Zitat von gabehcuod: Rückblickend fing das schon recht früh an ... wenn meine Schwester und ich alleine zu Hause waren, weil meine Mutter wieder arbeiten gegangen ist, gab's zum Trost eine Tafel Schokolade oder eine Tüte Haribo Colorado.
Ja, das kenn ich ähnlich. Aber nach dem Muster Zuckerbrot und Peitsche. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen, meine Oma war sehr, ich sage mal abwechselnd jähzornig und umsorgend. Dabei sehr unreflektiert. Tat ihr was leid, gab es einen Jackpot aus Süßigkeiten oder sie kochte mir Klötchersuppe (eine süße Milchsuppe) als Zeichen der Versöhnung.
Zitat von gabehcuod: Dazu kam der Effekt, dass ich dann, wenn ich einmal angefangen hatte, damit schwer wieder aufhören konnte, bis schließlich alles weg war.
Das scheint vielen so zu gehen. Komisch, dass es sich bei mir so entwickelt hat, dass ich ein Genussesser geworden bin und nie ein Thema damit hatte, Maß zu halten. Dafür obsessiv bin, wenn ich einem Projekt mit Leidenschaft nachgehe (das ist okay), und in Beziehungen (das ist nicht okay).
Zitat von gabehcuod: Der nächste Schritt war ein unkontrolliertes Zwischendurch-Essen z.B. bei Stress aber auch bei Erfolgen.
Mir ist es dann zu schade, im Stress im Auto eine Tüte Haribo zu vernichten oder eine Tafel Kinderschokolade, das enstresst mich dann auch nicht, kann ich dann gar nicht genießen. Aber mir helfen dann Rituale. Mich festhalten daran, dass ich zu Hause dann eine lange, heiße Dusche nehme (Luxus ...), dann kalt, Bodylotion, Schlafklamotten an und auf dem Sofa in Zeitlupe einen warmen Vanillepudding mit Früchten essen und bei jedem Löffel ein Stück weiter runterkommen.
Zitat von gabehcuod: . Andere Möglichkeiten der Emotionsregulation bewusst zu nutzen.
Welche zum Beispiel? Ist für mich grad existenziell, Zugang zu Möglichkeiten zu finden, die die Psyche dann in gute Bahnen lenken und stabilisieren.