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Was heißt denn kämpfen?

K
Liebe Community,

ich bin gerade nach 8 Jahren Beziehung und 1,5 Jahren Ehe von meiner ersten Liebe verlassen worden. Ich bin vollkommen perlplex, enttäuscht und wütend. Dennoch liebe ich ihn noch und will das was wir hatten nicht verlieren. Er sagt zwar zu mir, er sieht aktuell kein Zurück mehr, auf der anderen Seite gibt er mir schon das Gefühl, dass er gerne hätte, dass ich kämpfe. Nur frage ich mich wirklich, wie kämpft man denn? Was heißt kämpfen, wie sieht das aus? Er sagt mir nicht, was er von mir erwarten würde. Ich habe ihn bei der Trennung bereits angefleht nicht zu gehen, ihm gesagt, dass ich ihn doch liebe und ihn gebeten, mit mir eine Paartherapie zu machen. Er hat alles abgelehnt. Wir haben uns darauf verständigt, regelmäßig im Austausch zu bleiben, aber was kann ich ihm denn in diesen Gesprächen sagen? Ich kann ihn doch nicht regelmäßig anflehen oder ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisse, wenn er wieder abblockt. Ich bin ein eher ruhiger Typ Mensch und mein Kampf besteht gerade darin, das alles auszuhalten, ihm Zeit zu geben und zu hoffen, dass er zurückkommt und wir dann nochmal zueinanderfinden können. Aber er ist eher ein aktiver Mensch und ich weiß, dass das für ihn kein Kämpfen ist und er denkt, mir würde die Trennung nichts ausmachen, weil ich aktuell eher passiv damit umgehe und still leide. Was versteht ihr unter kämpfen? Ich bin vielleicht auch einfach immer noch zu geschockt, um kreativ zu sein und sehe vielleicht den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Danke für eure Antworten.

13.06.2022 21:19 • x 2 #1


tina1955
@Keks2022, wie hat er Dir denn zu verstehen gegeben, dass er es gerne hätte, wenn Du um ihn kämpfst?

Er hat doch geäußert, es gibt kein Zurück mehr.

Was sind denn die Gründe für diese Trennung?

13.06.2022 21:25 • x 3 #2


A


Was heißt denn kämpfen?

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MaKu
Hallo Keks, kennst du denn seine Gründe für die Trennung?

Zu wenig S., dann bedeutet kämpfen, mehr S. Stört ihn, dass du zu viele Schuhe kaufst, dann heißt kämpfen, nur 1 Paar im Monat. Na ja, so was in der Art.

13.06.2022 21:27 • x 2 #3


Lavidaloca
Der schwerste Kampf ist das Loslassen. Hat er sich einfach so getrennt oder gab es für ihn Gründe? Ich würde es wie du machen- nichts tun, aushalten. Alles andere kostet dich Energie, die du jetzt unbedingt brauchst.

13.06.2022 21:27 • x 4 #4


ElGatoRojo
Zitat von Keks2022:
Er sagt zwar zu mir, er sieht aktuell kein Zurück mehr, auf der anderen Seite gibt er mir schon das Gefühl, dass er gerne hätte, dass ich kämpfe.

Ein allerliebstes Herzchen. Verläßt dich und will auch noch, dass du ihm nachläufst? Was hält dich an dem Egomanmen?

Du bist weiblich und 28 - wenn du willst, kannst du in kurzer Zeit einen anderen haben. Weiß er das nicht? Diese Machtspielchen können auch umgekehrt laufen. Wenn du schon wütend über ihn inzwischen bist, hast du die erste Hürde nach der Trennung schon mal überwunden. Die nächste ware ein Fachantwalt für Familienrecht wegen deiner Beratung zu einer Scheidung nach kurzer Ehe.

Zitat von Keks2022:
Wir haben uns darauf verständigt, regelmäßig im Austausch zu bleiben, aber was kann ich ihm denn in diesen Gesprächen sagen? I

Warum willst du diese Gespräche? Damit er dich jedesmal demütigen kann?

13.06.2022 21:27 • x 3 #5


tina1955
@Keks2022, Du kannst nur kämpfen , indem Du die Gründe, die zur Trennung geführt haben, aus der Welt schaffst oder daran arbeitest.
Es muss ja in den letzten 1,5 Jahren eine Veränderung gegeben haben, sonst hätte er Dich ja nicht geheiratet.

Aber ein Kampf lohnt sich nur, wenn es beide Partner wollen und um die Fortführung der Beziehung kämpfen.

13.06.2022 21:39 • x 1 #6


K
Der Trennungsgrund ist schwierig: Er wollte unbedingt jetzt Kinder haben und auch nicht mehr warten. Ich bin zunächst in seiner Planung noch mitgezogen, habe jedoch gemerkt, dass ich doch noch ein wenig Zeit brauche und gerne noch etwas mehr Berufserfahrung sammeln möchte. Da ist er ausgerastet, meinte, er könne mir nicht mehr vertrauen, dass ich seinen Herzenswunsch, Vater zu werden, wirklich erfüllen werde. Er sei so unglücklich zur Zeit, dass er es nicht aushalten würde, weiter mit mir zusammen zu sein mit dem Wissen, dass ich die Planung vielleicht immer weiter nach hinten schieben würde - schließlich kann ich ihm kann ich ihm ja nicht den genauen Zeitpunkt sagen, zu dem ich bereit sein werde. Ich habe das Gefühl, dass der Konflikt mit sich selbst in so ein tiefes Loch gerissen hat, dass er nun alle Segeln abreißen wollte. Nachdem er Schluss gemacht hat, sagte er nach einer Woche bei dem Versuch einer Aussprache zu mir, ich würde ihn jetzt ignorieren statt um die Beziehung zu kämpfen. Er will auch regelmäßig in Kontakt bleiben und meinte, es sei ihm wichtig, dass es mir weiterhin gut geht. Aber vielleicht will er damit auch nur sein Gewissen beruhigen...

13.06.2022 21:41 • x 1 #7


MaKu
Ich hab hier irgendwo Mal die Meinung gehört, dass Männer meist nur verlassen, wenn sie schon ne Next am Start haben.

Ein Mann, der sich sehnlichst Kinder wünscht und keine Geduld mit einer 28jährigen hat? Das hab ich noch nie gehört... für mich riecht das nach neuer Flamme.

13.06.2022 21:46 • x 7 #8


LillyP
Au weia, soviel Druck bei so einem sensiblem Thema? Was wäre denn gewesen, wenn es nicht funktioniert hätte mit einer Schwangerschaft, Verlust, etc.? Hätte er dich dann auch schnell ausgetauscht? So ist es im Vorfeld eventuell noch einfacher. Er scheint eher auf der Suche nach einem funktionierenden Uterus zu sein als nach einer lebendigen Beziehung mit einer Frau, mit der sich dann zu einem (für beide ) passenden Zeitpunkt Kinder einfinden können.
So ruckartig klingt es tatsächlich nach einer Neuen. Selten so eine abstruse Argumentation gelesen.

13.06.2022 21:47 • x 5 #9


H
Zitat von Keks2022:
Der Trennungsgrund ist schwierig: Er wollte unbedingt jetzt Kinder haben und auch nicht mehr warten. Ich bin zunächst in seiner Planung noch mitgezogen, habe jedoch gemerkt, dass ich doch noch ein wenig Zeit brauche und gerne noch etwas mehr Berufserfahrung sammeln möchte. Da ist er ausgerastet, meinte, er könne ...

Sag ihm: mach mir den Kampf um Bezehung vor.
Mit anderen Worten: lass dich nicht ins Bockshorn jagen, weil jemand Anforderungen an dich stellt, die er selber nicht erfüllt

13.06.2022 21:50 • x 8 #10


K
So fühlt es sich schmerzlicherweise leider gerade an, als sein man Teil eines Plans gewesen. Aber das passt nunmal überhaupt nicht zu den 8 Jahren Beziehung davor, in denen er mich auf Händen getragen hat und mir immer wieder versichert hat, dass ich der großartigste Mensch auf der Welt sei und das hat er mir auch wirklich tagtäglich gezeigt. Das macht es so schwer, dass alles zu akzeptieren oder zu realisieren.

13.06.2022 21:54 • x 2 #11


MaKu
Zitat von Keks2022:
das passt nunmal überhaupt nicht zu den 8 Jahren Beziehung davor, in denen er mich auf Händen getragen hat und mir immer wieder versichert hat, dass ich der großartigste Mensch auf der Welt sei

Och das sagen die auch 24 Jahre...

13.06.2022 22:00 • x 1 #12


K
Darauf hatte ich ihn auch angesprochen: Er meinte, wenn wir es versucht hätten und dann hätte es nicht funktioniert, wäre es etwas anderes gewesen. So hätte ich ihm wenigstens gezeigt, dass ich wirklich Familie will und wir hätten dann eine Lösung gefunden. So argumentiert er, dass ich ihm etwas vorgemacht hätte, weil ich ihm nicht früher gesagt habe, dass ich noch nicht ganz bereit bin. Aber woher hätte ich denn wissen sollen, wann ich bereit bin? Für mich wa klar, es soll in den nächsten Jahren soweit sein und deshalb habe ich auch kein Problem gesehen, wo er ein eine existentielle Krise sieht.

13.06.2022 22:01 • x 2 #13


ElGatoRojo
Zitat von Keks2022:
,,, er könne mir nicht mehr vertrauen, dass ich seinen Herzenswunsch, Vater zu werden, wirklich erfüllen werde.

Es gibt also ein Ultimatum von ihm, dass du gefälligst jetzt sein Kind zu gebären hast, sonst wäre die Ehe am Ende. Nun ist zwar das beste Alter einer Frau, ein Kind zu bekommen, biologisch zwischen 20 und 30, aber auch danach noch eine Zeitlang möglich. Doch das jetzt quasi zu diktieren ist schon heftig von ihm und nicht akzeptabel.

Aber schließlich ist die Sache mit einem Kind eben eine, die mindestens so 20 Jahre dauert. Will also wohl überlegt sein, ob überhaupt. Wenn überhaupt - das ist jetzt die andere Überlegung - kann man auch aus der Interessenlage der Frau heraus argumentieren, Kinder eher früher zu bekommen (z. B nach der Ausbildung und elementarer Berufserfahrung), um dann jünger und noch fitter wieder in das Berufsleben einsteigen zu können. Hat den Vorteil, dass jüngere Frauen biologisch besser mit Schwangerschaft, Geburt und Babyalter klar kommen.

Beispiel =
Frau A = Kind mit 25, mit ungefähr 38 wieder karrierefähig im Beruf
Frau B = Kind mit 35, mit ungefähr 48 wieder karrierefähig im Beruf

So sprechen zwar auch Gründe für eine Schwangerschaft jetzt und nicht später. Aber das kann dein Mann ja nun nicht mit Erpressung und Druck durchsetzen, sondern muss schon deine freie Entscheidung sein. Es ist schließlich deine Lebensplanung, die ein Kind lange Jahre beeinflußt.

13.06.2022 22:06 • x 2 #14


tina1955
@Keks2022 , ich kann einerseits seinen Wunsch verstehen. Dem hast Du ja zunächst auch zugestimmt und hast es Dir dann aufgrund Deiner Karriere anders überlegt und den gemeinsamen Kinderwunsch in unabsehbare Zukunft geschoben.
Er setzt Dich ja nicht unter Druck, er hat die Trennung vollzogen.

Also Du möchtest in der nahen Zukunft keine Kinder, kannst ihm auch nicht sagen, wann Du dazu bereit wärst...

Warum willst Du kämpfen ?

13.06.2022 22:11 • x 4 #15


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