Warm ein- und wieder ausgewechselt

Natürlich treffe ich Entscheidungen... Aber dass er mich verlässt, habe ich nicht entschieden und dass wir beide noch nicht abgeschlossen haben, oder hatten, auch nicht. Diesen Abschluss jetzt zu vollziehen, wo sie schon in einer Beziehung sind, stimmt, das habe ich mitentschieden.

Gefällig sollte es nicht sein, einfach das Gesamtbild abrunden, bzw erklären, warum er trotz seiner Fehler, für mich wertvoll ist.

Dass ich ihm gesagt habe, dass ich in einem Forum schreibe, war vielleicht ein Akt der Hoffnung, möglich, ich war ja ziemlich betrunken, was ich selten bin, auch deshalb, weil ich dann weniger kluge Entscheidungen treffen... Meine Intention in diesem Moment war eher therapeutisch, glaube ich. Das war ja an dem Punkt, an dem wir thematisch tief in seinen eigentlichen Problemen steckten. Ich hatte vielleicht gehofft, dass, wenn er hier nachliest, er klarer erkennt, dass es nicht nur Worte einer verletzten Frau sind, sondern er wirklich ein Problem hat. Vielleicht wollte ich damit verhindern, dass er das sofort wieder verdrängt. Und ja, klar, das höhere Ziel dahinter ist sicherlich noch Hoffnung auf ein glückliches Ende irgendwann bei uns. Aber auch tatsächlich reines Wohlwollen, dass er etwas für sich tut und dann mit einer anderen Frau wirklich mal glücklich werden kann.

Trotz allem bin ich nämlich ein elender Optimist und überzeugt davon, dass ich irgendwann wieder glücklich werde mit jemandem. Und das wünsche ich ihm auch.

Jetzt gerade fühlt es sich nach Abschluss und Abschied an und das ist okay so. Keine Ahnung, wie es morgen oder nächste Woche ist.

Was ich in (zeitlichen) parallelen Strängen lese, geht es Personen mit No contact auch nicht unbedingt besser...

Und ich habe ihm nicht einmal das Forum genannt, nur ein Forum. Er müsste also ganz schön suchen. Vielleicht war es auch ein unbewusster Test, um zu sehen, ob das ganze überhaupt noch wichtig für ihn ist.

Zitat von Christia:

ich war ja ziemlich betrunken, was ich selten bin, auch deshalb, weil ich dann weniger kluge Entscheidungen treffen..

Dich zu betrinken war eine Entscheidung. Und ich finde es, mir verlaub und ganz ohne Wertung sehr traurig, wie du dich verramscht.
Das hat nichts therapeutisches, das wirkt manipulativ oder selbstverletzend. So gut kenne ich dich nicht.

Wie auch immer: Ich hoffe, es bleibt weiterhin okay für dich. Aber verzeih, ich glaube es nicht.

Ich glaube, du hast dich entschieden, es in die Länge zu ziehen. Mal wieder.

@Sitamun klar, deine Meinung bleibt dir ja unbenommen, ich nehme sie nicht besonders persönlich, da wir uns ja nicht kennen.

Ich vertraue halt darauf, dass ich mich da etwas besser kenne. Ich bin bestimmt nicht zimperlich in meiner Selbsteinschätzung und ja, für mich war es wichtig, die Bindung noch einmal zu spüren. Selbst wenn ich jetzt bald noch mehr leider, akzeptiere ich das ebenfalls

Zitat von Christia:

Hat jemand vielleicht Erfahrung mit einer Person, die immer dann weiter zieht, wenn die negativen Emotionen zu viel werden, auch wenn sie nicht eigentlich aus der Paarbeziehung stammen?

Hi Christia,

ja wenn Du meinen Fall liest, dann wirst Du sehen, dass meine Ex auch immer weiter zog. Ihr Leben lang.
Dahinter stecken auch Traumata, die aber von einem 6uellen Missbrauch stammen.
Sicher nicht vergleichbar mit Deinem Fall, aber verdtanden habe ich es bis heute nicht.
Er ist früh Witwer geworden? Gut möglich, dass da unverarbeitete Traumata hinter stecken.
War er in eurer Beziehung nie auffällig?

@PeterN hi, ich werde mir deine Story später in Ruhe durchlesen!

Natürlich war es auffällig und wir haben häufiger über den Verlust damals gesprochen. Mir war auch klar, dass er sie auf einen Sockel gestellt hat und dadurch ein Trauma hatte, auch wegen den Begleitumständen... Aber wir haben ja geredet, also ging ich davon aus, das passt.

War ja auch so, bis ich von den Dramen meiner Familie und meiner Masterarbeit so beansprucht war dieses Jahr, dass wir beide ein bisschen die Verbindung verloren haben, also es fehlten die tiefen Gespräche

@Christia Jut. Also waren die Masterarbeit und die Dramen in deiner Familie dein Problem. Sein Unwohlfühlen aber euer Problem?

Er war von deiner inneren - für dich und andere - notwendigen Abwesenheit so sehr angegangen, dass er dich verlassen hat. Seine innere und äußere Abwesenheit durch eine warme Trennung verarbeitest du jetzt damit, dass du seine Nähe suchst? Körperlich, und auch mental, indem du wieder seine Probleme als eure beschreibst?

Du schaffst also eine Heimat für euch in seinen Problemen? - Er ist jedoch erwachsen und hat das Recht und auch die Pflicht seine eigenen Probleme zu tragen. Du hast das Recht und dir gegenüber die Pflicht als Frau gesehen zu werden, die er vor Belastungen schützt - oder von der er sich fernhält.

Denke ich.

@nalea und wieder einmal triffst du, wenn auch mit ganz anderen Worten, den Kern der Sache .

Ich sitze allen Ernstes seit zwei Stunden hier und überlege, ob ich ihn anschreiben soll, weil... ernsthaft.... er mir total leid tut.

Zum einen kam der Vorschlag, bei mir zu übernachten von mir, er hat sie also betrogen und fühlt sich schlecht wegen mir. Und zum zweiten, und das bewerte ich deutlich ernster, habe ich mich massiv unprofessionell verhalten. Ich habe bei ihm Themen aufgemacht wie Trauma und nicht liebesfähig und habe ihn dann damit alleine sitzen lassen...

Damit seid ihr quit.

Abstand, Freiheit und keine Verantwortung. Er hätte auch gehen können. Oder gar nicht erst kommen. Du bist weit weniger im Driver's seat als du glaubst.

Er ist schon groß.

@nalea danke, ja, genau das ist ja des Pudels Kern, dass ich immer, bei allen um mich herum, das Gefühl habe, ihr Wohlbefinden hängt von mir ab. Da fallen mir deine Worte zur gefühlten Kontrolle in Beziehungen wieder ein und natürlich den Kern meiner Kindheitserinnerungen, dass man um Liebe kämpfen muss. Ich werde mich im neuen Jahr vermehrt damit auseinander setzen, diese Fürsorge mir selbst zukommen zu lassen.

Ich möchte mich noch einmal persönlich bei dir bedanken, ich empfinde den Austausch mit dir sehr bereichernd und zudem auf eine empathische und sympathische Art!

@Christia Sehr gerne. Was du beschreibst ist ein typisches Ding für Frauen in beratenden Berufen. Die Berufung kam ja nicht von ungefähr

Wenn du diese Sache jetzt als den Anlass siehst, das Licht in deinem Leben mal vollständig anzuschalten, um in jede Ecke zu sehen - und dich zu fragen welche Ecke welche Sorgfalt braucht, dann steht die strahlende Gewinnerin dieses Schiffbruchs fest.

Geh es an. Räum die Ecken auf und starte dann befreit neu durch!

Zitat von Christia:

habe ich mich massiv unprofessionell verhalten.

Du kannst nur Partnerin oder Therapeutin sein. Beides geht nicht.
Hättest Du Dich ihm gegenüber als Expartnerin, nun Affäre, betrunken professionell verhalten, hätte ich mir weit mehr Sorgen über Dein Selbstverständnis gemacht.

@Nalf danke das stimmt, das wäre schon ziemlich schräg.

Wir hatten gestern noch kurz Kontakt, die freiwillige Feuerwehr hat für meinen Bruder eine Spendensammlung organisiert, da vor ein paar Wochen ihr Auto, knapp nach Ablauf der Garantie, auch noch einen Motorschaden hatte. Ist eine wahnsinnig tolle Aktion und er hat mich angeschrieben, dass er es über seine zahlreichen Kontakte geteilt hat. Hab dann kurz gefragt, ob es ihm gut geht und Vice versa und dann einen guten Rutsch gewünscht. Scheint alles fein zu sein.

Von meinen Emotionen her muss ich sagen, dass es mir immer noch ganz gut geht und ich in eine Zukunft ohne ihn an meiner Seite schaue

Wer nicht mehr als Wackelkandidat an deiner Seite geht, blockiert dir auch nicht die Sicht, wenn du dich mal zur Seite drehst Dann siehst du weiter, freier, mehr.

Ich wünsche dir einen guten Rutsch in ein freies 2025 voller Einsichten und frohem Selbstaufbau

@Fee-münchen hab die maximale Anzahl an PN erreicht, werde bald mal etwas spenden im Prinzip habe ich dieselbe Entwicklung wie du durch, Einstieg eine Nummer kleiner. Und als Antwort auf deine Frage: aus beiden Gründen, aber besonders aus derselben Intention heraus wie du!

Tja, ansonsten, wie es mir geht? Ich war gerade Essen mit einer gemeinsamen Freundin/Bekannten und als Fazit bleibt für mich, dass besonders optische Merkmale bei den Leuten hängen bleiben. Vermutlich ist es so banal wie es klingt, sie sieht halt besser aus... Ich hätte mir wahrscheinlich die 30 Beiträge vorher sparen können, weil das Leben manchmal so einfach ist.... Traurig, aber wahr.

Und eine Sache macht mich doch etwas wütend. Bei der Veranstaltung vier Wochen vor der Trennung war es für die anderen doch schon sehr offensichtlich, wie sehr die beiden sich toll finden. Das ist natürlich nicht gerade schön für mich.

Und noch eine Sache: die Art und Weise, wie er mich binnen weniger Tage ausgetauscht hat, kam bei vielen nicht gut an... Da hat er auch selbst geschadet, wenn es ihn denn stören würde