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Wann ists denn endlich mal gut ?!

Wulf
@Lumba Telefonseelsorge, Caritas oder Diakonie. Die machen eine psychosoziale Beratung und stellen dich nicht nur logisch aufs Gleis, sondern auch emotional.
Jede Beziehung die zu Ende geht wird giftig/toxisch, es kommt nur darauf an wie lange du daran festgehalten hattest und dich selbst in Mitleidenschaft gezogen hast. Aussenstehende sehen das plötzlich ganz deutlich, sind aber nur in der Lage dir das kurz und bündig mitzuteilen.
Um welche Krankheiten handelt es sich?

20.06.2023 09:43 • x 5 #31


tina1955
Zitat von Lumba:
Ja das sehe ich auch. Deshalb irriert mich meine eigene Erwartungshaltung so. Wo soll man denn da hingehen? Es gibt Menschen, die erleben richtiges ...

Für niemanden ist eine Trennung einfach und jeder verarbeitet und verkraftet sie auch anders.
Eine Erwartungshaltung an Freunde oder Familie, die einem zuhören, hatte ich nie.

Ich frage mich, was haben die Leute früher gemacht?

Ich kann mich nicht erinnern, dass vor ca. 25 oder 30 Jahren ein Psychologe oder Therapeut in Anspruch genommen wurde um eine Trennung zu verarbeiten.
Da hat man vielleicht ein paar Beruhigungsmittel vom Hausarzt verschrieben bekommen und einen Krankenschein, wenn gar nicht mehr an Arbeit zu denken war.

20.06.2023 10:45 • #32


A


Wann ists denn endlich mal gut ?!

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D
@tina1955 Ob das besser war? Da gibt es sicher solche, die das gut geschafft haben, selbst zu verarbeiten. Aber ich kenne auch eine Freundin meiner Eltern, die ist bis an ihr Lebensende nicht über die Kränkung der Trennung weggekommen (und inzwischen leider verstorben). Finde ich nicht besser.

20.06.2023 10:53 • x 2 #33


Einfachatmen
Zitat von tina1955:
Für niemanden ist eine Trennung einfach und jeder verarbeitet und verkraftet sie auch anders. Eine Erwartungshaltung an Freunde oder Familie, die ...

Meine Mutter ist über keine ihrer 3 Ehen hinweg. Hat die Verletzungen mitgenommen, leidet unter den Folgen bis heute.

20.06.2023 11:03 • x 2 #34


tina1955
@DasWird, ich weiß es auch nicht, ob es früher so besser war.
Ich habe so einige Trennungen bei meinen Kolleginnen im Laufe der Jahre miterlebt.
Sie waren mitunter kurz krank geschrieben und dann wieder im Dienst. Natürlich war der Betrug oder die Trennung bei uns Thema im Pausenraum. Mein Ex und ich haben damals auch kurzfristig Quartier bei uns angeboten, als eine Kollegin von uns Angst hatte, zu Hause allein eine Kurzschlussreaktion zu begehen.

Ich würde aus heutiger Sicht sagen, sie haben nicht so lange gelitten und sich nicht so lange hinterfragt oder nach eigenen Fehlern gesucht.
Sie haben ihr neues Leben schneller wieder in die Hand genommen.

20.06.2023 11:06 • x 1 #35


Elfe11
Ich erinnere mich ad hoc an ein 5-stündiges Telefonat Freitag Nacht mit einer neuen Fori in einer akuten Trennungskrise! Ich habe geduldig zugehört und wir haben uns viel ausgetauscht, einfach viel geredet. Es war ein akuter Krisenfall und ich habe ihr mein Ohr angeboten und sie sogar für's Wochenende zum Kaffeetrinken und Quatschen, Zuhören eingeladen. Nach dem Telefonat war ich leider selbst erstmal total erschöpft und fertig! Ich war erschüttert und kraftlos, überanstrengt. Da habe ich mir vorgenommen, dass mein Trost nicht mehr meine Energiegrenzen überschreiten darf und ich maximal 1 Stunde zuhören kann und will. Leider ist die Fori in ihrer Belastung und Trauer dann noch komplett gekippt und gegen mich agressiv geworden und hat mich angefeindet und angegriffen, abgewertet. Ich fand das natürlich unfair. Aber hatte auch Verständnis für ihre schlimme Trauersituation. Ich denke, professionelle Seelsorger, Therapeuten werden ernster genommen und mehr respektiert, da sie Autoritäten sind. Ich werde in Zukunft auf jeden Fall vorsichtiger sein mit Hilfsangeboten und meine Zeit und Kräfte sorgsam einteilen. Es gibt soviele Menschen, die das dann plötzlich ausnutzen, wenn man grenzenloses Verständnis und Empathie und Mitgefühl zeigt! Oft wird dann immer mehr und mehr eingefordert. Ich habe das leider bereits in 3 Fällen so erlebt. Eins davon war ein Charity Fall, für den ich 1/2 Jahr lang kostenfrei halbtags professionelle PR Arbeit leistete. Sie forderte immer mehr Arbeit rin und redete mir übel nach, stellte keine Spendenquittung aus, wie vereinbart. Einmal stellte eine Freundin, die ich unterstützte und sie mich in einer Lebenskrise, plötzlich absurde Geldforderungen... Sie verlangte 1 Woche Urlaub bei mir zu machen in den Weihnachtsferien und wollte, dass ich ihr ein Taxi zurück zahle im Wert von rund 60 Euro. Als ich ihre Forderungen verneinte, wurde sie agressiv und bösartig. Seitdem habe ich die Freundschaft auf Eis gelegt. Es ist so schade! Ich würde aber immer wieder helfen - in meinem Rahmen!

20.06.2023 11:15 • x 2 #36


Elfe11
Unter Hilfe verstehe ich auch nicht, den Partner schlecht zu reden. Das wird im Forum leider viel zu oft gemacht. Aber man hat ja Gefühle für den Ex Partner, er hat eben auch tolle Qualitäten und es gab gute Zeiten! Oft wird einem Ratsuchenden auch viel Quatsch übergestülpt und projiziert. Es ist wirklich sehr schwierig Rat zu geben, denn man kennt ja nur eine Seite! Am besten finde ich persönlich, wenn man seine Erfahrungen einfach austauscht und sich gegenseitig zuhört und Mut macht!

20.06.2023 11:28 • x 2 #37


E
Zitat von Lumba:
Ich fühle mich allein. Allein wie noch nie in meinem Leben. Versteinere, ziehe mich zurück und verhärte. Noch mehr.

Es tut mir leid, dass dir deine Freunde diese schwere Situation nicht ein kleines bisschen leichter machen können. Weißt du, was dir helfen könnte? Oft wissen Leute nicht wie, Bereitschaft ist da.

Wie sieht das Thema Urvertrauen bei dir aus? In das Wohlwollen der anderen, in die Güte des Lebens. Hast du Familie, die dir zuhört? Worüber würdest du gerne reden? Es gibt viele Menschen auf der Welt, die leiden, Krankheiten oder Herzschmerz. Könntest du dir vorstellen, dich mit gleichgesinne auszutauschen, oder wünschst du dir das von deinen Freunden? Daran wäre nichts verwerflich, jeder hat eine Vorstellung, was Freundschaft bedeutet und was sie leisten sollte....

20.06.2023 11:29 • x 1 #38


L
@Ella Du hast offenbar die richtigen Fragen gestellt, denn ich habe darauf massiv emotional regiert. Danke dafür.

Zitat von Ella:
Wie sieht das Thema Urvertrauen bei dir aus? In das Wohlwollen der anderen, in die Güte des Lebens.

Ich muss leider sagen: vielleicht 10%


Zitat von Ella:
Hast du Familie, die dir zuhört?

Nein. Ich bin normalerweise für alle Familie, Freunde, Beruf der Problemlöser. Lumba schafft das schon. Lumba macht das schon.
Vermutlich bin ich deshalb sauer, dass jetzt mit meiner (zugegebenermaßen) wuchtigen Angst und Ratlosigkeit keiner umgehen mag.


Zitat von Wulf:
Um welche Krankheiten handelt es sich?

Ich möchte es nicht genau ausführen, aber es handelt sich um zwei chronische Krankheiten. Nichts lebensbedrohliches. Ich erlebe nur gerade massive Einschränkungen und habe Schmerzen und Angst.Zudem kann ich nicht mehr schlafen. Also nicht mehr als 2 Stunden am Stück.


Zitat von Ella:
Könntest du dir vorstellen, dich mit gleichgesinne auszutauschen, oder wünschst du dir das von deinen Freunden?

Da es um intime Dinge geht, hätte ich mir den Austausch mit meinem privaten Umfeld gewünscht. Aber ich habe eingesehen, dass das nicht geht.


Zitat von Elfe11:
Nach dem Telefonat war ich leider selbst erstmal total erschöpft und fertig! Ich war erschüttert und kraftlos, überanstrengt. Da habe ich mir vorgenommen, dass mein Trost nicht mehr meine Energiegrenzen überschreiten darf

Ich habe vermutlich andere ohne es zu wollen überfordert. Das tut mir leid.

Und mir ist während des schreibens hier klargeworden, dass ich mich immer überfordert habe und daher wohl die Erwartung hatte, dass ich es jetzt verdient habe, dass man mich stützt.

Aber für Mist das ist, erkenne ich jetzt.

20.06.2023 12:10 • x 1 #39


Elfe11
Zitat von Lumba:
Ich habe vermutlich andere ohne es zu wollen überfordert. Das tut mir leid.

Und mir ist während des schreibens hier klargeworden, dass ich mich immer überfordert habe und daher wohl die Erwartung hatte, dass ich es jetzt verdient habe, dass man mich stützt.


Ein Therapeut hat mir den Rat gegeben Tagebuch zu führen. Journaling. Mit SelfCare und persönlichen Erfolgen. Was hat mir gut getan und geholfen? Was war schlecht? Das eignet sich natürlich auch für gesundheitliche Themen.

Du brauchst jetzt auf jeden Fall all deine Energien für dich selbst! Und darum bleiben die Anderen jetzt weg. Weil du momentan nichts mehr zu geben hast. Dein Umfeld besteht aus Nehmern. Du brauchst jetzt Geber. Ich bin leider auch so wie du und ziehe Menschen vom Staate Nimm an. Als ich dann einmal schwer krank war mit einem lebensbedrohlichen Infekt, haben mich alle fallen gelassen. Alle!

20.06.2023 12:17 • x 3 #40


L
Zitat von Elfe11:
Du brauchst jetzt auf jeden Fall all deine Energien für dich selbst! Und darum bleiben die Anderen jetzt weg. Weil du momentan nichts mehr zu geben hast. Dein Umfeld besteht aus Nehmern. Du brauchst jetzt Geber. Ich bin leider auch so wie du und ziehe Menschen vom Staate Nimm an. Als ich dann einmal schwer krank war mit einem lebensbedrohlichen Infekt, haben mich alle fallen gelassen. Alle!

Fallengelassen ist jetzt zu weit gesagt in meinem Fall. Aber wenn das so sein sollte, wie Du oben beschreibst, was sagt das dann über mein Leben aus?

20.06.2023 12:41 • x 1 #41


Elfe11
Zitat von Lumba:
Fallengelassen ist jetzt zu weit gesagt in meinem Fall. Aber wenn das so sein sollte, wie Du oben beschreibst, was sagt das dann über mein Leben ...


Dass du jetzt ein paar professionelle Helferlein, Geber, Empathen, brauchst!

Dass du nur noch in ausgewählte wertvolle Menschen investierst!

Dass du jetzt für dich selbst da bist! Und 100% deiner Energie für dich nutzt.

Dass du lernst dir Hilfe zu holen und diese anzunehmen!

20.06.2023 13:15 • x 3 #42


Wulf
Zitat von Lumba:
Nein. Ich bin normalerweise für alle Familie, Freunde, Beruf der Problemlöser. Lumba schafft das schon. Lumba macht das schon.
Vermutlich bin ich deshalb sauer, dass jetzt mit meiner (zugegebenermaßen) wuchtigen Angst und Ratlosigkeit keiner umgehen mag.

Immer das Stehaufmännchen das gerade selber am wanken ist.

Du bist den anderen stets hinterher gelaufen und hast dich darum gekümmert das es ihnen gut geht?
Als Dankeschön bekommst du von diesen Personen gerade wenig bis nix?

Von daher lass dir helfen, du hast schon von Elfe11 gute Tips bekommen.

20.06.2023 13:37 • x 3 #43


Wirdschon
Zitat von Lumba:
Lumba schafft das schon. Lumba macht das schon.

Ich nehm Dich mal fest in den Arm.

Und denke, dass dein Umfeld einfach nicht daran gewohnt ist, dass du Unterstützung brauchst.

Ein Ohr ist nicht schwer zu teilen, es ist die Hilflosigkeit , das „nichtWissen“, was dem anderen helfen könnte.
Langt „ das Ohr“? Braucht es doch ne Schulter? Sind Ratschläge erwünscht?

Vielleicht geht es deinem Umfeld auch so? Dann sag ihnen einfach, was Du Dir vorstellst.

20.06.2023 14:09 • x 3 #44


Elfe11
Du nimmst in deinem System Familie und Freundeskreis eine bestimmte Rolle ein. Immer stark und zuverlässig, hilfsbereit, für alle da. Jetzt wo du deine Rolle nicht mehr erfüllst, wenden sie sich ab. Bei mir war das genau so! Heute treffe ich Menschen, Empathen, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt! Sie tun mir Gutes. Sie sind ein bisschen wie ich. Es wird mein neuer Tribe. Ich habe meinen Stamm gefunden. Damit ich Hilfe bekomme, muss ich kommunizieren, mich zurück lehnen, Andere machen lassen, Vertrauen entwickeln, motivieren, jammern, Schwächen zeigen und Nachhaken! Früher war ich immer die Starke!

20.06.2023 15:01 • x 1 #45


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