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Was ist so schlimm am Single-sein?

pferdediebin
@Waldmann
...UND jede Menge Erfahrungen hätt ich dazuschreiben sollen. Ich versteh leider den Hinweis mit den Spielzeugen nicht?
Ich habe das so gemeint: Das Beste, das mir aus meinen Beziehungen geblieben ist, ist mein Sohn.



@Paradigma
In meinem Fall ist das so: Ich hab seit 20 Jahren mit einer persistierenden Borreliose zu kämpfen. Und ich war die ersten 10 Jahre wirklich total am Boden, physisch und psychisch. Kein einziger Partner, den ich in diesen 20 Jahren hatte hat sich auch nur einen Deut dafür interessiert, alle haben sich auf meine starke Fassade verlassen, und waren angepisst, wenn ich sie nicht mehr aufrecht halten konnte. Und ich habe sie gut informiert...und meine Schwäche war nicht zu übersehen! In meinen schlimmsten Zeiten war ich allein, eine Beziehung wäre eine Belastung gewesen, und eine Zumutung für den Anderen.
Vor der Borreliose war ich in einer 12 Jahre andauernden Beziehung, wo ich mich auch nur auf mich verlassen konnte.
Das, was du da beschreibst, kenne ich nicht. Ich habe gelernt mit allem möglichst allein klar zu kommen ( Im Renovieren bin ich super ) und hab auch meinen Sohn allein groß gezogen. Nur wenn ich nicht mehr weiter kann, hole ich mir Hilfe. Und die, die immer für mich da waren, sind eben meine Freunde, mit denen ich gesegnet bin. Ich hatte noch nie Angst alleine alt zu werden, ich reche fix damit Mit einer Freundin habe ich den Plan (falls wir es erleben), eine Alten-WG zu gründen, wenn es soweit ist.
Mir geht es wirklich das erste Mal in meinem Leben richtig gut, und ich genieße es zutiefst, mich mit niemandem auseinandersetzen zu müssen. Und die Liebe ist auch da, meine neu erwachte Selbstliebe.
Ich gebe den Männern keine Schuld, sondern nur meiner Auswahl, aber auch die hatte ihre Gründe, wie ich bereits anfangs erläutert habe. Hätte ich früher mehr Selbstliebe gehabt, wären die Beziehungen sicher anders verlaufen.

01.02.2019 01:26 • x 1 #46


E
Zitat von pferdediebin:
alle haben sich auf meine starke Fassade verlassen,

Zitat von pferdediebin:
Nur wenn ich nicht mehr weiter kann, hole ich mir Hilfe.


Dann hast Du diese Fassade offenbar auch mit allen Mitteln aufrecht erhalten oder?

01.02.2019 01:29 • x 1 #47


A


Was ist so schlimm am Single-sein?

x 3


E
Zitat von AlexH:


Lebst Du das wirklich so? Oder klingt da eher Angst vor neuen Verletzungen durch?


Beides. Ersteres zu ca. 60-70%, der Rest bei Topic zwei.

Ich habe solange nichts mehr mit Frauen gehabt, da muss man(n) ja zufrieden sein mit dem Singleleben, weil ja nichts anderes bleibt. Irgendwann nimmt man es hin und lebt es so. Ob das schön, gewollt oder gut ist, ist Ansichtssache. Ich mache es mir so gut und gemütlich, wie es geht. Manches fehlt vielleicht, aber davon muss man ja auch nicht alles haben!

01.02.2019 01:29 • #48


pferdediebin
@AlexH

Was blieb mir anderes übrig? Ich war eine brave weibliche Narzisstin

01.02.2019 01:30 • #49


E
Zitat von Schlaubi009:
ch habe solange nichts mehr mit Frauen gehabt, da muss man(n) ja zufrieden sein mit dem Singleleben, weil ja nichts anderes bleibt. Irgendwann nimmt man es hin und lebt es so.


Das hat dann aber nichts mehr mit selbstbestimmten Singledasein zu tun, sondern eher mit hingenommenem...

Zitat von pferdediebin:
Ich war eine brave weibliche Narzisstin


Warst Du das?

01.02.2019 01:30 • x 1 #50


E
Zitat von AlexH:

Das hat dann aber nichgts mehr mit selbstbestimmten Singledasein zu tun, sondern eher mit hingenommenem...


Ja, da ist in gewisser Weise was dran. Es vollziehts ich da über eine gewisse Zeit halt ein Wandel. Erst ist es Aufgabe, dann Annahme, dann (Selbst-)Bestimmung. So war/ist es bei mir.

01.02.2019 01:32 • #51


E
Ok...solange die Aufgabe nicht zur vermeintlichen Selbstbestimmung führt...

01.02.2019 01:35 • x 1 #52


E
Zitat von AlexH:
Ok...solange die Aufgabe nicht zur vermeintlichen Selbstbestimmung führt...


01.02.2019 01:45 • #53


pferdediebin
Lieber @Schlaubi009

Ich weiß, wie es ist, diese Sehnsucht zu haben, wie gesagt, früher war das mein Lebensinhalt. Und Wert hatte ich erst, wenn jemand anders ihn erkannt hat. Ich hab mich vor zwei Jahren (?) genau hier durch meine Psyche gegraben, und erkannt, dass das ziemlich zerstörerisch ist. Ich hab das vorher für normal gehalten, denn was sieht man in jedem Film, hört man in jedem zweiten Lied? Überall wird der funktionierenden Liebe gehuldigt, Und in der Werbung sagen sie uns, was wir benötigen, um sie zu finden, und wie man dafür auszusehen hat.
Ich denk mir, da ist es ganz natürlich, wenn man sich im Single-Leben wie ein Loser fühlt. Entscheidend ist aber nicht das Urteil der Anderen! Die Dinge sind so, wie man sie anschaut: Es könnte auch über dich aussagen, dass du zurückhaltend und nachdenklich bist, dich nicht auf alles einlässt, nur aus reiner Not, sondern wartest, bis es wirklich passt.
Aus meinem reichen Erfahrungsschatz kann ich nur sagen: Liebe passiert.

@AlexH

Ich muss wieder auf den Unterschied zwischen männlichem Narzissmus und weiblichem Narzissmus (nach Bärbel Wardetzki) hinweisen. Ich hatte da diesen laaangen Thread darüber.

01.02.2019 01:50 • x 3 #54


E
Zitat von pferdediebin:
Aus meinem reichen Erfahrungsschatz kann ich nur sagen: Liebe passiert.


Eben..und sogar dann, wenn man sich dagegen wehrt

01.02.2019 02:01 • x 1 #55


C
Wenn man sich aber noch Kinder und Familie wünscht: wie kann da das Singledasein erstrebenswert sein?

01.02.2019 08:57 • #56


pferdediebin
Liebe @cilia!

Natürlich ist ein Singledasein nix für jemanden, der deine Wünsche hat. Bei mir liegt die Sache anders, ich hatte das alles schon. Mir geht es um die Selbstliebe, die einen wahrscheinlich eher davor beschützt, die eigenen Bedürfnisse denen des Partners unterzuordnen. Und mir geht es darum, dem Singledasein den allgemeinen Schrecken zu nehmen. Denn beides hat Vor- und Nachteile.
Die Frage ist wohl eher: Wie laufen deine Beziehungen normalerweise ab? Glaubst du, dass sich dein Wunsch nicht mehr erfüllt?
Dass du hier gelandet bist, deutet darauf hin, dass du Hilfe und Antworten gebraucht hast.

01.02.2019 09:16 • x 2 #57


P
@pferdediebin

Interessant dass du auf die Werbung anspielst. Ich gebe dir recht, behaupte aber dass die Werbung im Grunde NUR damit so gut durchkommt weil sie sehr clever auf einen tief in uns verankerten biologischen Trieb/Instinkt anspielt. Der dass der Mensch, wie die meisten anderen Tiere auch halt ein soziales Wesen ist und von Natur aus den Kontakt zu anderen sucht (ganz zu schweigen vom Fortpflanzungstrieb usw.)

Wir können unsere Natur nicht verneinen/ignorieren und wenn wir ehrlich sind, so wünscht sich doch im Grunde JEDER hier eine intakte, schöne Beziehung zu einem geliebten Menschen der diese Liebe auch erwidert ohne zuviel Drama usw.

Das ist aber nun halt der Idealfall, und wenn der eben NICHT eintrifft (ob noch nicht oder vielleicht nie wird ist ja debatabel) dann kann ich verstehen wenn man irgendwann sagt, wenn ich nicht diese Art von Beziehung haben kann, dann will ich lieber keine als eine wo mir womöglich mehr schadet als gut tut

Absolut verständlich. Ich glaube dir auch ehrlich dass du das so hinkriegst wie du sagst, nur bezweifele ich dass ich selber irgendwann das genau so gut hinbekommen kann, einfach aus dem Gefühl heraus dass ich anders gestrickt bin.

Ich bin allerdings fest entschlossen est ernsthaft zu versuchen jetzt. Ich war eigentlich seit ich 20 war noch nie wirklich alleine/Single. Meine Ehe hat jetzt fast 16 Jahre überstanden, nun ist es vorbei, und es bleibt mir im Grunde sowieso nichts Anderes übrig als jetzt diese Feuertaufe zu durchlaufen. Du hast all dies bereits hinter dir, bist stärker auf der anderen Seite herausgekommen. Im Grunde will ich nur sagen, es macht mir eine Höllenangst, warscheinlich nur Angst vor dem Ungewohnten, wie so oft, aber dann ist es halt so, da muss man durch!

01.02.2019 09:37 • x 2 #58


B
Vorteil am Singlesein:

Man kommt vonner Arbeit nach Hause und kann erst mal auffer Couch wegpennen.

01.02.2019 10:33 • x 1 #59


pferdediebin
@Paradigma

Ich weiß noch, als ich mich aus meiner ersten langen Beziehung freigekämpft habe, waren immerhin 12 Jahre, ging es mir genauso. Und da war ich 28, und noch gesund!
Ich hatte mir vorgestellt, dass nachdem die Prinzessin den Drachen verjagt hat, alles ganz anders wird. Aber ich hatte bis dahin noch nie alleine gelebt, doch mir war alles lieber als die Beziehung davor. Mein ganzes System hatte sich an dauernde Katastrophen und Auseinandersetzungen gewöhnt und es hat viel länger gedauert, da wieder runterzukommen, als ich gedacht hatte. Und nichts wurde großartig anders, oft fühlte ich mich richtig verloren.
Und natürlich habe ich dann weiter die Liebe gesucht, irgendjemand musste doch endlich meinen Wert erkennen
Aber auf Grund meiner Prägung hab ich mir instinktiv immer Männer ausgesucht, die mir das nicht vermitteln konnten. Auch darüber hab ich intensiv nachgedacht, und einen Thread eröffnet, der hieß Kriegen wir vielleicht doch immer was wir brauchen? (Bei Interesse, sonst wird das hier zu lang).
Vielleicht bin ich einfach über das Drama hinweg, das ich in Beziehungen unbewusst gesucht und gefunden habe?
Ich habe also weniger Angst vor dem Allein sein, als vor Beziehungen, dafür bin ich nicht mehr stark genug
Singlesein kann man wie @mafa mit Freiheit gleichsetzen, und nichts ist vergleichbar mit meinem neuen inneren Frieden. Ich weiß, ich wiederhole mich: Die Dinge sind immer so, wie man sie anschaut. Deine Ehe war wohl lange Zeit sehr harmonisch, und da ist es verständlich, dass man nicht locker in eine neue Phase übergehen kann. Aber Angst ist das Letzte, was du haben solltest. Das ist nur die urmenschliche Angst vor dem Unbekannten, wo dir doch die Welt offen steht..
Womit ich wieder auf die schlauen Werbefuzzys zurückkomme, die mit unseren Trieben spielen. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich so durch Märkte gehe, was wir heutzutage ALLES brauchen, um erfolgreich unsterblich zu werden, d.h. unsere Gene weiter zu geben. Ich versuchte mich zu erinnern, was es vor 20 oder 30 Jahren noch nicht gab, und die Welt ist trotzdem überbevölkert. Vor ein paar Jahren hat mir eine fassungslose Friseurin das erste Mal die Augenbrauen gezupft, während sie vorwurfsvoll murmelte, sie mache das, seit sie 10! ist. Mit 10 hab ich mich nur beim Zähneputzen im Spiegel angeschaut...
Und seit sie die neue Zielgruppe der Männer entdeckt haben, werden die Frauen nicht mehr alleine verunsichert.

01.02.2019 10:41 • x 3 #60


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