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Wann ists denn endlich mal gut ?!

alleswirdbesser
Ich denke auch es kommt auch darauf an wie die Situation der Person ist, die die Ratschläge erteilt. Ist sie glücklich verheiratet, hat sie selbst Probleme in der Beziehung, geht gar fremd, oder ist glücklicher Single oder ein unglücklicher Single oder selbst frisch getrennt.

Ich würde jetzt wahrscheinlich nichts Positives raten können, nach dem Erlebten. Bis vor kurzem habe ich noch jemanden aufgemuntert online sein Glück zu suchen. Ein paar Wochen später würde ich sagen - bloß nicht!

19.06.2023 17:26 • x 4 #16


alleswirdbesser
Zitat von Hansl:
Das dürfte sehr oft zutreffen. Aber es können sich auch viele täuschen. Einem Gefühle absprechen, eigene Interpretationen überstülpen. Dies ...

Es kommt dann aber auch darauf an wieviel Einfluss diese Person oder Personen auf dich haben mit ihren Aussagen und Ratschlägen. Man kann sich alles anhören, muss aber nicht alles umsetzen. Und wenn man merkt, da kommt nichts hilfreiches, nimmt man einfach Abstand oder spricht das Thema nicht mehr an. Da muss man wirklich selbst schauen, mit wem man reden kann und mit wem nicht.

19.06.2023 17:29 • x 3 #17


A


Wann ists denn endlich mal gut ?!

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D
Ich denke auch, da wird jeweils so extrem viel der eigenen Sichtweisen mit-reininterpretiert von Freunden und Familie.

Am WE hatte ich nach längerer Zeit nochmals Redebedüfrnis. Erst lange mit einer Freundin, dann mit meiner Schwester. Beide kennen mich und Ex das halbe Leben.
Und die Analyse der Situation und auch unserer Beziehung war komplett verschieden. Da spielt so viel eigene Persönlichkeit mit rein. Die Freundin hat getröstet, hundert Prozent Anteilnahme war vorhanden und ganz viel Verständnis. Die Schwester hat meinen Anteil analysiert. Aber mit dem Holzhammer. Erst hat mich das getroffen. Dann habe ich mir bewusst gemacht, dass vielleicht ein wahrer Kern dran ist, aber wahrscheinlich nicht in dem Ausmass. Denn meine Schwester geht mit anderen immer sehr hart ins Gericht, diesmal halt mit mir. Eigentlich wollte ich doch nur Trost.
Danach ging es mir dann schlechter als vorher und ich habe beschlossen, dass es mir künftig mehr hilft, mich im Forum auszukotzen, bei meiner Therapeutin oder es mit mir auszumachen. Bringt mir mehr, und nur um das geht es ja eigentlich.

19.06.2023 17:56 • x 4 #18


Kroenchen_richten
Gerade bei toxischen Beziehungen, sehr schwer als Freund/in Verständnis auf Dauer aufzubringen. Viele kennen die Mechanismen und Taktiken nicht.
Wie schwer es ist sich daraus zu lösen, welche körperlichen, hormonellen Ungleichgewichte dort noch zusätzlich am Werk sind.
Selten bis gar nicht haben Außenstehende die seelische Gewalt miterlebt, schlimmstenfalls auch körperliche. Welche Auswirkung diese auf die Gedanken und Gefuhlswelt haben, weiß nur wer tief im Thema bewandert ist, oder es selbst erlebt hat.
Auch ist es kaum möglich mit Logik die entstandene Dissonanz zu lösen. Das bleibt lange erhalten, bei Opfern aus toxischen Beziehungen. Die Erinnerung aus guten Zeiten mit den schlechten Erfahrungen, dem Ist-Zustand zu verbinden bekommt das Hirn nicht hin.
Ich denke Betrogenen ohne toxische Beziehung geht es
genauso. Zu mindest im letzten Punkt. Das Trauma durch Aufdeckung, Beendigung lässt sich nicht mit Logik lösen. Auch wenn Außenstehende da glasklar sehen können.
Als guter Freund kann man aber, wenn man selbst an seine Grenzen stösst, dazu raten Fachleute zu besuchen, oder Beratungsstellen, mit dem Verweis, dass man selbst nicht mehr helfen kann.

Nicht zu vergessen, viele erwarten keinen Rat in Dauerschleife, sondern benötigen nur ein Ventil den queren Gedankensalat zu sortieren.

19.06.2023 18:40 • x 5 #19


Schnitzel2000
... ich hab gerade das Problem, dass sich mein kompletter Freundeskreis wie wahnsinnig für mich gefreut hat, dass ich so glücklich verliebt bin. ICH SCHÄME MICH, vor meinen Freunden und Bekannten nach und nach nicht nur zu erzählen, dass schon wieder Schluss ist, sondern auch noch, warum.

Gut, ich muss ja nicht erzählen, warum Schluss ist, aber das ist ja genau wichtig für mich und meine Heilung. Darum bin ich wieder hier gelandet in der Hoffnung, dass ich den Schmerz bald sortieren kann und die schönen Dinge mitnehme. Davon gab es so viele. Aber die darf ich mir gerade nicht anschauen, sonst ruf ich sie an. Das wäre furchtbar.

Schlaft gut - alle da draußen.

19.06.2023 22:58 • x 2 #20


Lebensfreude
in Trauergruppen erzählen manche Hinterbliebene auch immer wieder ihre Geschichte.
Das ist okay, man ist ja unter anderen Betroffenen, die das verstehen können.

Deshalb empfehle ich Selbsthilfegruppen wenn es um spezielle Themen geht.
Da fühlt man sich besser aufgehoben und verstanden.

20.06.2023 02:12 • x 4 #21


Lebensfreude
@kroenchen_richten bedenklich finde ich es, wenn es sich wiederholt
und wenn man sich als Opfer stigmatisiert

mein Zaubersatz: ich habe diesen Partner gewählt
und ich übernehme die Verantwortung für meine Wahl

nicht der andere ist schuld an meinem Elend,
sondern ich bin es MIR schuldig,
meinen inneren Magneten so zu ändern,
dass ich gesunde Partner anziehe und gesunde Partnerschaften lebe

20.06.2023 03:45 • x 3 #22


Kroenchen_richten
Völlig richtig. Die Stellschrauben muss man finden.
Und rote Flaggen rechtzeitig erkennen können.

20.06.2023 04:18 • x 2 #23


L
Ich danke Euch allen. Dieser Thread tut mir unendlich gut. Einfach nur Eure Gedanken zu lesen. Danke fürs Teilen.

Bei mir geht es um Krankheiten. Es ist halt ein Auf und Ab und ich habe das Gefühl, ich darf das nicht mehr sagen. Sie sind alle überfordert ich weiß das. Es ist auch ihr Schmerz, ihre Hilflosigkeit. Sie haben alle selbst Päckchen und dann wiegt dann meines noch schwerer.

Ich fühle mich allein. Allein wie noch nie in meinem Leben. Versteinere, ziehe mich zurück und verhärte. Noch mehr.

Parallel versuche ich allein, das mit meiner Gesundheit hin zu kriegen. Lese viel darüber, renne zu verschiedenen Ärzten, versuche meinen Lebensstil zu ändern....

Aber ich fühle mich verraten. Bin wütend... und ja, nehme übel. Das tut mir nicht gut, ist dumm und ungerecht. Aber so siehts halt gerade aus.
Und eines hat mich diesen Thread erstellen lassen: Ich habe aufgehört zu reden. Das ist ein schleches Zeichen.

Danke fürs zulesen und habt einen schönen Tag!

20.06.2023 05:58 • x 6 #24


L
Zitat von Kiara36:
Einige können gar nicht nachvollziehen wie man sich fühlt.

Ja, das ist es wohl. Wie sollten sie auch... Was z. B. in giftigen Beziehungen oder bei langanhaltenden, körperlichen Beschwerden in einem passiert, kann keiner sehen, der es nicht selbst erlebt hat.

20.06.2023 06:00 • x 4 #25


L
Prinzipiell ist es Teil von Freundschaft einander zuzuhören und da zu sein. Das Leid anderer ist nicht für alle gut aushaltbar. Wir haben eine Tendenz alles schnell gut machen zu wollen und Ratschläge zu geben, die oft nichts bringen. Meistens reicht es schon einfach da und zugewandt zu sein. Das sollte aber von alles Seiten gegeben sein und ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, nicht mehr zuhören zu wollen, weil es nur mehr einseitig war. Ich erinnere mich an eine Freundschaft, wo ich zum emotionalen Mülleimer mutiert bin. Man darf nicht vergessen, auch wenn man einen großen Schmerz hat, auch das Umfeld hat Probleme, ist belastet, hat nicht die Kraft immer geduldig zuzuhören. Ich hab mir in schlimmen Zeiten immer auch eine professionelle Unterstützung gesucht. Weil reden ist wirklich wichtig.

20.06.2023 08:21 • x 6 #26


L
Zitat von Lillilli:
Man darf nicht vergessen, auch wenn man einen großen Schmerz hat, auch das Umfeld hat Probleme, ist belastet, hat nicht die Kraft immer geduldig zuzuhören.

Ja das sehe ich auch. Deshalb irriert mich meine eigene Erwartungshaltung so.


Zitat von Lillilli:
Ich hab mir in schlimmen Zeiten immer auch eine professionelle Unterstützung gesucht.

Wo soll man denn da hingehen? Es gibt Menschen, die erleben richtiges Leid. Es gibt zu wenig Profis, die Wartelisten sind voll. Ich muss das selbst auf die Reihe kriegen.

20.06.2023 08:27 • x 1 #27


L
Zitat von Lumba:
Ja das sehe ich auch. Deshalb irriert mich meine eigene Erwartungshaltung so. Wo soll man denn da hingehen? Es gibt Menschen, die erleben richtiges ...


Meistens gibt es Beratungsstellen, wo man schnell einen Termin bekommt. Instahelp ist online Beratung und nicht so teuer oder man sucht sich Psychotherapeuten in Ausbildung über eine Ausbildungseinrichtung für Psychotherapie. Telefonseelsorge ist auch eine Möglichkeit, wo man sich immer wieder aussprechen kann. Sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, schadet auch nicht.

20.06.2023 08:59 • x 3 #28


M
Mein bester Kumpel hat es aus meiner Sicht mal sehr auf den Punkt gebracht, was ich in anderen Posts auch bereits geschrieben habe:
Als ich damals wegen der Dame, wegen der ich mich hier angemeldet hatte, nicht aus dem Grübeln rauskam und immer wieder sie thematisierte und was alles passiert ist, meinte er irgendwann sinngemäß zu mir:
Melias, ich kann dir nicht weiterhelfen. Ich kann dir nur noch zuhören. Du drehst dich immer wieder im Kreis und willst dich nur als Opfer des Ganzen sehen. Es liegt an dir, wie du als Handelnder damit umgehst. Es ist deine Verantwortung; dein Leben.
(irgendwie so, der genaue Wortlaut ist mir entfallen, hatte ich aber iwo gepostet).

Das hat mir krass die Augen geöffnet, dass ich nur am rumheulen bin und nur der Dame die Handlungsmöglichkeit zuschreibe, dass es mir besser geht. Dabei ist es mein Leben und ich bin für mich verantwortlich. Niemand sonst.

Werde ich nie vergessen und hat mir sehr, sehr stark geholfen, den Ruck zu geben, mein Leben wieder selber in die Hand zu nehmen.

20.06.2023 09:10 • x 8 #29


L
Zitat von Lumba:
Ja das sehe ich auch. Deshalb irriert mich meine eigene Erwartungshaltung so.


Wenn du die eigenen Erwartungen nicht nachvollziehen kannst, dann ist hier sicher der Punkt genauer hinzuschauen. Es kann ja unterschiedliche Gründe geben für deine Enttäuschung und deinen Rückzug. Vielleicht gibts da ein tief sitzendes Gefühl zu wenig gesehen zu werden, zu wenig Wertschätzung zu bekommen. Vielleicht ist das Ärgern über andere auch einfacher als sich mit dem eigenen Schmerz auseinander zusetzen. Vielleicht hast du eine Wut auf die Welt oder dich oder irgendjemanden und die Wut braucht eine Richtung. Irgendeinen Sinn machen die eigenen Gefühle immer.

20.06.2023 09:24 • x 2 #30


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