1538

Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

M
Zitat von Dummda2:

Ic glaube, Du verwechselst was. Die AFsin diesem Threat die sehr reflektiert sind, sind Frauen die selber gebunden waren. Aber die ungebundenen AFs halten sich für frei von jeder Verantwortung. Und wenn sie was bedauern, dann weil die Affäre ungünstig ausgegangen ist.

Du irrst dich schon wieder. Ich war eine ungebundene AF und ich bin auch definitiv kein Einzelfall, aber die Verantwortung trage ich ebenfalls. Und ich gebe dem AM auch nicht an allem die Schuld. Und ein Opfer bin ich erst Recht nicht.

Du siehst das alles zu verbissen. Konzentriere Dich mal auf die Frauen, die noch hier sind und ihre Affäre mit Abstand betrachten. Sie sehen sehr wohl ihre eigene Verantwortung.

Jede Beziehung die im Drama endet wird verflucht. Jede verlassene will vorerst ihren Part, am Scheitern der Beziehung, nicht wahr haben. Das nennt sich Verdrängung und ist gerade anfangs vollkommen normal. Das ist der Punkt an dem Du feststeckst.
Ich lese hier auch durchaus reflektierte AF/AM die nicht in die Opferrolle fallen.

Pauschalisieren ist Schrott!

Edit: wir sind in einem Trennungsforum. Wer das noch nicht gerafft hat, rafft auch sonst nix. Die Trennungen sind alle halbwegs frisch und da kann man kaum reflektiertes Verhalten erwarten.

13.11.2018 23:29 • x 3 #1021


K
Zitat Sohnemann
Zitat:
Weil jemanden verantwortlich machen für etwas was dieser innerlich nicht als solches spürt, ist zwecklos.


@

das ist die Krux - zu WISSEN, dass diese Einstellung vorherrscht, hilft über einiges hinweg, wenn
sich tatsächlich Verantwortliche nicht ihrer Verantwortung zu stellen bereit sind.

Es wird gesellschaftlich von OBEN bis ganz unten ausgelebt....Verantwortung haben wollen, aber sich dieser nicht (mehr) zu stellen, wenn von Übernahme von Verantwortung dir Rede ist.

@

JEDES eigene Handeln ist zwangsläufig an Verantwortung gebunden - und wenn ich zu etwas nein sage, geht das mit Verantwortung einher.

Dass Betrüger/innen, AF/AM ihrer Verantwortung zu was auch immer in einer Affäre nicht gerecht
werden wollen, zeigt etwas auf. Wie diese Menschen überhaupt noch ihr Leben bestreiten wollen, weiß ich nicht. Wie diese Menschen Verantwortung für sich selbst, geschweige für Andere (ggf. Kinder) übernehmen können/wollen - ich weiß es nicht. Für mich - nichts Halbes und nichts Ganzes.
Wie soll da eine Aufarbeitung wirklich stattfinden und erfolgreich sein können - ich weiß es nicht. Aufarbeitung mit Halbwahrheiten? Verantwortungs-Verlagerung auf Andere, auf Mitbeteiligte? Das kommt sicher gut auf dem Weg durch das weitere Leben...erst Recht in der Funktion als Vorbild
für Kinder, im Beruf, oder wo auch immer.

Wer Verantwortung ablehnt, für das sie/er (haupt) - verantwortlich zeichnet, kann nicht davon ausgehen, vertrauenserweckend zu sein, menschlich zu sein, empathisch zu wirken. Sich zu etwas zu bekennen, zu sagen. Ich habe da und da Scheice gebaut...(hier Fremdgehen, lügen, betrügen, Affäre)...was geschieht dann? Was geschieht, wenn dafür Verantwortung übernommen wird? Dabei juckt es auch nicht, wen das an Affären Beteiligte betrifft.

Charakter, Moral, Ethik, Ehrgefühl - in heutigen Zeiten sehr oft mit dicken Fragezeichen zu versehen. Diese Werte werden offenbar der Selbstverwirklichung geopfert - (Ironie an)NATÜRLICH unbewusst (Ironie aus)

Dass AF - besonders AF - den weiten Bogen um Verantwortlichkeit schlagen, wundert mich inzwischen nicht mehr. Es geziemt sich nicht, sich der Verantwortung zu stellen, weil der Betrüger nicht DER Kerl war, bei dem diese AF doch nicht landen konnten? Persönliche Schmach - dafür auch noch selbst Verantwortung übernehmen? Geht doch gar nicht - noch mehr Schmach!?
Tatsächlich ist es persönliche Schmach, sich als AF der Verantwortung NICHT zu stellen. Allerdings - wem gegenüber haben sich zurückgeschickte/oder gegangene AF zu verantworten - niemandem, nach außen hin niemandem. Das wäre auch total unwichtig. Viel wichtiger ist es, sich selbst gegenüber der Verantwortung zu stellen und diese für eigenes Handeln - egal wie es verlief - zu übernehmen. DAS wäre Rückgrat - nach außen, wie nach innen.

@ Mira_

wenn jemand knallhart argumentiert - @ dummda2 macht das - hat das nichts mit Verbissenheit zu tun. Es ist ihre Einstellung dazu....nicht deine, nicht die Anderer...es ist IHRE. Ich vertrete auch die knallharte Argumentation .... und Klarheit scheibchenweise ist nun mal nicht, denn der Flow eines Endlos-Threads gibt das nicht mehr her. Wer mittendrin einsteigt, wird nicht immer Samthandschuhe erwarten können - wie in jeder anderen Gruppierung, wo jemand mittendrin einsteigt.

Knallhart zu argumentieren - das ist auch nicht bösartig, nicht angreifend. Bösartig oder angreifend ist es für die Leser/innen, die das als solches empfinden. Kein/e Schreiber/in
kann wissen, wer eine Post lesen wird....so weißt du auch nicht, wer deinen Post lesen wird. Der
kann bei einigen bitter aufstoßen, bei anderen geht der gleiche Post von dir so runter.

13.11.2018 23:34 • #1022


A


Warum werden Affären so in den Dreck gezogen?

x 3


T
Zitat:
Jede verlassene will vorerst ihren Part, am Scheitern der Beziehung, nicht wahr haben. Das nennt sich Verdrängung und ist gerade anfangs vollkommen normal. Das ist der Punkt an dem Du feststeckst.
Ich lese hier auch durchaus reflektierte AF/AM die nicht in die Opferrolle fallen.


das wären dann die Täter, oder gibt es da noch etwas dazwischen?

13.11.2018 23:38 • #1023


M
Zitat von Tempest:

das wären dann die Täter, oder gibt es da noch etwas dazwischen?


Was macht einen Täter für Dich aus?

13.11.2018 23:57 • #1024


M
Zitat von kuddel7591:
wenn jemand knallhart argumentiert - @ dummda2 macht das - hat das nichts mit Verbissenheit zu tun.

Doch, wenn man pauschalisiert, hat das nichts mit knallharter Argumentation zu tun. Und das tut sie, weil sie alle AF über einen Kamm schert.

Zitat von ihr :
Zitat:
Die AFsin diesem Threat die sehr reflektiert sind, sind Frauen die selber gebunden waren. Aber die ungebundenen AFs halten sich für frei von jeder Verantwortung. Und wenn sie was bedauern, dann weil die Affäre ungünstig ausgegangen ist.

14.11.2018 00:54 • x 2 #1025


D
@20011
Sehe ich auch so. Ich habe auf beiden Seiten des Zauns schon gestanden. .als Betrogene und als die Affäre.

Als Betrogene hat mich die Affäre meines damaligen Freundes einen feuchten Dreck interessiert. Ebenso ob sie Verantwortung gespürt hat oder nicht. Ich bin und war ihr nicht böse. Sie hat es versucht, das durfte sie als freier Mensch.

Ich verteufel ebenfalls heute meine Affäre nicht.
Ich bin verantwortlich für das, was ich tue. Dafür, mir diesen Mann ausgesucht zu haben und meinen Hut in die Mitte geworfen zu haben. Oder war es der Schlüpfer?
Ob die Beziehung in die Dütten geht oder nicht: dafür bin ich nicht verantwortlich.

Und ich finde es geradezu lächerlich, wie auf der Beziehungsebene und im restlichen Leben mit zweierlei Maß gemessen wird, weswegen ich dieses ganze Ethik und Moralgelaber wirklich nur für sinnfreies Geschwätz halte, das Leute absondern, um sich selbst besser zu fühlen, denen es selber aber nicht gelingt, das auch konsistent umzusetzen.
Weil sie immer über den Umstand stolpern, dass da Gefühle im Spiel sind.

Beispiel:
Da wird über unethisches Verhalten schwadroniert. Sich einen Vorteil verschaffen auf Kosten anderer: schlimm, böse, charakterschwach.
Das ist erstmal in der Sache schon falsch weil eine Affäre für die meisten Affärenpersonen ja überhaupt kein Vorteil ist
Daneben sind das oft Leute, die nichts dabei finden, bei Primark einzukaufen oder Schnitzel für 80 Cent zu futtern.
Die verkennen, dass unsere gesamte Gesellschaft auf unethischem und unmoralischen Verhalten basiert und Dritte dadurch in Elend und Tod gestürzt werden.
Wie weit ist es da mit der Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme? Meistens weniger stark ausgeprägt.
Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

In seinem zwischenmenschlichen Nahbereich hat da natürlich jeder mehr Gestaltungsspielraum.
Weswegen ich sehr froh bin, in meinen Freundeskreis lauter unreflektierte, unmoralische und unvollkommene Menschen zu haben, die Normen und Werte in ihrer Vergänglichkeit und gesellschaftlichen Abhängigkeit betrachten.
Die mich, mit meiner ganzen Charakterschwäche und meinem unethischen Verhalten gut finden.
Heute ist Ehre nicht mehr wichtig als Begriff.
Finde ich nicht traurig.
Der Ehe wird es in Zukunft ähnlich gehen.
Auch das finde ich nicht traurig.

Würde ich nochmal eine Affäre eingehen? Ich weiß es nicht.
Auf der rein körperlichen Ebene: würde ich das nicht absolut ausschließen.
Würde ich das nochmal machen, hätte ich eine Zeitmaschine?
Ja.

14.11.2018 01:36 • x 1 #1026


Gretel
Zitat von Mira_:
Doch, wenn man pauschalisiert, hat das nichts mit knallharter Argumentation zu tun. Und das tut sie, weil sie alle AF über einen Kamm schert.

Zitat von ihr :


2016
wurden sie von ihr halt als dumm bezeichnet. -----
thread-fuer-afs-und-ams-zur-gegenseitigen-unterstuetzung-t34309-s75.html

Dies zum Thema Verbissenheit.

14.11.2018 01:39 • #1027


K
@ Mira_

ist es ein Unterschied ...ob AF pauschalieren, Betrüger betreffend, oder ob Betrogene
pauschalieren, AF abtreffend? NEIN. Es gibt einen riesigen AF-Thread, in dem pauschalieren
durch AF sehr sehr GROSS geschrieben wurde. Den Thread habe ich von Beginn an verfolgt - als
AM. Es war z. T. erschreckend, wie sehr Betrüger ALLE ans Kreuz genagelt wurden - ohne
Ausnahme....durch AF. Die Betrüger wurden durchweg dafür verantwortlich gemacht, dass die AF
nicht zum Zuge kamen. Keine einzige AF hat sich dazu bekannt, selbst für das Ende einer Affäre
verantwortlich zu sein. Auf meine oftmalige Frage, ob nicht AF Anlass boten, dass sich Betrüger deshalb abgewendet haben....da kam nie eine Antwort. AF stellten sich selbst auf das Podest Opfer der Affäre zu sein. Wir AF.... uns wurde übel mitgespielt....und das ist total unrealistisch!

Dass AF Betrogenen gegenüber pauschalierten.....und auch HIER im Thread pauschalieren - willst
du das wirklich negieren? Dass Betrogene sich gegen Pauschalierung ebenso wehren - ist das verboten? Knallhart auf den Busch zu klopfen - was so daran pauschalieren sein. Und der Kontext gibt zumeist her, dass NICHT in einen Topf geworfen wurde. Denn - eine AF, die ihre Meinung mehrfach zementiert hat, indem sie jede Verantwortung für ihre Teilhabe an ihrer Affäre ablehnt, hat durch die Ansage, dass AF (allgemein) in überwiegender Mehrheit so agiert haben, wie @ Dummda2 es beschrieben hat. @ Dummda2 hat in der Aussage NICHT pauschaliert.

Pauschalierung ist Pauschalierung - aber hat mit knallharter Ansage nichts zu tun. Wenn du daraus dennoch Pauschalierung erkennst....das soll deine Meinung sein und bleiben. Wenn dem so ist - aus welcher Motivation heraus? Als AM - ich sehe keine Pauschalierung. Viel mehr sehe ich Pauschal-Aussagen, wenn AF AF in Schutz zu nehmen gedenkt. Du stehst zu deiner Verantwortlichkeit als AF - ein Appell an andere AF, wie hilfreich/weniger hilfreich es für dich war/ist....das wäre m. M. n. für AF hilfreicher. Als AM habe ich mehrfach daran appelliert, sich der Verantwortlichkeit zu stellen - und das nicht mal nach außen mitzuteilen, sondern mit sich auszumachen. Garantiert - das wäre mit der Zeit am Duktus spürbar.
Einigen Betrogenen und Betrüger/innen ist das anzumerken... ein paar wenigen AF/AM auch... die sich der Übernahme von Verantwortung/Mitverantwortung gestellt haben. Ihnen ist kein Zacken aus
der Krone gebrochen....im Gegenteil!

@ Gretel

deine Meinungen sind deine Meinungen....sollst du haben!

Was ist an deinem Verhalten/Benehmen anders, wenn nicht mit Verbissenheit des ständigen Nachkartens?

14.11.2018 01:51 • #1028


M
Zitat von kuddel7591:
Dummda2 hat in der Aussage NICHT pauschaliert.

Doch hat sie. Weil sie ALLE AF an den Pranger gestellt hat, indem sie sagte, dass ALLE AF in diesen Faden, die als Single in die Affäre gegangen sind, nicht reflektiert sind. Witzig dass du das ernsthaft nicht erkennst. Aber nun gut.

Ich gehöre definitiv nicht in Dummdas Pauschalisierung
Ich erkenne meine Fehler an. Und auch das tun viele andere hier. Das war aber auch bei mir in der frischen Phase anders. Und genau das, finde ich völlig legitim.

Nochmal: dieses Forum ist ein Trennungsforum. Verletzungen sind noch viel zu frisch, als dass man reflektiert über sie schreiben kann. Ihr, die länger hier sind und schon verarbeitet habt, verlangt wirklich viel von einem Menschen, der noch hin der frischen Phase steckt.

14.11.2018 02:05 • #1029


Ricky
Ich glaube @Dummda2 s Zitat müsste dieses hier sein:

Zitat von Dummda2:
Die Kunst ist es, das auch anzuerkennen und wenn ich mir die Berichte der AFs durchlese, die was mit einem verheirateten Mann hatten, dann lese ich vor allem eines: ICH habe keinenFehler gemacht. ICH bin unschuldig, etc. Und im nächsten Atemzug heißt es dann, der AM ist alleine Schuld daran und ein Betrüger.


Kann man so oder so interpretieren. Sie schreibt nicht Alle AFs, dennoch schreibt sie der AFs... vllt. hätte sie sinnvollerweise von vielen AFs schreiben sollen.

Zitat von Dummda2:
Aber die ungebundenen AFs halten sich für frei von jeder Verantwortung. Und wenn sie was bedauern, dann weil die Affäre ungünstig ausgegangen ist.


Auch hier ist es zwiespältig, wirkt aber schon verallgemeinernder. Ich kann das allerdings verstehen, haben wir hier ja einen Thread schon allein nur dafür, dass alle Ex-Partner ja Narzissten gewesen sind und gewesen sein müssen, um sich selbst besser zu fühlen. Das ist natürlich auch so'n Blödsinn ausm Board, aber damit macht man's sich eben leicht.

14.11.2018 02:18 • x 1 #1030


M
Es ging auch um dieses Zitat!

Zitat von Dummda2:
c glaube, Du verwechselst was. Die AFsin diesem Threat die sehr reflektiert sind, sind Frauen die selber gebunden waren. Aber die ungebundenen AFs halten sich für frei von jeder Verantwortung. Und wenn sie was bedauern, dann weil die Affäre ungünstig ausgegangen ist.

14.11.2018 02:25 • #1031


Ricky
Das habe ich auch benannt.

14.11.2018 02:29 • #1032


M
Zitat von Ricky:
Das habe ich auch benannt.

Nö, nicht komplett. Denn der erste Teil ist die Pauschalisierung.
Ich warte aber mal auf DummDas Erklärung.

14.11.2018 02:36 • #1033


6rama9
Zitat von Drakonie:
Da wird über unethisches Verhalten schwadroniert. Sich einen Vorteil verschaffen auf Kosten anderer: schlimm, böse, charakterschwach.
Das ist erstmal in der Sache schon falsch weil eine Affäre für die meisten Affärenpersonen ja überhaupt kein Vorteil ist.

Sehr interessant. Eine Affäre bringt also keine Vorteile. Das macht die Sache nicht wirklich besser, oder? Wenn man wenigstens eine Affäre eingeht, um einen emotionalen oder gefühlmäßigen Vorteil zu haben, dann leuchtet mir das bei entsprechender charakterlicher Disposition ja noch ein. Aber wenn man eine Affäre eingeht, ohne irgendeinen einen Vorteil daraus zu ziehen, dann kann ja nur Gleichgültigkeit, Empathielsoigkeit oder die Beziehungs-Zerstörung im Vordergrund stehen. Such dir eins aus.
Zitat von Drakonie:
Weswegen ich sehr froh bin, in meinen Freundeskreis lauter unreflektierte, unmoralische und unvollkommene Menschen zu haben, die Normen und Werte in ihrer Vergänglichkeit und gesellschaftlichen Abhängigkeit betrachten.
Die mich, mit meiner ganzen Charakterschwäche und meinem unethischen Verhalten gut finden.

hier gilt halt der Spruch: Gleich und gleich gesellt sich gern. Prekariat umgibt sich mit Prekariat, so wie Akademiker mit Akademikern. Empathische Menschen mit Empathen, so wie charakterschwache Menschen mit Charakterschwachen.
Zitat von Drakonie:
Die verkennen, dass unsere gesamte Gesellschaft auf unethischem und unmoralischen Verhalten basiert und Dritte dadurch in Elend und Tod gestürzt werden.

Ja, das ist schon seit jeher das Totschlagargument. Weil der Staat das Geld verschleudert, brauche ich nicht alle Angaben in meiner Steuererklärung machen. Weil die andern alle an dem Unfall vorbeifahren, muss ich auch nicht anhalten und helfen. Weil im Ozean eh so viel Plastikmüll schwimmt, kann ich meinen Müll auch am Straßenrand entsorgen. Weil die Oma nebenan dement ist, merkt sie sowieso nicht, wenn ich mich aus ihrem Spoargroschen bediene. Weil der Gegenüber komisch schaut, darf ich ihm in die Fresse hauen. Und so weiter und so weiter. Schwach... charakterschwach eben.

14.11.2018 09:22 • x 2 #1034


Ricky
Zitat von 6rama9:
Sehr interessant. Eine Affäre bringt also keine Vorteile. Das macht die Sache nicht wirklich besser, oder? Wenn man wenigstens eine Affäre eingeht, um einen emotionalen oder gefühlmäßigen Vorteil zu haben, dann leuchtet mir das bei entsprechender charakterlicher Disposition ja noch ein. Aber wenn man eine Affäre eingeht, ohne irgendeinen einen Vorteil daraus zu ziehen, dann kann ja nur Gleichgültigkeit, Empathielsoigkeit oder die Beziehungs-Zerstörung im Vordergrund stehen. Such dir eins aus.


Es gibt sicherlich eine Form der Logik in Emotionen, sie aber hier wie Du in Einsen und Nullen aufteilen zu wollen, kommt n bisschen arg autistisch daher, sorry. So funktioniert das nicht - zumindest nicht immer. Ich bin auch in eine Affäre gerauscht und war letztlich nicht damit zufrieden. Warum? Weil ich selbst nicht erkannt habe, dass mir etwas grundlegendes in meiner damaligen Beziehung gefehlt hat. Ich habe das offenbar versucht über Jahre hinweg zu untergraben, bis letztlich irgendwann die toten Fische hochkamen. Es gibt bestimmt Leute, die Affären sehr genau planen mit Verschleierung, Tinder und was nicht alles, aber es gibt auch genügend bei denen passiert es, weil sie sich selbst in den Punkten nicht ausgelotet haben. Das entschuldigt das nicht, muss es aber auch nicht. Wichtig ist eben, was für Schlüsse man daraus zieht. Für mich war es, dass ich meine alte Beziehung beende.

Zitat:
hier gilt halt der Spruch: Gleich und gleich gesellt sich gern. Prekariat umgibt sich mit Prekariat, so wie Akademiker mit Akademikern. Empathische Menschen mit Empathen, so wie charakterschwache Menschen mit Charakterschwachen.


Man, dafür, dass Du immer auf die Plattheit zwischen Mann und Frau hinweist, verallgemeinerst Du hier aber unfassbar viel. Ich bin auch Akademiker und habe nicht sonderlich viele Akademiker in meinem Bekannten- und Freundeskreis. Sicherlich auch, aber die meisten sind es nicht. Das hat damit absolut nichts zu tun. Da ist so viel bourdieu'sche Theorie drin, das tut weh.

Zitat:
Ja, das ist schon seit jeher das Totschlagargument. Weil der Staat das Geld verschleudert, brauche ich nicht alle Angaben in meiner Steuererklärung machen. Weil die andern alle an dem Unfall vorbeifahren, muss ich auch nicht anhalten und helfen. Weil im Ozean eh so viel Plastikmüll schwimmt, kann ich meinen Müll auch am Straßenrand entsorgen. Weil die Oma nebenan dement ist, merkt sie sowieso nicht, wenn ich mich aus ihrem Spoargroschen bediene. Weil der Gegenüber komisch schaut, darf ich ihm in die Fresse hauen. Und so weiter und so weiter. Schwach... charakterschwach eben.


Na ja, es ist nicht zwangsläufig charakterschwach, sondern ein in Frage stellen von Normen und Werten. Wo ist denn der Wert, wenn man Regeln und Gesetze aufstellt, die nur für einen Teil der Bevölkerung gelten? Wo ist der Wert, wenn wir etc. haben, Leute, die sich seit Jahrzehnten darüber hinweg setzen, wenn diejenigen, die die Regeln mitbestimmen, sich selbst nicht daran halten? Das sind schon Dinge, die man mal in Frage stellen darf. Die vorwurfsvolle Art, die Du hier mit dem Lehrer-Zeigefinger an den Tag legst, ist schon lustig. Ich zum Beispiel kann Dich dann total Ernst nehmen, weil ich weiß, dass es bei Dir mindestens 3 Baustellen gibt, die diesen Zeigefinger so gar nicht sinnvoll machen. Allein schon der Zeigefinger selbst, ist eben eine dieser Sachen.

14.11.2018 09:36 • x 1 #1035


A


x 4




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