Warum hält die Liebe nicht?

S
Hallo zusammen,
ja Ihr habt wohl alle ein wenig od. auch mehr Recht damit. Ich hatte dahingehend gestern abend, noch ein langes Gespräch mit einer guten Freundin, die sich sehr in die Situation meiner Frau eindenken kann, ähnlich wie tyne. Ja es war auch mal wieder sehr hilfreich das ganze aus der Frauensicht zu sehen, auch zu erkennen wie einfach Mann immer wieder gestrickt ist u. nach u. nach über seine eigenen Gedanken u. Befürchtungen fällt, bzw. sich von diesen beeinflussen lässt. Überstürzen, Entscheidungen erzwingen wollen, alle vermeintlichen Fehler innerhalb von 48 Stunden auszumerzen, besser zu machen, ist wohl auch ein Fehler. Muß für Sie teilweise wie blanker Hohn gewesen sein, warum jetzt auf einmal alles so geht, wofür Sie lange Zeit gebettelt hat. Ich wiederum war enttäuscht, wenn Sie nicht sofort darauf angesprungen ist, hab´s doch jetzt gemacht!? Schlußendlich habe ich mit dem Beginn meiner Änderungen Sie erst mal komplett aus unserer Ehe getrieben, weil Sie meine Änderungen eben im Moment nicht annehmen kann. Über das warum, wieso, weshalb kann man im nachhinein noch stundenlang diskutieren, wird nichts bringen. Ich muß jetzt eben noch deutlicher u. konsequenter loslassen, mehr Ruhe hereinbringen, es einfach einmal laufen zu lassen. Ja es scheint wohl wirklich so zu sein, wie ich es schon oft gelesen habe, die Krise als Chance sehen. Da ist wirklich viel wahres dran u. das was ich dadurch jetzt schon mitbekommen habe, möchte ich auf keinen Fall mehr missen, das steht schon fest, und das ist doch auch schon ein Anfang!

22.06.2007 07:23 • #31


G
Ich muß jetzt eben noch deutlicher u. konsequenter loslassen, mehr Ruhe hereinbringen, es einfach einmal laufen zu lassen.

Wenn Du das kannst, wäre das wohl das beste.

Für mich ist Loslassen eine der schwierigsten Übungen, die einem das Leben zumuten kann.

die Krise als Chance sehen. Da ist wirklich viel wahres dran u. das was ich dadurch jetzt schon mitbekommen habe, möchte ich auf keinen Fall mehr missen, das steht schon fest, und das ist doch auch schon ein Anfang!

Vor einigen Jahren bin ich von meinem damaligen langjährigen Partner verlassen worden wegen einer 12 Jahre älteren Frau (inzwischen ist er mit einer Frau zusammen, die fast 20 Jahre älter ist als er ). Damals hatte ich monatelang das Gefühl, innerlich zu sterben, war kurz vorm totalen Durchdrehen (er war die Liebe meines Lebens), konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals aufhören könnte, ihn zu lieben. Aber es geht alles vorbei und damit wird alles auch wieder gut, auch ohne den alten Partner/Partnerin. Und ich habe tatsächlich viel gelernt, vor allem über mich selbst und darüber wie für mich das Leben funktioniert bzw. wie ich mit dem umgehen kann, was mir das Leben so alles zumutet. Ich glaube, dass es einen stärker macht und auch für andere Krisen besser wappnet, wenn man so eine schlimme Erfahrung übersteht und verarbeitet.

Ein schönes Wochenende!

gusi

23.06.2007 14:09 • #32


A


Warum hält die Liebe nicht?

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S
Hallo Gusi,

ja mittlerweile sehe ich, daß loslassen die beste Lösung für den Moment ist. Sie wirkt dadurch auch ruhiger, nicht mehr so gehetzt. Wenn nicht schon eine deftige Portion Desilusionierung u. Enttäuschung vorhanden wäre, könnte ich es wohl auch nicht machen.
Das schwerste dabei ist einfach sich von den ganzen Träumen zu verabschieden, die man immer mit dieser Frau herumgetragen hat - bitter, aber man muß es einfach mal versenken.
Krise als Chance habe ich oft gehört, immer für einen saudummen Spruch gehalten, aber es ist wirklich so. Es hat mir geholfen, mich auf den Weg zu machen, mich selbst zu verändern, ja einfach Dinge wahrzunehmen die ich eigentlich gar nicht kannte. Beziehung ist so ein vielschichtiges Miteinander auf dermaßen vielen Ebenen mit so vielen feinfühligen Nerven - ich habe das gar nie wahrgenommen. Für mich war quasi immer Liebe ja, dann alles gut. Zu erkennen, ob ich meinen Gegenüber eigentlich wirklich wahrnehme od. nicht, nicht nur einfach sehen, und last but not least auch für mich selber, daß ich mich nicht mehr in den Kampf um ferne Ziele stürze u. dabei alles um mich herum vergesse, wieder ich-selber-sein, und noch vieles mehr. Diese Entwicklung zu spüren tut gut u. lässt gleichzeitig erkennen, wie vieles doch falsch gelaufen ist.
So gusi, das war wieder einmal das berühmte Wort zum Sonntag! ::)
Ja wenn sich alles so leicht leben ließe, wie man es schreiben kann, das wäre schön!
LG schluri

24.06.2007 09:54 • #33


G
Beziehung ist so ein vielschichtiges Miteinander auf dermaßen vielen Ebenen mit so vielen feinfühligen Nerven

Ja, man ist mit dem/der anderen völlig verwoben und jedes winzige Band, das reißt, verursacht höllische Schmerzen.

LG gusi

24.06.2007 10:23 • #34


S
Manchmal auch doppelt. Zuerst tut´s weh, weils nicht funktioniert u. man weiß gar nicht warum. Irgendwann versteht man plötzlich was da vorgefallen ist u. es tut nochmal weh, weil man es damals nicht erkannt hat.

24.06.2007 14:18 • #35


S
Hi Ihr,
nachdem ich mich jetzt doch schon einige Zeit nicht mehr gemeldet habe u. von semjon angefragt wurde, wie denn das mit unseren Kindern so klappt, wird es vielleicht mal wieder ein wenig Zeit Zwischenbilanz zu ziehen.
Ja es scheint wohl so zu sein, daß ich von diesen ganzen Umständen doch weitaus mehr loslassen konnte wie vorher erwartet. Ob ich mich in einer Traumwelt befinde od. in der Realität mag ich gar nicht so recht wissen. Es ist wohl so, daß unser Zusammenleben äußerst harmonisch u. sehr schön verläuft. Aus diesem Grunde ist das ganze für unsere Kinder, wie auch für den Rest des Umfeldes absolut, nicht spürbar was bei uns hinter den Kulissen vor sich geht. Im Gegenteil wir gelten überall, wo wir hinkommen immer noch als das Traumpaar schlechthin. Ich gebe zu, ganz normal ist das ganze auch nicht, denn wie eine Frau die sich von Ihrem Mann getrennt hat, verhält Sie sich auch nicht - auch wenn sagen wir mal jegliche Distanz, die über herkömmliche Freundschaft hinaus geht, eingehalten wird. Ich denke es liegt sehr viel daran, daß ich Ihr die Luft zum Atmen gebe, vieles verstanden habe. Sie braucht wohl für sich eine Auszeit, natürlich macht Sie es sich dahingehend einfach, weil Sie ja auch in meinem, sagen wir mal Versorgerumfeld, bleibt. Dies hat mir zeitweilig zu schaffen gemacht, bin da auch immer etwas hin- u. hergerissen. Andererseits ist Sie für mich auch immer da, betreibt den Haushalt mit einer unglaublichen Gewissenhaftigkeit, es ist immer alles da wann immer ich es brauche, ich denke auch dies muß honoriert werden. Früher war dies für mich eine Selbstverständlichkeit, worüber Sie sich ja auch immer beklagt hatte. Ich hatte es damals nicht verstanden, heute weiß ich sehr wohl was Sie gemeint hat. Es ist schade das der Mensch oft erst bei Verlust, od. drohendem Verlust das Bewusstsein bekommt, was er verlieren könnte.

Manchmal wenn ich Sie so anschaue, merke ich wieviel ich für diese Frau empfinde, gleichzeitig kommt dann auch mal wieder diese Bitterkeit, dieser Schmerz auf, es gelingt mir aber immer schneller dies wieder beiseite zu schieben. Man wird wohl, so einen Menschen nie ganz aus seinem Herz verlieren, sie wird wohl immer einen nicht unerheblichen Platz in mir vereinnahmt haben. Ich bin überzeugt, daß es Ihr ähnlich geht, dennoch kann Sie wohl nicht aus sich herraus. Verschiedene Situationen haben mir wohl gezeigt, so reagiert kein Mensch der nicht mehr liebt, aber was auch immer Sie dazu treibt so zu sein, wie Sie momentan ist, Sie selber muß damit klar kommen, Sie muß für sich die Entscheidungen fällen u. damit klar kommen. Ich werde Sie dahingehend nicht versuchen zu beeinflussen, im Gegenteil ich lasse Sie deutlich spüren, daß ich in unserer Beziehung nicht mehr der Unterlegene bin. Es ist dabei bestechend, wie sich hier in kürzester Zeit ihr Verhalten geändert hat, ich war selber ganz baff.
Was mit Sicherheit auch ein ganz großer Punkt bei uns ist, keiner von uns, vor allen Dingen Sie nicht, ist auf der Suche/Jagd nach einer neuen Beziehung od. sonst was, im Gegenteil dahingehen schottet Sie sich eher sogar ab.
Es wäre vermessen zu behaupten, wenn ich sagen würde, ich kann ganz locker damit leben, das tue ich in jedem Fall nicht. Jedoch habe ich mich aufgemacht, habe viele Dinge geändert, gehe meinen Weg, gehe ihn sogar sehr gut, bekomme von allen Seiten plötzlich dermaßen viel positive Resonanz, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Ich konnte die ganzen Zweifel die mich zermartert haben, ablegen - ja, kann einfach ein wenig über den Dingen stehen. Wie ich ja schon erwähnt habe, hat mir mein letztes Buch doch einiges dazusteuern können.
Es sei aber auch erwähnt, daß ich doch in mir eine große innere Leere fühle, daß mir einfach etwas ganz großes in meinem Leben fehlt, da können auch diese ganzen oberlächlichen Zuweisungen nichts herrausreißen, das ist wohl auch der Preis, den ich in dieser ganzen Geschichte im Moment zahlen muß. Aber ich weiß auch, daß irgendwann der Tag kommt, an dem dahingehend plötzlich auch wieder die Sonne aufgeht, vielleicht führt uns ja auch dieser Weg irgendwann wieder zusammen, es ist jetzt nicht mein direktes Ziel od. men Bestreben, aber möglich wäre es u. es wäre mit Sicherheit auch nicht die schlechteste Lösung. Wir werden irgendwannn sehen, was dabei herauskommt.
Ob wir dabei unseren Kindern gutes od. schlechtes tun, darüber kann man trefflich streiten, dahingehend haben wir auch mehr Gegner als Befürworter, von den wenigen die darüber Bescheid wissen. Ich denke für jeden Tag, an dem wir unseren Kindern ein behütetes Heim geben können, haben wir ein kleines Stück gewonnen. Solange wir auf dieser Basis leben können, sollte dies kein Problem sein. Schwierig wird es, wenn eine neue Person zwischen uns tritt, das würde so denke ich vieles verändern, das wäre auch für mich der Punkt an dem ich sofort für klare Verhältnisse sorgen würde.
Ich sehe jedoch auch bei so vielen gescheiterten Ehen in meinem Umfeld, welche Konsequenzen dies für die Kinder hat, wie alle Parteien damit zu kämpfen haben, sowohl in finanzieller Hinsicht auch einfach auf der Gefühlsseite so vieles daneben geht. Sehe ich wieder so ein Beispiel, bin ich dahingehend eigentlich wieder der Überzeugung, daß wir es im Moment richtig machen.
Übermorgen haben wir unser abschließendes gemeinsames Gespräch bei der Eheberatung, ich bin gespannt, was dabei herauskommt, wie es endet. Ich werde euch dahingehend auf dem Laufenden halten.

23.07.2007 15:50 • #36


L
He
hab das mal ne weile Verfolgt allerdings nur mit Halben Auge ,aber du schreibst behütetetes heim für die Kinder ,gehe jetz meinen eigenen Weg,Eheberatung.
Naja gut ich hab Respekt vor Leuten die kämpfen und die alle Register ziehen,Aber wo soll das hinführen ,is doch hier ein alter Hut das man Gefühle nich erzwingen kann und wenn du eine emotional erfüllte beziehung haben will sind Kompromisse GIFT !!!
Also nix für ungut aber alleine wegen der Kinder sind klare Verhältnisse besser jetzt als zu warten ,bis was anderes kommt ,und das wird passsieren.....!
Wenn nich dann um so besser,aber was machst du wenn es dann doch passiert dann hast du denn doppelten schmerz,eben den das alles versucht zu haben:Ohne erfolg und dann den verlassen worden zu sein .
Kampf lohnt nur mit absolutem Sieg ...( Clausewitz;vom Kriege)

24.07.2007 22:34 • #37


H
Hiho Schluri66,

wollte hier eigentlich auch einen eigenen Thread aufmachen, stellte aber fest, dass du meine Geschichte schon aufgeschrieben hast... ;)

Deshalb möchte ich an dieser Stelle einfach nur meinen Senf dazugeben!

Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben! Meine Frau ist letzte Woche nach einer wirklich sehr sehr ähnlichen Geschichte wieder bei mir eingezogen! Und es ist wieder wunderschön. Allerdings heben wir beide keine Versicherung für die Zukunft, dass es auch so bleibt... Aber die gibt es nie, auch wenn ich es vor unserer Trennung anders gesehen habe!!

Ich denke, dass dir ein positives Beispiel an dieser Stelle etwas Kraft geben kann!

Viele Dinge liefen bei uns 100% parallel zu deiner Geschichte, wir haben sogar die gleichen Bücher gelesen ;D

Nur wir haben die Kinder und unsere Freunde und Verwandten früh mit eingeweiht (naja, ich habe das größtenteils gemacht).

Eine Paartherapie haben wir auch gemacht (eine getrennte!) aber nach sehr kurzer Zeit wieder abgebrochen, weil der Therapeut echt S... war.

Letztendlich ist meine Frau ausgezogen und nach 2,5 Wochen zurückgekommen. Für uns war die echte Trennung der entscheidende Schritt, der uns wieder zusammen gebracht hat...

Also Schluri, Kopf hoch, weiter hoffen, aber auch weiter an dir arbeiten, um im Falle eines endgültigen Bruches dein Leben neu und positiv gestalten zu können!!!!!

Liebe Grüße

Heftig (auch 66er )

26.07.2007 10:43 • #38


S
Hi Looser, hi heftig!
Es ist schön mal auch eine positive Antwort zu bekommen, heftig, aber natürlich muß ich auch looser defintiv recht geben. Rein rationell müßte ich looser uneingeschränkt recht geben, doch mein Herz schlägt wie es heftig beschreibt. Es ist irgendwie bestechend, das ganze, natürlich war die Gesprächstherapie nicht nach meinen Wünschen ausgefallen, Sie hat Ihre Meinung nochmals bestärkt, dies muß u. werde ich auch aktzeptieren. Ich habe auch dabei meinen Standpunkt nochmals u. vor allen Dingen Ihr gegenüber sehr deutlich gemacht. Dahingehend, daß ich meine Konsequenzen ziehen werde, so wie spezielle Dinge passieren werden, wie z. B. eine dritte Person zwischen uns. Ich gebe es zu, ich kann mich von diesem Leben, so wie es ist, noch nicht lösen, auch trage ich eine gewissen, wenn auch meist mir selbst nicht bewusste Hoffnung in mir. Was soll ich tun, unser Leben hat sich seitdem derart verbessert, nicht das wir vorher ein unglückliches Leben geführt hätten, nein - aber das was wir beide momentan erleben ist eine platonische Partnerschaft die über allen anderen steht. Da steckt soviel Fürsorge, Ehrlichkeit u. Freundschaft drin, wie ich es, nein wir es noch nie erlebt haben. Dies hatte Sie beim Gespräch auch nochmal bekräftigt, Alleine diese Freundschaft ist momentan so wertvoll, daß ich es nicht missen möchte. Ihr geht es ebenso, dabei ist Sie momentan einfach nicht in der Lage, momentan mehr zu leben. Mit mir nicht u. mit niemandem anderen. Sie zieht meine Gesellschaft jedem anderen vor, daß ist natürlich schon sehr, sehr verwirrend, das gebe ich zu. Aber warum auch immer, sie kann u. will im Moment keine richtige Partnerschaft leben. Ich weiß auch, daß ich mich dabei selber verrate, Gefahr laufe den Tod zweimal zu sterben, ja es ist mir bewusst. Ob es mir überhaupt gelingt diese Geschichte so durchzuführen, wie es geplant ist, mehr Abstand zu gewinnen, weiß ich nicht. Na, wobei ich lebe es doch schon ein paar Wochen so, auch wenn es mich warum auch immer die letzten 5 Tage so in die Pfanne gehaut hat. Ich weiß das Ihr mich, zumindest die meisten davon nicht verstehen werdet, aber diese Frau ist mir menschlich trotz alledem immer noch so viel wert, und speziell wieder wert geworden, wie es kein bester Freund im Moment erreichen kann. Sie hat mir sogar heute angeboten, nachdem es Ihre Beinverletzung wieder zulässt, bei mir im Betrieb einzusteigen u. zu helfen, daß hat mich doch äußerst verblüfft. Man muß sich zwar vor Augen halten, daß dies jetzt nicht aus Liebe passiert, sondern aus Freundschaft u. Achtung vor mir u. weil sie sich sicherlich auch Ihrer Verantwortung unserer Situation gegenüber bewusst ist. Sie springt dabei über Ihren Schatten, tut nun eigentlich das, was uns am Anfang zunehmend auch in die Situation gebracht hat, doch ist es auch ein weiterer Schritt in unserem Weg. Es kann natürlich sein, daß wir uns damit noch mehr in die Enge treiben, das ganze irgendwann doch noch mit Krach u. was weiß ich zerbricht, aber es ist es mir wert. Ich werde paralell versuchen meinen Weg zu gehen, und ich denke, die Erfahrung u. die Zeit wird uns die Richtung weisen. Sie wird sehen, wie Sie damit zurecht kommt, wir beide, und ich hoffe natürlich das uns dies auch so gelingt wie wir es vorhaben. Für Sie ist es mit Sicherheit ein sehr wichtiger Schritt u. gibt Ihr doch auch die Möglichkeit sich ein wenig selbst zu verwirklichen, ob dies ein Schritt für ein miteinander mal sein wird, oder nicht, weiß hier momentan niemand. Ohne jetzt bewusst die Hoffnung dahinterzuklemmen lass ich es jetzt einfach mal laufen und wenn es uns auch nur die Zeit gibt uns nach und nach voneinander zu lösen.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Ach u. noch ein Tip an Heftig, ich kann nur von mir ausgehen, wenn Dir danach ist, dann schreibe, mir hilft dies ungemein, manch einem von euch werden vielleicht meine langen Posts schon zum Halse raushängen, aber für mich ist es einfach mit eine Möglichkeit des verarbeitens.
LG schluri

26.07.2007 22:45 • #39


L
Hallo Schluri,

ich verfolge Deine Geschichte nun schon seit längerer Zeit und ich habe lange überlegt ob und wie ich Dir schreiben soll. Irgendwie kann ich beide Seiten sehr gut verstehen, sowohl Deine Sicht der Dinge als auch die Seite Deiner Frau. Ich habe beides schon mal durchlebt und kann Dir bis heute nicht sagen, welche Seite schmerzhafter war.

Zuerst versuche ich einmal meine Gefühle zu beschreiben, als ich in der Situation stand, in der Du heute stehst:

Es ist so als hätte man ein Ziel, ein Traum, eine Vision und man möchte dieses Ziel unbedingt erreichen. Am Start sieht man den Partner nimmt ihn an der Hand und rennt los. Man kämpft, man rennt, man stolpert, man schlägt sich durch, man fällt, steht auf und rennt weiter, kommt völlig erschöpft und müde am Ziel an oder ist kurz davor. Dann blickt man um sich und merkt man ist allein. Um einen herum ist nur noch eines: Absolute Leere. Kein Partner, keine Freude, keine Bewunderung, kein Jubel... gar nichts. Man steht da einfach nur ganz allein und dann kommt die Angst. Die Angst versagt zu haben, die Angst alles verloren zu haben. Die Angst umsonst den Weg gerannt zu sein. Die Angst umsonst gekämpft zu haben. Die Kälte, die Dich umschliesst und Du fühlst Dich einfach nur allein. Die Wut, der Zorn, dass ganze kommt hoch und Du fragst Dich immer und immer wieder: Warum?. Du stellst Dir fragen auf die es keine Antwort gibt. Du suchst Gründe, für die es keine Erklärung gibt. Du bist einfach nur fassungslos und ALLEIN. Du suchst den Schuldigen für das Versagen. Du findest die Fehler, die Du nie gesehen hattest. Du sucht Entschuldigungen, warum das alles geschehen musste, aber im Grunde hast Du einfach nur Angst. Nichts ist so wie du es Dir vorgestellt hast, nichts ist so wie es einmal war und zum ersten Mal in Deinem Leben fühlst Du Dich einfach so hilflos... so machtlos... und so Einsam.

Nun meine Gefühle der anderen Seite (also in Deinem Falle, die Seite Deiner Frau):

ich lernte ihn kennen, ich lernte ihn lieben. Wir haben zusammen geplant, wir haben zusammen geschmiedet und wir haben zusammen geträumt. Wir haben uns in all den Jahren soviele Wünsche und Träume erfüllt und ich fragte mich die ganze Zeit, warum ich nicht glücklich bin. In mir war einfach nur eine Leere, in mir war einfach nur noch Kälte. Mein Leben bestand aus einem immer wiederkehrenden Schema. Ich lebte jeden Tag als wäre er gestern und als wäre es morgen der gleiche. Ich sah meinen Partner, er arbeitete hart. Ich sehe ihn, wie er hundemüde auf der Couch liegt, wie seine Gedanken kreisen, wie er schläft. Wann haben wir zum letzten Mal was zusammen alleine unternommen? Wann haben wir zum letzten Mal zusammen gelacht und waren glücklich? Ich müsste glücklich sein, ich müsste dankbar sein und ich müsste froh sein, dass ich Ihn habe. Aber warum ist in mir nur noch diese Trauer und dieser Schmerz? Was ist mit mir los? Wann hat er mich zum letzten Mal richtig in den Arm genommen und mich gedrückt. Wann war er das letzte Mal wirklich für mich da, als ich ihn wirklich gebraucht hatte. Wann hat er mich das letzte Mal überrascht? Wann war ich in seinen Augen zum letzten mal seine Prinzessin? ich möchte ihm gerne sovieles sagen, ich möchte mit ihm sovieles teilen, aber ich kann nicht. Ich bin wie gelähmt. Ich möchte meinen Schmerz rausschreien und doch kann er mich nicht hören, denn er ist nicht bei mir. Er sieht mich nicht, er hört mich nicht. ich liebe schreiend und voller Schmerz auf dem Boden. Ich reiche ihm die Hand. Ich schreie nach ihm, doch er ist nicht bei mir. Ich rede mit einer Wand. Er hört meine Hilferufe nicht. Er kämpft für seinen Traum... unseren Traum. Er tut es für uns und für unsere Familie. Aber wo sind WIR geblieben? Wann hat er mir das letzte Mal gesagt, dass er mich liebt?. Ich fühle mich wie in einem kleinen Holzboot auf der weiten offenen See... ohne Ruder ... ohne Steuer... ich habe mein Ziel verloren... ich habe MICH verloren... Wir sind zusammen und doch allein....

Sicherlich werden andere wieder sagen: Warum machst Du die Klappe nicht auf und sagst, wenn Dir etwas nicht passt. Warum sagst Du nichts! Aber wie kann ich reden, wenn ich selber nicht weiss, wo ich anfangen soll? Wie kann ich reden, wenn der Schmerz mich lähmt? Wie kann ich sprechen, wenn die Trauer meinen Mund versiegelt? Wie kann ich Wörter finden, wenn ich mich meine innere Leere einfach nur Fassungslos macht? Wo ist die Liebe, die Wärme, die Nähe, die wir damals hatten? Wo ist die Begierde, die Hoffnung, die Kraft und die Faszination von damals? Wir sind zusammen und doch ALLEIN....

Jetzt wo die Trennung ausgesprochen ist, ist der Druck weg. Jetzt ist erstmal die Last, der Frust, die Kälte, die Verantwortung, die Verpflichtung abgefallen. ich bin endlich frei, ich kann endlich wieder atmen. ich kann endlich mich selber wieder finden.

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Schluri, was ich Dir damit sagen möchte ist, dass es sicherlich für keine Beziehung und keine Ehe eine Patentlösung gibt. Ihr seid schon solange zusammen und all diese Jahre kann man einfach nicht wegwischen. Man hat die Person kennen und lieben gelernt. In all den Jahren wuchs ein Respekt, wuchs eine Achtung und sicherlich wie du schon sagst eine gewisse Freundschaft, die nicht einfach wegzudenken ist.

Ich kann Dich verstehen, dass Du Dich an jeden Strohhalm der Hoffnung klammerst und innerlich trotzdem bangst und hoffst, dass Ihr beide doch noch das Ruder rumreissen könnt. Ich denke, was Ihr braucht ist einfach ein bisschen Zeit.

Die Freundschaft, die Ihr habt, kann Euch keiner nehmen. Vernunft und Herz haben selten in Sachen Liebe etwas gemeinsam. Aber ist es nicht schlussendlich wichtig, dass Du bzw. Ihr mit der Situation umgehen könnt? Ist es nicht schlussendlich egal wieviele Tode man gestorben ist, wenn man am Ende wieder aufsteht?

Egal wie die Sache ausgeht... ist es nicht wichtig, dass Du Dich irgendwann im Spiegel betrachten und sagen kannst: Ich hab alles gegeben, ich hab alles versucht! Es hätte halt nicht sollen sein!... oder aber auch wir sind einen verdammt steinigen Weg gegangen, sind tausend Tode gestorben und haben es am Ende doch geschafft!...

Was ich Dir damit sagen möchte ist, es ist egal, was andere sagen. Wichtig ist, was sagt Dir Dein Herz. Was sagt Ihr Herz. Was macht Dich wirklich glücklich? Lebe so, wie Du es für richtig hälst. Du musst mit der Situation leben. Wenn Du Dich in Deiner momentanen Situation wohler fühlst als wenn Du einen ratikalen Schnitt machst... wer hindert dich daran so zu leben wie Du möchtest... NIEMAND.

Folge Deinem Herzen Schluri... es gibt für alles einen Weg und auch eine Lösung...

Es ist alles gut, auch wenn ich nicht immer gleich einsehe wofür!.

Ich hoffe, ich konnte Dir mit meinem Beitrag ein bisschen helfen.

ich schicke Dir auf jeden viel Kraft, Mut, Licht und liebe

Viele Grüße
lotusbluemchen

27.07.2007 11:11 • #40


S
Oh weh lotusblümchen, jetzt hast Du mich fast um meine Fassung gebracht. Ich danke Dir für diesen wunderschönen Beitrag, es hat mich ehrlich gesagt tief berührt, wie Du das alles geschildert hast.
Ich muß Dir aber auch gleich noch sagen, daß Du wunderbar schreiben, formulieren kannst, Du solltest es öfters tun!!
Ich habe mich dabei wieder ertappt gefühlt in meiner Dummheit, ich habe auch Sie dabei gesehen, auch wie mir immer deutlicher wird, wie unsere Beziehung im Laufe der Jahre an vielen tausend Stellen ganz unbedeutende Nadelstiche abbekommen hat, die nach und nach ein Gefühl nach dem anderen vermutlich haben absterben lassen. Was in der Summe zu dem heutigen Gefühlseklat geführt hat. Sie sagte ja selber, daß Ihr vor wenigen Monaten nicht bewusst war, was in Ihr vorgeht. Warum reagiert Sie so, und viele andere Frauen wiederum nicht, ist auch so eine Frage. Ihr Aufwachsen, Ihre Kindheit war nicht sonderlich schön, geprägt von einem Alk. der geschlagen hat, vor dem Sie ständig Angst haben mußte. Wie sagt unsere Therapeutin so schön, da kam der Prinz und holte Sie aus Ihrem Dilemma heraus. Doch auch hier mußte Sie feststellen, daß die Nichtaktzeptanz meiner Familie u. meine damalige Unfähigkeit, od. sagen wir fehlende Feinfühligkeit (ich gehe mit mir lieber etwas härter ins Gericht, als es vielleicht tatsächlich war, aber ich möchte Schuldzuweisungen vermeiden, auch wenn sie natürlich an der ein od. anderen Stelle vielleicht angemessen sein könnten) Sie in einen sagen wir mal goldenen Käfig steckten, der Ihr die Luft zum Atmen nahm. Dinge die ich einfach so abschütteln konnte waren für Sie ein Stich ins Herz, und anderstherum. Es beginnt schleichend, daß man einfach nicht darüber redet - ich habe früher nie groß über Probleme geredet, ich kannte es nicht u. vermisste es nicht, das Reden - ein Fehler! Damit öffnete sich vermutlich die tiefe Schlucht zwischen uns. Ich habe Ihr Leiden nicht wahrgenommen. Na wie auch immer, Sie ist es mir wert, Ihr diesen Freigang zu geben, auch mit der deutlich höheren Gefahr, daß Sie sich immer weiter in meinem Horizont entfernt. Diese Entwicklung muß ich mir vor Augen halten u. meinen Weg gehen, selbst wenn sich das ganze nachhaltig auseinanderdividiert werden wir schon alleine wegen der Kinder ein friedliches u. respektvolles Miteinander leben müssen u. wie ich hoffe auch wollen.
Ja und wie Du auch sagtest, seit das alles so herausen ist, von Ihr der Druck genommen wurde, blüht Sie so richtig auf. Es ist tatsächlich so, daß wenn ich Sie heute neu kennengelernt hätte ohne unsere Vergangenheit, ich hatte u. hätte das beiderseitige Gefühl, daß sich da mehr entwickelt. Warum, weil es ganz einfach so ein liebevolles, ne sagen wir eher mal freundliches, zuvorkommendes u. vor allen Dingen schönes Miteinander ist. Es ist natürlich auch sehr verwirrend, aber wir lassen jetzt einfach mal die Zeit laufen, ohne irgendwelche Ziele, ich werde für mich versuchen authentisch zu werden - für mich! Und ich handle wie bisher danach was mir mein Herz sagt, und das sagt mir im Moment, daß dies kein schlechter Weg ist.
Nochmals vielen, vielen Dank für den wunderbaren Beitrag Lotusblümchen - ich würde mich sogar freuen, noch ein wenig mehr von Dir zu lesen.

LG schluri

27.07.2007 15:10 • #41


L
Hallo lieber Schluri,

es freut mich sehr, dass Dir mein Beitrag ein wenig geholfen hat, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Auch ich habe ein sehr schweres Leben hinter mir, mit viel Gewalt und Enttäuschungen. Sicherlich ist es für ein Aussenstehenden oder sagen wir mal einen Nichtbetroffenen immer sehr schwer nachzuvollziehen, warum man nicht reden kann. Reden ist doch so einfach! Aber eben trotzdem so schwer. Das hat sicherlich zum einen mit der Erziehung und zum anderen dem vergangenen Leben zu tun. Oder manchmal auch einer Konfrontation für den Friedenswillen zu vermeiden. Sicherlich weiss jeder von uns, dass dies der falsche Weg ist. Sicherlich bräuchte man nur den Mund aufmachen.

Aber was ist wenn man nicht die richtigen Worte findet? Was ist, wenn einen die Trauer, der Schmerz oder auch die Wut über einen selbst einfach nur lähmt? Was ist wenn man, vielleicht für viele unverständlich, aber einfach nicht reden kann? Was ist, wenn man selber nicht mehr weiss, wie es angefangen hat und wie es enden wird? Was ist wenn man selber nicht weiss, was mit einem los ist? Wie soll man das dem Partner erklären? Wie soll man das dem Menschen erklären, der man eigentlich so sehr geliebt hat und vielleicht immer noch liebt? Wie soll man dem geliebten Menschen erklären, dass man unglücklich ist, obwohl es für Aussenstehende keinen Grund dafür gibt, weil man doch alles hat? Was ist wenn man sich dafür schämt unglücklich zu sein?

Du hast recht... viele kleine Messerstiche ergeben eine klaffende blutende Wunde.

Ich denke aber es ist sehr wichtig, dass man sich ergänzt. Wenn der eine nicht reden kann, dann muss eben der andere reden und hinterfragen. Hinsehen und AUCH REAGIEREN ist das wichtigste. Aber das allerwichtigste ist immer das Herz. Liebe hat nichts mit Verstand zu tun... liebe kommt immer nur von Herzen.

Du gehst mit Dir hart ins Gericht, dass sehe ich. Du fängst an zu hinterfragen. Du fängst an Fehler zu korrigieren, die Du vielleicht in der Vergangenheit begangen hast ohne Aussicht auf Erfolg. Du kämpfst... das ist wichtig. Zum Beginn und einem Scheitern einer Beziehung gehören immer Zwei. Aber wenn einer nicht mehr kann, dann muss der andere agieren.

ich bin mir sicher, dass es für Euch eine Lösung gibt und wenn Du es Dir wirklich von ganzem Herzen wünscht mit Ihr alt zu werden, dann wird es für Euch auch eine Chance geben.

Aber vergiss eines nicht, wenn es nicht hätte sein sollen und Ihr Euch trennt, dann wirst Du die Fehler die Du gemacht hast, in der nächsten Beziehung niemals wiederholen.

Ich weiss, dass ist nicht das was Du hören möchtest. Aber wenn Sie es nicht ist, dann wird etwas kommen was noch wunderbarer ist als das.

Wenn Sie jedoch die Liebe Deines Lebens ist, dann wird egal was passiert, nichts euch auseinander bringen. Eine sogenannte scheinbare Trennung die zur absoluten Wiedervereinigung führt. Etwas was zerbrochen schien, wächst zusammen und dann stärker denn jeh.

Wenn das wirklich die Liebe Deines Lebens ist, dann kann nichts und niemand diese Liebe zerstören. Wenn man wirklich liebt, dann gibt es keinen Zeitpunkt an dem man von ganzem Herzen sagen kann: Ich kann nicht mehr! - Es ist aus! - denn das hat Deine Frau bis heute nicht wirklich gesagt und auch getan... sie hat es verstandsmässig ausgesprochen, aber nicht vom herzen, sonst wäre sie nicht mehr da.

Was die Zukunft bringt, dass kann ich Dir nicht sagen, niemand kann Dir das sagen. Aber die Kraft, der Mut und die Liebe, werden Dich immer weitertragen, glaube mir .

ich schicke Dir viel Licht und Liebe
lotusbluemchen

27.07.2007 15:44 • #42


S
Hallo Lotusblümchen,

ich muß sagen Deine Antworten gehen mir doch sehr ans Herz. Ich bin mir dieser ganzen Einwände bewusst, ich wäge diese wenigen pro´s u. die vielen contra´s ab. Sie hat sich zwar über den Verstand klar geäussert, doch lebt sie gefühlsmässig etwas anderes. Sie will einerseits keine Beziehung mehr, sucht aber meine platonische Nähe, natürlich auch meine Versorgung, wir haben sehr viel Spass miteinander, sie umsorgt mich mehr denn je. Würde ich einen Freund auswählen um einen schönen Abend zu verbringen, müsste ich wohl momentan die Wahl auf Sie fallen lassen. Dennoch sind unsere Fronten gefühlsmässig momentan irgendwie verhärtet, verfahren. Ich habe die letzten Jahre nach meinem Verstand gelebt, gehandelt, weil ich die Signale des Bauchgefühls nicht erkennen, bzw. hören wollte. Im nachhinein mußte ich erkennen, daß ich eine sehr, sehr gute Intuition hatte. Zwischenzeitlich habe ich wieder erlernt auf meine Intuition zu hören, diese zu spüren u. die sagt mir etwas anderes. Die gibt mir das Gefühl noch zu warten. Andererseits möchte ich mich natürlich auch gerne davon lösen, neu anfangen, wieder richtig leben, doch momentan sind die anderen Gefühle einfach stärker. Ich trage die Angst in mir das falsche zu tun, höre von den Eingeweihten immer die klugen Sprüche du bist ein Narr, ahne schon was Sie mir sagen, wenn´s doch so endet. Im Grunde ist es mir egal, für den Moment habe ich nur ein gutes Gefühl, wenn ich den Weg so laufen lasse, wie ich es momentan tue. Es soll nicht heißen, daß die Zweifelseite ausgeschaltet ist, ganz im Gegenteil, es ist ein ständiger innerer Kampf, eine Zerreißprobe ob ich es richtig mache od. nicht. Ob ich nicht besser dies als Chance für einen kompletten Neuanfang nutzen soll oder nicht. Es wäre gewiss einfacher wenn nicht irgendwie ein so schönes Miteinander wie momentan wäre - od. bin ich gar schon so ausgehungert auf Harmonie od. sonstwas, daß ich mich von kleinsten Gegebenheiten umwerfen lasse. Nein, eigentlich nicht, daß Sie es genauso empfindet, hatte Sie ja bei der Therapie gesagt.
Wenn ich es einfach mal beurteilen müsste, was in Ihr vorgeht, würde ich es so beschreiben, daß Sie jetzt einfach Zeit für sich braucht um sich selbst zu finden, zu verwirklichen. Sie sagte ja immer, daß sie sich innerlich nicht mehr spürt, wie tod anfühlt, da ist im Moment wohl kein Platz für eine Partnerschaft, auch wenn Sie die restlichen Annehmlichkeiten gerne annimmt. Ist es nicht auch ein wenig Verpflichtung von mir Ihr dies, zumindest auf eine gewisse Zeit zu gewähren, bis Sie u. ich weiters unseren Weg gefunden haben? Verlieren wird sowieso einer von uns, so nehme ich mal an u. wenn es uns nur auf Dauer hiflt zu verstehen.
LG an alle u. vor allem an Dich Lotusblümchen für Hilfe die Du mir gibst.

28.07.2007 07:48 • #43


L
Lieber schluri,

wie kannst Du einen Neuanfang wagen, wenn Dein Herz etwas anderes möchte. Wie könntest Du Dich lösen, wenn es doch das Band der Liebe gibt?

Es gibt kein Verlieren und Gewinnen. Es ist nur ein ständiges Lernen. Es ist hart zu sagen: Aber woher weisst Du das diese Liebe die Beste ist, die Du jemals haben kannst? Dies kannst Du mit Gewissheit sagen, wenn Du in den letzten Momenten Deines Lebens bist. Viele Menschen treten in unser Leben. Die einen kommen die anderen gehen und trotzdem ist es oft ein winziger Moment der alles entscheidet. Faszination, Nähe, Harmonie, Vertrautheit oder eben auch Liebe.

Doch wie kann man liebe geben, wenn man sich selber nicht liebt? Wie kann man liebe empfangen, wenn man selber keine Liebe empfinden kann? Was ist wenn die Kälte, der Schmerz, die Ohnmacht einen so sehr lähmt, dass man nichts mehr empfinden kann? Was ist, wenn das Leben einen so sehr gefordert hat, man einfach nur müde ist und erschöpft? Was ist wenn man einfach nur fassungslos ist, dass all die Liebe, all die Wärme all die Gefühle von einer auf die andere Sekunde verschwunden ist? Was ist, wenn man einfach nicht glauben kann, dass der Mann/die Frau die man einst so sehr geliebt und vergöttert hat, nicht mehr liebt? Kann man so eiskalt sein?

Nein schluri, Liebe bedeutet oftmals mehr. Manchmal heisst es auch loszulassen wenn man liebt. Dem Partner den Weg zu zeigen, wieder lieben zu können. Liebe heisst auch zu verzichten für das Glück des anderen.

Was soll es Dich interessieren, was andere sagen? Wissen sie wie es Dir wirklich geht? Wissen sie wie Du Dich fühlst? Wissen sie wie harmonisch Euer Leben ist? Wissen sie wirklich was wahrhaftige Liebe ist? NEIN


Entscheidend ist immer Dein Herz. Entscheidend ist immer Dein Wille. Zeit ist das magische Wort. Wenn es nicht mit Euch beiden klappen sollte, dann wird alles schneller gehen als Du denken kannst. Plötzlich ist das Gefühl weg. Plötzlich ist der Schmerz weg. Plötzlich ist das Band weg und Du willst nur noch eines: WEG! - RAUS!. Solange dies nicht geschieht, ist Dein Herz nicht bereit dazu Dich zu lösen. Solange dies nicht geschieht, bist Du nicht bereit, sie nicht mehr zu lieben.

Ihr seid sehr lange zusammen gewesen. Ein Teil Eures Herzens und Eures Lebens ist vom anderen eingenommen. Dies kann man nicht von einem auf den anderen Tag wegradieren. Ihr wollt eine Chance, aber habt nicht den Mut und die Kraft im Moment es zu wagen. Sie ein Schritt auf Dich zuzugehen und Du auch nicht ein Schritt auf Sie aus Angst sie zu bedrängen. So bleibt diese kleine platonische Distanz in der Hoffnung, dass ihr Euch langsam wieder annähert. Bei Ihr genau so wie bei Dir. ich bin mir sicher, dass sie sich nichts anderes wünscht, als wäre alles so wie damals, als Ihr Euch kennengelernt habt. Als die Liebe noch da war, als die Leidenschaft noch glühte, als der Himmel auf Erden in Euer Leben getreten ist. Ob das jemals wieder so sein wird, liegt an Euch beiden.

Die Liebe ist oftmals auch eine Prüfung, aber das Ziel, das Ergebnis ist jeder Kampf wert. Egal wie es ausgeht. Also gibt es weder einen Verlierer, noch ein Gewinner.

Was Eingeweihte Dir niemals sagen können, ist was Du fühlen sollst, sonst wäre alles sehr einfach. Sollte es nicht klappen, dann ist das so. Gut, dann bist Du der Narr... und? Du hast geliebt, Du hast gekämpft und Du hast alles getan, Du kannst Dir nichts vorwerfen. Können sie das von sich behaupten? Können Sie Dir all die schönen Jahre mit ihr nehmen? NEIN. Können Sie Dir all die Erinnerungen, all die Träume die Du mit ihr erlebt hast nehmen? NEIN.

Lebe Dein Herz schluri, Du wirst Deinen Weg gehen, davon bin ich überzeugt. Gib Dein Schmerz ab und versuche die Frau zu sehen, wie sie vor Dir steht. Versuche sie zu erkennen, wie verletzlich und hilflos sie ist. Versuche zu erblicken, das auch sie Deine Wärme und Nähe braucht. Wenn Du das erkannt hast, ohne Schmerz, ohne Zweifel, ohne Wut, ohne Zorn, ohne Groll...dann hast Du sie wirklich gesehen und dann siehst Du auch wieder den Weg. Ihr beide schreit förmlich nach Liebe, aber keiner von Euch hat den Mut und die Kraft... lasst Euch Zeit. Gibt Euch beiden ein bisschen Zeit. Zeit um zu Erkennen, was wirklich hinter der Fassade steckt.

Ich sende Dir viel Licht, Liebe, Mut und Kraft schluri.

Alles Liebe,

lotusbluemchen

28.07.2007 15:40 • #44


I
Hi!Schulu66. Dies ist meine erste Mail in so ein Forum!Auch ich suche Antworten.Wenn ich nicht wüßte das wir uns nicht kennen, wurde ich sagen wir wären Freunde.Du sprichst mir von der Seele, auch mir ist dies ergangen und sie sagte mir das selbe, auch ich gebe mir die schuld. Alles für die Familie tun und doch alles verloren.Meine Angst ist groß!12 Jahre zusammen und 10 jahre Verheiratet,zwei Kinder 7 und 9. Alles weg?Auch wir haben ein Haus, auch meine Kinder möchten da bleiben. Leider mußte ich ausziehen, wir streiten nur noch wenn wir uns sehen. Ich komme mit der Situation nicht zurecht.Beneide dich das du dich mit deiner Frau verstehst.

28.07.2007 16:56 • #45


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