Warum hält die Liebe nicht?

S
Hallo Ironie13, ich wage es kaum auszuspreche, aber manchmal denke ich mir, würden wir streiten, gelänge es mir besser eine klare Linie zu finden. Das sind natürlich nur blöde Gedanken, da man selber mit seiner eigenen Situationen einfach nicht richtig zurecht kommt. Ich kann Dir nur eines raten, lass jetzt erst mal Ruhe einkehren, ziehe Dich zurück, seid fair zueinander, alleine schon wegen der Kinder. Die Schuld bei sich selber zu suchen, ist sicherlich kein Fehler, doch auch ich habe erkannt, daß doch meist zwei dazugehören. Es ist müssig darüber zu diskutieren wer denn nun 51 % Anteil an der Sache hat u. wer nicht, es bringt auch nichts in der Vergangenheit zu wühlen. Wichtig ist jetzt das erkennen. Die Sache ist schon verhaut, arg viel schlimmer kann es nicht mehr kommen, also solltest Du jetzt reagieren. Hast Du jemanden zum reden, von meiner Warte aus muß ich sagen, am Besten eine Frau. Ich habe zwar das große Glück, daß einer meiner besten Freunde sogar vom Fach Lebensberatung kommt, aber er ist halt einfach ein Mann. Eine durch die vielen Gespräche sehr liebe gewonnene Freundin hat mich oft auf den Trichter gebracht, konnte mir die Perspektive vermitteln von der aus Frau das ganze sieht, wie Sie es sieht. Man neigt doch schnell in seinem Frust unfair zu werden, das sollte man tunlichst versuchen zu vermeiden. Ich gehe heute noch den Weg, wenn irgendeine Situation auftritt, frage ich meine Beraterin, wie siehst Du das. Ich bin jedesmal überrascht, welche Ansicht Sie in die Situation interpretiert. Auch kann ich zumindest aus meiner Sicht, eine Beratungsgespräch nur wärmstens empfehlen. Es hilft Dir vor allen Dingen einmal zu selektieren, dich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren, einfach mal na sagen wir eine Stichtagsinventur zu machen. Was ist noch da, was ist zu retten, was ist zu tun. Selbst wenn sich eure Beziehung nicht mehr kitten lässt, alleine wegen eurer Kinder solltest Du alles in Bewegung setzen, daß Du wieder auf einen normalen Umgangston mit Deiner Frau kommst. Frage Dich doch auch einmal, woher dieses Ungleichgewicht in eurer Beziehung gekommen ist. Ich für mich mußte den Hinweis von außen bekommen u. habe immer noch Wochen gebraucht um es zu verstehen. Wahrscheinlich habe ich bis heute nur die halbe Wahrheit erkannt, aber ich arbeite täglich daran! Also greif an!

30.07.2007 07:19 • #46


S
Liebes Lotusblümchen,

dich muß irgendwie der Himmel schicken! Mich haut es immer schier weg, wenn ich Deine Antworten lese!
Ja, Du hast recht, ich kann keinen Neuanfang wagen, weil ich mich noch nicht von Ihr lösen konnte, mein Herz eigentlich etwas anderes will. Ich kann es nur wiederholen, ich für mich bräuchte wahrscheinlich keine 24 Std. - würde ich diese Frau neu kennenlernen, ich würde mich Hals über Kopf in Sie verlieben. Ist es nur das Gefühl, ist es die Angst nie wieder so etwas großartiges erleben zu können, das Glück zu haben, noch einmal so einen Menschen zu treffen - ich weiß es nicht.
Ja und Du hast auch recht, diesen winzigen Moment der absoluten Faszination habe ich bisher nur ein einziges Mal erlebt, manchmal kommen die Zweifel, warum mußte es Sie sein, warum kann ich nicht ein wenig kaltschnäuziger sein.
Du hast recht, eine der schwierigsten Übungen ist das loslassen, vor allen Dingen wenn man sich zum loslassen zwingt. Manchmal macht man einen Rückzieher, manchmal wirkt man grob, od. gar böse, weil man sich zu dem loslassen zwingt, man will es in dem Moment eigentlich gar nicht, weiß aber man sollte es tun, aus Unsicherheit u. Angst wird dann eine oft eine von Ihr als unangenehm empfundene Situation. Dies sagt Sie dir dann aber auch nicht, und so dreht sich das Rad weiter.
Du sagst, entscheidend ist mein Herz u. mein Wille, die sprechen, wenn auch nicht mehr uneingeschränkt, aber dennoch eine deutliche Sprache, doch andererseits bedroht mich die Angst, mich zu verlieren, mich zum Affen zu machen, vor lauter Herz Sie nicht richtig zu sehen, wie Sie es eigentlich möchte. So viele Dinge, einfach die Angst das falsche zu tun, zu versagen, nachdem ich bereits so einen langen Weg gegangen bin.
Ich merke, daß ich die letzten Tage etwas von meinem Weg abgewichen bin, ich muß wieder etwas mehr die Richtung wechseln, Luft holen, Abstand lassen. Damit ich wieder besser erkennen kann, wieder mehr meinen Weg gehen, und Sie wieder besser wahrnehmen kann.
Liebes Lotusblümchen, ich kann mich nur wiederholen u. Dir für diese schönen Worte danken, mag es sich geschwollen anhören, ich weiß auch nicht recht warum, aber Deine Zeilen berühren mich wirklich. Ich denke Du verstehst was ich damit sagen will.
LG schluri

30.07.2007 07:42 • #47


A


Warum hält die Liebe nicht?

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L
Lieber schluri,

bei all dem Schmerz und bei aller Verzweiflung, die Du im Moment empfindest. Bei aller Unsicherheit und bei aller Angst, die Du im Moment fühlst. Wann hast Du Dich das letzte Mal gefragt, was Dir gut tun würde?

Wann hast Du Dir mal in letzter Zeit bei all dem Kampf und bei allem Bestreben und bei aller Hoffnung mal für Dich Zeit genommen, um in Dich selbst hineinzublicken?

Wann hast Du Dir in letzter Zeit mal für Dich selbst einen Moment genommen um tief durchzuatmen? Lange her? Lange her an dem Du Dich selbst gesehen hast?

Es sind die kleinen Dinge, die einem oft Klarheit über einen selbst verschaffen. Es sind oft klitzekleine Momente die alles verändern. Wann hast Du zum letzten Mal die Sterne am Himmel beobachtet? Wann hast Du Dir das letzte Mal die Wolken am Himmel betrachtet? Wann hast Du Dich zum letzten Mal irgendwohin gesetzt in der freien Natur um mal richtig duchzuatmen?

Ich für meine Teil gehe sehr oft an Strand. Da gibt es nur das Meer, die Wellen, der Sand, der Himmel und mich. Weit weg von allem Stress, weit weg von allem Ärger und Schmerz. Da gibt es nur das Wasser, die See, der Wind und mich. Ich nehme mir Zeit durchzuatmen. Zeit einmal meine Hand auf mein Herz zu legen und mich selbst zu fragen: Was möchtest Du?. Ein Spaziergang, ein warmes Bad, ein Saunabesuch. Einfach nur weit weg von fremden Meinungen und Ratschlägen. Einfach nur weit weg von fremden Vorwürfen und Feststellungen.

Wie willst Du Deine Frau erkennen, wenn Du Dich selber nicht erkennst? Wie willst Du sie sehen, wenn Du Dich selbst nicht mehr sehen kannst? Wie wirst Du sie glücklich machen können, wenn du nicht selbst im Einklang mit Dir selber bist und nicht wirklich weisst, was für Dich persönlich (ohne fremden Einfluss) am Besten ist, mein lieber schluri?

Auch ich für mich musste das lernen. Wie willst Du einen Menschen glücklich machen, wenn Du es selbst nicht bist? Wie kannst Du Dein Glück selbst schmieden, wenn Du es von einem anderen Menschen abhängig machst? Wie kannst Du ein sorgloses und lastenfreies Leben führen, wenn Du dir selbst die Lasten aufbürgst? Wie willst Du lieben können, wenn Du Dich selbst nicht respektierst und liebst? Wie willst Du Dich für den Kampf wappnen, wenn Du selbst das Ziel nicht kennst?

Das alles meinte ich mit loslassen... Man muss sich nicht zwingen etwas zu tun, was man nicht möchte schluri. Man muss sich nicht zwingen loszulassen, in dem man sich vom Partner entfernt oder auszieht oder ihn verlässt. Man lässt los in dem man seinen Blick nach Innen richtet. Sich selber sagt: Ich bin der Mittelpunkt meines Lebens. Ich entscheide selbst über mein Glück. Ich weiss am Besten was für mich gut ist!... Das meinte ich mit loslassen.

Du solltest ihr und vor allem Dir selbst vergeben. Vergebung bedeutet nicht, dass Du Dir sagst: Ich habe recht oder Du hast unrecht! oder Ich bin mit allem Einverstanden, wie es in der Vergangenheit gelaufen ist! oder Ich tue alles nach Deinen Wünschen und bin gewillt alles zu ändern!... NEIN schluri.

Vergebung bedeutet, dass ich mich innerlich freimache von allem Schmerz. Den Blickwinkel nicht auf das Problem, den Kampf, die scheinbar verlorene Liebe oder den Schmerz zu richten. Vergebung bedeutet in sich hineinzusehen. Sich zu fragen, was einem selbst gut tut. Fang mit Kleinigkeiten an. Aber höre auf Dein Herz.

Vergebung bedeutet nicht länger den Schmerz und die Angst mit sich zu tragen. Denn so verlierst Du den Überblick für das Wesentliche und das Allerwichtigste in Deinem Leben, nämlich DICH SELBST. Du gehst mit Dir hart ins Gericht, Du kämpfst, Du rennst, aber wo ist Dein Ziel schluri?

Du möchtest ein guter Ehemann sein, ein guter Vater, ein liebevoller Freund? Wann warst du das letzte Mal liebevoll und gut zu Dir selbst?

Erkenne Dich selbst und Du wirst alles andere wahrnehmen. Erkenne Dich selbst und Du wirst Deine Frau erkennen. Erkenne Dich selbst und Du wirst auch DEINEN Weg und DEIN Ziel erkennen. Hole Luft, tanke Kraft schluri. Nicht in dem Du Dich von fremden Meinungen, Ratschlägen und Erkenntnissen beinflussen lässt, sondern damit, dass Du Dich wieder in den Mittelpunkt rückst. Niemand kennt Dich besser als Du selbst.

Ich lese soviele Beiträge in diesem Forum. Jedes Schicksal, jede Geschichte ist in sich einzigartig. Jeder Schmerz, jede Situation ist einzigartig. So wie jeder Mensch auf dieser Welt. Ich kann vielleicht nicht jedem Forumteilnehmer helfen, weil ich nicht bei jedem Beitrag etwas beitragen kann oder weil ich nicht wirklich den Willen oder die Stärke fühle, sich selbst zu erkennen. Aber wenn es nur ein Mensch ist, dem ich in seinen schwersten Stunden beistehen konnte. Wenn es nur ein Mensch ist, der durch meine Wörter einen Weg ins Licht (wenn auch nur dämmernd) erkennt, dann sind es alle Anstrengungen und Mühe wert.

ich schicke Dir viel Kraft und Liebe
lotusbluemchen

P.S. Du brauchst mir nicht ständig zu danken. Ich bin nun mal so wie ich bin...und wenn Du mir schreiben möchtest, mir eine Nachricht hinterlassen möchtest, dann bin ich jederzeit gerne für Dich da. Denk immer daran: Aufstehen ist die Kunst des Lebens!

30.07.2007 09:17 • #48


S
Hallo Lotusblümchen,

vielen Dank für Deine Worte - sapperlot, wollte mich doch nicht mehr bedanken! ;D Aber was solls, das mache ich nicht aus irgendeiner Demutshaltung heraus, sondern weil ich damit einfach auch kundtun möchte, wie sehr ich deine Antworten, dein Egangement schätze.

Ich hatte mir schon öfters die Zeit genommen, in mich zu blicken, habe auch schon einige Dinge getan, angefangen über viel Sport, Tanzkurse, wieder vermehrt um meine Freunde gekümmert, seit einiger Zeit bin ich auch beruflich wieder auf beiden Beinen, kann mich wieder konzentrieren - bin nicht nur zu meiner alten Stärke aufgelaufen, nein bin - zumindest beruflich - noch besser geworden. Ich bin dahingehend schon ein wenig ein neuer Mensch geworden, es ist sogar so, daß ich zwischenzeitlich so einen Enthusiasmus, Optimismus in meinem Gesicht trage, daß ich meist im Mittelpunkt der Runde stehe, ich bekomme auch unheimliche Aktzeptanz, od. sagen wir Aufmerksamkeit, vor allen Dingen von der weiblichen Seite - das hätte ich nie für möglich gehalten. Doch wenn ich dann nach Hause komme u. im Bett liege, überkommt mich dann halt wieder diese Leere. Ich fühle mich halt doch sehr einsam, das kann ich nicht verleugnen, sehne mich nach Zweisamkeit, wobei ich die ja doch recht viel mit Ihr habe. Aber das Bewustsein, Du darfst Dich gefühlsmässig nicht fallen lassen, mußt dagegen ankämpfen, sonst verlierst Du dich, macht einen zunehmends leer. Also kann ich sagen, ich habe schon was getan, fühle mich auch dahingehend so gut wie noch nie, selbst meine Nachbarin hat mich vor kurzem beim Bäcker nicht mehr erkannt. Dachte wohl, wer ist dieser aufdringliche Typ, der Sie da so freundlich grüßt. Eínige Tage später hat Sie sich entschuldigt, hatte mich erst erkannt als ich mit dem Wagen wegfuhr u. mich am Wagen erkannt. Ich muß aber auch sagen, wir sehen uns meist nur flüchtig, beim Vorbeifahren. Letzte Woche auf einem Fest wurde meiner besseren Hälfe sogar ein neuer Mann angedichtet, weil man mich nicht mehr erkannt hatte. Also Du siehst, ich tue etwas, habe die letzen Wochen sehr viel getan, bin allerdings jetzt wieder in ein kleines Loch gefallen, spüre aber auch, daß ich wieder die Oberhand gewinne.

Dennoch fehlt es mir ein wenig an meiner inneren Stimme, sagen wir es mal so, ich weiß noch nicht so recht mit mir selber was anzufangen, habe noch keine innere Ruhe, stürze mich in die Arbeit, gönne ich mir Ruhe, verfalle ich in alte Gedanken, finde noch nicht den Weg, damit ich mir selber was gutes tun kann. Hätte ich allerdings einen Strand vor der Türe, ja das wäre was, das liebe ich - ist aber leider zu weit von mir weg, habe eher die Berge vor der Türe.

Was für mich natürlich auch etwas ungewohnt, schwierig ist, liegt darin, einen neuen Bekanntenkreis aufzubauen. Da ich ja rund 12 Stunden am Tag im Betrieb sitze, auch Samstags noch 6 - 8 Stunden arbeite, habe ich wenig Zeit jemanden kennenzulernen. Den Kindern versuche ich auch so viel als möglich zu geben, und dann habe ich ja noch meine harmonische, platonische Ex-Ehefrau neben mir, deren Anwesenheit mir doch auch sehr wichtig ist. Aber ich arbeite daran, Du hast mir in jedem Fall mal wieder einen Impuls gegeben, wenn Du mit mir jetzt mal noch Deinen Strand gegen meine Berge am Horizont eintauschen könnstest, wäre es fast schon perfekt! :D
LG schluri

30.07.2007 10:46 • #49


L
Hallo schluri,

bei aller Liebe und bei allem Respekt könnte mich nichts und niemand dazu bewegen den Strand gegen Berge einzutauschen ;D ;D ;D.

Aber auch in den Bergen kann man gut spazieren und die Luft dort ist auch sehr rein, also ABMARSCH... ;D.

Es freut mich zu hören, dass Du Deine Innere Mitte nicht vergessen hast. Diese Leere und diese Einsamkeit, wer kann das Dir verdenken. Ist es nicht normal und auch menschlich?

Das Du nicht selber mit Dir was anzufangen weisst, ist doch normal. Aus zwei wurde eins... und plötzlich ist alles so einseitig. Aber gib nicht auf. Schnappe ein wenig nach der frischen Bergluft, geniesse den Wind der Deine Sorgen für wenige Momente wegweht und schon wirst du Dich besser fühlen.

Es ist nicht entscheidend wo du bist, sondern das Du Du bist ;). Es ist nicht entscheidend ob Strand oder Berge. Es ist nicht entscheidend ob Sonne oder Regen. Entscheidend ist Dein Herz und Dein Gefühl.

Du kannst Dich auf einer Party mit vielen Menschen trotzdem einsam fühlen. Aber Du auch bei einem schlechten Wein mit einem guten Freund die schönsten Stunden verbringen... ich denke Du weisst was ich meine.

Lebe schluri... Du schaffst das (ich weiss dieser Satz ist nicht gerne gehört, aber es ist nun mal so). Nicht und niemand ist wertvoller als man selbst.

ich sende Dir viel Kraft, Licht und Liebe
lotusbluemchen

30.07.2007 11:03 • #50


S
Mann, mann lotusblümchen - bist Du schnell! :D

Ja, das mit dem Tausch kann ich verstehen, ich liebe dieses Geräusch der Wellen, die Luft, den Duft des Wassers - und was tue ich, stehe vor einem triefend grünen Tümpel, Frösche schauen mich mitleidig an u. quaken! :'(
Aber Du hast recht, vielleicht sollte ich einfach mal einen halben Tag für mich nehmen und was unternehmen. Ja ich denke das werde ich machen!
Mein Problem dürfte auch sein, daß ich einfach zu ungeduldig bin, muß wohl wieder mal einen Gang herausnehmen
Auf jeden Fall ist mir mal wieder bewusst geworden, der Weg ist noch verdammt lang, das Ziel das ich meinte zu sehen, war gerade mal die erste Etappe!
LG schluri

30.07.2007 13:54 • #51


B
Hallo,
erst einmal ein Kompliment: Du schreibst schön, man fühlt sich irgendwie mittendrin.
Ich gebe zu ich hab nicht alles gelesen, es ist mittlerweile schon so viel.
Du schreibst von deiner Frau und das du sie liebst. Sie hat sich distanziert (über 8 Monate), ihr seit aber jetzt wie Freund und Freundin zusammen (gibts das? da gabs doch mal diesen Film in den 80 g?) Du sagst das Problem sei Liebe (Ich habe nicht ganz herauslesen können [bei dem was ich gelesen hab] von wessen Seite die fehlt. Was ist das denn, Liebe? Deine Frau umsorgt dich. Für wen tut man das denn? Und du? Du hast im ersten Beitrag, den ich gelesen hab inhaltlich geschrieben, du hast über das Ziel den Weg aus den Augen verloren. Komisch, dass du das jetzt erkennst?! Entschuldigung wenn es so klingen mag, aber um Gottes Willen das ist kein Vorwurf, sondern Neugier. Ich versteh das nämlich nicht. Du klingst wie jemand, der gebildet, gutverdienend und zudem gefühlsmäßig sensibel ist. Eigentlich ein Traummann für jede Frau.
Aber es geht ja um deine! Ihr seit doch gar nicht so weit auseinander, oder täusch ich mich da? Es ist ja immer schwer so kurz Stellung zu nehmen (insbesonder für mich, weil ich nicht alles gelesen hab und mich erst hintendran interessiere, aber trotzdem gern was dazu sagen oder erfahren möchte.) :-/
Was willst du eigentlich? Sprich doch mit deiner Frau mal darüber. Zeig ihr doch den ganzen Austausch hier. Du sagst, sie hat sich distaniert, aber sie verhält sich doch irgendwie anders.
Wer mit dir emotional nichts mehr zu tun hat, der lässt dich doch nicht sein Interesse spüren, oder?
Liebst du sie denn noch? Wenn sie dir die Tür doch offen lässt, dann kämpf doch dafür. Red doch, sprich doch. Ich kann mir nicht vorstellen, wie sie das was du sagst tust und sich von dir losgelöst haben soll. Ich würd mich um Antwort (und Aufklärung meiner Missverständnisse) freuen.
Gruß
Believer

04.08.2007 18:43 • #52


S
Hallo Believer,
um Deine Missverständnisse aufzuklären, folgendes. Sie hat sich von mir losgelöst, kann u. will keine Ehe dahingehend weiterführen. Sie hatte mich gebeten um der Kinder willen zusammenzubleiben, auch bei der Eheberatung hatte mir meine Gesprächspartnerin diesen Vorschlag, zumindest befristet, unterbreitet. Da ich mich schlussendlich noch nicht von Ihr lösen kann, von der Familie dem allem hier, habe ich eingewilligt. Diese ganze Krise, oder wie auch immer man es sehen möchte, hat mir doch dahingehend in vielen Dingen die Augen geöffnet, Deine Einschätzung mir gegenüber hat doch ziemlich genau zugetroffen, dennoch war ich in meinem früheren Leben ein Ochse! Nicht das ich böse od. sonstwas war, ich habe Sie einfach nicht wahrgenommen, mir hat das Fingerspitzengefühl für so viele Dinge gefehlt, ich habe Sie auf Händen getragen, jedoch nicht so wie Sie es sich gewünscht hat. Dies alles hätte Ihr vielleicht nichts anhaben können, wäre Ihr nicht auch Ihre Vergangenheit, sprich Kindheit momentan etwas im Wege, zumindest nehme ich das mal an. Ich spüre, daß Sie momentan zu keiner Partnerschaft fähig ist, einfach Ihren Abstand braucht, obwohl wir so eng wie noch nie zusammenleben, es ist irgendwie paradox. Ich habe an mir viel geändert, ich merke auch daß Sie dies wohl bemerkt u. honoriert, auch wenn Sie sich deutlich von einer Ehe distanziert. Wie man das ganze wohl differnzieren kann ist natürlich auch so eine Frage. Auf jeden Fall leben wir im Moment die wesentliche bessere Zweisamkeit wie ein Ehepaar, das nebenher vegetiert u. sich nichts mehr zu sagen hat. Das grelle Glücksgefühl überkommt mich aber dabei auch nicht. Im Grunde sind wir uns sehr nahe , aber stehen uns wohl doch irgendwie im Weg - besser gesagt Sie. Es kommen wohl so viele Dinge bei Ihr zusammen, die Sie selber nicht so genau definieren kann. Hört sich vermutlich alles recht blöde an, ist aber so. Würde ich so wie ich es früher getan habe rein auf mein Ratio hören, müsste ich sofort gehen, mein Gefühl sagt mir jedoch was anderes.
Wir beide kennen uns doch schon sehr, sehr lange u. irgendwie habe ich das Gefühl sind wir uns so nahe wie schon ewige Zeiten nicht mehr, ich denke ich mache nun auch endlich Dinge, die Sie immer vermisst hat. Wahrscheinlich ist Sie selber verwirrt, warum das auf einmal geht. Ihr gefällt das, dennoch kann Sie nicht aus Ihrer Haut heraus, zumindest nicht im Moment, vielleicht auch nie, wer weiß.
Mir ist schon klar, würde ich nun härter vorgehen, wäre Sie natürlich auch mehr gezwungen sich u. das alles in Frage zu stellen, aber ich behaupte auch, in dem Gefühlschaos in dem Sie sich momentan befindet, wird Sie nie den Weg zu mir wählen, wie dies auch Lotusblümchen schon treffend formuliert hat.
Gehe ich nun davon aus, wir würden vielleicht das Ruder wieder herumreissen, könnten wir vielleicht irgendwann über unsere ganz große Ehekrise lachen, verläuft sich das ganze doch, kann ich wenigstens sagen, wir/ich habe es versucht. Auch auf die Gefahr hin, irgendwann zu hören zu bekommen, das habe ich Dir doch gleich gesagt usw. Aber diese Frau, dieser Mensch ist es mir Wert darum zu kämpfen, ihr trotz dem Schmerz u. der Enttäuschung die ich empfinde, Ihr eine Türe offen zu halten.
Es kann gut sein, daß ich irgendwann mitten auf dem Weg aufgebe, ich weiß es nicht. Ich suche paralell meinen Weg, gehe voran u. schaue einfach, daß ich weiter komme, ich habe dahingehend sehr, sehr vieles verändert, seitdem ist mir auch erst vieles richtig bewusst worden.
Ich denke wir hätten uns wohl in unserer Beziehung zu Tode harmonisiert, sind dabei den leichtesten Weg gegangen, wußten gar nicht recht, daß es auch andere Wege gibt. Dahingehend hat mir das ganze, so weh es auch tat, verdammt viel gebracht, ich habe mich quasi noch einmal aufgemacht, vieles von vorne zu beginnen, anderst zu sehen, einfach eine andere Perspektive für viele Situationen zu suchen u. zu finden. Ich nehme heute ganz anderst wahr, verdammt noch mal, ich nehme teilweise so genau wahr, ich hätte es niemals für möglich gehalten. Ich denke, ich kann Sie heute sehen, richtig sehen u. wahrnehmen. Vermutlich kann dies nur jemand nachvollziehen, dem es ähnlich gegangen ist, wie mir. Wie oft wurde mir gesagt, du nimmst mich nicht wahr - ich hatte Sie angeschaut u. nichts verstanden.
Manchmal bin ich in einer Situation, da meine ich ich hätte alles verstanden, bin ganz vorne, dann kommt die nächste u. ich spüre es war nur eine ganz kleine Etappe in dem langen Weg dies alles zu verstehen, richtig zu reagieren.
Ja und mit diesem Weg ist mir einfach zunehmend klar geworden, sie kann sich im Moment einfach nicht fallenlassen, sie kann im Moment nicht lieben, zumindest es nicht zeigen, und vor allen Dingen empfangen, gleichzeitig erlebt unsere platonische Zweisamkeit ein Highlight nach dem anderen. Es ist schon verdammt schwer zu verstehen, es geht mir genauso wie den vielen anderen auch, das gebe ich zu. Man merkt es wohl auch an den vielen Erklärungsversuchen, weil es einfach irgendwie nicht zu begreifen ist. Ein Mensch will sich von Dir lösen u. irgendwie festigt sich dann die Bindung auf eine andere Art, sie sucht Deine Nähe, Aktzeptanz usw. - einfach nur verwirrend, und eben auch ein Grund nicht aufzugeben, ohne wirklich zu wissen, ob das ganze überhaupt einen Sinn hat.
Vielleicht muß man es auch einfach so sehen, es hat Jahre bei Ihr gedauert, bis sich Ihr inneres Gefühl zu dem verhärtet hat, wie es heute ist, so etwas wird sich vielleicht auch nicht in wenigen Wochen od. ein paar Monaten ändern können, wer weiß.
Na da habe ich mal wieder endlos gelabert, aber ich hoffe ich konnte Dir Deine Fragen dahingehend weitestgehend beantworten, wie Du siehst sind selbst für mich noch sehr viele Fragen offen, auch dahingehend ob ich mir nicht selber was vormache. Ja, auch diese Fragen gibt es u. die machen mir den ganzen Umstand wirklich nicht leichter. Wir werden sehen, wo uns das ganze hinführt.

LG schluri

08.08.2007 16:54 • #53


B
Hallo Schluri,
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich denke ich versteh jetzt besser. Einen direkten Rat hab ich in der Situation natürlich nicht parat. Ich glaube der Weg den du eingeschlagen ist gut. Du schreibst ja selbst es hat dir auf viele Weisen Neues erschlossen. Und, na ja, die Frage ob man sich was vormacht, die ist verständlich aber nie nach allen Seiten zu klären. Solange das nicht deine eigenen Gefühle und Beweggründe betrifft ist das doch völlig in Ordnung. Das für den Partner einzuschätzen ist doch gar nicht möglich und vielleicht weiß dein Frau das zur Zeit selbst nicht richtig, aber auch sie wird sicher Gründe haben, keine komplette Trennung zu wollen. Ich wünsche euch beiden auf jeden Fall viel Erfolg auf dem Weg und ein Ziel über das ihr euch beide freuen könnt.
Lieben Gruß
Believer

08.08.2007 17:21 • #54


S
Hi Believer,
vielen Dank, ja es ist in der Tat nicht einfach. Am schlimmsten emfpinde ich das hin- u. hergerissen sein zwischen Ratio u. Gefühl, zwischen Hoffnung u. Realität, daß einen der Wunsch in Gefühle treibt, die die Realität im Moment nicht bieten kann. Man besser beraten wäre das ganze mit etwas mehr Distanz u. Ruhe anstatt innerer Unruhe u. Aufruhr zu betrachten, erleben. Aber leichter gesagt wie getan, mal gehts besser mal weniger. Dahingehend könnte ich getrost auf diese Phase verzichten. Ich denke ich werde das Jahr 2007 wohl in meiner Alters-Chronik als nicht weiter erwähnenswert vermerken! :'(

LG schluri

09.08.2007 16:29 • #55


B
Hi Schluri,
das ist wirklich treffend ausgedrückt. Ratio oder Gefühl, hat ein bischen was von Sein oder nicht sein. Nur was ist es was das Leben dazu macht, eigentlich immer das Gefühl-selbst die nicht so schönen. Mit der haben die leider (oder Gott sei Dank-je nach Fall) nicht immer was zu tun. Wo wären wir alle, wenn wir nicht mehr wünschen würden?!
Was die Chronik betrifft, wart mal ab wie du da in 5 Jahren drüber denkst

LG
Believer

10.08.2007 00:39 • #56


B
Sorry
Mit der Realität haben die leider............

10.08.2007 00:41 • #57


S
Ja das mit der Chronik ist wohl auch so eine Hoffnung in mir! ;D
Ich muß sagen, ich merke wie sich bei mir der Entscheidungsprozess wohl wieder um einen kleinen Schritt weiterentwickelt hat. Das merkwürdige dabei, ich bin innerlich ganz ruhig. Die Unruhe der letzten Tage u. Wochen hat sich wieder gelegt. Wir werden sehen!

10.08.2007 18:55 • #58


I
Hallo Schlurri

gib nicht auf.
Dich trifft keine Schuld! Du hast keine bösen Absichten gehabt und wolltest für Euch beide nur das Beste.
Bei mir sieht das anders aus. Lies mal meinen Beitrag. Wenn man als Mann die Schuld am scheitern erkennt...
Darf ich fragen, wie es Dir jetzt geht. Bist Du schon etwas weiter in der Aufarbeitung?
Ich wünsch Dir alles Gute!
tom

17.08.2007 11:18 • #59


S
Hallo Tom,
ich bin leider noch nicht dazu gekommen, deine Geschichte zu lesen, werde ich wohl in aller Ruhe heute abend machen.
Wie es mir geht, na es ist ein auf u. ab, jedoch mit steigender Tendenz. Dadurch, daß ich mich wohl für einen steinigen Weg entschieden habe, ist es wohl immer ein hin- u. hergerissen sein. Letzten Endes gibt es auch immer wieder Höhen u. Tiefen, man ist von seinen eigenen Gedanken oft gefangen, lässt sich manipulieren, das ist oft mein Fehler. Der Hauptfehler ist wohl bei mir immer das unbewusste fordern, immer noch nicht recht in der Lage zu sein, das zu nehmen was das miteinander momentan gibt, sondern immer in Dinge zu verfallen, die man gerne hätte. Aus Selbstschutz wird dies oft in Schuldzuweisungen umgewandelt u. bevor ich ein Wort dazu sage, spürt Sie schon an meinen Schritten (wie Sie mir heute morgen sagte), das was im Busch ist. Sorry, wäre es nicht so traurig, müsste ich fast darüber lachen. Wahrscheinlich komme ich dann wie so ein wutschnaubendes Walross daher!
Aber wahrscheinlich gibt es hier noch mehrere denen es so geht. Also kann man grundsätzlich sagen, zunehmend heiter u. sonnig, mit gelegentlicher Tendenz zu leichter Bewölkung, wobei auch immer wieder unerwartet auftretende Gewitter einhergehen können.
Bis dann
Schluri

18.08.2007 13:27 • #60


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