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Weg ist weiter für sensible Menschen

Snacki
Liebe Leute,

immer wieder geht es hier im Forum / beim Verlassenwerden ja um Loslassen, darüber Hinweg kommen, dem Ganzen Zeit geben (so lange wie man eben braucht), focussieren, aber auch ablenken, arbeiten ...

Was machen eigentlich die besonders sensiblen Menschen, wenn sie verlassen werden? Diejenigen, die eben kein so dickes Fell haben und sich schwach fühlen, einfach weil sie es derzeit sind? Die wollen ja auch weiter leben, sich irgendwann wieder verlieben und nach vorne schauen. Ganz unabhängig von irgendwelchen Fragen (zur Trennung) wie (eigener) Schuld, von einer Bestimmung - oder war es einfach nur Pech?

Ich würde gerne hier mal Größeres mit Euch diskutieren wollen - Gedanken, an denen man sich wirklich tief festhalten kann. Die einem tief im Herzen erfreuen, die einem sogar strahlen lassen für den Moment.

Was hält Euch am Ende? Was lässt Euch weiterhin am Leben teilhaben? Sind es Freunde, ist es die Philosophie, ist es Verantwortung (für andere wie sich selbst) oder ist es der Glaube an etwas? Das Maß an Selbstliebe?

Wie kommt ihr wieder an dieses Urvertrauen in Euch heran, das ja in jedem Menschen (mehr oder minder) inne wohnt?

Freue mich über Eure Gefühle, Gedanken ... was eben ganz sicher wichtig für Euch im Leben ist und bleiben wird, trotz diesen furchtbaren Trennungen ...

Snacki

15.01.2015 13:04 • #1


G
Hi,
hier ist eine von den sensiblen.

Nach außen: Taff. 2 Kinder, allein erziehend. Vollzeit beschäftigt.

Innen: Ganz klein, sensibel, unsicher, verzweifelt, hoffnungslos - die komplette Palette von A - Z.

Was mir hilft? Antidpressiva wurde eingeschlichen. Habe von 2010 - 2012 eine Therapie gemacht, habe dort wieder angefragt, hätte heute den 1. Termin gehabt, leider ist sie krank, daher erst am 29.01. der 1. Termin.

Was mich am Leben hält? Meine Kinder. Ich bin allein für sie verantwortlich, für sie muss der Alltag strukturiert sein. Ich selbst bin mir nicht wichtig, bin innerlich grad wie tot, habe auch lange Zeit (nach der Trennung, die war im Nov.) nur auf der Couch vegetiert. Wirklich nur vegetiert.

Meine Arbeit hilft mir auch. Auch meine Freunde, das Forum hier, aber am wichtigsten, warum ich den ganzen schei. aushalte - meine Kinder.

15.01.2015 13:12 • x 2 #2


A


Weg ist weiter für sensible Menschen

x 3


Traurige maus
ich hab da nicht viel zu berichten.
ich denke das ich schaff es nur weil ich meine kinder habe...sie geben mir die kraft jeden morgen wider aufzustehn, sie bringen mich zum lachen und lenken mich ab wenns mir schlecht geht. Ich weiß nicht ob ich die letzten wochen ohne sie überstanden hätte....
und natürlich mein noch ehemann der mir obwohl ich ihn so verletzt habe immer noch zur seite steht....

15.01.2015 13:14 • x 1 #3


P
Hallo Snacki,

das ist mal ein interessantes Thema. Ich bin mir sicher, das eine Trennung es sehr sensible Menschen ( wie ich einer bin) deutlich härter trifft, ich möchte aber auch nicht anders sein. In den Momentan wo es mir besonders schlecht geht/ging ( bei vorheriger Trennung) gibt es viele Dinge, die mir gut tun. Einerseits der Zuspruch von Freunden, Eltern usw...Andererseits aber auch, das ich mir erstens denke was ich bisher positives in meinem Leben geschafft habe ( bei jedem anders, Job,Hobbies, Wohnung usw.), und zudem der Gedanke soll ich daran kaputt gehen, das mich ein Mensch verlassen hat, der nicht mit mir zusammen sein wollte? Wir haben nur ein Leben, das ist ein teures Gut, und ich glaube/hoffe nach wie vor fest , irgendwann glücklich zu sein...

15.01.2015 13:16 • x 1 #4


P
Grace und Traurige Maus, ich wünschte ich könnte euch irgendwie helfen...ihr seid so tolle Persönlichkeiten

15.01.2015 13:18 • #5


G
Zitat von Pep:
Hallo Snacki,

das ist mal ein interessantes Thema. Ich bin mir sicher, das eine Trennung es sehr sensible Menschen ( wie ich einer bin) deutlich härter trifft, ich möchte aber auch nicht anders sein. In den Momentan wo es mir besonders schlecht geht/ging ( bei vorheriger Trennung) gibt es viele Dinge, die mir gut tun. Einerseits der Zuspruch von Freunden, Eltern usw...Andererseits aber auch, das ich mir erstens denke was ich bisher positives in meinem Leben geschafft habe ( bei jedem anders, Job,Hobbies, Wohnung usw.), und zudem der Gedanke soll ich daran kaputt gehen, das mich ein Mensch verlassen hat, der nicht mit mir zusammen sein wollte? Wir haben nur ein Leben, das ist ein teures Gut, und ich glaube/hoffe nach wie vor fest , irgendwann glücklich zu sein...


Pep, bist du nicht manchmal angepi.sst davon so sensibel zu sein? ich würde mir manchmal so sehr (!) wünschen, dass ich so ne taffe wäre, dass mich nichts so umhaut, ich mich umdrehen kann, lache, den Mittelfinger zeige und meinen weg gehen kann!

Nein, ich muss immer ins totale Loch fallen, bin total fertig etc. pp. Mich kotzt das so an!

15.01.2015 13:18 • x 1 #6


G
Zitat von Pep:
Grace und Traurige Maus, ich wünschte ich könnte euch irgendwie helfen...ihr seid so tolle Persönlichkeiten


du auch.

15.01.2015 13:19 • #7


S
wie ich weiß zähle ich zu einer zwar verbreitet, aber nicht gewöhnlichen Form von Sensiblen.
Die Art Sensibilität wie ich inne habe nennt sich hochsensibel und es ist nicht nur ein weiter Weg für mich, sondern viel mehr ein Überlebenskampf.

Für mich ist wichtig das ich erkenne das in jedem Schmerz eine Chance liegt , gerade weil ich hochsensibel bin habe ich die Möglichkeit Gefühle jedweder Art tiefer als der durchschnittliche Mensch zu fühlen, was bedeutet das der Preis für Glücksgefühle in starker Form genauso tieferes Leidgefühl für mich als Einzelne bedeutet.

Es gibt eben diese wenigen Menschen, die nachvollziehen können was ich meine und wissenschaftlich sagt man das die meisten die hochsensibel sind es sehr lange garnicht wissen und auch nicht erahnen das über diese Sensiblilität gesagt wird das es offenbar eine Form von Hochbegabung darstellt.
Einen Unterschied von Sensibilität zu Hochsensibilität gibt es , den man aber eben nur auf Grund von diversen Tests machen kann und leider ist dieses Gebiet, welches seit 1997 erforscht wird, noch immer in den Kinderschuhen.

Ich bin gerade durch meinen aktuellen Schmerz auf diese Diagnose meiner eigenen Person gekommen, habe mich getestet und viel darüber gelesen, orientiere mich daran das es viele meiner Art gibt, ohne das sie davon wissen, weil sie ihre eigene Persönlichkeit eben durch eine sehr tiefe Gefühlswelt , garnicht so deutlich wahrnehmen können.

Das Bewusstsein darum das ich es nach fast 3,5 Jahren Therapie geschafft habe, trotz enormem Leidgefühl Das zu erkennen bedeutet mir sehr viel, denn es zeigt das ich mir selbst helfen kann und erlernt habe meine Gefühle zu akzeptieren und mich dafür nicht selbst zu verurteilen. Ich habe jetzt auch die Möglichkeit mich Anderen deutlicher zu erklären, weil man mich , wenn man beständiger mit mir zu tun hat, gerne fehl interpretiert bzw. meine Art zu fühlen und zu denken und auch dementsprechend zu handeln.

Schon allein das man sich nicht mehr wie ein Alien fühlt, eben weil einen Andere als weinerlich, mimosenhaft oder überempfindlich wahrnehmen, man Das jetzt erklären und somit einen ganz greifbaren und realen Hintergrund hat, erdet mich und hilft mir auch diesen Schmerz der mich oft auf den Boden zerrt , als einen Weiterentwicklungsprozess zu sehen.

Schlussendlich sind sensible Menschen überhaupt nicht schwächer, ganz im Gegenteil !
Sie sind sehr viel stärker weil sie eine Welt ausserhalb der real bezeichenbaren Grenzen leichter und sehr unkompliziert übertreten können, wozu ein rationaler Verstand niemals in der Lage sein wird.

Diese Erkenntnis zu gewinnen und dauerhaft in mir zu manifestieren ist mein Ziel auf Das ich hinarbeite, egal was da noch kommen mag ! Natürlich bedeutet das nicht das ich deshalb jetzt weniger leide, vermisse und tiefer traurig bin als manch Anderer, aber ich habe eben durch sehr viel Schmerz-/Leidgefühle auch die Möglichkeit bekommen mich schneller und wesentlich weiter zu entwickeln als der normal fühlende Mensch, wenn auch nur auf emotionaler Basis, welche bei unserer Gesellschaft leider noch immer viel zu sehr unterschätzt wird.

LG
Serafine

15.01.2015 13:30 • x 3 #8


P
ja manchmal bin ich sehr angep..davon:-) v.a. ist es bei mir ähnlich wie bei dir, nach außen stark, immer flotten Spruch auf Lager, nach innen sehr sensibel..wissen nur wenige, deswegen versteht auch keiner wenn es mir so schlecht geht..aber dann denke ich mir, will ich so ein eiskaltes A..sein, dem nix nahe geht, der nie richtig lieben kann in meinen Augen und der meiner Meinung nach auch nicht die Möglichkeit hat, richtig glücklich zu werden? Nein das möchte ich nicht..wir sind wertvolle Personen, die von ganzen Herzen lieben können, die Kinder, den Partner usw...Behalten wir uns das !

15.01.2015 13:31 • x 1 #9


G
Zitat von Pep:
ja manchmal bin ich sehr angep..davon:-) v.a. ist es bei mir ähnlich wie bei dir, nach außen stark, immer flotten Spruch auf Lager, nach innen sehr sensibel..wissen nur wenige, deswegen versteht auch keiner wenn es mir so schlecht geht..aber dann denke ich mir, will ich so ein eiskaltes A..sein, dem nix nahe geht, der nie richtig lieben kann in meinen Augen und der meiner Meinung nach auch nicht die Möglichkeit hat, richtig glücklich zu werden? Nein das möchte ich nicht..wir sind wertvolle Personen, die von ganzen Herzen lieben können, die Kinder, den Partner usw...Behalten wir uns das !


Als wenn du mich beschreiben würdest. Ich fahre mit Kumpels zu Motorradtreffs mal eben 750 km in die Rhön, feiere, habe Spass. Gehe seit Jahren mit einer eingeschworenen Truppe von Ex-Kollegen ins Stadion, habe Dauerkarte, man kennt sich gut, man lacht, ich kann mit Freunden nächtelang feiern und lachen und alles (wenn es mir gut geht), kann Leute mit meiner Art zu erzählen in den Bann ziehen, habe einen mega Humor, bringe Leute zum lachen.

Aber die andere Seite: Die kennt nur eine Handvoll (und das Forum jetzt hier) und ich möchte einfach wieder nur ich sein, auch wenn das bedeutet so gefühlskalt wie mein ex zu sein, ich will nicht mehr so leiden. Ich will wieder spass haben, lachen, selbstsicher sein, selbstbewusst (auch innerlich!) durchs Leben ziehen.... Momentan ist es doch kein Leben was ich habe, ich hangel mich doch nur von Tag zu Tag. Es ist (sorry) zum kotz.en.

15.01.2015 13:37 • #10


L
Ein sehr interessantes Thema. Was mich am Leben hält? Mittlerweile ist es Hoffnung...die Hoffnung darauf, dass es das Schicksal gut meint und ich den Richtigen auch zum richtigen Zeitpunkt kennenlernen werde. Und ein Stück Selbstvertrauen (welches direkt nach der Trennung natürlich erstmal im Keller war, aber jetzt wieder gewachsen ist). Es ist leichter, wenn man sich vor Augen hält, dass man eine attraktive, intelligente Frau ist und jeder Mann, der das nicht erkennt, ist auch schlicht und einfach nicht der Richtige. Außerdem hat mir Familie sehr geholfen und der Gedanke, dass ich (mit 22) noch mein ganzes Leben vor mir hab und wahrscheinlich noch sehr viel passieren wird.

15.01.2015 13:38 • x 1 #11


P
Grace es ist verblüffend, wir ähneln uns sehr...Nach außen Taff, nach innen zerbrechlich

Ich denke nicht, das du so sein willst, du willst es im Moment, aber nicht für immer...hör dir mal Udo Jürgens immer wieder geht die Sonne auf an ..Hab ich vor 3 Wochen zufällig bei meinen Eltern gehört, wahre Worte:-)

15.01.2015 13:48 • #12


G
Zitat von Pep:
Grace es ist verblüffend, wir ähneln uns sehr...Nach außen Taff, nach innen zerbrechlich

Ich denke nicht, das du so sein willst, du willst es im Moment, aber nicht für immer...hör dir mal Udo Jürgens immer wieder geht die Sonne auf an ..Hab ich vor 3 Wochen zufällig bei meinen Eltern gehört, wahre Worte:-)


Musik geht grad gar nicht. wie nix bei mir.

15.01.2015 13:51 • #13


Lotta72
Hallo,

Ich weiß nicht, ob ich besonders sensibel bin, denn ich habe keinen Vergleich. Jeder kann ja nur seine eigenen Gefühle fühlen und nicht die der anderen. Aber ich weiß, dass ich nun schon sehr lange verletzt bin und der Weg bis heute sehr steinig und tränenreich war.
Ich habe oft an Selbstmord gedacht, weil ich tatsächlich keine Lust mehr zu Leben hatte, manchmal noch habe. Aber ich würde es niemals tun wegen meiner Kinder. Ich habe ganz allein die Verantwortung für sie und hoffe, dass sie mal fröhlicher durchs Leben gehen können.
Was mir noch geholfen hat, sind Bücher über Trennungen und Loslassen. Man lernt anders zu denken. Außerdem haben die Autoren: Betz, Osho und Pfitzer mir sehr geholfen. Eckart Tolle lese ich im Moment, wobei der schon etwas strange ist

Der Gedanke, dass das Leben für mich vielleicht noch ein paar positive Überraschungen bereit hält, hält mich auch erstmal über Wasser. Denn angeblich wird im Leben alles ausgeglichen. Hattest du viel Pech in der Liebe, so sollst du daraus lernen für deine nächste bessere Partnerschaft mit deinem vielleicht Traumpartner. Klappt es nicht, war es noch noch nicht der Richtige, sondern nur einer zum Lektionen lernen.

Eine Weile haben mir auch Rachegedanken sehr geholfen. Ich habe mir fiese Dinge ausgemalt, die ich nach der Scheidung mit ihm machen will. Aber das hat sich mittlerweile in Luft aufgelöst. Manchmal, an fiesen Tagen, denke ich nochmal drüber nach, aber ich denke nach der Scheidung wird das verpufft sein.

15.01.2015 13:56 • #14


P
Grace bei mir auch nur in gewissen Momentan..die Botschaft ist einfach, so schlimm und dunkel auch alles erscheint, es kommen auch wieder bessere Tage..du hast es schon einmal geschafft, du packst es auch diesesmal

15.01.2015 13:59 • #15


A


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