelperspektive zu sehen, was ich dir jetzt schreibe.
Zitat von Tomte:
Umarmungen gingen fast ausschließlich von mir aus. Sind dadurch natürlich auch weniger geworden denn ich wollte mich nicht an biedern. Dachte das ist der Alltag, gib ihm seinen Raum. Lagen wir auf dem Sofa legte er seinen Kopf an meine Schulter. Habe ich gesagt ich möchte gerne mal wieder richtig kuscheln weil es mir fehlt legte er zwar den Arm um mich aber das wars. Es war gegen Ende kaum auszuhalten. Habe ich ihm gesagt ich spüre dass da was ist hat er gesagt das würde überhaupt nicht stimmen. Also hab ich gedacht gut, mein verrückter Kopf der gerade eh erst dabei ist zu lernen sich voll und ganz einlassen zu können spielt verrückt. Mittlerweile weiß ich gar nicht mehr was ich glauben soll.
Ich habe wirklich versucht seine Sprache der Liebe zu verstehen und zu sprechen hab ihm das auch klar kommuniziert und ihm auch gesagt was ich brauche. Eigentlich brauche ich Worte. Da er das nicht kann habe ich gesagt es reicht mir wenn du mir hin und wieder sagst wenn du einen Abend mit mir schön findest oder mir ab und zu sagen kannst dass du froh bist mich zu haben. Er hat immer gesagt er weiß auch nicht warum es ihm so schwer fällt und er versteht mich voll und ganz und will es ändern...passiert ist nichts..Am Ende habe ich gesagt dass er dann doch wenigstens mal Blumen kaufen kann...ich habe nie welche bekommen.

Das wird er als Druck wahrgenommen haben. Du kommunizierst deine Bedürfnisse und er ist nicht bereit diese anzunehmen und sieht sie als Forderungen - da bin ich ziemlich sicher. Wie so oft: Einer investiert und der Andere lernt, dass er/sie nichts investieren muss weil die andere Seite ja auch ohne eigenen Invest performed. Du bist zum Bittsteller degradiert worden, weil er sich nicht klar positionieren wollte (zu dem KANN NICHT komme ich noch). Und ja, sich mit seiner eigen Gefühlswelt, dem Verlust seines Vaters und seinen/euren Perspektiven und Vorstellungen einer Partnerschaft auseinanderzusetzen ist auch ein Invest in eure Partnerschaft. Das ist eben nicht nur, für den anderen was zu tun, sondern sich auch mit sich selbst auseinanderzusetzen.
Natürlich kann man das so machen, komplette emotionale Isolation auch vor sich selbst, aber dann ist er eben nicht fähig und er sollte dann auch keine Partnerschaft führen.
Bei dir scheint ein Verhaltensmuster zu greifen, was ich bei einigen Frauen wahrnehme: Ich muss leisten, damit ich geliebt werde. Lies mal hier im Forum quer, wie oft das vorkommt. Liebe und Zuneigung sind nicht Gewinne die man durch Leistung erarbeitet. Sie ist ein Geschenk und wie es mit Geschenken so ist, so zeigt man dem Partner/Partnerin wie man mit diesem Geschenk umgeht. Zudem ist sie eine Entscheidung - schenke ich sie? Nehme ich sie an? Versuch das vielleicht mal so zu sehen.

Zitat von Tomte:
emotional kam da einfach nicht viel rüber. Er kann das einfach nicht.

KANN nicht... aha. Das ist wieder die Verantwortungsabschiebung in Reinkultur. Er KANN aber wohlgemerkt deine Aufmerksamkeit genießen, deine Zuneigung, deinen Invest in euer Zusammenleben. Weißt du, die meisten Menschen sagen: KANN NICHT, wenn sie WILL NICHT sagen wollen.
Ich war mal wirklich an meinen Grenzen in meinem Leben und dachte, das sind die ultimativen Grenzen, mehr geht nicht, ICH KANN NICHT mehr... War Schwachsinn. Der Weg über diese Grenzen hinaus ging noch so viel weiter.
Der Mensch kann so viel mehr, weit über seine eigenen Grenzen hinaus, was aber die meisten Menschen nicht wissen, weil sie nie darüber hinaus gehen (mussten). Damals habe ich gelernt: Ein KANN NICHT ist in den allerseltensten Fällen wirklich die Wahrheit.
Er kann! Er KANN zu einem Therapeuten gehen und seine Trauer aufarbeiten, Zugang zu seinen Gefühlen erlangen. Er KANN mit dir über seine Gedanken sprechen (zumindest du, Emotionen sind noch was anderes). Er KANN sagen, was er sich wünscht. All das KANN er.
Er WILL es aber nicht. Warum? Weil er ja nicht wirklich was in ein Euch investieren muss. Du machst ja. Auch hier wie so oft: Er steckt in seiner Comfort-Zone und muss doch nichts machen. DU bringst doch den Energieaufwand für eure Partnerschaft größtenteils ein. Warum sollte er sich mit sich selbst auseinandersetzen? Warum sollte er sich mit dir und eurer Partnerschaft beschäftigen?
Wohlgemerkt: Ich unterstelle ihm keine böse Absicht und dir mache ich keinen Vorwurf. Ihr habt das beide in euer Partnerschaft so kultiviert.
Zitat von Tomte:
Die Antwort ist immer ich weiß es nicht auch wenn man fragt was er braucht oder wie er sich fühlt..

Auch das ist für ihn vermutlich Druck - er müsste sich ja mit seinen Gedanken und Emotionen auseinandersetzen, damit er dir etwas kommunizieren kann.
Zitat von Tomte:
Er wird nicht zum Arzt gehen. Tut er nie. Er sagt er kann sich nicht mehr richtig auf Dinge einlassen ist emotional abgestumpft und sein Lieblingssatz ich weiß es nicht

Siehst du - ein Ich WILL NICHT. Woher will er das wissen, wenn er sich nicht mit einer Heilung seiner Probleme beschäftigt hat?
Er sagt dir aber damit auch klar: Komme mit dem klar, was ich dir gebe oder eben nicht. Da zieht er für sich eine Grenze, die zwar nicht schön ist, aber wenn er nicht will, dann wirst du das akzeptieren müssen.
Ganz deutlich: Derzeit ist ihm eure Partnerschaft nicht so viel wert, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich sage: er ist es sich selbst nicht wert, seine Probleme anzugehen. Damit wirst du immer mehr zu seiner Mutti, Therapeutin und Bittstellerin. Was immer mehr deinen Leistungsgedanken nach Liebe befeuern wird. Sowas nennt sich dann Toxische Partnerschaft. Leider wird der Begriff hier im Forum inflationär genutzt und oftmals stimmt es einfach nicht, was hier unter Toxizität verstanden wird.
Zitat von Tomte:
er klingt durch meine Beschreibungen jetzt ganz furchtbar

Nein. Er klingt bequem und faul. Aber nicht boshaft oder vorsätzlich handelnd.
Zitat von Tomte:
ich bin ich hab angst vorm alleine sein.

DAS ist dein Problem.
Zitat von Tomte:
Glaube nicht dass ich wieder glücklich sein kann alleine. Zufrieden irgendwann bestimmt. Aber glücklich?

Das ist ein Trugschluß, der gerne in den Köpfen vieler Menschen beheimatet ist. Zufriedenheit ist das angestrebte Ziel der Menschen, nicht Glück. Stell dir mal eine flache Linie eines EKG vor - die Mittellinie ist sozusagen die Baseline, die Zufriedenheit. Die Peaks nach oben sind das Glück - die wir auch nur als Glück empfinden können, weil sie Ausschläge nach oben sind - kurz und heftig. Wie auch die Peaks nach unten - das Unglück (Schmerz, Trauer, Wut,...)
Unser Körper kann mit Glück gar nicht permanent umgehen. Die Hormone würden unser Hirn zerbröseln. Glück bedeutet für den Körper auch Stress - das vergessen viele. Zufriedenheit ist Balance und der angestrebte Zustand, der allgemein mit glücklich benannt wird.
Ich mag den Film Vanilla Sky. Dort sagt der befreundete Schriftsteller von Tom Cruise: Denn ohne das Bittere, Baby, ist das Süße nicht so so süß Genau das passt auf diese Baseline mit seinen Peaks.
Zitat von Tomte:
Als würde man mir die Luft zum atmen nehmen so groß ist die Angst vor dem alleine sein.

Und darum hälst du an etwas fest, was dir ein wenig Sicherheit bietet, aber verbaust dir damit natürlich auch die Möglichkeit etwas neues, etwas besseres zu leben. Ich weiss, dass das Angst macht. Auch gibt es keine Garantien dafür, dass man eine tolle und erfüllende Partnerschaft findet. Allerdings glaube ich auch, dass du für dich diese Baseline anstreben solltest - ohne die ganzen derzeitgen Peaks nach unten, die immer häufiger werden aber gleichzeitig die Peaks nach oben immer seltener - all das durch die Ablehnung deiner Person und deiner Liebe.
Zitat von Tomte:
Dachte Liebe ist auch immer eine Entscheidung.

Ist sie. Aber er entscheidet sich nicht für dich und für ein Euch. Hier braucht er Klarheit und auch du. Darum ist der Abstand sehr gut und auch dass ihr den Kontakt unterlasst. Hier geht es nicht um Bestrafung oder ähnlich manipulative Sachen. Hier geht es um Distanz um einen Schritt zurück zu machen und mit Abstand auf euch zu schauen.
Wichtig für ihn auch: Er sollte mal einen Schritt zurück machen, vielleicht zwei und auch auf SICH schauen. Das sehe ich bei dir nicht so sehr. Du weißt, was du brauchst und möchtest.
Was dir aber helfen kann: Aus der emotionalen Abhängigkeit rauszukommen, deine Lebensträume an ihn zu koppeln, deine Angst vor dem alleine sein zu betrachten. Was bist du bereit hinzunehmen, wie weit willst du gehen ohne dich selbst zu verlieren?
Zitat von Tomte:
Und nun fühle ich mich so dumm.

Ich sehe nicht, dass du etwas falsches getan hast. Ganz im Gegenteil. Ich halte dich für klug, reflektiert und kommunikativ. Du hast das in deiner Macht stehende gut gemacht! Sei stolz auf dich, du bist für dich eingestanden!
Zitat von Tomte:
Und ich fühle mich verraten, weil er direkt hin schmeißt und nicht bereit ist für mich an einem uns zu arbeiten.

Dann weißt du aber, welchen Stellenwert du für ihn einnimmst. Noch kann er ja zur Besinnung kommen mit dem Abstand, den ihr euch nun gönnt. Sieh es vielmehr als Möglichkeit, wieder zueinander zu finden, statt als Vorstufe zur Trennung. DU hast da WIEDER etwas richtiges getan für ein WIR. Du schöpfst alle Möglichkeiten aus. Nochmals: Sei stolz auf dich.
Zitat von Tomte:
Er ist der Vernünftige der geht wenn er unglücklich ist

Und das ist vernünftig, dich so völlig im Regen stehen zu lassen? Dich fast schon betteln zu lassen? Dich die Beziehungsarbeit machen zu lassen?
Das nenne ich nicht vernünftig, das nenne ich KALT.

18.03.2022 10:15 • x 8 #33


kookaburra
warscheinlich hat es schon jemand geschrieben aber ich kenne eines der aufgeführten probleme. meine freundin konnte es auch nicht sagen ich liebe dich. wenn ich es in der beziehung gesagt habe kam entweder keine antwort oder es kam ich hab dich auch lieb. sorry, meinen hund hab ich lieb. es gibt menschen die können das nicht sagen und wenn ich sie mal drauf angesprochen habe warum sie es nicht sagen würde bekam ich die antwort das sie es sagen würde wenn ihr danach wäre. dann hab ich es auch nicht mehr gesagt und gewartet....

18.03.2022 10:19 • x 1 #34


snowdrops
Liebe @Tomte,

der Beitrag zuvor von @Tin_ ist ein Mega-Beitrag und den solltest du dir immer und immer wieder durchlesen.

Deine Worte bestätigen mir, dass wir in einer ähnlichen Situation sind. Je mehr du dich öffnest, umso mehr erkenne ich dies.
Ich allerdings bin schon über diesen Punkt hinaus auf dem Weg zu mir selbst.

All deine Ängste sind da, sie schmerzen, sie lassen dich verzweifeln und sie kosten dir jegliche Energie.
Fühl sie! Suche nach keinem Schuldigen, denn den gibt es nicht. Das würde zu einem Tennisball werden.

Was hat mir geholfen?
Die wirkliche Erkenntnis, dass ICH für MICH alleine verantwortlich bin. Es sind meine Gefühle, die in der Beziehung hochkamen. Es sind meine Zweifel. Und sie sagen mir etwas. Und wenn ich es auch noch nicht erkenne, es ist ein Aufschrei deines Inneren. Dir sollst du dich jetzt widmen. Sammel deine Energie ein, hol sie dir zurück und konzentriere dich auf dich.

Tomte, ich hatte dieselben Ängste. Und schau, ich sehe jeden Tag etwas Neues, wofür es sich lohnt.
Ich mag es auch nicht, das Alleinesein. Und doch freue ich mich, dass das Alleinesein mir Zeit für mich schenkt.
Wenn du ein wenig Abstand zu deinen Gefühlen findest, sie annimmst und mal beobachtest, dann sind sie nicht mehr ganz so mächtig.

Alles was Tin geschrieben hat, passt auf den Punkt genau, das kann ich dir aus eigener Erfahrung bestätigen.

Ich habe ab und zu Kontakt mit meinem Partner (ich mag das Ex nicht), ich wünschte mir, er würde sich auch auf seinen Weg machen. Aber er tut es nicht. Ok.
Wenn ich ihn aber getroffen habe, dann kommt meine Sehnsucht. Aber- was ich sogar jetzt bewussr wahrnehme ist, dass er mir richtig Energie raubt. Am nächsten Tag fühle ich mich komplett energielos. Das hatte ich jetzt schon zweimal. Bedeutet für mich: der Abstand, den er mir auferlegt ist ein Geschenk für mich.
Und weißt du noch was?
Wenn du einmal die Freude gespürt hast, wie schön es ist, bei dir zu bleiben, dann hast du viel zu wenig Zeit mehr für dich selber. Dann willst du weitergehen, egal, ob mit ihm oder ohne ihn. Dann merkst du, dass du im WorstCase auch ohne ihn weitergehst.

Glaube mir, du hast so viele schöne, liebevolle Eigenschaften. Es muss nicht sein, dass du dich an jemanden bindest, der sich nicht mit dir verbinden möchte, da es zu anstrengend ist.

In einem Beitrag von mir sagte eine Mitfühlende zu mir:
Ich suche eine Verbindlichkeit in seiner Unverbindlichkeit.
Ich glaube so ähnlich war es. Und sie hat Recht. Er ist in allem unverbindlich, deiner auch. Du sehnst dich nur nach etwas Verbindlichkeit. Gibt er dir aber nicht, weil er sich dann zu sehr verantworten muss. Das macht er nicht, da er wahrscheinlich noch nicht einmal Verantwortung für sich übernehmen möchte.

Tomte, nutze diesen Abstand für dich, um Klarheit zu erlangen. Nutze die Zeit des Traurigseins, um zu dir selber zu finden. so wirklich, nicht nur so halb. Lerne aus deinen Gedanken und Gefühlen sowie aus dem Erleben.

Fühl dich gedrückt!

18.03.2022 11:56 • x 3 #35


T
Zitat von Tin_:
Ich muss leisten, damit ich geliebt werde.

Das stimmt. Die Ursachen liegen in der tiefsten Kindheit und ich bin mir dessen bewusst. Manchmal ist Wissen halt nicht fühlen. Zu Beginn hatte ich dieses Gefühl nicht. Das kam so schleichend und langsam dass ich es nicht bemerkt habe.

Zitat von Tin_:
Ganz deutlich: Derzeit ist ihm eure Partnerschaft nicht so viel wert, um sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich sage: er ist es sich selbst nicht wert, seine Probleme anzugehen. Damit wirst du immer mehr zu seiner Mutti, Therapeutin und Bittstellerin. Was immer mehr deinen Leistungsgedanken nach Liebe befeuern wird. Sowas nennt sich dann Toxische Partnerschaft.

Ich gebe dir in den Grundlagen total recht. Allerdings empfinde ich die Beziehung nicht als toxisch. Ich hatte toxische Beziehungen, dann war ich sehr lange alleine und habe mich in Therapie begeben. Sicherlich war/ist die Beziehung nicht perfekt aber es war immer von einem fairen und respektvollen Miteinander geprägt. Ein gegenseitiges auf sich achten war immer da. Sonst hätte ich es ich soweit kommen lassen. Ich habe nur nicht erkannt (erkennen wollen?) Dass er mir zwar sehr respektvoll zuhört wenn es um meine Bedürfnisse geht und Verständnis sowie die Bereitschaft etwas dafür zu tun zeigt, aber dass er seinen Worten keine Taten hat folgen lassen. Ich würde sagen die letzten Wochen ist es dadurch gekippt aber an dem Punkt an dem er sich erneut nicht festlegen konnte und ich drohte in toxische verhalten zu fallen habe ich es geschafft ihn erstmal weg zu schicken. Und ich habe ihn noch nicht von mir aus kontaktiert. Klingt jetzt vielleicht albern aber Für mich ist das gerade sehe wichtig da es mir zeugt dass ich eben doch weiter gekommen bin im Leben. Früher wäre es undenkbar gewesen für mich so zu handeln.

Zitat von Tin_:
Aus der emotionalen Abhängigkeit rauszukommen, deine Lebensträume an ihn zu koppeln, deine Angst vor dem alleine sein zu betrachten. Was bist du bereit hinzunehmen, wie weit willst du gehen ohne dich selbst zu verlieren?

Das versuche ich gerade herauszufinden...

Zitat von Tin_:
Dann weißt du aber, welchen Stellenwert du für ihn einnimmst. Noch kann er ja zur Besinnung kommen mit dem Abstand, den ihr euch nun gönnt. Sieh es vielmehr als Möglichkeit, wieder zueinander zu finden, statt als Vorstufe zur Trennung. DU hast da WIEDER etwas richtiges getan für ein WIR. Du schöpfst alle Möglichkeiten aus. Nochmals: Sei stolz auf dich.

Tatsächlich fühlt es sich mit jedem Tag mehr als Vorstufe zur Trennung an und es erscheint mir unmöglich dass es eine Chance ist. Das Problem ist einfach die Hoffnung die natürlich noch da ist. Ich merke gerade wie sehr ich mich verloren habe und weiß ich würde ihn nicht einfach so zurück in unser altes Leben lassen. Er müsste Einsatz und Bereitschaft zeigen. Und immer wenn mir das bewusst wird kommen die Tränen und es schmerzt ganz furchtbar, da ich mir einfach nicht vorstellen kann dass er dazu in der Lage ist.

Ich schaue bereits nach Wohnungen, überlege wie mein Leben ohne ihn schön wird. Habe phasenweise gute Vorstellungen und dann zieht es mir wieder den Boden unter den Füßen weg. Jeder Tag ist ein reines funktionieren und on der absoluten schwebe sein. Dieses tiefe Verlangen dass er einfach anruft und sagt er will nach Hause kommen ist hart. Und dann denke ich immer der schlimmste teil kommt ja erst noch. Ich durchlebe bereits alles als wäre jetzt schluss aber der cut ist noch gar nicht vollzogen und ein loslassen daher nicht möglich. Natürlich kann man jetzt sagen dann mach selbst den cut. Aber so weit bin ich einfach noch nicht. Ganz schön schwer sich das selbst zu verzeihen gerade

18.03.2022 17:22 • x 2 #36


T
Es ist alles so merkwürdig. Ich kann mich selbst nicht mehr deuten, bin in einem dauerhaften erregungszustand. Ich war 3 Stunden wandern, hatte das Gefühl den Kopf frei zu bekommen und konnte die Situation akzeptieren. Dann komme ich in die Wohnung alles schnürt sich in meiner Kehle zu und ich fange an zu weinen aber es hört direkt auf. Ich kenne das nicht von mir. Der Schmerz ist da und müsste durch Tränen kanalisieren werden aber es geht nicht. Es wächst die Angst vor dem Moment wenn es kommt und ich frage mich wie lange ich das körperlich noch aushalten ständig in Gedanken zu sein, unter absoluter Hochspannung irgendwo zwischen Akzeptanz, Wohnungssuche und dem tiefen Wunsch das er zurück kommt.

Ich müsste so sehr weinen und kann doch nicht und zeitgleich habe ich das Gefühl den Boden zu verlieren. Ich will nicht hier sein aber auch gar nicht unter Menschen. Werde heute Abend trotzdem weg fahren. Ich tue es mir nicht an das Wochenende in unserer Wohnung zu verbringen mit all den Erinnerungen und darauf zu warten ob er sich meldet oder nicht

18.03.2022 19:30 • x 1 #37


L
Zitat von Tomte:
Allerdings empfinde ich die Beziehung nicht als toxisch.

Ich lese das auch nicht.

WAS ich lese ist viel Zerhirnen, an der Beziehung arbeiten, Druck (gegenseitig und gegen sich selbst gerichtet) - da ist einfach keine Leichtigkeit.

Keine Freude an- und miteinander. Keine Lebensfreude im gemeinsamen Leben.

Das festzustellen tut weh - ist mir selbst passiert. Ich konnte mich (erstmal) auch nicht trennen. Das ist ein Prozess. Ich hab mich aber dann irgendwann dafür entscheiden, das leben zu wollen: Lebensfreude und Liebe.

Dann bin ich gegangen. Leicht war es nicht. Aber bitter nötig und in der Rückschau die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe.

18.03.2022 21:52 • x 1 #38


T
Zitat von Lumba:
da ist einfach keine Leichtigkeit.

Leider hast du recht.. ich weiß dass ich sehr oft aufgewacht bin und gute Laune hatte und er total mürrisch aufgestanden ist ohne offensichtlichen Grund und ich gemerkt habe wie es meine Laune auf die Dauer auch drückt. Meiner Meinung nach hat er tiefgehende Probleme und durch Depressionen entwickelt. Und irgendwie macht alles Sinn was du schreibst aber heute ist wieder ein Tag am dem mir die Trennung wie das schlimmste was jetzt passieren kann erscheint.

Ich bin aufgewacht und ich habe das Gefühl all das nicht mehr auszuhalten. Ich habe die woche so gut geschlagen aber mittlerweile bröckelt alles in mir. Meine Kraft verlässt mich. Es ist Als hätte ich eine Weste aus blei auf der Brust, kann kaum atmen. Alles tut einfach weh. Wie lange will er mir das noch antun? Wann komme ich endlich an den Punkt an dem ich mir das nicht mehr antun will?
Ich habe das Gefühl als werde ich beim Schluss machen auf die wartebank gesetzt. So nach dem Motto irgendwann merkt sie schon dass keiner mehr kommt und geht von alleine.

Gestern Abend habe ich um 2 Uhr morgens gesehen dass er online ist. Er ist immer wieder online gegangen. Ich hab plötzlich Gedachte er schreibt bestimmt mit seiner ex. Ich habe so noch nie gedacht bei ihm! War nie eifersüchtig, hab immer voll vertrauen. Und jetzt werde ich dieses Gefühl nicht los. Und das kann ich jetzt nicht auch noch..

Heute Abend ist er auf einer grillfeier auf die ich mich selbst so sehr gefreut hatte. Ich finde es so furchtbar zu wissen was er tut. Währenddessen hat für mich niemand Zeit. Und nun soll ich alleine in der Wohnung voller Erinnerungen den Samstag Abend zu bringen müssen während er sich amüsiert und seit 6 Tagen nichts von sich hat hören lassen?

19.03.2022 09:45 • #39


T
Ich muss nochmal meine gefühlswelt teilen. Es ist Sonntag und ich habe seit Montag nichts mehr von ihm gehört. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich merke ich komme körperlich und psychisch an meine Grenzen. Es kostet so viel Kraft und dann denke ich wenn das schluss machen erst noch folgt brauche ich diese Kraft nochmal und weiß nicht wo ich sie dann her nehmen soll..
Ich merke wie ich mich jeden Tag innerlich mehr verabschiede, nach Wohnungen suche, Urlaube überlege und plane.

Und dann bleibt da diese Hoffnung dass er sich meldet und es merkt. Aber kann ich dann überhaupt verzeihen durch welchen Schmerz ich zur Zeit gehe?

Ich weiß nicht ob ich mich melden soll. Ich wüsste auch gar nicht was ich schreiben soll. Ich bin warum auch immer noch nicht an dem Punkt es zu beenden. Wenn ich ihn jetzt anschreibe bin ja auch schon wieder ich die aktive. Denn das habe ich dank euch hier begriffen. Ich tat sehr viel während von ihm immer weniger kam und am Ende nichts mehr..mal davon abgesehen dass eine veränderung und der Wunsch mich zu sehen von ihm selbst ausgehen muss.

Ich fühle mich als wprde ich geghosted werden beim schluss machen.

Heute hat auch einfach niemand Zeit und ich sitze hier in unserer Wohnung mit all den Erinnerungen und fühle mich so im Stich gelassen von ihm.

Ich habe meine ehemalige Therapeutin angerufen und kann Ende des Monats zu ihr.

Ich weiß einfach nicht wie lange ich diesen Ausnahmezustand noch aushalten soll.

20.03.2022 13:41 • #40


T
Ich weiß nicht ob jemand noch hier mit liest..
Ich fühle mich so schwer heute Abend. Ich bin wirklich davon ausgegangen dass er sich spätestens heute bei mir melden wird...und ich weiß nicht was ich tun soll. Doch schreiben? Wenn ja was überhaupt?

So wie es ist halte ich es einfach auch rein körperlich nicht mehr lange durch. Und mit jedem Tag schwindet mein Selbstwertgefühl ein kleines bisschen mehr

20.03.2022 20:47 • #41


B
Hallo @Tomte,
Tut mir leid, dass es so schlimm für dich ist.
Was meinst du mit, du hälst es körperlich nicht durch? Isst, trinkst und schläfst du?
Ich denke, du hast getan was du konntest und musst dir definitiv keine Vorwürfe oder so machen.
Hast du irgendwas was dich ablenkt?

20.03.2022 21:55 • x 1 #42


T
Vielen Dank für deine Antwort

Ich kann in solchen Situationen nicht essen. Das war schon immer so. Ich versuche aber spätestens alles 2 Tage zumindest ein bisschen was zu mir zu nehmen. Ansonsten trinke ich smoothies und chai latte und halte mich damit halbwegs gut über Wasser.
Schlafen tue ich so zwischen 3 und 6 Stunden.je nach Nacht. Ich gehe jeden Tag 8 Kilometer wandern und laufe mir den Kopf frei.
Heute ist der 1. Tag an dem ich niemanden persönlich getroffen habe aber ich habe viel telefoniert. Auf yoga und Meditation kann ich mich leider noch nicht einlassen. Das habe ich heute versucht und es endete in einem heulkrampf.
Ich lasse auch den Schmerz immer wieder zu aber alles in allem fühle ich mich jede Sekunde so als würde ich kämpfen und ich kann nicht mal sagen wo gegen.
Vlt gegen die Wohnung hier. Es ist furchtbar hier zu sein. Ich habe vorher auch noch nie mit einem Mann zusammen gewohnt. Ich kenne die Situation so also nicht. Sonst konnte ich immer zurück in MEINE Wohnung. Habe vor der Beziehung circa 2 bis 3 Jahre in WGs gewohnt und bin das alleine in einer Wohnung sein nun also auch so gar nicht mehr gewohnt. Ich hab diese Woche schon 2 mal woanders übernachtet aber das ist ja auch keine Lösung auf Dauer. .

20.03.2022 22:11 • #43


B
Oh also wenn du so viel wanderst, solltest du wirklich darauf achten ein bissl was festes zu essen. Vielleicht kannst du das ja zelebrieren. So nach dem Motto ich gönne mir mein Lieblingsessen zur Belohnung für den überstandenen Tag?

Ich denke, dass was dich so wuschig macht, ist die Ungewissheit. Das würde mir ganz genauso gehen.
Was war jetzt sein Stand der Dinge? Wollte er nachdenken?

20.03.2022 22:18 • x 1 #44


T
Danke für deine lieben Worte

Mit dem essen hast du natürlich recht. Morgen gehe ich mit einem Freund etwas essen. Und werde mich auch zwingen mit zu essen.

Der letzte Stand ist, dass er gesagt hat er weiß nicht was er will und ob er noch mit mir zusammen sein will und da das bereits schon öfter passiert ist habe ich ihn gebeten erstmal zu gehen. Er hat dann gesagt eine kleine Auszeit täte uns beiden gut. Als ich gefragt habe ob wir einen Zeitraum abmachen wollen hat er nur gesagt wir können ja schreiben. Seit dem ist funkstille

20.03.2022 22:48 • #45


A


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