Hallo Believer,
um Deine Missverständnisse aufzuklären, folgendes. Sie hat sich von mir losgelöst, kann u. will keine Ehe dahingehend weiterführen. Sie hatte mich gebeten um der Kinder willen zusammenzubleiben, auch bei der Eheberatung hatte mir meine Gesprächspartnerin diesen Vorschlag, zumindest befristet, unterbreitet. Da ich mich schlussendlich noch nicht von Ihr lösen kann, von der Familie dem allem hier, habe ich eingewilligt. Diese ganze Krise, oder wie auch immer man es sehen möchte, hat mir doch dahingehend in vielen Dingen die Augen geöffnet, Deine Einschätzung mir gegenüber hat doch ziemlich genau zugetroffen, dennoch war ich in meinem früheren Leben ein Ochse! Nicht das ich böse od. sonstwas war, ich habe Sie einfach nicht wahrgenommen, mir hat das Fingerspitzengefühl für so viele Dinge gefehlt, ich habe Sie auf Händen getragen, jedoch nicht so wie Sie es sich gewünscht hat. Dies alles hätte Ihr vielleicht nichts anhaben können, wäre Ihr nicht auch Ihre Vergangenheit, sprich Kindheit momentan etwas im Wege, zumindest nehme ich das mal an. Ich spüre, daß Sie momentan zu keiner Partnerschaft fähig ist, einfach Ihren Abstand braucht, obwohl wir so eng wie noch nie zusammenleben, es ist irgendwie paradox. Ich habe an mir viel geändert, ich merke auch daß Sie dies wohl bemerkt u. honoriert, auch wenn Sie sich deutlich von einer Ehe distanziert. Wie man das ganze wohl differnzieren kann ist natürlich auch so eine Frage. Auf jeden Fall leben wir im Moment die wesentliche bessere Zweisamkeit wie ein Ehepaar, das nebenher vegetiert u. sich nichts mehr zu sagen hat. Das grelle Glücksgefühl überkommt mich aber dabei auch nicht. Im Grunde sind wir uns sehr nahe , aber stehen uns wohl doch irgendwie im Weg - besser gesagt Sie. Es kommen wohl so viele Dinge bei Ihr zusammen, die Sie selber nicht so genau definieren kann. Hört sich vermutlich alles recht blöde an, ist aber so. Würde ich so wie ich es früher getan habe rein auf mein Ratio hören, müsste ich sofort gehen, mein Gefühl sagt mir jedoch was anderes.
Wir beide kennen uns doch schon sehr, sehr lange u. irgendwie habe ich das Gefühl sind wir uns so nahe wie schon ewige Zeiten nicht mehr, ich denke ich mache nun auch endlich Dinge, die Sie immer vermisst hat. Wahrscheinlich ist Sie selber verwirrt, warum das auf einmal geht. Ihr gefällt das, dennoch kann Sie nicht aus Ihrer Haut heraus, zumindest nicht im Moment, vielleicht auch nie, wer weiß.
Mir ist schon klar, würde ich nun härter vorgehen, wäre Sie natürlich auch mehr gezwungen sich u. das alles in Frage zu stellen, aber ich behaupte auch, in dem Gefühlschaos in dem Sie sich momentan befindet, wird Sie nie den Weg zu mir wählen, wie dies auch Lotusblümchen schon treffend formuliert hat.
Gehe ich nun davon aus, wir würden vielleicht das Ruder wieder herumreissen, könnten wir vielleicht irgendwann über unsere ganz große Ehekrise lachen, verläuft sich das ganze doch, kann ich wenigstens sagen, wir/ich habe es versucht. Auch auf die Gefahr hin, irgendwann zu hören zu bekommen, das habe ich Dir doch gleich gesagt usw. Aber diese Frau, dieser Mensch ist es mir Wert darum zu kämpfen, ihr trotz dem Schmerz u. der Enttäuschung die ich empfinde, Ihr eine Türe offen zu halten.
Es kann gut sein, daß ich irgendwann mitten auf dem Weg aufgebe, ich weiß es nicht. Ich suche paralell meinen Weg, gehe voran u. schaue einfach, daß ich weiter komme, ich habe dahingehend sehr, sehr vieles verändert, seitdem ist mir auch erst vieles richtig bewusst worden.
Ich denke wir hätten uns wohl in unserer Beziehung zu Tode harmonisiert, sind dabei den leichtesten Weg gegangen, wußten gar nicht recht, daß es auch andere Wege gibt. Dahingehend hat mir das ganze, so weh es auch tat, verdammt viel gebracht, ich habe mich quasi noch einmal aufgemacht, vieles von vorne zu beginnen, anderst zu sehen, einfach eine andere Perspektive für viele Situationen zu suchen u. zu finden. Ich nehme heute ganz anderst wahr, verdammt noch mal, ich nehme teilweise so genau wahr, ich hätte es niemals für möglich gehalten. Ich denke, ich kann Sie heute sehen, richtig sehen u. wahrnehmen. Vermutlich kann dies nur jemand nachvollziehen, dem es ähnlich gegangen ist, wie mir. Wie oft wurde mir gesagt, du nimmst mich nicht wahr - ich hatte Sie angeschaut u. nichts verstanden.
Manchmal bin ich in einer Situation, da meine ich ich hätte alles verstanden, bin ganz vorne, dann kommt die nächste u. ich spüre es war nur eine ganz kleine Etappe in dem langen Weg dies alles zu verstehen, richtig zu reagieren.
Ja und mit diesem Weg ist mir einfach zunehmend klar geworden, sie kann sich im Moment einfach nicht fallenlassen, sie kann im Moment nicht lieben, zumindest es nicht zeigen, und vor allen Dingen empfangen, gleichzeitig erlebt unsere platonische Zweisamkeit ein Highlight nach dem anderen. Es ist schon verdammt schwer zu verstehen, es geht mir genauso wie den vielen anderen auch, das gebe ich zu. Man merkt es wohl auch an den vielen Erklärungsversuchen, weil es einfach irgendwie nicht zu begreifen ist. Ein Mensch will sich von Dir lösen u. irgendwie festigt sich dann die Bindung auf eine andere Art, sie sucht Deine Nähe, Aktzeptanz usw. - einfach nur verwirrend, und eben auch ein Grund nicht aufzugeben, ohne wirklich zu wissen, ob das ganze überhaupt einen Sinn hat.
Vielleicht muß man es auch einfach so sehen, es hat Jahre bei Ihr gedauert, bis sich Ihr inneres Gefühl zu dem verhärtet hat, wie es heute ist, so etwas wird sich vielleicht auch nicht in wenigen Wochen od. ein paar Monaten ändern können, wer weiß.
Na da habe ich mal wieder endlos gelabert, aber ich hoffe ich konnte Dir Deine Fragen dahingehend weitestgehend beantworten, wie Du siehst sind selbst für mich noch sehr viele Fragen offen, auch dahingehend ob ich mir nicht selber was vormache. Ja, auch diese Fragen gibt es u. die machen mir den ganzen Umstand wirklich nicht leichter. Wir werden sehen, wo uns das ganze hinführt.
LG schluri