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Was macht ihr gegen die Einsamkeit ?

E
Zitat von chiby:
Und genau das will ich ändern, ich will nicht alleine sein MÜSSEN .. sondern alleine sein DÜRFEN und das genießen ohne das Gefühl zu haben Einsam zu sein.


Das ist gut so. Aber dazu musst Du eine andere Einstellung finden. Einsamkeit ist nämlich meistens eine Geisteshaltung. Alleine sein ist ein Zustand.

16.08.2018 14:16 • x 2 #46


DarkSun
Zitat von AlexH:

Das ist gut so. Aber dazu musst Du eine andere Einstellung finden. Einsamkeit ist nämlich meistens eine Geisteshaltung. Alleine sein ist ein Zustand.


Sehr schön definiert

16.08.2018 14:21 • #47


A


Was macht ihr gegen die Einsamkeit ?

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C
Zitat von AlexH:

Das ist gut so. Aber dazu musst Du eine andere Einstellung finden. Einsamkeit ist nämlich meistens eine Geisteshaltung. Alleine sein ist ein Zustand.


darum ja dieses Thema hier

16.08.2018 14:23 • #48


E
Zitat von chiby:
sondern alleine sein DÜRFEN und das genießen ohne das Gefühl zu haben Einsam zu sein.


Und damit ist der Grundstein ja gelegt. Wird schon....

16.08.2018 14:25 • x 1 #49


C
@AlexH ja ich versuche es zumindest

Darum eben auch hier die Frage .. um mir einfach Anregungen Ideen zu holen.
Weil ich einfach auch neugierig bin, wie andre - von Kummer geplagte Seelchen ihren Alltag so gestalten.

17.08.2018 07:44 • #50


B
Bei mir gibt es merkwürdige Hochphasen. Phasen, zu denen ich irgendwie Frauen kennenlerne, mit denen ich mich treffe, die mir gefallen, in deren Kennenlernen ich mich regelrecht rein steigere und plötzlich melden sich zeitgleich Freunde aus der Versenkung, dann noch Bekannte und mir wirds zuviel, wenige Tage oder Wochen später stehe ich dann wieder ohne alles da und hänge zu hause, habe am besten noch Urlaub (zu hause) und erwische mich auch, wie ich trübsal blase. Ich habe Hobbys, aber die lebe ich nicht 12 Stunden am Tag aus.

Meine echten Freunde wohnen leider nicht bei mir in der direkten Nähe und ich habe nicht immer Lust mit denen um die Häuser zu ziehen in ihrer Gegend, bei mir ist nichts los, und 2 Stunden mit dem Wagen durch die Gegend zu fahren, telefonieren tun wir zwar aber die meisten haben sich tatsächlich aktuell in ihrer Single-Suchbörsen-Welt verloren, da ist jedes Treffen mit mir eine Blockade, weil man in der Zeit auch Likes vergeben könnte oder Dates klar machen könnte. Die melden sich dann alle wieder, wenn sie temporär die Nase voll haben von den Portalen.

Also ich merke definitiv, mir fehlen dann sozial beständige Kontakte, die auch mal da sind, wenn ich sie brauche und nicht nur umgekehrt. Ist sehr schwierig, hier bei uns im Kaff in die bestehenden Cliquen rein zu kommen. Ich habe letzten Montag wieder mal die Erfahrung gemacht, ein Mädel angesprochen zu haben, mehr oder minder nicht weil ich direktes Interesse an ihr habe, sondern weil ich sie von anderswo tatsächlich kenne, wir sind dann 10min ins Gespräch gekommen und plötzlich schaute mich deren Clique argwöhnisch an, Neuankömmlinge nicht wirklich willkommen, also fällt mir schon auf.

Das Aushalten ist wichtig, fällt mir phasenweise aber alles andere als leicht muss ich zugeben. Ist ein bisschen wie einen Schmerz aushalten, wo man halt mal keine Ibuprofen nimmt.

17.08.2018 08:43 • x 3 #51


D
Das Thema kenne ich auch. Wobei ich sagen muss, dass ich mich schon immer so gefühlt habe. Ich war in meinen Beziehungen einsam. Ich habe mich immer wieder von Freunden im Stich gelassen gefühlt. Ich habe mich oft als keinen gleichwertigen Teil meiner Herkunftsfamilie gefühlt.
Und nach der Trennung wurde es nur einfach viel sichtbarer.
Ich habe viel geweint. Geweint, geheult, getobt, resigniert. Fast immer, wenn ich alleine war. Ich habe Mehrstunden gemacht (wer weiß, für wann die mal gut sind ). Und ich habe mich immer wieder mit den Gefühlen beschäftigt.
Irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich für mich wusste, was ich mir wünsche: jemanden in der Nähe, mit der/dem man sich zum Spazieren gehen treffen kann (habe auch einen Hund) und mal einen Kaffee trinkt. Vorher waren meine Wünsche so wahllos. Ich wollte mich vor allem anders fühlen, egal wie. Nun, der Wunsch war kauf formuliert, da habe ich eine solche Person gefunden. Das war toll.
Ich finde, ich bin recht viel alleine. Mir fehlen menschliche Kontakte und das kann man auch messen, ist also nicht nur ein Gefühl. Aber ich kann mit der Zeit immer besser umgehen. Manchmal ist es ein Zeit-rum-bekommen. Manchmal ist es ein genießen. Manchmal habe ich Zeit, Dinge zu erledigen. Das ist eine ganz unterschiedliche Qualität.
Und jetzt gerade überlege ich, was ich gerne in meinem Leben hätte, um mal Ausflüge zu machen oder Unternehmungen.
Ach ja, ich hatte immer Angst vor Urlaub alleine. Jetzt fahre ich auf Bildungsurlaub in der Gruppe oder mache eine private Fortbildung. Dann kann ich die Tage, die ich alleine Urlaub habe, richtig genießen.

17.08.2018 09:01 • x 3 #52


G
Ich habe schon einen großen Bekanntenkreis, manchmal ist es so, dass ich mich total zerrissen fühle. Kinder, Arbeit, Partner, Haushalt, Freunde, Fußball usw. Dann komm ich nicht zum atmen. Dann gibt es wieder Phasen, wo gar nichts ansteht und ich das dann auch genießen kann, mit keinem reden, Zeit nur für mich.

Nach der Trennung war ich bewusst nur zuhause, ich konnte nicht unter Menschen, ging einfach nicht. Mein Alltag, Kinder, zuhause haben mir damals Sicherheit gegeben, alles andere war mir zu viel.

17.08.2018 09:11 • x 1 #53


D
Zitat von chiby:
@AlexH weil ich momentan nichts mit mir selbst anfangen kann, ich nicht gut mit mir alleine auskomme, ich einfach niemanden habe, mit dem ich meine Freizeit teile, mit dem ich mein Leben teile .. weil ich meistens alleine zuhause sitze und einfach niemand da ist. Und ja, ich weiß wie das klingt aber so ist es nunmal. Und genau das will ich ändern, ich will nicht alleine sein MÜSSEN .. sondern alleine sein DÜRFEN und das genießen ohne das Gefühl zu haben Einsam zu sein. Ich habe zwar meine Familie, meine Freunde, meine Arbeit .. meine Tiere . aber dennoch fühl ich mich sehr sehr einsam.


Du musst ja nicht alleine sein, sondern kannst bzw. bist es. Eine Zeit lang alleine zu sein, empfinden anscheinend einige als Strafe oder so. Schau, Du hast Familie, Freunde, Tiere, einen Job - nicht viele haben dieses alles, manche nur Teile davon, manche gar nichts. Mein Freundeskreis ist überschaubar, zumeist gebunden, aber eben echte Freunde - zuverlässig, wenn Not am Mann ist, auch da - ich würde es ihnen nicht neiden oder so, wenn sie mal nicht da sind. Aber ich freue mich riesig, wenn sie da sind, nicht nur im Notfall, auch so, bei ganz harmlosen Begebenheiten des Lebens.

Ich kann schon nachvollziehen, warum es Dir nicht angenehm erscheint, gerade jezt, in diesem Moment, alleine zu sein. Wie Du ja weißt, bin ich seit vier Jahren solo und werde es bleiben. Selbst gewählt, selbst entschieden - weil ich davon selbst überzeugt bin, dass es so gut ist. Andere Menschen mögen es anders sehen, zum Teufel, meine ganze Verwandtschaft fragt unentwegt, wann ich denn mal wieder eine Freundin oder so habe. Das finde ich furchtbar, wenn einen Menschen einsuggerieren wollen, man müsse oder brauche einen Menschen, um nach außen glücklich zu sein. Es gab hier ja schon Foris, die schrieben, selbst in Beziehungen doch alleine und einsam zu sein.

Sehe es mal einfach als gegeben an, nicht als Strafe, mal aktuell keinen Kerl oder so zu haben. Du kannst die Zeit jetzt sinnvoll für Dich nutzen - nur für Dich. Wer weiß, wenn die nächste Beziehung bei Dir kommt, wieviel Zeit Dir selbst bleibt und Du Dir nicht evtl. sogar wünscht, mal was für Dich zu tun.

Nehme es mal etwas lockerer und sei nicht zu sehr versiert darauf, unbedingt wieder in eine Beziehung zu kommen oder zu schnell Deine aktuelle Situation/Position zu verlassen. Es wird schon für was gut sein.

L.G.

17.08.2018 09:33 • #54


D
@deion, Ich bin nicht sicher, ob es so einfach geht mit nehme es mal locker oder sieh es mal anders. Das liegt auch immer an den Erfahrungen, oder? In meiner Familie war Kontaktabbruch eine Strafe oder ignorieren auch. Wenn die Situation der Einsamkeit genau das triggert kann man es nicht einfach mal locker nehmen. Ich glaube, da braucht man andere Strategien.
Aber ich weiß natürlich, was du meinst. Ich habe direkt nach meiner Trennung auch sehr gesucht und wollte so die Situation auflösen. Und jetzt fühle ich mich sehr oft wohl, habe ein tolles neues Hobby und einiges an Vielfalt in meinem Leben.

17.08.2018 09:40 • x 3 #55


B
Zitat von Darlena:
@deion, Ich bin nicht sicher, ob es so einfach geht mit nehme es mal locker oder sieh es mal anders. Das liegt auch immer an den Erfahrungen, oder? In meiner Familie war Kontaktabbruch eine Strafe oder ignorieren auch. Wenn die Situation der Einsamkeit genau das triggert kann man es nicht einfach mal locker nehmen. Ich glaube, da braucht man andere Strategien.
Aber ich weiß natürlich, was du meinst. Ich habe direkt nach meiner Trennung auch sehr gesucht und wollte so die Situation auflösen. Und jetzt fühle ich mich sehr oft wohl, habe ein tolles neues Hobby und einiges an Vielfalt in meinem Leben.


Wer mit Liebesentzug als Strafe aufgewachsen ist, wird jeden Kontaktabbruch sehr persönlich nehmen, gekränkt sein und an sich selbst Zweifel hegen. Das ist normal. Es gab nicht wenige Eltern früherer Generationen, die genau so erzogen haben, die heute 30 - 40 jährigen haben dann das Paket zu schultern. Kann man halten wie man will, häufig erklärbar aber nicht entschuldbar.

Daher fällt es vielen auch schwer sich klar zu trennen, oder klar zu akzeptieren: Der will nichts von mir oder die möchte keinen Kontakt und gut ist. Man läuft dann nach, weil man so konditioniert wurde. Mama spricht seit gestern nicht mehr mit mir, weil ich eine schlechte Note hatte? Also biedere ich mich an. Wer so erzogen wurde, hat immer das Ich muss nachrennen Syndrom im Kopf.

Allein sein ist wie Hausarrest als Strafe eingespeichert.

17.08.2018 09:44 • x 3 #56


D
Zitat von Darlena:
@deion, Ich bin nicht sicher, ob es so einfach geht mit nehme es mal locker oder sieh es mal anders. Das liegt auch immer an den Erfahrungen, oder? In meiner Familie war Kontaktabbruch eine Strafe oder ignorieren auch. Wenn die Situation der Einsamkeit genau das triggert kann man es nicht einfach mal locker nehmen. Ich glaube, da braucht man andere Strategien.
Aber ich weiß natürlich, was du meinst. Ich habe direkt nach meiner Trennung auch sehr gesucht und wollte so die Situation auflösen. Und jetzt fühle ich mich sehr oft wohl, habe ein tolles neues Hobby und einiges an Vielfalt in meinem Leben.


Damit hast Du ja selbst bewiesen, dass es auch anders geht, wenn man die Sichtweise ändert, ggf. die Strategie und sein Leben auch mal hinterfragt und ändert. Deine AUsführungen sind ja letztlich genau der Beweis, dass man nicht unbedingt gegen Einsamkeit kämpfen sollte, sondern die positiven Begleitumstände damit für sich selbst nutzbar macht.

Zitat von bardon:
Daher fällt es vielen auch schwer sich klar zu trennen, oder klar zu akzeptieren: Der will nichts von mir oder die möchte keinen Kontakt und gut ist. Man läuft dann nach, weil man so konditioniert wurde. Mama spricht seit gestern nicht mehr mit mir, weil ich eine schlechte Note hatte? Also biedere ich mich an. Wer so erzogen wurde, hat immer das Ich muss nachrennen Syndrom im Kopf.


Und deshalb ist Mama böse und kommt nicht wieder zu mir an? Man kann ja nicht immer mit einem Strahlegrinsen durch die Welt laufen, auch schlechte und unschöne Momente gehören zum Leben dazu. Man sollte als Kind auch gelernt haben, mal so etwas zu durchleben, denn das Erwachsenenleben kann zumeist viel härter, kälter und heftiger sein. Sieht man ja hier anhand der Geschichten im Forum, oder?

Es kommt darauf an, was Du davon bzw. damit machst. Finde ich.

17.08.2018 09:46 • #57


B
Völlig richtig, mit Frust umgehen lernen ist eine Kunst, die man durchaus üben kann. Trotzdem gibt es Menschen mit höherer und niedrigerer Toleranz was das angeht. Ich selbst handhabe es immer so, dass ich versuche es nicht persönlich zu nehmen. Wie schon gesagt, in der Onlinewelt fällt mir das schwerer als live, obwohl es umgekehrt sein müsste. Aber live bekomme ich ein Feedback, live würde ich auch niemanden anquatschen, bei dem ich fühle, der hat keine Lust auf mich. Online fühlt man nichts, da wird man oberflächlich wahllos. Wer hier nicht wischt und probiert, hat schon verloren. Ich glaube mir helfen meine natürlichen Instinkte online einfach nicht weiter und daher mag ich diese Plattform nicht

17.08.2018 09:57 • x 1 #58


C
Zitat von bardon:

Wer mit Liebesentzug als Strafe aufgewachsen ist, wird jeden Kontaktabbruch sehr persönlich nehmen, gekränkt sein und an sich selbst Zweifel hegen. Das ist normal. Es gab nicht wenige Eltern früherer Generationen, die genau so erzogen haben, die heute 30 - 40 jährigen haben dann das Paket zu schultern. Kann man halten wie man will, häufig erklärbar aber nicht entschuldbar.

Daher fällt es vielen auch schwer sich klar zu trennen, oder klar zu akzeptieren: Der will nichts von mir oder die möchte keinen Kontakt und gut ist. Man läuft dann nach, weil man so konditioniert wurde. Mama spricht seit gestern nicht mehr mit mir, weil ich eine schlechte Note hatte? Also biedere ich mich an. Wer so erzogen wurde, hat immer das Ich muss nachrennen Syndrom im Kopf.

Allein sein ist wie Hausarrest als Strafe eingespeichert.



irgendwie glaub ich, hast du grade eine verschlossene Tür bei mir geöffnet ..
Ich glaube dass es bei meinen Eltern auch so war .. hat man nicht pariert wurde man bestraft mit Schweigen, mit ins Zimmer sperren, keinen Kontakt mehr haben dürfen usw. sogar der Strom wurde mir früher oft abgestellt sodass ich alleine Stundenlang im dunklen gesessen habe ... vielleicht kommt ja auch daher meine Verlustangst, meine Angst vorm allein sein, vor der Einsamkeit ... ich denke das muss ich mir nochmal genauer ansehen ...

17.08.2018 10:55 • #59


B
Also bei mir kommt das daher. Schlechtes Gewissen einreden, Ignorieren, wenn der andere nicht so läuft und funktioniert. Irgendwann konditioniert sich das so ein, dass man denkt man müsse sich stets so bewegen und verhalten, dass der Gegenüber jemanden toll findet. Leider ist häufig das Gegenteil der Fall, meine Gegenüber fanden mich erst gut, wo ich Ecken und Kanten und eine eigene Meinung gezeigt habe. Natürlich muss man auch hier aufpassen, am Arbeitsplatz und auch sonst sollte man natürlich nachdenken, bevor man irgendwas raus pfeffert, aber im Kern müssen auch andere lernen auszuhalten, wenn man nicht nach deren Pfeife tanzt.

17.08.2018 10:58 • #60


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