Was kann ich tun um Liebe zu empfinden?

Zitat von liv3:

Genauer

Ich weiß nicht, ob ich dein Genauer richtig verstehe aber: ich bin mittlerweile relativ gut darin meine Gedanken und Emotionen zu beobachten. Wenn ich Wut auf andere empfinde, dann finde ich bei der Analyse dieser Emotion zum Beispiel heraus, dass meine falsche Erwartungshaltung zu dieser Wut geführt hat. Und solche Dinge.

@liv3
Okay, in Bezug auf die obere Antwort sage ich erstmal, dass es vielleicht wirklich sinnvoll ist, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auf das andere gehe ich gleich ein.

Zitat von Multiversum:

Vielleicht bist Du homo.s. ?

Natürlich habe ich auch das schon hin und wieder in Betracht gezogen, aber nein, ich fühle mich definitiv nur zu Frauen hingezogen.

@Achtsames_Piano

Ich meinte mit meiner Frage, ob Du genauer darauf eingehen kannst, wie Du reflektierst. Eine zielführende Reflexion folgt konkreten Fragen, die beantwortet werden müssen. Deine Ausführungen zu Deiner Reflexion waren für mich noch nicht soweit nachvollziehbar, dass ich daraus hätte entnehmen können, ob Du korrekt reflektierst. Nach Deiner erneut eher schwammigen Antwort (nicht böse gemeint!), scheint es sich bei Deiner Reflexion eher um eine Art metakognitives Training zu handeln? Es wirkt wie ein intensives Nachdenken, was aber nicht zwingend mit einer Reflexion gleichzusetzen ist. Denkst Du über Deine Gefühle nach, werden andere Hirnareale aktiv, sodass die Gefühle nachlassen. Das entlastet erstmal, führt aber oft wiederum zu Grübelschleifen, die Dir eigentlich gar nichts Hilfreiches bringen.

Zitat von liv3:

Weil es unverbindlich ist. Ohne Verantwortung für den anderen Menschen und damit auch ohne Konsequenzen für Dein Verhalten ihr gegenüber.

Da stimme ich dir grundsätzlich zwar zu. Aber ich habe ja in der Vergangenheit auch keine Probleme gehabt diese Verbindlichkeiten einzugehen. Zumeist fing es ja unverbindlich an und es entwickelte sich dann anders. Und das war für mich zumeist absolut in Ordnung.

Zitat von Achtsames_Piano:

Ich treffe mich nun seit 4 Wochen jeden Samstag unverbindlich mit einer Frau. Der S. und alles drumherum ist wunderbar. Und sie ist wirklich ganz anders als die paar davor, weil wir schon weitaus kompatibler sind.

Zitat von Achtsames_Piano:

weil ich definitiv jetzt schon weiß, dass ich sie nicht lieben werde, auch wenn sie rein objektiv besser zu mir passt, als vergangene Damen

Aber wie kann man denn vorher schon wissen,
dass man sich nicht verlieben wird !?

Da kommt eigentlich nur homo.s. in Frage
oder man nimmt sich regelrecht vor,
dass man denjenigen unter keinen Umständen lieben wird !?

Oder man hat wirklich eine ernste Diagnose.

Zitat von Achtsames_Piano:

Da stimme ich dir grundsätzlich zwar zu. Aber ich habe ja in der Vergangenheit auch keine Probleme gehabt diese Verbindlichkeiten einzugehen. Zumeist fing es ja unverbindlich an und es entwickelte sich dann anders. Und das war für mich zumeist absolut in Ordnung.

Es ging in Deiner Kernfrage aber darum, weshalb Du keine Liebe empfinden kannst. Du rechtfertigtest Dich damit, dass Du Beziehungen eingehen kannst, die Du aber ohne viel emotionales Tamtam wieder lösen kannst und dann auch wirklich los bist.

Unverbindlichkeit kennzeichnet Deine zwischenmenschlichen Verbindungen außerhalb Familie und Freundschaft offenbar, das entnehme ich jedenfalls Deinen bisherigen Ausführungen. Und insoweit bleibt außer der körperlichen Nähe nichts weiter, das zu einer Freundschaft hinzukommt - anders entwickelt hat sich also nur, dass Du zum S. noch mehr Bereitschaft entwickelt hast, mehr Nähe einzugehen, d. h. auch Dinge, die Du aus zwischenmenschlichen Beziehungen kennst. Aber eben keine Liebe.

Darum geht es hier doch?

@Achtsames_Piano Ich verstehe deine Problematik, aber betrachte es mal als Privileg, das nicht bedingungslose Verliebtzusein! Dies generiert sich zumeist kukturhistorisch aus einem Mangel und erzeugt so Machtdynamiker, die du weglächeln kannst. Es räumt dir eine viel bessere Grundlage für authentische Beziehungen ein. Man verwechselt keine Projektion, sondern baut auf dem Fundament des Menschen ggüber auf! Wenn du aktiv meditierst und über Achtsamkeit sprichst, scheinst du schon relativ fortgeschritten zu sein, in der Selbsterkenntnis. Ich empfehle dir hiermit mal ein Buch, welches dir die Möglichkeiten hinlegen könnte zur Analyse: CG Jung Die Beziehung zwischen.... Das ist extremst gut, wenn man exakt an solchen Weggablungen im Leben vorbeikommt und du scheinst eine ziemlich gute Expertise in Selbstbewusstsein zu haben.

Ich glaub das Buch wird hier langsam zum verschreibungspflichtigen Standartwerk. Typologie und Archetypen bauen darauf folgend auf, aber man könnte es auch Verkopfen. Ich wünsch dir das Beste.️

Zitat von liv3:

Ist das so? Ist es wirklich nicht richtig? Vielleicht hast Du einfach die Liebe noch nicht gefunden, bist ihr noch nicht begegnet, warst noch nicht reif dafür. Nicht richtig klingt so pathologisch

Vielen Dank, dass du mir diesen Blickwinkel so aufzeigst. Das kann natürlich auch beides sein. Wie fühlt sich das an, wenn es wirklich so sein sollte? (Ich weiß, das ist sehr individuell, aber vielleicht gibt es ja eine Richtung)

@Achtsames_Piano
Du bist dir also deiner Thematik - Eltern-Distanz bewussst und wie du bemerkst hilft dir dieses Bewusstsein allein kaum etwas. Weil du um das zu überwinden andere Erfahrungen brauchst um daran etwas ändern zu können und das funktioniert nicht so schnell, kann Jahre oder auch Jahrzehnte dauern.
Nach deinen Beschreibungen gibt dir dein Verhalten auch etwas :

Zitat von Achtsames_Piano:

Jeder Frau, mit welcher ich derartige Beziehungen und Verbindlichkeiten eingegangen bin habe ich auch immer viel gegeben. Sprich Geschenke, Aufmerksamkeiten, Dienste etc.

Hast du das als Kind auch so erfahren, das dir in dieser Form Liebe gezeigt wurde ?

Zitat von Achtsames_Piano:

Wie kann ich diese Frauen (und ich folgte keinem bestimmten Schema, sie waren alle sehr verschieden) alle so gern haben und mir grundsätzlich vieles mit ihnen vorstellen, aber gar keine romantische Liebe empfinden und wirklich teilweise innerhalb von 2 Tagen bis zu einer Woche damit abschließen?

Du kannst dich über ein Geschenk, wie auch mit den erwähnten Frauen, kurzfristig zwar freuen, Glück, was aber so schnell vergeht, wie es gekommen ist weil keine emotionale Bindung entstanden ist, du einfach ein lieber Junge warst, mit der Sehnsucht gut und richtig und geliebt zu sein ?
Romantische Gefühle entsprechen oft nur einer illusiorischen Vorstellung, die Realität zeigt bald etwas anderes, unseren Irrtum.

Zitat von Achtsames_Piano:

Ich habe ein schwieriges Verhältnis zur Liebe, weil das mit meinen Eltern nicht wirklich einfach war und auch immer noch nicht ist. Die Nähe-Distanz-Problematik war nur sehr ausgeprägt während meines Heranwachsens. Ich weiß, dass diese Tatsache definitiv mit meinem Problem zu tun hat.

Wie nahe kannst du dir selbst sein, wie fühlt sich dein Körper an, bist du in Kontakt mit ihm ? Weißt du was er dir sagen will mit seinem Ausdruck, z.B. Enge, Weite, Druck, Schwitzen, Frieren usw. ?
Wenn du lernst dir selbst nahe zu sein, kannst du es auch bei anderen sein.So entsteht ein Gleichgewicht.

Allgemein würde ich sagen, es ist alles ok mit dir, du gibst nur deine Erfahrungen weiter und du hast jederzeit die Möglichkeit der Umkehr wenn dich etwas daran stört.

@Achtsames_Piano Ich kann dir sagen, ich bin da nicht gut bewandert drin, da ich wahrscheinlich das Gegenteil an Gefühlsebene habe. Bei mir fühlt sich Verliebtsein extremst bedrückend an, ich nehm es tatsächlich als mentalen Stress wahr, bei zu starker Annährung entziehe ich mich und versuche dabei häufiger an meine Grundsätze aus den Stoizistischen als Laterne zu nehmen, da ich dies Unbeholfenheit nicht mag.

Ups, die Frage war nicht an mich, aber ich lass es mal stehen.

Zitat von Achtsames_Piano:

Vielen Dank, dass du mir diesen Blickwinkel so aufzeigst. Das kann natürlich auch beides sein. Wie fühlt sich das an, wenn es wirklich so sein sollte? (Ich weiß, das ist sehr individuell, aber vielleicht gibt es ja eine Richtung)

Ich bin nicht sicher, ob ich Dich richtig verstehe.

Dass Du sehr danach suchst, wo Dein Fehler in der Geschichte ist, vor allem auch ein Fehler, der in Deinem System sein könnte, kann schon darauf hinweisen, dass Du Entsprechendes innerhalb Deiner Sozialisation (kann durch das Elternhaus passiert sein, muss aber nicht) erlebt hast.

Es gibt hier ganz viele Möglichkeiten, was es alles sein könnte, aber auffallend finde ich bisher vor allem Deine kognitive Herangehensweise an die emotionale Thematik. Es ist nicht verwunderlich, dass Du Dir Fragen nach dem Warum stellst und die Dinge ergründen möchtest. Dennoch scheinst Du Dich sehr intensiv damit auseinanderzusetzen, wenn Du sagst, dass Du das ständig tust, wenn Du Dich fragst, inwieweit das alles bei Dir pathologisch ist und wenn Du Dir Hilfe wünschst, weil Du allein nicht weiterkommst, also alles Zerdenken am Ende ja doch nichts hilft.

Was genau ist denn Deine Empfindung? Fehlt Dir ein Gefühl (partnerschaftliche Liebe), das Du noch nicht kennengelernt hast? Oder hast Du eher den Eindruck (durch Vergleiche vielleicht?) gewonnen, dass Du in Deinen Trennungsphasen zu schnell loslassen kannst, also zu wenig emotional verbunden warst, oder irgendwas in der Art?

@all
wow Leute. Vielen Dank. Ihr habt mir so viel Input gegeben bisher und so viele Blickwinkel aufgezeigt und Empfehlungen gegeben. Ich muss das alles erst einmal genauer verinnerlichen und mich sammeln und dann im Einzelnen antworten. Ich werde eure guten Antworten nun mit in den Schlaf nehmen und morgen in aller Frische darauf antworten. Vielen lieben Dank. Ich wünsche eine gute Nacht.

Der Schlaf muss warten. Die bisherigen Impulse sind so krass, dass ich nun doch noch heute darauf eingehen muss

Zitat von Achtsames_Piano:

Der Schlaf muss warten. Die bisherigen Impulse sind so krass, dass ich nun doch noch heute darauf eingehen muss

Noch heute hat aber noch ungefähr 21 Stunden.