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Was denken Affären-Frauen über die Ehefrau des Mannes?

E
@NurBen

Ich kann sehr gut nachempfinden, wie Du das meinst, auch daß man solche Gedanken erstmal hat, ist völlig normal, doch ist es gerecht?

Nur weil jemand fremd bügelt, will er vielleicht dennoch nicht alles hinwerfen. Warum sollte das egoistisch sein? Egoistisch wäre, sofort zum neuen zu wechseln, nur für ein paar schöne Stunden. Vielleicht ist es mit dem Partner einfach nicht so schön, aber der Rest der Partnerschaft, ist einem wichtiger als Sechs. Das bedeutet dann immer noch nicht, daß ein Mensch für immer auf sechsuelle Erfüllung verzichten muss. Eine solche Haltung, ist letztlich auch auf eine bestimmte Weise selbstsüchtig. Sind die Gefühle des Partners aufrichtig und besteht die Partnerschaft ansonsten zuverlässig und harmonisch, warum etwas verbieten, daß ich nicht in der Lage bin, zu erfüllen? Es ist doch keine Straftat. Wenn ich damit also eine funktionierende Beziehung nicht mehr sehen und leben kann, dann liegt das Problem da doch hauptsächlich bei mir und nicht beim Partner.

Welches Recht wiegt denn größer? Das Recht darauf, daß ich bestimme, auf wieviel Bedürfnis gleich welcher Art mein Partner zu verzichten hat? Oder das Recht, ein erfülltes Leben zu führen, selbst in einer Partnerschaft auch noch?

29.02.2020 20:38 • x 8 #76


S
[quote=LaLeLu35]Ich bin Single und der Mann, mit dem ich eine Affäre hatte, war in einer offenen Ehe.

Liebe LaLeLu35
Eine Zeitlang hatte ich mich auf einer Online-Dating-Plattform angemeldet, um zu verstehen, wie diese für mich damals fremde Welt funktioniert und wie die Menschen dort so ticken seitdem bin ich fest der Meinung, dass es keine offene Beziehung/Ehe gibt. Denn in der Regel sind das einseitige Rechtfertigungsversuche der AF-Kandidaten.

29.02.2020 20:49 • x 3 #77


A


Was denken Affären-Frauen über die Ehefrau des Mannes?

x 3


NurBen
Zitat von SimplyRed:
Wenn einem moralische Aspekte derart wichtig sind, warum handelt man dann selbst nicht danach? Warum Sechs vor der Ehe, dem Finanzamt nicht jeden Euro darlegen, im Parkverbot stehen, sich scheiden lassen, schlecht über andere reden, zu Hause bleiben, obwohl man nicht so krank ist, daß man nicht arbeiten könnte. Warum zu schnell fahren, fluchen, oder schummeln beim Mathe-Abi?

Warum?! Selbst wenn ich alles aus deiner Liste mache, habe ich denn noch eines nicht getan: Einen geliebten Menschen betrogen.

Zitat von SimplyRed:
Moral steht doch praktischer Weise immer dann in ihrer vollen Pracht zur Verfügung, wenn ich den Stein auf andere werfen kann, wie überaus praktisch.

Ich habe schon damals in einen anderen Thread geschrieben, dass ich es nachvollziehen kann und genau weiß, wie schwer es ist seiner eigenen Moral treu zu bleiben. Denn ab den Zeitpunkt ist es keine Frage der Moral mehr, sondern die des eigenen Charakters.
Natürlich hätte ich meine Ex damals betrügen können und es mir anschließend mit naja, unsere Beziehung lief ja auch nicht mehr so schön reden können. Aber der Rest an Blut im Kopf sagte mir Hier läuft gerade gewaltig was schief undzwar in unserer Beziehung
Ob man Flüchtet oder sich dem Problem stellt, ist eben doch eine Frage von Charakter.

Zitat von SimplyRed:
Nur weil jemand fremd bügelt, will er vielleicht dennoch nicht alles hinwerfen. Warum sollte das egoistisch sein?

Wir reden hier ja nicht von einen Ausrutscher, sondern handfesten Affären.
Natürlich ist es egoistisch..Es ist egoistisch, weil man seinen Partner in der Frage nicht einbezieht.
Hat er nicht das Recht die Wahrheit zu erfahren und SEINE Entscheidung zu treffen!?

Zitat von SimplyRed:
Sind die Gefühle des Partners aufrichtig und besteht die Partnerschaft ansonsten zuverlässig und harmonisch, warum etwas verbieten, daß ich nicht in der Lage bin, zu erfüllen?

Eine offene Ehe ist für mich etwas anderes als eine heimliche Affäre.

Zitat von SimplyRed:
Welches Recht wiegt denn größer? Das Recht darauf, daß ich bestimme, auf wieviel Bedürfnis gleich welcher Art mein Partner zu verzichten hat? Oder das Recht, ein erfülltes Leben zu führen, selbst in einer Partnerschaft auch noch?

Natürlich kannst du ein erfülltes Leben führen. Aber der Partner hat eben so das Recht zu entscheiden, wie er damit umgeht. Ob er sich trennt oder nicht.
Bei einer Affäre weiß der Partner es in der Regel ja nicht einmal.

29.02.2020 20:59 • x 8 #78


G
Zitat von SimplyRed:
...Recht auf erfülltes Leben ...

Es gibt Vereinbarungen zwischen zwei Partner...nicht irgendwelche hypothetische Recht auf erfülltes Leben.

29.02.2020 21:05 • x 1 #79


LaLeLu_
[quote=Sacramento][/quote]

Verstehe ich. Ist aber nicht über sowas. Arbeit. Und er fuhrt ja jetzt die nächste Affäre

Und dort (Arbeit) kommuniziert er es auch so offen mit der offenen Ehe. Also manche sind ja auch privat mit ihm und kennen seine Frau. Also so abgebrüht ist er wohl nicht?

Außerdem wollte er ja nix mehr, als dass ich zu ihm komme und seine Frau kennenlerne Ihm ging es ja um was ganz anderes als ne schnöde Affäre..

Naja lassen wir es. Ich zum Glück habe mit :Affären nix mehr am Hut

29.02.2020 21:12 • x 1 #80


I
Zitat von NurBen:
Eine offene Ehe ist für mich etwas anderes als eine heimliche Affäre.



Sehe ich genauso
Denn was darf denn alles so fehlen , was ich vermisse ?
Um so was zu rechtfertigen ?
Das kribbeln wie am Anfang ?
Kann der Partner nicht für Sorgen, sind zwei völlig verschiedene Situationen verbunden mit Hormonen.

Statt 3 mal 6 pro Woche , plötzlich täglich ?

Bei manchen ist sogar alles ok und trotzdem wurde fremd gegangen , einfach aus Bock auf was anderes.
Oder weil sich jemand fremd verliebt.



Für eine Affäre gibt es keine Rechtfertigung.
Aber es gäbe wenigstens einen Mund zum Reden um zu sagen , da ist mir was passiert.
Selbst das wird nicht getan.

Wer ist daran schuld ?
Auch der Betrogene ?
Mitnichten.

29.02.2020 21:40 • x 5 #81


LaLeLu_
Über solche Ansichten muss man stehen isely. Ich war 20 Jahre in einer Beziehung und mein Freund hatte 1,5 Jahre eine Affäre. Was auch das Ende dann war.

Nicht, dass man dann ncjht genug Kummer hat.. mit am schmerzhaftesten waren die Reaktionen im Umfeld..: die zu nicht wenigen Teilen so waren, als muss ich ein ganz schlimmes Wesen Gewesen sein, dass er keinen anderen Ausweg sah, als fremdzugehen.

29.02.2020 21:54 • x 2 #82


S
Hallo an alle MitschreiberInnen,

ich versuche mich vorsichtig auszudrücken und möchte niemand, den das Thema schmerzt, verletzten. Meine Meinung ist, dass erstens dieses Thema von einer Warte aus angegangen wird, die mir nicht sehr zielführend scheint: Als wäre es gut, wenn die Affärenpartner ihre Hoffnungen sofort begraben würden und durch diesen Umstand dem affärensuchenden Part die Grundlage für den Betrug entzogen wird.

Daraus folgt doch, dass der Partner die gewünschte Treue nur mangels Gelegenheit hält.

Darüber hinaus halte ich es für einen Fehler, eine überaus menschliche Verhaltensweise wegdiskutieren zu wollen. Menschen tun viel Gutes und machen viel richtig; und sicher sind sich Viele einig darüber, dass Lügen und Betrügen zu den schlechten menschlichen Verhaltensweisen gehört. Aber - es gehört zu den menschlichen Verhaltensweisen, zu den Schwächen und Fehlern, die Menschen nun mal begehen. Dies zu stigmatisieren und mit dem Schuld-Label zu belegen wird daran nichts ändern.

solea

29.02.2020 22:00 • x 6 #83


G
Zitat von solea:
Hallo an alle MitschreiberInnen,

ich versuche mich vorsichtig auszudrücken und möchte niemand, den das Thema schmerzt, verletzten. Meine Meinung ist, dass erstens dieses Thema von einer Warte aus angegangen wird, die mir nicht sehr zielführend scheint: Als wäre es gut, wenn die Affärenpartner ihre Hoffnungen sofort begraben würden und durch diesen Umstand dem affärensuchenden Part die Grundlage für den Betrug entzogen wird.

Daraus folgt doch, dass der Partner die gewünschte Treue nur mangels Gelegenheit hält.

Darüber hinaus halte ich es für einen Fehler, eine überaus menschliche Verhaltensweise wegdiskutieren zu wollen. Menschen tun viel Gutes und machen viel richtig; und sicher sind sich Viele einig darüber, dass Lügen und Betrügen zu den schlechten menschlichen Verhaltensweisen gehört. Aber - es gehört zu den menschlichen Verhaltensweisen, zu den Schwächen und Fehlern, die Menschen nun mal begehen. Dies zu stigmatisieren und mit dem Schuld-Label zu belegen wird daran nichts ändern.

solea

ja wenn um die Schuld -Label reden und Rechte, bis jetzt seht so aus:
1. EFn sind Schuld, das sie nicht ganze Tag nett lächeln konnen.
2. AF müssen keine Rücksicht auf EFn nehmen, weil EFn sind selber Schuld (nicht ganze Tag nett lächeln)
3. AM hat Recht auf erfulltes Leben
4. AF hat Recht sein Glück versuchen
Hm, sieht schlecht aus für EFn

29.02.2020 23:27 • x 3 #84


G
Zitat von Räuber-mit-Herz:
Was sind denn EF / LP und EFn?

Danke für eine Erklärung.

EF-Ehefrau (EFn Mehrzahl)
LP Lebenspartner/in

01.03.2020 00:16 • #85


S
Zitat von guthe:
ja wenn um die Schuld -Label reden und Rechte, bis jetzt seht so aus:
1. EFn sind Schuld, das sie nicht ganze Tag nett lächeln konnen.
2. AF müssen keine Rücksicht auf EFn nehmen, weil EFn sind selber Schuld (nicht ganze Tag nett lächeln)
3. AM hat Recht auf erfulltes Leben
4. AF hat Recht sein Glück versuchen
Hm, sieht schlecht aus für EFn


Guten Morgen, Guthe,

genau so, wie Du es oben beschreibst, habe ich es nicht gemeint.

Für Dich finde ich die Fragen wichtig: möchtest Du in so einer Schuld-Einteilung eine Rolle spielen?

Und: was kannst Du effektiv tun, um Dich nicht schlecht zu fühlen und dabei mitzutun?

Liebe Grüße, solea

01.03.2020 08:29 • x 2 #86


L
Zitat von LaLeLu35:
Es war aber dann in anderer Sicht sehr schmerzhaft für mich und selbst in so einer Konstellation kann ich eine Affäre echt ncjht empfehlen und würde es nie wieder tun.



Magst du erzählen, warum es dennoch schmerzhaft war?

Du sagst, Du wolltest keine Beziehung und hattest dennoch Sorge, eifersüchtig zu werden, wenn Du beide zusammen siehst.
Klingt fast ein bisschen paradox.
Zeitgleich kann ich das gut nachvollziehen, denke ich.

01.03.2020 08:53 • #87


CaveCanem
Och....

Bei dem, was ich kürzlich erlebt habe:

- ich war S. n Brains. (O' Ton).
-Reibung. Wenn er rumdoofte, gabs klare Ansagen. Sie verlegt sich scheinbar aufs vorwurfsvolle Schauen und Schweigen.

Die Ehefrau:

- sie war/ ist:
-Kameradschaft
-gemeinsam Durchlebtes
-Vertrautheit
-in seinem Fall seit 19 Jahren Beziehungspartner
-bekocht ihn
-gibt sich Mühe (attraktiver für ihn zu sein -er hat sie dazu aufgefordert, aushäusig was für sich zu tun und in der Zeit ihrer Abwesenheit was für sich getan)
-hat ihm scheinbar oft Vieles abgenommen. Mehr als sie hätte sollen. Da ist ein latent schlechtes Gewissen da.
-eine gemeinsame Doppelhaushälfte

Bloss: das sind Lippenbekenntnisse. Defakto fiel das alles null in die Waagschale, wenn er S.. wollte.

Und:
-sie raucht. Er hat aufgehört irgendwann. Ihn ekelt der Nikotingeruch stellenweise an. Sagt er.
-da ist eine latente Gereiztheit/ Genervtheit. Er scheint sich oft eingeengt zu fühlen. (Dann kam S.... dauernd an.)

Ich hör das. Ich hab wache Ohren.

Er ist unehrlich zu ihr. Zu mir und zu sich selber auch.

Er baut vor für den Fall, dass ich als AF was wollen könnte.

Zeigt sein das hab ich übergroß und unverrückbar.

Ebenfalls von Belang: hat 2019 einen Job auf unschöne Weise verloren, in dem er seit fast zwanzig Jahren war. Ist sich dadurch seines Wertes als Arbeitnehmer nicht bewusst und zutiefst verunsichert/ hat Zukunftsangst. (Wir sind in einer längeren Schulung zusammen. Dort ist er an meiner Stimme und meiner Art hängen geblieben akustisch. Ich sollte wohl ne Hotline aufmachen.)

Führt an, dass die EF in ein tiefes Loch stürzen würde, stürbe ihre bald 90 jährige kranke Mutter, der es immer schlechter gehe. Die ihn doch so gut in die Familie aufgenommen habe. Ihm graue vor diesem Moment. Äh... joa. Vorbauen für spätere Fallrückzieher. Für mich ja nicht überprüfbar, ob Schwiemu wirklich noch existent/ real verstorben, da wir 250 km entfernt wohnen.)

-wie kam es überhaupt dazu?
Nach ca 3 Wochen 24 stündigen Tipperns kam er zu mir angedonnert mit den Worten:

Tadaaaa, jetzt kommt's: ich habe soeben meine Ehe beendet.

Und der Story, seine EF habe ihn angesprochen, was mit ihm los sei. (Verhaltensänderung. Handy ständig am Mann statt im Wohnzimmer aufm Tisch. Müdigkeit. Gereiztheit ihr gegenüber). Daraufhin habe er ihr gebeichtet, sich verliebt zu haben.

Treffen endete mit monumentalem Fallrückzieher seinerseits.

Dann bekam die Ehe noch eine letzte Chance. Er habe Ansprüche an sich selber, sei sich das schuldig, es noch mal zu versuchen.

Wolle aber andererseits auch auf mich nicht verzichten.

Blieb seinerseits seitdem virtuell, obwohl sich abzuzeichnen schien, dass er schon gerne Treffen gehabt hätte. Scheint sich nicht den letzten Schritt zu trauen, in aller Konsequenz selbst für Gelegenheiten zum Wegfahren über das WE zu sorgen. Wartet drauf, dass sie für mehrere Tage zur Schwester fährt, was sie wohl regelmäßig täte. Sagt er.

Was denke ich über sie?

Dass sie einen Mann verdient hat, der zu ihr steht.

Und ich einen, der zu MIR steht. Er steht wirklich und ganz zu keiner von uns.

01.03.2020 09:14 • x 1 #88


E
Zitat von SimplyRed:
Genauso wenig gibt es Paragraphen die es verbieten, mit einem liierten Bürger Geschlechtsverkehr zu haben.

Es gab bis 1969 einen solchen Paragraphen:
Zitat:
§172 StGB (Fassung vom 01.01.1872 bis 31.08.1969)
(1) Der Ehebruch wird, wenn wegen desselben die Ehe geschieden ist, an dem schuldigen Ehegatten, sowie dessen Mitschuldigen mit Gefängniß bis zu sechs Monaten bestraft.
(2) Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein.

Zudem galt bis 1977 bei Scheidungen das Schuldprinzip und dementsprechend musste im Scheidungsverfahren die Schuldfrage geklärt werden.
Zitat von SimplyRed:
Ich finde diese Wortwahl wirklich erschreckend. Es gibt keinen Täter, es gibt nichtmal eine Tat. Ein Gesetzbuch und ein Richter, machen eine Handlung zu einer Tat. Etwas derart zu kriminalisieren, das nichtmal verboten ist, grenzt an Propaganda.

Es gab hier im Forum Teilnehmer, die offen die Auffassung vertraten, die oben genannten Änderungen sollten rückgängig gemacht werden, Ehebruch sollte wieder strafbar sein und bei Scheidungen sollte wieder das Schuldprinzip gelten. Insofern wundert es nicht, dass so oft in Täter-Opfer-Kategorien gedacht wird, und dass die Schuldfrage für viele so eine zentrale Rolle spielt. Diese Denkweise scheint ganz tief in vielen Menschen verwurzelt zu sein.

01.03.2020 09:20 • x 3 #89


CaveCanem
Och och....

Meist ist es ein halb zog sie ihn, halb sank er hin.

Fifty fifty.

01.03.2020 09:23 • x 1 #90


A


x 4




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