War nur Kennenlernen - kann trotzdem nicht loslassen

Zitat von Timso: Habe mich gestern Abend noch mit Bindungsproblemen beschäftigt und denke tatsächlich, dass das zutreffen könne. Ich habe nur von einer einzigen Beziehung gehört von ihr, und das war quasi eine Fernbeziehung. Der Rest waren F-Plus, Affären oder irgendwelche ONS Geschichten.

Ehrlich gesagt würde ich gar nicht in die Richtung denken.
Denn es bringt dir nichts.

Weder du, noch wir kennen die Frau wirklich gut. Da würde ich also ganz sicher nicht mit Bindungsangst daherkommen. Ich hab schon zu genüge erlebt, dass Menschen mit vermeintlicher Bindungsangst, schneller in einer Beziehung waren als ich gucken konnte, sobald der Richtige vor der Tür stand.

Zumal ich eher vermuten würde, dass sie einen anderen Typ Mann hat. Sie sagt selbst sie wurde oft verletzt und macht Sachen aus Selbstschutz. Hm, man darf aber auch nicht vergessen, dass es auch ein Muster sein kann, wenn man ständig die falschen Männer datet/wählt.

Ich denke also einfach, dass sie nicht auf dich stand. Sie fand dich nett und interessant, aber sie ist noch den Männern verfallen, die ihr nicht gut tun und da muss sie selbst an sich arbeiten, bevor sie die richtigen Männer ebenfalls anziehend findet.

Ich würde mich wie gesagt, echt nicht mehr drauf fokussieren, denn es bringt dir nichts und oft ist der echte Grund ziemlich offensichtlich, man will es aber nur nicht wahrhaben und sucht dann verzweifelt nach anderen Gründen, die weniger weh tun.

Zitat von Unterwegs:Ehrlich gesagt würde ich gar nicht in die Richtung denken. Denn es bringt dir nichts. Weder du, noch wir kennen die Frau wirklich gut. Da würde ich also ganz sicher nicht mit Bindungsangst daherkommen. Ich hab schon zu genüge erlebt, dass Menschen mit vermeintlicher Bindungsangst, schneller in einer Beziehung waren ...

Danke für deinen Beitrag.

Ich hab mich selber darin etwas wiedergefunden.

Bin jahrelang den Frauen nachgerannt, die mir nicht gut taten, die auch nicht wirklich an mir interessiert waren. Meist weil sie eine gewisse Optik hatten etc. Diejenigen Frauen, die vielleicht weniger interessant auf mich wirkten, habe ich ignoriert.

Wenn ich mir das Alter von ihr ansehe, trifft das was du sagst den Nagel auf den Punkt. Vielleicht war die Flucht schlicht und ergreifend dieses Ich find ihn schon toll, aber irgendwie nicht so wie ich es gewohnt bin.

Wir kennen alle ihr Elternhaus nicht, ihre Vergangenheit nicht und auch die Beziehung zu den Eltern ist entscheidend. Vielleicht hat sie keine Bindungsängste, sondern fühlt sich toxisch von Männern angezogen, die ihr nicht gut tun.

Dafür spricht auch, dass sie ständig meinte, dass Timso ja ein toller Mann ist, aber eben nicht in der Form für sie, dass er sie begeistert. Oft begeistern in diesem Alter bei vielen Frauen noch immer die Typ Partner (Männer) die die Richtung vorgeben, mit denen man aber langfristig nichts planen kann.

Kenne genug Frauen, die dann ab Ende 30, spätestens ab 40 plötzlich den Sinneswandel haben, einen ganz anderen Typ Mann als toll zu empfinden. Das sind dann die Konstellationen, bei denen man sich denkt wow, wie sind die zusammen gekommen, rein optisch sehr unpassend.

Es gewinnen später einfach andere Dinge an Wichtigkeit. Wenn das früher ausgeflippte Typen sind, sind das später eher die ruhigeren verlässlichen Männer.

Ich glaube tatsächlich auch, dass sie noch ein paar Reinfälle erleben muss.

Zitat von Jans_Kiosk: Wir kennen alle ihr Elternhaus nicht, ihre Vergangenheit nicht und auch die Beziehung zu den Eltern ist entscheidend. Vielleicht hat sie keine Bindungsängste, sondern fühlt sich toxisch von Männern angezogen, die ihr nicht gut tun.

Genau.

Das muss man sich echt immer vor Augen halten. Das war ne Kennenlernphase. Da kennt man die Person nicht mal ansatzweise.
Dann noch über die Gründe zu spekulieren, ist nur Zeitverschwendung. Es hat im Endeffekt einfach nicht gepasst.
Klar ist es blöd für die Person die mehr wollte, aber es ist auch kein Weltuntergang.

Einfach nach vorne schauen.

Zitat von Jans_Kiosk: Bin jahrelang den Frauen nachgerannt, die mir nicht gut taten, die auch nicht wirklich an mir interessiert waren. Meist weil sie eine gewisse Optik hatten etc. Diejenigen Frauen, die vielleicht weniger interessant auf mich wirkten, habe ich ignoriert.

Wie war dein Typ Frau denn damals im Vergleich zu heute?
Wie hat sich das bei dir über die Jahre entwickelt, dass sich das geändert hat?
Immerhin warst du doch 12 Jahre in einer Beziehung.

Zitat von Notperfect:Guter Beitrag und erschreckend zugleich.

Er sollte sich mit ihr und diesem Phänomen nicht weiter beschäftigen, denke ich. Denn das dreht sich nur im Kreis und zieht einen runter. Das Muster, das ich erlebe in meinem Umfeld, ist immer das gleiche.

Ich habe so zwei Lager. Im Job bin ich eher mit Leuten ab 40 unterwegs, in der Freizeit eher mit Leuten Ende 20.

Letztere, also die jüngeren Frauen stehen alle auf das gleiche Schmema:

Den Muskeltypen, Vollbart, Sportwagen, vermeintlicher (!) Macher, Angeber, Egoist, den lauten Typen, der Nebel verstreut, laut am Telefonieren ist, Geschäftsmann vorgaukelt.

Fragt man aber die Frauen, welche Eigenschaften wichtig sind, erwähnen sie komplett andere Typen an Männern und vor allem Eigenschaften. Also die Sehnsucht nach Stabilität ist da, aber man wählt dann doch wieder das wackelige Konstrukt, es ist halt spannender und beinhaltet Abenteuer.

Oft geht das natürlich einher damit, dass die Typen sich der Wirkung durchaus im Klaren sind, mehrere Frauen am Start haben und halten, gern mal links und rechts in die Kiste springen ,die Frauen eher als Nebensache behandeln.

Beruflich habe ich eher Kontakt zu Frauen ab 40. Rede ich mit denen über dieses Phänomen, bestätigen viele, dass das so die Freunde sind, die bevorzugt werden. Das sind die Typen, mit denen du mal zum Brötchen holen nach Paris fährst und aufregende Wochenenden verbrinst. Das sind halt aber auch die Typen, mit denen du weder über Probleme sprechen noch sie lösen kannst, wenn du welche hast, das sind die Typen, die mal eben den Job verlieren oder ihr Geld in der Spielhalle verzocken oder lieber mit Kumpels auf Malle sind als mit der Freundin weg fahren.

Dann sind irgendwann Kinder im Spiel, auf den unzuverlässigen Mann kommt nun Verantwortung zu, die er nicht tragen will, es wird sich getrennt. Und plötzlich wird der zuverlässige Familientyp gesucht, der natürlich seinerseits nach Möglichkeit keine eigenen Pakete und Rucksäcke mit schleifen soll.

Ich bin mit meinen 35 in dem Alter, in dem ich leider für jüngere Frauen oft zu langweilig bin, werde gern zum Reden und Spaziergänge genutzt, Probleme besprochen und so weiter, aber für mehr reichts bei mir irgendwie auch nicht. Viele Ex Freundinnen haben auch den Reise Travel Typen als neuen Freund, der aber schon klar signalisiert hat, dass er frei bleiben will, also lassen sich einige auf so merkwürdige offene Konstrukte ein, total ungesund alles. Hauptsache man ist mit einem Mann zusammen, der einen zwar innerlich kaputt macht, aber äußerlich Action verursacht.

Muss ich noch abwarten.

Könnte mir hier vorstellen, dass das ähnlich ist. Sie beschreibt ihn ständig als toll, super Kerl, aber eben mehr nicht. Dann die Vorgeschichte, ständig falsche Männer, spricht definitiv auch für eine toxische Eigenschaft. Bindungsprobleme können natürlich noch zusätzlich kommen, aber ich denke eher es ist irgendwas anderes Psychisches.

Zitat von Unterwegs:Genau. Das muss man sich echt immer vor Augen halten. Das war ne Kennenlernphase. Da kennt man die Person nicht mal ansatzweise. Dann noch über die Gründe zu spekulieren, ist nur Zeitverschwendung. Es hat im Endeffekt einfach nicht gepasst. Klar ist es blöd für die Person die mehr wollte, aber es ist auch kein ...

Das müsste der Threadersteller beantworten, das bin nicht ich

@Jans_Kiosk

Das gleicht ja schon einer Gesellschaftsstudie, die du da erstellt hast.

Aber trotzdem, ich stimme dir da zu. Ich kann das selbst, mit meinen 40 Jahren, so bestätigen und das sind auch Erfahrungen, die ich aktuell selbst oder im Freundeskreis mache.

Ehrlich gesagt, weiß ich aber nicht, ob der „Sprung“ schon immer so war. Familie gründen, Kinder usw. tun sicher einen Teil dazu bei, aber für mich haben soziale Medien und Onlinedating auch einen großen Beitrag geleistet, zu einem bestimmten Bild, was Frauen von potentiellen Partnern haben und natürlich aber auch umgekehrt.

Einige brauchen offenbar viele seltsame Erfahrungen, um sich dann doch irgendwann wieder darauf zu besinnen, worauf es eigentlich ankommt. Es ist schade, dass man dabei soviel verbrannte Erde hinterlässt.

Zitat von Timso: dass das ein Selbstschutz sei für sie, weil sie von Männern so oft verletzt wurde

Das sagt eigentlich alles.

Zitat von Notperfect:@Jans_Kiosk Das gleicht ja schon einer Gesellschaftsstudie, die du da erstellt hast. Aber trotzdem, ich stimme dir da zu. Ich kann das selbst, mit meinen 40 Jahren, so bestätigen und das sind auch Erfahrungen, die ich aktuell selbst oder im Freundeskreis mache. Ehrlich gesagt, weiß ich aber nicht, ob der ...

Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Ich höre von jüngeren Frauen oft, wie der Mann optisch aussehen soll. Das entspricht original dem Typ Mann, den man auf Instagram sieht. Das kann kein Zufall sein.

Ich denke auch, dass viele denken mit so einem Partner an meiner Seite gehöre ich dazu.

Oftmals sind genau diese Leute seelenlos, die sich nach Instagram richten, kleiden etc. Aber das erfährt Mann bzw. Frau häufig erst im Laufe der Zeit. Manche erfährt es natürlich auch nie.

Zitat von Marton_100: Ich denke auch, dass viele denken mit so einem Partner an meiner Seite gehöre ich dazu.

Und das ist eine ganz wichtige Aussage, finde ich.

Dieses dazu gehören wollen, oder meinen, dass man nur dazu gehören kann, wenn man genauso aussieht, genau das gleiche tut, genau das gleiche anzieht und genau den gleichen Typ Partner/ Partnerin an seine Seite hat. Das ist ganz, ganz schlimm und ich frage mich, wo das hin führen soll.

Man muss heute nur mal an Orte gehen, wo sich vorwiegend Fitness Menschen aufhalten, die ja meistens den gängigen Trends folgen. Wer da heute keine weißen Socken und entsprechende Sneakers an hat, gehört ja schon fast nicht dazu. Allein solche Merkmale zeigen auf, dass man dazu gehören möchte und dazu passt in der Regel auch kein Mann, der nicht diesem Trend entspricht.

Heute wechselt man die Socken mit dem Trend und ggf. auch den Partner.


Off Topic und nur am Rande:
Für mich scheiden inzwischen Frauen aus, die übermäßig auf Social Media unterwegs sind, dort jeden Kram posten müssen und meinen, ihr halbes Leben zu teilen. Ich habe keine einzige Plattform und lebe auch.

Ich habe in meinem Freundeskreis sehr viele, die über diese Plattformen unterwegs sind und nahezu alle haben große Probleme mit ihrer Persönlichkeit. Oder brauchen ein großes Maß an Aufmerksamkeit. Nur wenige können das irgendwie trennen. Wenn ich schon sehe, dass man sich über die Zahl der Follower definiert, hörts bei mir komplett auf.

Zitat von Freddulin: Man muss heute nur mal an Orte gehen, wo sich vorwiegend Fitness Menschen aufhalten, die ja meistens den gängigen Trends folgen. Wer da heute keine weißen Socken und entsprechende Sneakers an hat, gehört ja schon fast nicht dazu. Allein solche Merkmale zeigen auf, dass man dazu gehören möchte und dazu passt in der Regel auch kein Mann, der nicht diesem Trend entspricht.

Heute wechselt man die Socken mit dem Trend und ggf. auch den Partner.

Das ist mit Sicherheit ein gutes Beispiel und leider ist das in einer bestimmten Altersgruppe übermäßig zu finden. Es gibt aber natürlich die Ausnahmen.

Zitat von Freddulin: Off Topic und nur am Rande:
Für mich scheiden inzwischen Frauen aus, die übermäßig auf Social Media unterwegs sind, dort jeden Kram posten müssen und meinen, ihr halbes Leben zu teilen. Ich habe keine einzige Plattform und lebe auch.

Wäre für mich jetzt auch ein Ausschluss-Kriterium. Da gilt für mich aber auch das gesunde Maß. Ich gucke mir gerne mal an, was Freunde so posten. Wenn das aber in die Richtung geht, alles perfekt und fake, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen, ist meine persönliche Grenze auch ganz schnell erreicht.

Zitat von Freddulin: Ich habe in meinem Freundeskreis sehr viele, die über diese Plattformen unterwegs sind und nahezu alle haben große Probleme mit ihrer Persönlichkeit. Oder brauchen ein großes Maß an Aufmerksamkeit. Nur wenige können das irgendwie trennen. Wenn ich schon sehe, dass man sich über die Zahl der Follower definiert, hörts bei mir komplett auf.

Und das ist ja sicherlich eine Folge des zweiten Punktes. Und dieses hohe Aufmerksamkeitsbedürfnis spiegelt sich dann leider eben auch im Dating-Verhalten wieder.

@Freddulin
Gut, dass ich verheiratet bin und kein OD mag. Du hättest mit deiner Einstellung eine Chance bei mir

Zitat von Notperfect:@Freddulin Gut, dass ich verheiratet bin und kein OD mag. Du hättest mit deiner Einstellung eine Chance bei mir

Instagram und Co sind im Kern ja für viele auch verkappte Onlinedating Portale. Vielfach wird da herum geschrieben, leider auch Verheiratete oder Vergebene, die da kreuz und quer unterwegs sind. Manchmal bräuchte ich das schon, weil leider viele Events oder Veranstaltungen über diese Portale kommuniziert werden, aber ich bin einfach zu faul mich anzumelden.

P.S. Danke für die Blumen

Zitat von Freddulin: Instagram und Co sind im Kern ja für viele auch verkappte Onlinedating Portale. Vielfach wird da herum geschrieben, leider auch Verheiratete oder Vergebene, die da kreuz und quer unterwegs sind. Manchmal bräuchte ich das schon, weil leider viele Events oder Veranstaltungen über diese Portale kommuniziert werden, aber ich bin einfach zu faul mich anzumelden.

Wenn man zu faul ist, okay. Ansonsten kann man das natürlich für seine Zwecke nutzen und muss bei dem anderen Kram nicht mitmachen.

Zitat von Freddulin: P.S. Danke für die Blumen

Gerne!