Warum heiratet man heute noch ?

Warum heiratet man heute noch?

Also ich bin seit 22 Jahren verheiratet mit meinem Mann, der auch mein erster richtiger Freund war. Es war meistens schön, wenn auch nicht immer einfach. Gerade erst haben wir eine riesige Ehekrise überwunden und freuen uns jetzt wieder jeden Tag, dass wir uns haben. Na klar, bleibt nicht alles immer toll und einfach. Es gab Phasen, in denen ich meinen Mann am liebsten an die Wand genagelt hätte und es gab eine Zeit, in der ich ihn verlassen wollte. Aber das ist wohl normal. Da muss man einfach durch und wenn mein Mann nicht so beharrlich und beständig gewesen wäre, hätten wir es nicht geschafft. Ich hoffe, ich kann mich dafür irgendwann revanchieren. Man muss den anderen eben manchmal tragen und ertragen. In guten, wie in schweren Zeiten und das ist nicht einfach nur eine Floskel. Es ist ein ständiges Auf- und Ab und vielleicht noch eines der letzten großen Abenteuer in unserer zivilisierten Welt. Manchmal ist es schwierig, manchmal aufregend, manchmal schön, und manchmal auch einfach stinklangweilig. Es ist nicht vergleichbar mit einer frischen Verliebtheit, es ist nicht so aufregend wie eine Affäre und es geht tiefer als jede Freundschaft. Da wo es schwierig wird, beginnt es eigentlich erst richtig, denn dann muss man am anderen wachsen.

Ich hoffe jedenfalls das wir noch lange zusammen durchhalten und uns nie wieder aufgeben. Auch wenn das manchmal der einfachere Weg ist. Wohin das führt, sehe ich im Bekanntenkreis und im öffentlichen Leben. Gescheiterte Ehen überall. Und dann ist man Singel. Mit über 50 macht das sicher keinen Spaß.

Ich bin nicht dafür, eine Ehe um jeden Preis zu erhalten. Kommt es zu körperlicher oder psychischer Gewalt, hört der Spaß auf. Alles andere aber kriegt man hin oder man sitzt es aus. Manchmal geht es eben nur mit einem langen Atem. Eine langjährige Ehe ist kein Ponyhof und ewige Verliebtheit mit Schmetterlingen und allem drum und dran wäre mir ehrlich gesagt auch viel zu anstrengend. Manchmal gibt es Flauten - auch im Bett. Aber hinterm Horizont geht's immer weiter. Und wenn ich meinen Mann ansehe, hat sich alle Mühe gelohnt!

Alles gute für Euch!

@KGR
Mir wird nicht der Zusammenhang zwischen gutem Aussehen und schlechtem Charakter deutlich. Wieso muß jemand Attraktives wechselfreudiger sein als jemand unattraktives? Abgesehen davon ist Schönheit eh was Subjektives und liegt im Auge des jeweiligen Betrachters.
Das ist doch eine Charaktersache und nicht Sache der Optik, ob man mit seinem Partner zusammen bleiben möchte. Ich finde das Andere ein sehr oberflächliches Denken.
Ich z.B. sehe durchschnittlich bis unterdurchschnittlich aus . Und hatte schon sehr attraktive Partner. Dann hätten sie mich aber Deiner Theorie nach verlassen müssen. Haben se aber nicht. Oder ich hätte im Dauerstreß sein müssen, sie an jemand Hübscheren zu verlieren. War aber so nicht. Und jetzt? Müssen wir ne neue Theorie aufstellen ?!

Zitat von darkenrahl:

Treue und anständige Männer braucht man nur als fürsorgenden Vater für die Kinder und die Sicherheit als Geldesel.
Ansonsten werden sie schnell als fad und langweilig empfunden. Aber da gibt es ja die coolen und anziehend Typen, die nur Spass wollen und nicht an Bindung denken. Die passen doch

Blödsinn! Viel zu pauschal. Ich mochte Draufgänger nie, nur normale Männer, auf die potentiell Verlaß ist.

die lebenslangen Ehen die mit 17 oder 20, 25 geschlossen werden und dann auch halten, sterben aus

und auch ich habe die Erfahrung gemacht das besch. Ehen geschieden gehören

also was tun ? niemand will alleine sein bis ins Alter und man möchte Kinder usw. irgendwann

man könnte zusätzlich verstärkt eheverträge aushandeln

schon beim aushandeln des ehevertrages kommen bestimmt richtig schöne Momente zusammen
und es gibt auch nochmal wahnsinnig viel Aufschluss über den Anderen und sich selbst und die beziehung

und man könnte erst später dieses vesprechen der lebenslange Ehe machen oder man könnte es staffeln
geheiratet wird erst nach 10 Jahren
alles davor ist verlobung stufe 1-10

Zitat von Garibaldi:

Treue, Ehrlichkeit und langfristige Beziehungen gibt es in unserer westeuropäischen Gesellschaft doch so gut wie garnicht mehr.

Kannst Du das belegen?

Zitat von Garibaldi:

AWenn man sich hier im Forum und da draußen in der Welt so umsieht, dann scheinen wir ja einem totalen Werteverfall zu unterliegen. Sodom und Gomorra halt

Wir sind hier in einem Trennungsforum. Insofern ist Deine Wahrnehmung was speziell diesen Ort hier betrifft, recht selektiv und sicher nicht aussagekräftig für die gesamte westeuropäische Gesellschaft.


Preisfrage:
Was konkret ist eigentlich Dein ganz persönliches Hilfeanliegen, mit diesem Thread - noch dazu speziell in diesem Unterforum?

Zitat von 777:

die lebenslangen Ehen die mit 17 oder 20, 25 geschlossen werden und dann auch halten, sterben aus

und auch ich habe die Erfahrung gemacht das besch. Ehen geschieden gehören

also was tun ? niemand will alleine sein bis ins Alter und man möchte Kinder usw. irgendwann

man könnte zusätzlich verstärkt eheverträge aushandeln

schon beim aushandeln des ehevertrages kommen bestimmt richtig schöne Momente zusammen
und es gibt auch nochmal wahnsinnig viel Aufschluss über den Anderen und sich selbst und die beziehung

und man könnte erst später dieses vesprechen der lebenslange Ehe machen oder man könnte es staffeln
geheiratet wird erst nach 10 Jahren
alles davor ist verlobung stufe 1-10

Das wäre mir zu bürokratisch. Müssen die Deutschen eigentlich immer alles regeln? Kann doch jeder für sich entscheiden. Oder einfach mal heiraten und gucken, wie es läuft. Jede Hochzeit ist der Beginn einer langen, aufregenden Reise. Wohin sie führt ist doch letztlich egal, so lange es für die beiden passt.

Zitat von Garibaldi:

Ich frage mich wirklich, wo sich unsere Gesellschaft hin entwickelt ?

Wir dürften die letzte Generation sein, in welcher es noch hier und da intakte Familienbande gibt.
Danach folgt nur noch die Generation Single , untreue Beziehungen auf Zeit und wildes Rumvö....

Ein Kind , dass heute auf die Welt kommt , kann dann froh sein, wenn seine Geschwister nicht alle von verschiedenen Vätern sind und es nicht zu viele wechselnde Partner seines alleinerziehenden Elternteils vorgesetzt bekommen hat . Beständigkeit und Verlässlichkeit waren gestern.

Jeder von uns kann dann froh sein, wenn es zukünftig überhaupt noch jemanden gibt, welcher einem in schlechten Zeiten beisteht , im Falle einer Erkrankung im Krankenhaus besucht und auch mal eine etwas längere Zeit im Leben erhalten bleibt.

Alles sehr schlimm was Du so erzählst. Wünsche Dir viel Kraft um die kommenden Tage, Wochen, Jahre? Zu durchstehen.

Deine Frage, jeden Tag steht ein neuer Idiot auf. Was bezweckts Du mit solchem Post?
So langsam bekomme ich hier echt Angst.

Attraktive Menschen sind wechselfreudiger, weil sie einfach mehr Gelegenheiten haben. Siehe die A, B, C-Prominenz! Und diese Leute glauben, sie hätte ein Recht auf ewiges Glück. Da wird bei der kleinsten Unstimmigkeit die Flinte ins Korn geworfen. Aber jede Verliebtheit endet nach spätestens 3 Jahren und dann beginnt die Arbeit. Da haben schöne Menschen oft einfach keine Lust drauf. Ist das jetzt zu pauschal? Ich weiß nicht. Ich habe es oft so beobachtet, z.B. im Bekanntenkreis. Ich war da lange sehr eifersüchtig drauf auf deren Hochglanzleben. Inzwischen denke ich, das sind im Grunde arme Würstchen. Ich möchte nicht tauschen.

Mein Partner ist treu und anständig und trotzdem cool und extrem anziehend.Eben sehr facettenreich. Das Eine schließt das Andere doch überhaupt nicht aus?

Zitat:

Attraktive Menschen sind wechselfreudiger, weil sie einfach mehr Gelegenheiten haben.

Nein nein und nochmal nein !
Ich denke, es ist eher eine charakterliche Sache, eine Sache der Persönlichkeit, der Duldsamkeit (wie lange erträgt man seinen Partner und die ganzen Macken?) oder eine Frage des Selbstwertes. Mir ist das viel zu kurz gegriffen, das nur am Aussehen fest zu machen. So!

Zitat von Bones:

Mein Partner ist treu und anständig und trotzdem cool und extrem anziehend.Eben sehr facettenreich. Das Eine schließt das Andere doch überhaupt nicht aus?

Nein, es ist nur schwieriger solch einen attraktiven Menschen zu halten. Die Konkurrenz ist einfach sehr groß und je älter man wird, desto interessanter werden die jungen Frauen für ihn werden. Ich weiß wovon ich rede. Mein Mann ist ein alter Knöttersack und durchschnittlich attraktiv. Aber er ist gutsituiert und hat viele materielle Vorzüge. Das blieb den jungen Damen nicht verborgen und so machten sie sich halt an ihn ran. Aber die jungen Dinger haben nicht mit den Vorzügen einer langjährigen Ehefrau gerechnet. Ich kenne ihn nämlich durch und durch. Dagegen kamen die nicht an. Langfristig gesehen.

Plentysweat:

Zitat:

Wie Michigan sagt, leben wir in einer Zeit der übergroßen Freiheit und Wahlfreiheit was die Beziehungsform angeht und das finde ich auch nur gut!

Mit gleichzeitig einer Menge Verletzungen , d.h. mit resultierendem Liebeskummer, menschenunwürdigen Beendigungen von Beziehungen ( salopp per SMS, ghosting , im Stich lassen ) . Trennungstraumatisierte gibt es zu Hauf. Die narzisstische Gesellschaft fährt ihren Egotrip.

Zur Trennungswahrscheinlichkeit :

Angeblich gibt es eine Untersuchung darüber, dass sich attraktivere Menschen schneller trennen:

https://www.welt.de/kmpkt/article162867...ennen.html

Ich bin wieder weg, Sorry...

Attraktive wechselfreudige Menschen gibt es tatsächlich, aber dann treffen sie meist auch auf gleichgesinnte.
Pauschal gilt das nicht.

Er fühlte sich halt gebauchpinselt und wurde einmal schwach. Allerdings ist er kein guter Lügner und so habe ich es sofort bemerkt. Ich muss sagen, das hat unsere Ehe extrem erschüttert. Aber mal ehrlich, wäre mir ähnliches passiert, hätte ich auch für nichts garantieren können. Und so haben wir eben weiter gemacht, viel geredet, frischen Wind reingebracht und unsere Ehe wieder auf die Füße gestellt. Sowas wird ihm sicher nicht mehr passieren, denn er hat extrem geblutet. Finanziell und psychisch. Heute weiß er wieder, was er an mir hat. Ich denke, es wird oft auch einfach zu viel Wind gemacht um so ein Affärchen. Sowas gab es immer und wird es immer geben, so lange es Menschen gibt. Kein Grund zu resignieren.