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Was tun, wenn man immer auf den gleichen Typ trifft?

L
Hast du eigentlich nie ne Therapie gemacht? Du bist ja auch Ü40 und das Thema wohl nicht neu.

Wenigstens hast du noch die Hoffnung, dass sich bei dir was ändert.

Ich habe mittlerweile gar keine Lust mehr zu daten, weil erst freust dich total jemanden gefunden zu haben und nach kurzer Zeit stellt sich raus, dass er in irgendeiner Form unehrlich war.

Zerbreche mir darüber seit Jahren den Kopf woran das liegt und habe zig Strategien ausprobiert, extrem auf die Männerauswahl geachtet etc. Immer mit dem gleichen Ergebnis.

Deswegen bin ich zu dem logischen Schluss gekommen, dass die meisten Leute einfach so drauf sind. Und dann sehe ich andererseits in meinem Familien-Freundeskreis fast nur zufriedene - glückliche Paare.
Paradox, nicht?

Dann denke ich mir, schauen die nicht so genau hin? Fahren die Arrangements?

Keine Ahnung.

Den Grund für die Beziehungslosigkeit vorrangig bei sich zu suchen finde ich schwierig, deswegen weil es so viele Leute gibt, die in schwierigen, lieblosen Familien aufgewachsen sind oder sonstige Dramen erlebt haben.
Kenne genug, die ich auch als weitaus neurotischer als mich einschätze und dennoch erleben die gute Beziehungen.

Letztendlich ist genau das mein Drama... Ich weiß einfach nicht woran es bei mir liegt, egal was ich tue, lese etc.

Deswegen kann ich deinen Frust supergut verstehen.

19.07.2018 18:06 • x 4 #181


H
Zitat von leilani1801:
Hast du eigentlich nie ne Therapie gemacht? Du bist ja auch Ü40 und das Thema wohl nicht neu. Wenigstens hast du noch die Hoffnung, dass sich bei dir was ändert. Ich habe mittlerweile gar keine Lust mehr zu daten, weil erst freust dich total jemanden gefunden zu haben und nach kurzer Zeit stellt sich raus, dass er in irgendeiner Form unehrlich war. Zerbreche mir darüber seit Jahren den Kopf woran das liegt und habe zig Strategien ausprobiert, extrem auf die Männerauswahl geachtet etc. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Deswegen bin ich zu dem logischen Schluss gekommen, dass die ...


Kann ich Unterschreiben! Vor allem nicht das Übel bei sich suchen... das ist sehr wichtig. So wir sind ist es gut!

19.07.2018 18:09 • x 1 #182


A


Was tun, wenn man immer auf den gleichen Typ trifft?

x 3


Y
Zitat:
danke, ysabell ... ich hab mir gerade ein e-book runtergeladen, das ich in einem anderen thread fand, der mein Thema behandelt.
ich habe vor 20 jahren das Buch wenn Frauen zu sehr lieben gelesen. Das war damals meine große Stütze um aus einer toxischen Beziehung zu kommen. ich bin co-abhängig, das habe ich damals schon erkannt und das scheint mit ein Grund zu sein!


Wenn Frauen zu sehr lieben las ich auch mal. Ist allerdings seeehr lange her. Ich weiß aber, dass es mir gefiel.
Ja, lies mal, hat mich auch immer weiter gebracht. Aber ich würde immer Ausschau halten nach Texten, die beschreiben, wie jemand eine Lösung fand, statt nur um das Problem zu kreisen. Ich habe mich immer an denjenigen orientiert, die ein Problem überwunden haben und habe viele eigene Probleme gelöst, auch welche, von denen ich dachte- niiieee werde ich das schaffen!
Und das schaffst Du auch tesa!
Versteife Dich nicht zu sehr auf Deine Defzite...Ich war nicht Co, aber abhängig und zwar von meinem Partner , so in den Zwanzigern. Das war so massiv, dass ich mich anders nicht denken konnte. Heute kann ich mir wiederum nicht vorstellen, dass das jemals mein Problem war.

19.07.2018 18:13 • x 1 #183


Ayaka
Zitat von tesa:
@ ayaka ... du stellst mich grade so hin, als würde ich jeden x-beliebigen Typen aus dem Internet sofort heiraten wollen. Das Gegenteil ist der Fall - ich habe 100te getroffen und in der Regel passen 99% nicht, obwohl sie vielleicht den Hardfacts entsprechen. ich würde dich um ein bisschen mehr feingefühl ersuchen ..


so war das absolut nicht gemeint und auch nicht so geschrieben - schient dich zu triggern - danke für die ehrenrettung @Catwoman - genau das wollte ich sagen

bin raus hier

19.07.2018 21:20 • x 2 #184


tesa
Zitat von arjuni:
Das sind sehr sehr viele Bedürfnisse.
Viele Bedürfnisse zu haben ist keine gute Basis für Liebe.

Jeder einzelne Punkt davon geht auch ohne Beziehung.
Du könntest schauen, wie Du jeden einzelnen Punkt auch ohne Beziehung für Dich verwirklichen kannst. Das wird Dir gut tun und dann brauchst Du auch keine Beziehung mehr. Dann bist Du sicher freier sein, um der Liebe zu begegnen. Der Liebe in Dir, der Liebe zum Leben, der Liebe zu einem Menschen.



ich würde es eher Wünsche nennen. Ein Bedürfnis ist etwas das essentiell ist. Ein Wunsch ist etwas, das man gerne hätte, aber man kann auch ohne leben.

also wenn du jeden einzelnen Punkt davon auch ohne Beziehung leben kannst, dass gratulier ich dir!

ich küssen weder mit irgendwelchen menschen, noch schlafe ich mit ihnen, ich lasse auch keine x-beliebigen Menschen in meine Wohnung, damit wer da ist, wenn ich heimkomme. ich schlafe auch selten mit einer fremden Hand auch meinem Bauch ein und schaue ungern beim Aufwachen in fremde Augen. klar kann ich alleine eine Schlittenfahrt unternehmen und richtig, ich kann auch alleine auf Urlaub fahren, ich gehe bereits alleine ins Kino, fahre alleine Rad, ich organisiere Kabaretts, wo die Leute am Ende aufstehen und heimgehen - ich gehe auch, alleine. ich fahre in Gesellschaft zum wellnessen, aber mit Partner ist es was anderes. ich habe irgendwo bereits geschrieben, dass ich von 30-42 alleine war - das sind 12 Jahre - ich habe zugesehen, wie andere geheiratet haben und Kinder bekommen haben - ich ich weiß, dass ich das alles alleine kann. mittlerweile geht aber unsere Diskussion am Thema vorbei, wenn ich dir aufzähle, warum ich gerne eine Beziehung hätte und jetzt diskutieren muss, ob man das ganze Leben alleine verbringen kann. das ist nicht mein Thema!

ich schätze jeden einzelnen Beitrag von Euch, ich schätze Eure Mühe, die ihr Euch macht, mir zu antworten. aber ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen, WARUM ich eine Beziehung haben möchte.

19.07.2018 23:52 • x 2 #185


tesa
Zitat von leilani1801:
Hast du eigentlich nie ne Therapie gemacht? Du bist ja auch Ü40 und das Thema wohl nicht neu. Wenigstens hast du noch die Hoffnung, dass sich bei dir was ändert. Ich habe mittlerweile gar keine Lust mehr zu daten, weil erst freust dich total jemanden gefunden zu haben und nach kurzer Zeit stellt sich raus, dass er in irgendeiner Form unehrlich war. Zerbreche mir darüber seit Jahren den Kopf woran das liegt und habe zig Strategien ausprobiert, extrem auf die Männerauswahl geachtet etc. Immer mit dem gleichen Ergebnis. Deswegen bin ich zu dem logischen Schluss gekommen, dass die ...


ja, ich habe zweimal begonnen. das erste mal relativ schnell abgebrochen, weil es am Thema vorbeiging und ich eigentlich den Eindruck hatte, die Therapeutin zu langweilen. Das zweite Mal war ich einige Monate, aber es ging nichts weiter und ich hatte das Gefühl, Jahre zu brauchen, bis wir endlich am Punkt sind.

Die Hoffnung hab ich zwischendurch immer wieder aufgegeben und ich bin auch grad wieder an dem Punkt, es bleiben zu lassen. Deine Worte könnten meine sein - ich denke in einer Zeit von Tinder und Co, wo sich Leute im Wissen begegnen, dass es eine schnelle Nummer wird und das scheinbar sehr viele befriedigt, bin ich irgendwie falsch. ich möchte auch keine Freundschaft Plus eingehen, wo ich von vornherein den Eindruck habe, dass sich der Typ das Geld für die N**** ersparen möchte. das alles ist mir zu oberfächlich und hat mit Liebe nichts zu tun.


ich seh das ähnlich, ich sehe auch, dass es viele Leute gibt, die weitaus gestörter sind als ich und in Beziehungen leben. ob sie gut sind, ist eine andere frage. mein Ex - den ich für einen Narzissten halte und der mich letztlich betrogen hat - der hat bereits die zweite Beziehung nach mir. ich möchte aber mit meinen Nachfolgerinnen nicht tauschen.

mir geht es gleich - ich habe alle verfügbaren Bücher gelesen. Schlauer bin ich nicht. schlauer wahrscheinlich schon, aber nicht erfolgreicher.

20.07.2018 00:07 • x 2 #186


tesa
Zitat von ysabell:
Aber ich würde immer Ausschau halten nach Texten, die beschreiben, wie jemand eine Lösung fand, statt nur um das Problem zu kreisen.


ja - das ist das Problem. ich habe kürzlich liebe und Bindungsangst gelesen - als ich im Kapitel mit den Lösungen war, stand da eigentlich nichts anderes, als was man in den On-Off Beziehungen tun soll - nämlich sich nicht mehr auf den Typen einlassen. ich fand das Buch gut, solange es um Gründe und Ursachen ging, aber dass ich eine solche Beziehung beenden muss, weiß ich selbst

20.07.2018 00:18 • x 1 #187


A
Zitat von tesa:
aber ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen, WARUM ich eine Beziehung haben möchte.


Liebe Tesa,

nein, natürlich brauchst Du Dich nicht zu rechtfertigen! Ich kann das schon sehr gut verstehen, dass Du Dir nun mal eine Beziehung wünschst. Ich finde das ganz natürlich. Auch Bedürfnisse zu haben ist natürlich.

Ich hatte nur deshalb danach gefragt, was Dir fehlt, denn ich war auch einige Jahre Single und habe mich hin und wieder nach einer Beziehung gesehnt. Als sich aber über einen längeren Zeitraum nichts ergeben hat, habe ich für mich analysiert, was denn nun genau mir eigentlich fehlt. Für diese Punkte habe ich mir dann alternative Möglichkeiten gesucht (und auch gefunden), die meine Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit abdecken. Und das hat für mich gut funktioniert.

Wie Du habe auch ich in meiner Kindheit einen großen Mangel an Zuneigung und Wärme erfahren. Da musste viel nachgenährt werden. Ich hatte das Glück, das auf der einen Seite mit Hilfe sehr guter Therapien aufarbeiten zu können. Auf der anderen Seite haben mir viele spezielle Seminare und Workshops geholfen. Im geschützten Rahmen eines solchen Seminars einfach mal sehr sehr lange nur von jemandem liebevoll und aufmerksam im Arm gehalten zu werden (um nur ein Beispiel zu nennen) - das waren für mich wundervolle Erfahrungen und haben sehr viel geheilt.

Davon abgesehen, habe ich mit Hilfe von wieder anderen Seminaren und Workshops begonnen, mir kontinuierlich und über Jahre Techniken zur Kontrolle meines Denkens anzueignen. Auch Körperarbeit, Achtsamkeit und im-Moment-Leben. Davon profitiere ich heute so unbeschreiblich stark, seit ich durch eine schwere Erkrankung meist nur noch liegen kann und pflegebedürftig bin. Ich komme damit wirklich gut klar.

Das alles reiße ich nur an, weil das, was mir geholfen hat, vielleicht auch anderen helfen kann, sich in ihrem Leben wohl zu fühlen.

Warum Du nun immer an den gleichen Typ gerätst? Ich kann es Dir nicht sagen. Ich wünschte, ich könnte es. Vielleicht gibt es auch einfach überhaupt keine Antwort darauf. Wie es auf so viele Fragen im Leben keine Antworten gibt. Das Leben ist oft wie ein Teppich, dessen Muster man nicht erkennen kann, weil man drunter liegt.

20.07.2018 04:30 • x 6 #188


C
@arjuni wunderschön.

20.07.2018 07:07 • x 1 #189


S
Zitat von tesa:
ja, ich habe zweimal begonnen. das erste mal relativ schnell abgebrochen, weil es am Thema vorbeiging und ich eigentlich den Eindruck hatte, die Therapeutin zu langweilen. Das zweite Mal war ich einige Monate, aber es ging nichts weiter und ich hatte das Gefühl, Jahre zu brauchen, bis wir endlich am Punkt sind.


Ich denke dass du vielleicht einfach nur nicht den für dich richtigen Therapeuten gefunden hast. Leider ist das oftmals wie die Suche der Nadel im Heuhaufen. Wenn du den Eindruck hast den Therapeuten zu langweilen - hast du es denn angesprochen?
Ich finde es immer wichtig dass man sich wohl fühlt, hatte ich bei meiner ersten Therapeutin auch nicht. Ich fand einfach die hat sich viel zu wichtig genommen und hab mir nach 2 Sitzungen noch jemand anderen gesucht.
Ich bin total zufrieden mit meiner jetzigen Therapeutin und vermiss es sogar wenn eine Woche die Stunde mal ausfällt weil ich oder sie gerade nicht kann.
Mittlerweile sprech ich auch alles an was ich möchte und was mir nichts bringt oder was ich nicht sagen möchte zu dem Zeitpunkt.

Auch ich gehör zu den Kindern die sich früher oft allein gelassen gefühlt haben von den Eltern (vor allem meinen Vater) und übersehen worden (meine Mutter) sind und deren Bedürfnisse übergangen (beide) worden sind.
Mein Urvertrauen in bestimmten Bereichen ist einfach nicht vorhanden. Und ich weiß leider auch dass ich noch einen langen Weg vor mir habe .

Ich wünsch dir einfach dass du den für dich richtigen Weg findest

20.07.2018 08:17 • x 4 #190


L
Zitat von tesa:
ja, ich habe zweimal begonnen. das erste mal relativ schnell abgebrochen, weil es am Thema vorbeiging und ich eigentlich den Eindruck hatte, die Therapeutin zu langweilen. Das zweite Mal war ich einige Monate, aber es ging nichts weiter und ich hatte das Gefühl, Jahre zu brauchen, bis wir endlich am Punkt sind.


Einen guten Therapeuten zu finden ist sehr schwer. Es gibt einfach schlechte und meiner Erfahrung nach nicht zu wenige.
Ich habe eine ganze Menge Therapeuten durch. Davon waren zwei richtig gut.
Der eine hat mir in jungen Jahren super geholfen als ich eine Essstörung hatte. Nach einem halben Jahr Gesprächstherapie war ich von dem Thema befreit und bis heute habe ich damit keine Probleme mehr.

Wirklich tricky wurde es als ich mit Anfang 30 eine Zwangsstörung bekam. Als Kind hatte ich schon mal so eine Episode, die aber schnell wieder verschwand und nach Angaben der Therapeuten häufig bei Kindern vorkommen, wenn sich das Gehirn entwickelt.
Dennoch habe ich wohl eine genetische Anlage hierfür - Esstörungen gehören auch zu den Zwangserkrankungen.

Meine Zwangsstörung ist recht speziell und taucht nur im Rahmen von Liebesbeziehungen auf, wenn ich Single bin total beschwerdefrei.
Ich bin bestimmt 10 Jahre von Therapeut zu Therapeut gerannt und war total verzweifelt, weil mir keine der Therapien wirklich half.
Was aber in erster Linie daran liegt, dass es wenige gute Therapeuten in diesem Bereich gibt und die Erkrankung zu diesem Zeitpunkt kaum erforscht war. In den letzten Jahren hat sich da viel getan.
Hatte dann irgendwann das Glück eine fähige Therapeutin empfohlen bekommen zu haben, die mir teilweise hat helfen können, überdies habe ich mir aufgrund der jahrelangen Erfahrung mit meiner Erkrankung auch selbst helfen können, da ich durch Ausprobieren merkte was funktioniert. Mittlerweile habe ich das im Griff.

Die krasseste Erfahrung hatte ich mit einem Therapeuten, der regelmäßig bei Sitzungen einnickte. Irgendwann sprach ich ihn darauf an und er sagte, er bräuchte das, um sich zu konzentrieren.
Auf die Idee zu kommen, mir das vorab zu erklären, kam er nicht

Und jetzt zu dir:
Ich würde es auch nochmal mit einer Therapie versuchen. Vielleicht auch eher mit einem Therapeuten, keiner Frau.
Denn gerade ein Mann könnte wohl eher bemerken, wo an deinem Beziehungsverhalten mögliche noralgische Punkte liegen.
Außerdem würde ich dir empfehlen einen Therapeuten über Empfehlungen von professioneller Seite auszusuchen.
Dh bspw. in psychiatrischen Kliniken anrufen, deine Problematik kurz schildern und nach geeigneten Therapeuten fragen.
Also nicht einfach eine Liste abtelefonieren und den nehmen, der am schnellsten Zeit hat. Dann lieber warten.

20.07.2018 09:25 • x 2 #191


tesa
ich habe gestern das neue e-book über Beziehungssucht zu lesen begonnen - vieles darin kenne ich und dann stellte ich mir die Frage, warum es solche Bücher überhaupt gibt und warum die Adressaten dieser Bücher immer Frauen sind? Es mag einige männliche Ausnahmen geben, aber alle meine Bücher - und derer habe ich wirklich sehr, sehr viele - wenden sich an Frauen. auf Seite 80 hat es mich zu langweilen begonnen und mir sind all jene Bücher ständig in den Sinn gekommen, worin beschrieben ist, wie es geht. demnach geht's darum, ihn zappeln zu lassen, die unnahbare zu spielen - besser noch -tatsächlich unnahbar zu sein, sich mit vielen Männern zu umgeben, damit er nur ja die Lust am Jagen nicht verliert.

ich komme wieder mal zum Schluss, dass mich das nicht interessiert. ich bin genau dann unnahbar, wenn der Mann mich nicht interessiert. So einen gabs mal. damals merkte ich, wie sehr der mich liebte - wahrscheinlich der einzige Mann, der mich wirklich liebte. ABER er war für mich grade mal ein guter Freund (zumal auch er in einer Beziehung lebte). Er hat nach meiner Pfeife getanzt, er hätte alles für mich getan, er hat mir die einzigen Liebesbriefe geschrieben, die ich je bekommen habe. ich habe es genossen, ich mochte ihn, aber ich habe ihn nie geliebt.

jetzt habe ich gerade hier im Forum von einer Frau gelesen, die nach 12 Jahren Knall auf Fall wegen einer anderen verlassen wurde. Plötzlich wird ihr gesagt, dass der Mann ein Egoist ist, dass sie toll ist, er es nicht wert ist etc. Wie verkehrt ist das? Was hilft es uns zu hören, dass ein Mann, der 12 Jahre lang ein Guter war, ein Egoist ist?

ich mache keine Therapie. ich bin in der Hölle aufgewachsen. ich habe eine biologische Mutter, einen biologischen Vater, die - obwohl sie mich nicht lieben oder es eben einfach nicht zeigen können - ich liebe. ich bin richtig. ich bin emphatisch, obwohl ich wenig emphatisch aufgezogen wurde, ich bin intelligent, obwohl ich meine ganz Kindheit hörte, dumm zu sein. ich bin unterhaltsam und witzig, obwohl ich immer hörte, zu ernst zu sein. ich bin einfach wie ich bin und ich mag mich!

Das Buch gestern fing damit an, von bedingungsloser Liebe zu reden - das ist die richtige Liebe. ich liebe bedingungslos. Das Thema ist, dass ich auf Menschen treffe, die eben mich nicht wollen. So einfach ist das. dem einen bin ich zu stark, dem nächsten zu groß, dem dritten zu dick, dem anderen gefällt meine Nase nicht, dem nächsten bin ich zu gescheit, dem anderen zu wenig Weibchen. Mehr ist es nicht. Es gibt neben den Männern, die mich interessieren, drei andere. Zwei davon sind in Beziehungen und braten mich trotzdem an. also ist es nicht so, dass ich niemanden interessiere. es ist nur so, dass mich das nicht interessiert. der dritte war vor vielen Jahren eine Affäre - ich war aber nicht die einzige- und er verheiratet. Er tauchte immer wieder auf, aber er bewegt mich nicht mehr. ich komme zum Schluss, dass ich nicht falsch bin, aber es halt einfach so ist, wie es ist. Es gibt halt keinen. Ich mache nichts falsch. ich bin vielleicht in den Augen derer, die mich abschleppen wollen, zu leichtgläubig, aber ich habe nicht vor, Menschen mit Mißtrauen entgegen zu treten. ich will netten Worten und netten Taten weiterhin Glauben schenken. ich möchte nicht anfangen, mir bei Gesten wie Geschenken und Komplimenten zu denken, dass er das alles nur macht, um mich ins Bett zu kriegen. Dann soll es so sein.

Wir sind nicht dazu geboren, unser ganzes Leben allein zu sein. Meine Wünsche sind also völlig normal.
ich lebe ein sehr, sehr sorgenfreies Leben. ich habe viel erreicht und mir ist schlicht und ergreifend langweilig. Daran ist nichts verwerflich. ich würde gern die angenehmen Seiten des Lebens zu zweit erleben - auch das halte ich für normal. Ein Mann hat in meinem Leben in Wahrheit keine Aufgabe. Es gibt nichts zu unterstützen, es gibt nichts zu reparieren, es gibt nichts, wo er der Held sein kann. ich brauche nichts von einem Mann außer seine Liebe. und in Wahrheit ist das meines Erachtens der Grund, warum es nicht klappt. Männer wollen Frauen beschützen, sie wollen sich männlich fühlen, sie wollen erfolgreich sein. Wer mich kennenlernt, sieht auf den ersten Blick, dass ich keinen Schutz brauche, dass bereits alles erledigt ist, dass sie keine Heldentaten mehr vollbringen können.

was mich immer wieder klein macht ist, dass ich zusehen muss, wie Männer Frauen wählen, die - natürlich nur aus meiner Sicht - nur halb so interessant sind, wie ich es bin. Das soll nicht überheblich klingen. ein Beispiel: der letzte Kandidat ist gerade in einem Sorgerechtsstreit. Er möchte sein Kind zu sich holen. für mich war von vornherein klar, dass das letzte was dieses Kind braucht ist, dass der Vater, dessen Trennung er schon verkraften muss, sich jetzt noch vor seinen Augen mit einer neuen Frau beschäftigt. Der Sorgerechtsstreit zermürbt alle, macht das Kind extrem fertig. ich habe mich während unserer Zeit total im Hintergrund gehalten, wäre nicht auf die Idee gekommen, für dieses Kind eine zusätzliche Belastung darstellen zu wollen. Von mir aus, wußte ich, dass ich die Wochenenden, wo er sein Kind hatte, ich mich im Hintergrund halten werde. Die Neue scheint das nicht zu interessieren. Und damit hat er mir jetzt einen Gefallen getan. ich möchte keinen Mann, für den sein Kind nicht wirklich im absoluten Mittelpunkt steht, obwohl er das seit Monaten behauptet und schon gar nicht in einer Phase, wo er Zeit, Geld und Nerven in ein Gerichtsverfahren investiert. ich möchte keinen Mann, der lieber mit einer Frau zusammen ist, die die Tragweite ihres Verhaltens - im Hinblick auf das Kind - nicht behirnt. Dann passen die beiden gut zusammen und er eben nicht zu mir.

Das was einige Frauen hier erleben, keinen geeigneten Mann zu finden, hat wahrscheinlich viel mehr mit der Zeit zu tun, in der wir leben, die Geschlechterrollen sind im Umbruch, die Auswahl groß, das Internet bietet unsagbar viele Möglichkeiten, sich den schnellen Kick zu holen. Es liegt aber in der Natur der Frau, sich nach gefühlvollen Beziehungen zu sehnen und in der Natur des Mannes, seinem Fortpflanzungstrieb zu folgen. In vergangenen Generationen gab es das nicht, dass Frauen um die 50 scharenweise Single waren. Zumindest bekam man das nicht so mit. Sie lebten in wirtschaftlichen Abhängigkeitsverhältnissen und viele waren wahrscheinlich innerhalb ihrer Gemeinschaften einsam und unglücklich und der Mann ging genauso fremd. ich höre oft von Männern, dass Frauen auch nur den schnellen S. suchen. jede mir bekannte Plattform verkommt zu einer fi.ckmi.ch Plattform. ich glaube aber, dass das auch damit zu tun hat, dass sich viele Frauen denken, besser das, als gar nichts den Eindruck habe ich auch, wenn Frauen Beziehungen zu Männern eingehen, die gebunden sind. davon kann ich selbst ein Lied singen. irgendwann - nach vielen Jahren Singledasein - dachte ich mir, na dann halt so, wenn es nicht anders geht

ich habe (eher unbewusst) gewählt, keine leichte Beute für 100 Männer zu sein. ich habe gewählt, trotzdem Ansprüche zu haben und mich nicht einfach so mit Männern einzulassen, um die innerliche Leere und Langeweile zu übertünchen. Der Preis den ich dafür zahle, ist eben diese Langeweile und damit auch das Spüren von Einsamkeit. Das wird mir bewusst - in dem Moment, wo mein Hirn wieder die Oberhand gewinnt!


ich habe diesen Text fast mehr für mich, als für Euch geschrieben - möchte euch aber nicht vorenthalten, was bei mir grade läuft.

20.07.2018 13:19 • x 3 #192


megan
Zitat von tesa:
Plötzlich wird ihr gesagt, dass der Mann ein Egoist ist, dass sie toll ist, er es nicht wert ist etc. Wie verkehrt ist das? Was hilft es uns zu hören, dass ein Mann, der 12 Jahre lang ein Guter war, ein Egoist ist?


nimm es am besten als hinweis für dich, auch was die ratschläge in deinem strang anbelangt

20.07.2018 19:37 • #193


derkleinedieb
@tesa Du erwaehntest in einer deiner Antworten das du eher eine Alpha Frau bist. Hast du mal hinterfragt ob in genau diesem Auftreten dein Problem liegt? Sicherlich ist es kein Problem dennoch ein hilfsbereit Mensch zu sein, zuvorkommend, eloquent etc. Jedoch bildest du dieses Auftreten nur imgesellschaftlichen Kontext ab, nicht jedoch bei deinen Versuchen einen Partner zu finden. Da legst du dann ploetzlich einen ganz anderen Massstab an.
Alpha Frau, dazu noch grossgewachsen?: ziehen ja wie die Motten auch meist nur Alpha Maenner an! Beim Mann ist Alpha uebersteigertes Geltungsbeduernis, oder Machthunger, unbedingter Wille ein Leader zu sein also oft Narzissten.
Du sitzt irgendwie im Hamsterkaefig. Bei dir dreht sich alles nur darum, das ein Mann dieselbe Ausstrahlung auf dich haben muss, wie du gesellschaftlich auf andere ausstrahlst.
Und den einen einzigen der Dir hinterhergerannt ist, hast du auch noch fertig gemacht. Wenn du mit 48 Jahren keine gesunde Selbstreflektion im Stande bist zu durchleben, wird Dir immer wieder das Gleiche passieren.
Und in 12 weiteren Jahren wird auch hoechstwahrscheinlich deine Attraktivitaet dramatisch sinken.

Entweder du ueberdenkst mal wirklich ehrlich und intensiv deine Suche und dein Beuteschema, oder bleibst dabei wie bisher und bist die gut Betteroberung irgendeines weiteren Alpha Mannes, der eine Kerbe in seine Jagdmachete ritzt.
Dazu musst du aber ueber deinen Schatten spingen koennen......

20.07.2018 20:14 • x 1 #194


Y
Zitat:
Das Buch gestern fing damit an, von bedingungsloser Liebe zu reden - das ist die richtige Liebe. ich liebe bedingungslos. Das Thema ist, dass ich auf Menschen treffe, die eben mich nicht wollen. So einfach ist das. dem einen bin ich zu stark, dem nächsten zu groß, dem dritten zu dick, dem anderen gefällt meine Nase nicht, dem nächsten bin ich zu gescheit, dem anderen zu wenig Weibchen. Mehr ist es nicht.


meinst Du wirklich, dass es so einfach ist? Seit so vielen Jahren scheitert es an Belanglosigkeiten?
Und was ist mit all den unvollkommenen Paaren, die man täglich auf der Straße sieht? Die haben sich ja auch gefunden.
Zitat:
Ein Mann hat in meinem Leben in Wahrheit keine Aufgabe. Es gibt nichts zu unterstützen, es gibt nichts zu reparieren, es gibt nichts, wo er der Held sein kann. ich brauche nichts von einem Mann außer seine Liebe. und in Wahrheit ist das meines Erachtens der Grund, warum es nicht klappt. Männer wollen Frauen beschützen, sie wollen sich männlich fühlen, sie wollen erfolgreich sein. Wer mich kennenlernt, sieht auf den ersten Blick, dass ich keinen Schutz brauche, dass bereits alles erledigt ist, dass sie keine Heldentaten mehr vollbringen können.


ich will Dir echt nichts unterstellen, das wär`ja anmaßend, aber ich kann mir vorstellen, dass genau das Deine Abwehr ist. Sind denn alle gebundenen Frauen hilflose Weibchen? Wohl kaum.
Zudem reduzierst Du den Mann etwas arg Es gibt so unterschiedliche Männer. Manche lieben starke, unabhängige Frauen; manche streben nicht Erfolg an usw.
Und ich denke, dass jeder Mensch andere Menschen auch braucht. Zu sehr ist natürlich auch wieder nicht gut, aber genau diese Haltung- ich brauche niemanden!- könnte eine Beziehung verhindert. Kann gut sein, dass Du das jedem Mann signalisierst.
Du schriebst von Deiner traurigen Kindheit, davon, dass Du niemanden hattest. Vielleicht wirkt dieses Programm in Dir fort- auf sich allein gestellt und bloß auf niemanden angewiesen zu sein.

Wahrscheinlich wirst Du mir jetzt böse sein, aber ich will Dir damit ja nicht sagen, dass Du falsch bist, damit hat das absolut nix zu tun. Man kann ein ganz wunderbares Menschenkind sein, aber Glaubenssätze in sich tragen, die einem einige Dinge vermasseln. Ging mir auch so- in einem ganz anderen Bereich und daran arbeite ich noch immer.

Nachtrag: erzähl mir nichts tesa Egal wie stark man ist- für jeden Menschen ist ein anderer Mensch irgendwann einmal Held und man braucht ihn.

20.07.2018 20:57 • x 1 #195


A


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