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Wann sage ich ihm, dass ich die Trennung will?

tina1955
Das Verhalten des Ehemannes scheint wenig mit der vom Hausarzt diagnostizierten Depression zu tun zu haben, denn die TE schreibt ja, das geht schon viele Jahre so....

08.06.2022 10:14 • x 3 #61


Raffi
Zunächst einmal vielen Dank an euch alle. Es hilft ungemein das Ganze von so vielen unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet zu sehen.
Eins steht für mich fest: ich werde ihm auf keinen Fall mitteilen: so ich ziehe morgen aus. Egal wie schlimm es werden sollte, so eine Überrumpelung ist nix für mich. Ich hab ja jetzt schon Bauchkrämpfe, wo ich einige Tage mit meiner Entscheidung hinter den Berg halte!
Ja und er war früher wirklich nicht so. Zwar auch kein megaaktiver Mensch ( bin ich ja auch nicht) aber Unternehmungen, kochen, Haushalt waren kein großes Problem. Da waren wir ja auch beide noch voll berufstätig also irgendwie auf
Augenhöhe (ich weiß das hört sich seltsam an).
Traurigerweise fingen die Schwierigkeiten mit dem ersten Kind an - er hat die Veränderung nicht verkraftet. Das führte ja auch zur ersten Trennung, die allerdings nur ca 1,5 Jahre hielt. Ich dachte wirklich er hat es verstanden, daß Kinder die Beziehung auf den Kopf stellen und er nicht erwarten kann daß ich alles alleine abdecke. Bei unserem 2. Kind "half" er anfangs auch mehr, doch dann fing der Trott wieder an.
Ein wesentlicher Punkt meines Trennungswunsches sind auch die Kinder: was die von uns beiden vorgelebt bekommen geht gar nicht.
Sein Desinteresse und meine unterdrückte Wut … ich denke sie werden es besser haben

08.06.2022 15:18 • x 7 #62


A


Wann sage ich ihm, dass ich die Trennung will?

x 3


Wollie
Zitat von Raffi:
Traurigerweise fingen die Schwierigkeiten mit dem ersten Kind an - er hat die Veränderung nicht verkraftet.

Kinder sind nunmal ein Stresstest für jede Beziehung. Aber es ist schade, dass er da nicht in die Verantwortung gekommen ist, immerhin ist er Vater. Aber im Grunde ist er immer noch Kind, dein 3. Kind und kam nie in diese Erwachsenenrolle rein.

Zitat von Raffi:
ich werde ihm auf keinen Fall mitteilen: so ich ziehe morgen aus.

gut, wäre auch für dich überstürzt und würde dich überfordern.
Zitat von Raffi:
Ein wesentlicher Punkt meines Trennungswunsches sind auch die Kinder: was die von uns beiden vorgelebt bekommen geht gar nicht.
Sein Desinteresse und meine unterdrückte Wut … ich denke sie werden es besser haben

dies ist auch der Punkt, wo ich immer hängenbleibe, was lebt ihr euren Kindern vor ? die bekommen ein Rollen -u. Beziehungsvorbild, welches gelinde gesagt katastrophal ist. Und dann wundert man sich, wenn die Kinder im Erwachsenenalter ihre eigenen Beziehungen nicht auf die Reihe bekommen.
Schon alleine wegen den Kindern muss eine Änderung welcher Art auch immer kommen. Und da er als Vater nicht in die Verantwortung kommen möchte oder kann, musst du als Erwachsene die Verantwortung übernehmen und aktiv werden.
Schade.....es könnte so anders laufen, wenn dein EM sich mal bewegen und auf den Weg machen würde. Aber so wie du es beschreibst, ist dies zur Zeit hoffnungslos.

08.06.2022 15:30 • x 1 #63


A
@Raffi Es sagt ja keiner, du sollst sofort ausziehen. Aber dich mal beraten lassen, was deine Optionen überhaupt sind. Zumal du deine Tochter ja nicht mal mit ihm für ein paar Tage allein lassen würdest, wenn er von den Trennungsabsichten wüsste. Irgendeine Strategie wirst du dir da zurechtlegen müssen, denn er bewegt sich wohl nicht und auch eine neue Wohnung findest du nach dem Gespräch nicht innerhalb von ein paar Tagen.. Gerade auch wegen der Kinder..

Aber du könntest natürlich vorher versuchen, im Urlaub noch mal das Gespräch mit ihm suchen. zB, dass du der Meinung bist, er liebt dich nicht mehr. Und dafür sei das Leben zu kurz. Und dann die Reaktion abwarten..

08.06.2022 15:31 • x 2 #64


U
Zitat von Raffi:
Sein Desinteresse und meine unterdrückte Wut … ich denke sie werden es besser haben

Definitiv, Kinder merken, wenn Eltern unglücklich sind. Und sie spüren auch unbewusst, dass du nicht glücklich bist. Das beschäftigt sie auch. Natürlich werden auch sie mit eurer Trenung zu kämpfen haben und Zeit zum verarbeiten brauchen. Aber dann leben sie mit einer glücklichen und entspannten Mutter was sie auch wieder ein ganzes Stück entlastet und ihr Leben glücklicher macht.
Desinteresse und unterdrückte Wut sind nun mal keine Beziehungsebene. Eure Leben passen nicht mehr zusammen und somit muss man sich eingestehen und den Mut haben, getrennte Wege zu gehen.
Wenn er nach dem ersten Kind schon solche Veränderungen hatte, wieso dann eigentlich ein zweites? War es ein gemeinsamer Wunsch oder hat er dir zu Liebe ja gesagt und sieht sich deshalb nicht in der Verantwortung?

08.06.2022 15:33 • x 3 #65


A
@Raffi
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kinder die Trennung und besonders deinen geplanten Auszug so hinnehmen. In deiner Beschreibung als Vater kommt dein EM nicht so gut weg, aber bestimmt hat er an dir auch viel auszusetzten.
Heißt zusammengefasst: Die Trennung wird besonders schwer für deine Kinder, für dich wird sie natürlich leichter, weil du ihn loswirst.
Als zweites ist tatsächlich für deine Kinder entscheidend, wie dein Mann die Trennung verkraftet. Wenn du, wie einige hier im Forum raten, schon mit Anwalt und neuer Wohnung ankommst, dann kann es natürlich eskalieren.
Vielleicht freut er sich auch, wenn du gehst?
Ich wünsche dir alles Gute.

08.06.2022 15:59 • x 1 #66


C
Hallo Raffi,

ich stehe gerade an einem ähnlichen Punkt und frage mich, wann ich die Trennung ausspreche. Daher schreibe ich dir einfach mal meine Gedanken dazu.

Vielleicht geht es dir ja ähnlich. Ich fühle mich damit wie ein egoistisches A...dass ich für mich erstmal alles sortieren möchte aber ich habe das für mich so entschieden. Ich sage mir, dann bin ich jetzt eben ein egoistisches A., dafür war mein Partner lange genug eines. Ich habe einfach Angst, wenn ich keine konkreten Pläne und auch konkrete Schritte eingeleitet habe, dass ich einen Rückzieher mache, weil man nicht auf räumlichen Abstand gehen kann oder falls es mir dann sehr schlecht geht, keine Struktur da ist, weil auch finanzielle und berufliche Veränderungen damit einhergehen. Bei uns ist es allerdings auch klar, dass er in der Wohnung bleibt und ich gehen muss, da es seine Eigentumswohnung ist. Da ich in meine Heimat zurückgehen werde, möchte ich dann schon eine Wohnungsperspektive haben. Wäre ich an seiner Stelle, würde ich auch erwarten, dass es konkrete Pläne gibt, damit man schnellstmöglich erstmal auf Abstand gehen kann. Das kann man auch alles andes sehen, das ist mir bewusst aber einen perfekten Trennungsweg wird es wohl auch nicht geben und nachdem ich es sehr lange nicht mehr gemacht habe, schaue ich jetzt nur auf mich.

08.06.2022 16:07 • x 4 #67


Raffi
@Andy17 natürlich hat er an mir auch einiges auszusetzen, ich sage ja auch nicht, daß ich keinen Anteil trage. Ich wünsche mir übrigens auch sehr, daß er die Trennung einigermaßen gut aufnimmt und für die Kinder bestmöglichst da sein wird und sich nicht in Selbstmitleid und Haß zu mir suhlen wird und darüber den letzten Rest Verantwortung über Bord wirft.
Eigentlich habe ich ja auch das Gefühl, wie hier auch schon geschrieben wurde, daß er auch nicht mehr mit mir zusammen leben will, aber lieber in den Rückzug geht um mich machen zu lassen. Ist ja viel bequemer!
Trotzdem befürchte ich, seine gekränkte Eitelkeit wird ihn nicht vernünftig reagieren lassen.

08.06.2022 17:32 • x 3 #68


Wollie
Zitat von Raffi:
Trotzdem befürchte ich, seine gekränkte Eitelkeit wird ihn nicht vernünftig reagieren lassen.

dann wird es schwierig, eine vernünftige Trennung zu machen, so dass es vor allem auch für die Kinder tragbar ist.
Hast du ihm schonmal ganz deutlich gesagt, dass du dich trennen wirst, wenn sich sein Verhalten nicht ändert ? Also schon vor längerer Zeit mal ausgesprochen ?
Aber vielleicht wartet er wirklich, dass du die Trennung aussprichst, weil er dafür keinen Mut hat. Und sich dann die Hände in Unschuld waschen kann.

08.06.2022 17:36 • x 2 #69


tina1955
@Raffi , Du kennst ihn am besten und kannst vielleicht einschätzen, wie er reagiert, wenn Du ihm sagst, Du willst jetzt die Trennung.

Wer soll denn in der Wohnnung bleiben ?

Könntest Du im Falle, dass er aggressiv oder laut wird reagieren und Dich und die Kinder schützen ?

08.06.2022 17:47 • #70


aequum
Zitat von Raffi:
@Andy17 natürlich hat er an mir auch einiges auszusetzen, ich sage ja auch nicht, daß ich keinen Anteil trage. Ich wünsche mir übrigens auch sehr, daß er die Trennung einigermaßen gut aufnimmt und für die Kinder bestmöglichst da sein wird und sich nicht in Selbstmitleid und Haß zu mir suhlen wird und darüber ...

Bist Du Dir sicher oder beruhigst Du nur Deine Empfindungen?

08.06.2022 17:52 • #71


Raffi
@aequum das ich mir das wünsche? Ja da bin ich mir sicher. Wie es in der Realität abläuft,nein

08.06.2022 22:07 • x 1 #72


Raffi
@tina1955 aggressiv gegen die Kinder- nein . Gegenüber mir: laut wahrscheinlich, aggressiv höchstens verbal.

08.06.2022 22:08 • x 2 #73


tina1955
@Raffi, wie willst Du das denn durchstehen, bis einer von euch beiden eine andere Wohnung oder Unterkunft hat?

08.06.2022 22:48 • x 1 #74


G
Zitat von Heffalump:
Eben. Und der Herr der Schöpfung geht ja nicht mal zur Therapie. Und die kann durchaus helfen, aus der Jammer- und Motzecke wieder auf zu tauchen

Ein Süchtiger, wird dir niemals sagen, er sei süchtig. Ein Alk., wird das genauso wenig und so kann man ewig weiter machen.

Nebenbei bemerkt, sucht man sich eine Depression nicht aus. Sie verändert einen und stellt die ganze Welt auf den Kopf. Es reißt alle mit runter und das merkt man als Betroffener auch.
Dadurch geht es einem dann noch schlechter als ohnehin schon.

Und nein, Antidepressiva sind auch kein Wundermittel. Da muss man sich erstmal drauf einstellen. Da geht es einem Hunde elend und man kommt nur mit Mühe und Not durch den Tag.
Erst wenn man ganz unten angekommen ist, kann es wieder bergauf gehen. So ist das bei dieser Krankheit.

Der Herr der Schöpfung braucht Hilfe und einen Tritt in den A....., da hast du Recht.
Aber diese Einsicht, wirst du von einem Betroffenen kaum bis niemals sehen.

Und eines, sag ich mit aller Deutlichkeit. Eine Depression, wünsche ich meinen schlimmsten Gegner nicht. Das kann die Pure Hölle werden, je nach schwere.

Ich bin so dankbar, das hinter mir zu haben, denn es hat mehr gekostet, als mir lieb war.

09.06.2022 03:19 • x 5 #75


A


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