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Vorwürfe an Ex - Hat das Sinn?

Y
Ist jetzt was offtopic....

Zitat von Aschenbrödel:
Ich finde es gut dass es dieses Forum gibt. Es ist wichtig dass man sich aussprechen kann. Ich selbst kämpfe schon zwei Jahre mit der Trennung von meinem Partner


@aschenbrödel: Ich meine du hättest mal angedeutet, durch den Ex massive Gewalterfahrungen gemacht zu haben....
Nach einer Trennung aus einer Gewaltbeziehung kannst du locker bis an dein Lebensende traumatisiert bleiben, das hängt mit der kontinuierlichen systematischen tiefgreifenden seelischen Verstümmelung durch den Expartner zusammen. Eine solche Trennung sollte unter professioneller Unterstützung stattfinden, sieh es wie eine Krankheit- da holt man sich auch medizinische Begleitung zur Gesundung. Genauso braucht die Seele professionelle Hilfe.

05.11.2016 09:31 • #31


T
ich denke , das kaum eine trennung einfach so passiert....
ich habe auch schon verlassen , und mir ging das immer mal wieder durch den kopf...
allerdings hab ich immer warnschüsse gesendet...immer lange bevor ich mich getrennt habe...dieses wurde leider immer ignoriert..
bei meiner letzten trennung ( ich wurde verlasen ) war es ganz klar affekt...
aber in der regel denke ich schon , das es lange vorher im kopf bei dem verlassenen passiert....

05.11.2016 09:49 • #32


A


Vorwürfe an Ex - Hat das Sinn?

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C
Zitat von Ketilein:
Ich habe mindestens zwei Monaten zuhause alleine geweint ich wollte das niemand in dem Zustand sehen


Das tut mir echt leid. Ich kann es sagen, weil ich nicht derjenige bin, der Dich verlassen hat. Ihm steht das nicht zu.

Zwei Monate Zeit habe ich leider nicht. Sie muss spätestens bis Mitte Dezember von meinem Kopf und von meinem Herz endgültig entsorgt werden. Nach nun drei Wochen gehts mir deutlich besser. Die Schmerzphasen sind kürzer und flacher geworden. Ich hoffe es wird besser. Aber hin und wieder tut es einfach so weh, dass man kotzen möchte. Man spürt buchstäblich, wie sie Stück für Stück aus dem Herzen herausgerissen wird. So soll sich der Entzug anfühlen.
Inzwischen versuche ich Sie zu verstehen auch mit ihren Fehlern und der Unfähigkeit(?) sich in mich zu versetzen. Ab und zu spüre ich auch so was wie Mitgefühl mit ihr. Vielleicht ist das ein gutes Zeichen? Ich mag sie immer noch sehr. Aber sie muss trotzdem raus.

05.11.2016 17:31 • x 2 #33


Y
bitte schreibe doch nicht immer entsorgt. Ist ja schrecklich. Man kann jemanden doch nicht entsorgen.

05.11.2016 20:01 • x 1 #34


C
Zitat von ysabell:
bitte schreibe doch nicht immer entsorgt. Ist ja schrecklich. Man kann jemanden doch nicht entsorgen.


Doch, kann man. Ich wurde nämlich regelrecht und kaltblutig entsorgt. Ich wurde nicht mehr gebraucht, wie ein kaputter Mixer. Ließ bitte meine Beiträge und beachte die Reihenfolge.

Dich stört allein der Begriff. Das reale Gefühl entsorgt zu werden ist aber Tausend mal schlimmer als die Vorstellung davon. In etwa so, wie der Unterschied über Todesangst zu reden und ihn real erleben. Das schlimmste habe ich hinter mir aber heute, mehr als drei Wochen danach war ich wieder ganz unten. Wann hört es endlich auf?

Stell Dir bitte vor, dass Du in der heißesten Phase deiner Liebe Deinen Partner sehnsüchtig und vertrauensvoll an der Tür erwartest. Stell Dir vor, dass er dann sch.. freundlich und distanziert erklärt, dass er für Dich leider nichts empfindet und gerade festgestellt hat, dass er Dich nicht mehr braucht. Auch hier gilt die Regel, dass die Vorstellung von den Gefühlen, die Du empfinden würdest, nur ein winziger Bruchteil dessen ist, was Du tatsächlich empfinden würdest.

05.11.2016 20:58 • #35


D
Das Gefühl entsorgt zu sein, gibst Du Dir aber. Durch das Wort.

05.11.2016 21:00 • #36


collection
Trennung von heute auf morgen nicht möglich? Doch! Ich habe es auch erlebt. Und hätte es vorher niemals für möglich gehalten. Man bekommt einen Grund genannt, wie auch hier, der Mangel an ausreichenden Gefühlen.
Was aber, wenn das bis gestern (vermeindlich?) noch alles da war?
Was, wenn bis zum Vortag TATEN vorhanden waren, die dich niemals hätten ahnen lassen, dass die Gefühle nicht reichen?

Da bei mir mit der Trennung auch der totale Kontaktabbruch erfolgt ist, hatte ich keine Möglichkeit, im Nachhinein noch irgendwelche Fragen zu stellen. Die kann und konnte ich mir nur selbst beantworten. Es sind und bleiben aber meine Interpretationen.

Grundsätzlich sehe ich es so, dass eine Trennung, egal wie plötzlich, angenommen und akzeptiert werden muss. Es ist eine freie Entscheidung, die jedem jederzeit zusteht. Aber es gibt schon Unterschiede darin, WIE eine Trennung erfolgen kann.

Ich selbst habe auch schon verlassen. Es war ein Prozess an dessem Ende die Erkenntnis stand, dass ICH nicht genügend Gefühle habe. Aber (und der Umgang zwischen diesem damaligen Partner und mir war bei weitem nicht so liebe- und respektvoll wie der zu meinem letzten) ich habe mich mit ihm ganz ruhig hingesetzt und versucht, so nachvollziehbar wie möglich zu erklären, warum ich den gemeinsamen Weg nicht mehr gehen möchte.

Das heißt nicht, dass mein (Ex)Partner das in diesem Moment ja dann auch genauso sehen und empfinden muss. Das ist mir schon klar. Aber auch wenn ich mich in diesem Moment GEGEN ihn ausgesprochen habe, habe ich das mit so viel Respekt und Anstand wie möglich versucht, zu vermitteln. Das kann leider nicht jeder.

@CZ007
Auch wenn die Art und Weise nicht nachahmungswert war, und auch wenn du in diesem Moment die Entscheidung so nicht getroffen hättest, du kannst nun nichts anderes mehr tun, als die Trennung zu akzeptieren. Es war ihre Entscheidung, sie hat ihre Gründe und ein Recht, diese so zu treffen. Vorwürfe bringen niemals etwas, weder in einer solchen Situation, noch in einer anderen im Leben. Wenn du Fragen hast und die Möglichkeit, diese zu stellen, dann stelle sie ihr. Wenn du dir durch die Bekundung, es täte ihr leid (was sie durchaus ehrlich meinen könnte ) veräppelt fühlst, dann sag ihr das. Aber alles so ruhig und sachlich wie möglich. Nochmal, es ist ihr Recht, sich zu trennen. Die Empathie und Feinfühligkeit, mit der das passiert, ein Geschenk.

05.11.2016 21:00 • x 1 #37


C
Zitat von DerTypderwo40ist:
Das Gefühl entsorgt zu sein, gibst Du Dir aber. Durch das Wort.


Wie anders hätte ich mir fühlen sollen, wenn mir gerade gesagt wurde, dass ich für immer verschwinden soll, weil ich nicht mehr gebraucht werde? Wie ein Sieger?

05.11.2016 21:09 • #38


K
Zitat:
Was, wenn bis zum Vortag TATEN vorhanden waren, die dich niemals hätten ahnen lassen, dass die Gefühle nicht reichen?

Ich kenne keinen einzigen Fall, wo sich jemand ohne Vorzeichen einfach aus einer langjährigen Beziehung abgemeldet hat. Was ich aber kenne sind Menschen, die sich in dieser Hinsicht selbst in die Tasche lügen, was bis zu einem gewissen Rahmen nach der Trennung eine Zeit lang auch vollkommen normal und in Ordnung ist. Aber irgendwann sollte man auch wieder ehrlich zu sich selber sein.

05.11.2016 21:15 • #39


collection
Lieber Karlo, es freut mich sehr für dich und dein Umfeld, dass du das nicht kennst

Zitat von CZ007:
Zitat von DerTypderwo40ist:
Das Gefühl entsorgt zu sein, gibst Du Dir aber. Durch das Wort.


Wie anders hätte ich mir fühlen sollen, wenn mir gerade gesagt wurde, dass ich für immer verschwinden soll, weil ich nicht mehr gebraucht werde? Wie ein Sieger?

Eine solche Aussage ist verletzend. Aber sieh sie weniger als Abwertung deiner selbst, viel mehr als ihr Unvermögen, einen Menschen und seine Gefühle wert zu schätzen.
Sieh dich selbst als Sieger, dann bist du einer!

05.11.2016 21:21 • x 1 #40


B
Wie alt seid ihr? Bei jüngeren Paaren ist es oft so, dass man sich noch nicht so fest binden möchte.
Oft stehen berufliche Dinge im Vordergrund.

05.11.2016 21:23 • #41


C
Zitat von collection:
Vorwürfe bringen niemals etwas, weder in einer solchen Situation, noch in einer anderen im Leben. Wenn du Fragen hast und die Möglichkeit, diese zu stellen, dann stelle sie ihr. Wenn du dir durch die Bekundung, es täte ihr leid (was sie durchaus ehrlich meinen könnte ) veräppelt fühlst, dann sag ihr das. Aber alles so ruhig und sachlich wie möglich. Nochmal, es ist ihr Recht, sich zu trennen. Die Empathie und Feinfühligkeit, mit der das passiert, ein Geschenk.


Ich glaube Du hast damit recht, dass Vorwürfe niemals etwas bringen. Dazu muss ich aber noch reifen, es innerlich zu akzeptieren, ihr zu verzeiehen und sie auf diese Weise endgültig zu entsorgen. Ab und zu habe ich den Eindruck, so weit zu sein. Und es fühlt sich gut an. Der Weg dorthin führt aber durch Felder voller Schmerz.

Ja, ich würde ihr so in etwa sagen, dass ich mich durch solche Bekundungen (es tut mir leid) veräppelt fühle aber was, wenn Sie dann fragt warum? Aus ihrer nichtsahnenenden Sicht ist es sogar legitim. Wie soll man da ohne Vorwürfe oder Erklärungen, was ich alles durchgemacht habe (Klagen!) auskommen? Thema wechseln, milde lächeln? Wahrscheinlich, oder? Es bringt sowieso nichts und Mitleid ihrerseits ist das allerletzte, was ich brauche.

05.11.2016 21:28 • #42


D
Wie Du Dich siehst, erzeugt Dein Gefühl. Niemals wie andere Dich sehen.

05.11.2016 21:34 • x 2 #43


C
Zitat von collection:
Eine solche Aussage ist verletzend. Aber sieh sie weniger als Abwertung deiner selbst, viel mehr als ihr Unvermögen, einen Menschen und seine Gefühle wert zu schätzen.
Sieh dich selbst als Sieger, dann bist du einer!


Es tut gut eine so schöne und kluge Antwort zu lesen. Danke.
Du scheinst sehr gut zu verstehen und auch das zu leben, was ich erst langsam begreife und was mir (denke ich) sehr helfen kann, den Schmerz zu überwinden und sie loszulassen.

Ähnlich klingende Aussagen haben mir schon früher zu denken gegeben:
Wenn man einen Menschen mal sehr geliebt hat, dann ist so ein Verhalten absolut nicht drin,

Und was macht diese Menschen (plötzlich Verlassende) so bedauernswert für mich? Sie kennen die Liebe nicht, weil sie sich nicht selber lieben. Wer sich selber liebt, wird erahnen können, wie es in anderen Menschen aussieht, und wird alles versuchen, andere Menschen nicht zu verletzen, weil derjenige sich das von anderen ja ebenso wünscht. Wer sich selber liebt, trennt sich fair.

Ich glaube, dass ich das Thema erst dann endgültig abschließen kann, wenn ich mich in sie, mit allen ihren Unzulänglichkeiten versetze und ihr auch wirklich verzeiehe. Manchmal verspüre ich leicht dieses Gefühl aber ich muss noch wahrscheinlich einiges durchstehen, befor es sich deutlich und dauerhaft manifestiert. Dann werden auch jegliche Vorwürfe und Klagen keinen Sinn mehr ergeben, denke ich.

05.11.2016 21:51 • x 1 #44


collection
Zitat von CZ007:
Ja, ich würde ihr so in etwa sagen, dass ich mich durch solche Bekundungen (es tut mir leid) veräppelt fühle aber was, wenn Sie dann fragt warum? Aus ihrer nichtsahnenenden Sicht ist es sogar legitim.

Das ist es, bestimmt. Ich glaube nicht, dass es das Ziel eines Verlassers ist, jemanden absichtlich zu verletzen oder zu demütigen. Verletzung ist eine mögliche Konsequenz, die in Kauf genommen wird. Mehr nicht. Ihre Gefühle zu dir sind nunmal nicht in der Form vorhanden, wie deine zu ihr.

Zitat von CZ007:
Wie soll man da ohne Vorwürfe oder Erklärungen, was ich alles durchgemacht habe (Klagen!) auskommen?

Weil dich das klein(er) macht, als du bist? Weil es nichts ändert? Weil es nur zeigen würde, dass du ihre Entscheidung nicht annehmen kannst? Weil ein Klagen über deinen Schmerz nichts ist, was sie noch interessiert?

Zitat von CZ007:
Thema wechseln, milde lächeln? Wahrscheinlich, oder? Es bringt sowieso nichts und Mitleid ihrerseits ist das allerletzte, was ich brauche.

Sehr gut, ja. Und: eben!

05.11.2016 21:54 • x 1 #45


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