7562

Was empfindet ihr als Weiblich?

K
Zitat von Mosaik:
Damit übernimmst Du die Verantwortung. ich tue das weil ich glaube dass Du das brauchst. Ist das nicht übergriffig in die Verantwortung des anderen? Nimmst Du damit dem anderen nicht die Möglichkeit dass er durch sein Leid geht? Am Ende vllt. eine andere, neue Perspektive erlangt? Wir lernen doch nur durch die Mißerfolge. Durch Schmerz.


Für einen unglücklich Verliebten sollte man schon Verantwortung übernehmen, wenn man derjenige ist, der noch klar bei Verstand ist. Finde ich persönlich. Außerdem möchte ich auf keinen Fall die Verantwortung für das Leid eines anderen haben. Ich leide ja dann mit, und das will ich auch nicht. Und ich könnte ihm gegenüber ja auch nicht mehr unbefangen sein, wenn ich von seinem Leid wüsste. Also für mich geht das nicht. Wenn mir jemand sagt, dass er in mich verliebt ist, ich bin es aber umgekehrt nicht in ihn, dann beende ich das Verhältnis. Lasse ihn aber nicht durch irgendwelche Dinge noch weiter Hoffnung schöpfen, dass seine Gefühle doch mal erwidert werden könnten und er sein Wunschziel doch noch erreichen könnte. Das empfinde ich persönlich als ar*schig.

10.09.2019 09:50 • x 5 #3361


A
Kennt hier jemand Kant?
Den kategorischen Imperativ?
Lebts sich doch wunderbar mit.

Oder wenigstens Kante?
Unser Schmerz und unsre Qual etc pp

Was ja im Grunde dasselbe ist.
Die Aussage von Kante und die Maxime von Kant.

Na.
Wunderbar.

10.09.2019 09:58 • x 1 #3362


A


Was empfindet ihr als Weiblich?

x 3


S
Zitat von karina:
Würde jetzt zu gerne noch was schreiben zu @trebor72... ich muss leider arbeiten @Sohnemann danke dein Fan ( Exfan)


Robbie hat an dem Post wahrscheinlich eine halbe Stunde gesessen.
Zum Wohl des Bruttoinlandsprodukts würde ich ihn nicht zu weiteren Ergüssen animieren.

10.09.2019 10:03 • x 3 #3363


A
Ich empfinde es so, dass Verliebtsein bzw. Liebe ein Phänomen ist. Etwas was sich ereignet und nicht etwas, das sich entwickelt.
Durch Kausalitäten ist es nicht zu erfassen und auch nicht rational erklärbar oder steuerbar.

Es ereignet sich bei mir in Momenten, in denen ich frei und offen mit den Sinnen wahrnehme. Und wenn das Denken zur Ruhe gekommen ist. Wenn ich frei von Bewertungen und Erklärungen bin.

Als Vergleich könnte ich einen Sonnenaufgang heranziehen. Wenn ich vollkommen präsent bin im Erleben, nur im Moment bin, sinnlich rezeptiv und offen für die Schönheit dieses einzigartigen Augenblicks, dann kann ich das genießen und der Anblick wird mich mit Glück erfüllen. Das würde ich verpassen, wenn ich anfange, mir den Sonnenaufgang wissenschaftlich zu erklären, Farbspektrum, Wellenlängen etc. oder wenn ich anfange zu vergleichen, ob der Sonnenaufgang im letzten Urlaub schöner war. Oder wenn ich Angst habe, dass der Sonnenaufgang gleich vorbei ist oder beginne zu googeln, wann wieder eine ähnliche Wetterkonstellation so einen schönen Sonnenaufgang entstehen lässt. Denn dann bin ich im Denken. Und auch irgendwie im Besitzanspruch. Denn einen Sonnenaufgang werde ich niemals besitzen können.

Verliebtsein und Liebe wird ja oft mit Beziehung gleichgesetzt. Mein Eindruck ist, die meisten Beziehungen entstehen über Äußerlichkeiten und rationale Aspekte: sieht er/sie gut aus, hat er/sie die gleichen Interessen, ist er/sie gut im Bett etc. Solche Aspekte reichen den meisten aus, um eine Beziehung anzustreben. Das hat meines Erachtens sehr wenig mit Liebe zu tun.

Ich habe mich in meinem Leben immer oft verliebt. Und ich habe das erst in den letzten Jahren auch oft einfach genießen können, ohne etwas damit machen zu müssen. Einfach dieses schöne Gefühl ganz für sich. Das fühlt sich bei mir warm an, ich spüre mich dann sehr intensiv und ich bin sehr wach und klar. Und präsent. Ich nehme die Welt dann viel aufmerksamer wahr, sehe die vielen schönen Kleinigkeiten und fühle mich stark. Wenn es einseitig war, hat der andere davon gar nichts erfahren müssen. Ich habe nichts gebraucht vom anderen, um mich mit meinem Gefühl des Verliebtseins/der Liebe gut zu fühlen. Wenn es beidseitig ist, verstricke ich mich noch gelegentlich in negativen Gefühlen, von denen ich aber mittlerweile überzeugt bin, dass sie mit dem anderen überhaupt nichts zu tun haben. Sondern nur mit mir selbst.

Wenn mir das immer wieder gelingt - und das ist weiterhin mein dauerhaftes Ziel - das Denken, Abwägen und die Erwartungen abzustellen, dann lässt das Ereignis Verliebtsein/Liebe keine Fragen offen und keine Unsicherheiten zu.

Ich merke, das es mir schwer fällt, das alles in Worten auszudrücken. Denn Worte sind ja auch wieder Erklärungen und Beschreibungen. Und können dem sinnlichen Erleben niemals gerecht werden.

10.09.2019 10:08 • x 11 #3364


M
@arjuni

Ja dem eigenen Mechanismus beim Verlieben auf die Schliche zu kommen, ist ein schwieriges Unterfangen und das möchtest Du ja auch nicht, wie ich es verstanden habe. Das hat wohl etwas mit dem Entzaubern zu tun. Es gibt diese Versuche das Verliebtsein zu entschlüsseln. Und ich denke da ist viel Wahres dran, denn ich weiß oft sehr genau in wen ich mich verlieben könnte und in wen nicht und auch weshalb. Da würde ich mich schon als rational gesteuert beschreiben.
Wenn ich dann verknallt bin, also dem Gefühl der andere könnte für mich ein potenzieller Partner sein, dann wird es für mich heikler, aber nicht unmöglich das auch wieder abzulegen. Schwieriger ist es tatsächlich, wenn ich mich mit dem anderen in Beziehung befinde/war, dann meldete sich bisher leider auch das Gegenteil von Liebe, die Angst. Das hat dann natürlich bedingt etwas mit dem anderen zu tun und muss von mir bearbeitet werden. Da bin ich dran, ich bewundere Menschen, die solche Unwägbarkeiten nur aus der Theorie kennen und gesunde Beziehungen leben oder gelebt haben.

10.09.2019 10:19 • x 1 #3365


A
@arjuni

Ich möchte Dir nicht reinquatschen oder widersprechen.
Denn Du schreibst ausnahmslos in der ersten Person.
Also - Respekt.
Nur erläutern, einbringen, dass es auch Menschen gibt, die genau das
Zitat von arjuni:
wissenschaftlich zu erklären, Farbspektrum, Wellenlängen etc.

glücklich macht.

Sie sehen das was Du siehst, nur eben anders.
Die Gefühle sind vermutlich die selben.
Haben auf dem Weg dahin nur andere Hirnzentren bemüht ehe sie bewertet wurden.

Begeistert ist der Mensch trotzdem. Und beglückt.
Also ich.

10.09.2019 10:20 • x 4 #3366


K
Zitat von arjuni:
Denn dann bin ich im Denken. Und auch irgendwie im Besitzanspruch


Aber gerade Verliebtheit hat ja viel mit Besitzansprüchen zu tun, meiner Meinung nach. Im Gegensatz zu Liebe, die halt nicht haben will, oder lassen kann (nämlich den anderen so, wie er ist, mit oder ohne einander). Also das ist für mich der wesentliche Unterschied, deshalb brauche ich diese Verliebtheit nicht.

Zitat von arjuni:
Mein Eindruck ist, die meisten Beziehungen entstehen über Äußerlichkeiten und rationale Aspekte: sieht er/sie gut aus, hat er/sie die gleichen Interessen, ist er/sie gut im Bett etc. Solche Aspekte reichen den meisten aus, um eine Beziehung anzustreben. Das hat meines Erachtens sehr wenig mit Liebe zu tun.


Ich denke schon, dass man bei Beziehungsentscheidungen auch den Verstand walten lassen sollte. Aber da gibt es eben genau Unterschiede bei den Menschen - der eine lebt da ganz nach seinem Gefühl und will eine Beziehung führen mit jemandem, in den er sich verliebt hat (egal, wie passend oder unpassend die Sache ist). Der andere wünscht sich einfach nur eine funktionierende Beziehung und geht die auch ein, wenn er nicht verliebt ist/nicht liebt, wenn es aber passend erscheint. Und da sehe ich durchaus eine Tendenz zu ersterem bei Frauen, und eine Tendenz zu letzterem bei Männern

Zitat von arjuni:
Ich habe nichts gebraucht vom anderen, um mich mit meinem Gefühl des Verliebtseins/der Liebe gut zu fühlen. Wenn es beidseitig ist, verstricke ich mich noch gelegentlich in negativen Gefühlen, von denen ich aber mittlerweile überzeugt bin, dass sie mit dem anderen überhaupt nichts zu tun haben. Sondern nur mit mir selbst.


Also bei mir ist das so, wenn ich jemanden liebe, dann brauche ich auch nichts von ihm. Dann liebe ich ihn einfach so, ganz selbstlos, egal ob er bei mir ist oder nicht. Wenn ich aber verliebt bin, dann bin ich total bedürftig und dann brauche ich sehr wohl was, nämlich Sicherheit. Dann hab ich ja auch Sehnsucht, wünsche mir immer mehr Nähe, habe Verlustangst, denke ständig an den anderen, hinterfrage alles, was er macht oder sagt (so wie man früher halt Gänseblümchen gerupft hat und sich dabei fragte Er liebt mich, er liebt mich nicht werden heute halt so Dinge wie WA-Status und Onlinezeiten, FB und Instagram-Posts usw. analysiert und zerfleddert, was die Sache nicht leichter macht). Also eine gewisse Unsicherheit gehört ja zum Verlieben dazu. Bei zu viel (und zu früher) Sicherheit verliebt man sich halt nicht, es kann aber auch sein, dass man die Phase einfach überspringt und gleich zu Liebe übergeht. Das kenne ich zB von mir so.

10.09.2019 10:23 • x 3 #3367


M
Zitat von Anders:
@arjuni

Ich möchte Dir nicht reinquatschen oder widersprechen.
Denn Du schreibst ausnahmslos in der ersten Person.
Nur erläutern, einbringen, dass es auch Menschen gibt, die genau das

glücklich macht.

Sie sehen das was Du siehst, nur eben anders.
Die Gefühle sind vermutlich die selben.
Haben auf dem Weg dahin nur andere Hirnzentren bemüht ehe sie bewertet wurden.

Begeistert ist der Mensch trotzdem. Und beglückt.

Das ist witzig, wo du das jetzt schreibst, fällt mir auf: ich war mit einem sehr rationalen Mann zusammen. Sehr belesen und unglaublich gut darin argumentativ Ansichten und Aussagen zu analysieren und zu hinterlegen. Beim Verlieben hingegen sah das schon ganz anders aus. Eigentlich schön, dass er da evtl. eher loslassen konnte. Wenn es tatsächlich so ist, ich weiß es nicht, war ein Eindruck. Dennoch muss ich sagen, er hat sich zweimal in mich verliebt, beim ersten Mal eher mit hinterfragen und beim zweiten Mal einfach so durch loslassen. Also stimmt es nicht ganz, was ich da sage. Würde wohl eher bedeuten, dass man seine Motivation hinterfragen hätte müssen.

I dont know

10.09.2019 10:26 • x 1 #3368


T
@Sohnemann ,
Also den Frauen kann man diese Grübeleien zugestehen, aber was genau ist bei dir quer liegend?
Entweder die Frau interessiert sich für dich, oder eben nicht.
Dieses hätte, wäre, könnte, müsste?
Genau, morgen, ja morgen, ist auch noch ein Tag.

10.09.2019 10:26 • #3369


M
Zitat von Trebor72:
@Sohnemann ,
Also den Frauen kann man diese Grübeleien zugestehen, aber was genau ist bei dir quer liegend?
Entweder die Frau interessiert sich für dich, oder eben nicht.
Dieses hätte, wäre, könnte, müsste?
Genau, morgen, ja morgen, ist auch noch ein Tag.

Na, dreschen wir wieder Klischees

10.09.2019 10:29 • x 1 #3370


Konrad
Zitat von Kaetzchen:
Ich denke schon, dass man bei Beziehungsentscheidungen auch den Verstand walten lassen sollte. Aber da gibt es eben genau Unterschiede bei den Menschen - der eine lebt da ganz nach seinem Gefühl und will eine Beziehung führen mit jemandem, in den er sich verliebt hat (egal, wie passend oder unpassend die Sache ist). Der andere wünscht sich einfach nur eine funktionierende Beziehung und geht die auch ein, wenn er nicht verliebt ist/nicht liebt, wenn es aber passend erscheint. Und da sehe ich durchaus eine Tendenz zu ersterem bei Frauen, und eine Tendenz zu letzterem bei Männern

Das ist der größte Anteil von Beziehungen , zuerst das Bedürfnis /Verliebt , Verlobt , Verheiratet egal ob es passt oder nicht , dann die funktionierende passende Beziehung bis zur Symbiose und dann die Leere einer ausgelebten Liebe und Fade gewordenen Ehe über die langen Jahre der Erziehung.
Beide Varianten in einer Beziehung ist der Standart .

Wer dann Ausbrechen will stößt auf Sch. die noch größer ist , so wie in den Foren Beschrieben.

10.09.2019 11:10 • #3371


Konrad
Die herangehensweise der Männer ist sehr alt , sie leben in der Beziehung ihr eigenes Leben wie schon vor Jahrtausenden.

10.09.2019 11:23 • x 1 #3372


megan
Ach Leutels, irgendwie bin ich in Euch alle verliebt



Ich bin auch damit zufrieden, dass es Menschen gibt, die in erster Linie mit ihren Händen etwas erschaffen.

@Trebor72 , bitte bedenke, dass ohne Leute, die über das eine und andere nachgedacht haben (und es gab zu allen Zeiten jene, die den Freiraum dazu hatten), es all die Dinge, mit denen du schaffst (vom Staatswesen über die Geometrie bis zur Erfindung von Elektrizität) gar nicht gäbe.

Etwas mehr Respekt empfände ich in Anbetracht dessen angebracht

10.09.2019 12:05 • x 2 #3373


E
@Kaetzchen ich stimme dir ausnahmsweise mal zu, mittlerweile schrillen bei mir die Alarmglocken wenn ich mich verliebe, schon in dem Wort steht die Verneinung von lieben drin. Verstand an und versuchen möglichst elegant zu entkommen. Trotzdem hat es mich schon so gepackt absolut wider besseres Wissen, dass ich diese Geißel nur noch als universelles Erziehungsmittel meines ungeschliffenen Charakters sehe, ich beuge mich dann der Knute und hoffe dass es bald vorbei ist. Da ich eigentlich ständig verliebt bin (mich Im Selbsterziehungsmodus befinde) Genieße zwar die wenigen Momente meines Lebens in denen ich mich frei von diesen sehnsüchtigen Gefühlen fühle, nur bewusst davon befreien wollte ich mich niemals, weder mit Verstand noch Einsicht noch kontemplativen Übungen, bleibe lieber unbelehrbar dumm und unerlöst, und nehme dafür so wie @Ema von jedem Liebestrank und Taumel große Schlucke. Lieber gemeinsam in der Hölle brutzeln als allein in eisigen Himmeln ..

10.09.2019 12:21 • x 2 #3374


megan
Zitat von karina:
dass ich diese Geißel nur noch als universelles Erziehungsmittel meines ungeschliffenen Charakters sehe,




Ganz offensichtlich ehrlich hat jeder für sich eine eigene Theorie.

Mir gefällt folgender Spruch:
Optimismus (nichts anderes ist man ja, optimistisch; wenn man verliebt ist; man geht davon aus, dass das Leben an der Seite der Person ein schönes, glückliches wird sein.) ist das Fehlen von Information.

10.09.2019 12:37 • x 1 #3375


A


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