Dennoch liegt es mir am Herzen gerade, das Thema Glaube hier nochmal aufzugreifen. An keiner Stelle hatte ich, bzw. wollte ich es so rüberbringen, dass ich so ‚fromm‘, toll und gläubig wäre, immer alles richtig mache und nie Probleme im Glauben oder mit mir selber habe. Ich habe nie behauptet, ein perfekter, gehorsamer Mensch zu sein. Dass andere Frauen, die da andere Ansichten haben, ggf. auch was das Thema Ehe und 6uelle Kontakte angeht, schlecht wären. An keiner Stelle, habe ich das ausgedrückt.
Der Kontext, weshalb ich das überhaupt erwähnte war, dass ich es beim Kennenlernen aufgreife, da viele Männer sowas grundsätzlich sich nicht vorstellen können, keine 6uellen Kontakte vor der Ehe zu haben und das ja auch zu respektieren ist. Es erschwert natürlich die Suche.
Da ich mit dem Mann, wegen dem ich diesen Thread hier aufmachte, dieses Thema auch besprochen hatte, habe ich es erwähnt.
Auch wenn aufgrund meiner persönlichen Verfassung an meiner Beziehungstauglichkeit zu zweifeln ist, was ich völlig verstehe und anerkenne, finde ich es dennoch nicht in Ordnung, mir zu unterstellen ich wolle einen Mann nur benutzen wollen. Dass ich denke, eine Beziehung muss sich dann nur um mich selber drehen. So denke ich nicht und so stelle ich mir eine Partnerschaft auch nicht vor. Egal ob ich jemals jemanden finden sollte oder nicht.
Ich stimme dem Punkt völlig zu, dass die Partnersuche für mich aktuell keinen Sinn macht, ich erst an meinem Selbstwert arbeiten muss, etc.
Und gerade das ist ja auch das, was der Glaube lehrt. Dass ich und kein einziger Mensch perfekt bin. Weder vor Gott, noch vor Menschen und selber Gottes Hilfe und Vergebung brauche. Auch wenn die Schritte in meinem Leben, im Vergleich zu anderen in meinem Alter, sehr kleine sind.
Mir ist klar, dass das Thema auf Kritik stößt und auch das nehme ich an. Nur möchte ich an der Stelle auch meine Ansicht dazu darlegen. Es ist nicht so, dass ich mit meiner Situation stolz und zufrieden sei. Dass ich ‚mit 25 noch nichts zuwege gebracht habe‘ ist mir selber bewusst und sicherlich nichts, was mir nicht zusetzt.
Dass ich seit meiner Jugend eine diagnostizierte Depression habe, mit immer wieder schweren Verläufen, habe ich oben erwähnt. Auch wenn das Bild der Depressiven immer noch eines des ‚faulen, der nichts auf die Reihe bekommt und keine Ziele hat‘ ist. Was mich traurig macht. Weil wenn man selber daran erkrankt ist, weiß man, dass jeder Tag teilweise ein echter Kampf ist, sich selber zu versorgen. Soziale Kontakte mit massiven Ängsten und Sorgen verbunden sind, was jedoch eben nicht die Sehnsucht nach Kontakten und Liebe ersetzt. Dass genau diese Sehn‘sucht‘ es dann ist, die mich immer wieder dazu veranlasste, ein Kennenlernen eingehen zu wollen, auch wenn dies naiv war.
Es ist nicht so, dass ich an keiner Stelle mir professionelle Hilfe gesucht hätte. Nach wie vor bin ich mit Unterstützung dabei, auf die Beine zu kommen. Für mich selber ist es schwer genug, dass ich für Dinge, die für andere absolut normal sind, kämpfen muss. Und das sage ich nicht, um Mitleid zu bekommen, sondern weil es ein Fakt ist.
Den Thread hatte ich eröffnet, da ich mit der Situation überfordert war. Ich bin dankbar für den Input sowie auch die Kritik dazu. Dennoch war es mir wichtig, das an der Stelle nochmal klarzustellen, ob das nun auf Verständnis hier stößt oder nicht.
11.08.2025 20:49 •
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