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Weg von Dir - zurück zu mir!

H
Bald ist es der dritte volle Mond ohne Dich.
Wenn Du große weiße Kugel am Himmel siehst, erinnerst Du Dich, so wie ich?

Ich kämpfe hart um mich.
Du hast es vor mir gewusst.
Als Du gegangen bist hast Du gesagt: Du bist stärker als Du glaubst. Deswegen habe ich mich in Dich verliebt!
Du kannst alles schaffen!

Du hast mehr an mich geglaubt als ich. Vielleicht fehlst Du mir deswegen so sehr.

In den letzten Tagen ist mir der Gedanke gekommen, dass ich mich noch nie so stark mit mir auseinander gesetzt habe wie jetzt. Und welche unglaubliche Chance ich jetzt habe über mich hinaus zu wachsen.

Du warst der Mensch, den ich gebraucht habe, der mich gepusht hat, bis an meine Grenze, der mir endlich die Stirn geboten hat und mich dazu gebracht hat, ALLES in meinem Leben einmal in Frage zu stellen, inklusive mir selbst.

In den letzten Monaten habe ich gedacht ich kann nur neben Dir wachsen, aber ich glaube ich werde nur wachsen, gerade weil Du nicht mehr an meiner Seite bist.
Denn Du hast mich mit aller Kraft in die richtige Richtung gestossen.

Menschen ändern sich nur, wenn es wirklich weh tut.
Und es tut weh!
Aber wenn ich mich durch den Schmerz gekämpft habe, werde ich stärker sein als jemals zu vor.

Auch wenn Du es nie erfahren wirst, aber Du hast mich verändert und dafür werde ich Dir ewig dankbar sein.

29.01.2018 22:39 • x 4 #46


H
In den letzten Tagen denke ich viel über mich nach.
Wer ich bin und was ich eigentlich von meinem Leben möchte. Welcher Weg für mich bestimmt ist. Und welchen Anteil Du wirklich daran hast/hattest.

Ich dachte immer ich kenne meinen Weg, nur hat sich mein Leben nie wirklich in diese Richtung entwickelt.
Mittlerweile frage ich mich, ob dies wirklich der Weg ist, der für mich vorgesehen war.

Seit ich begonnen habe Beziehungen zu führen war immer klar, dass ich mal eine Familie gründen möchte. Ganz klassisch, mit Hund, Haus und weißem Gartenzaun. Und darauf habe ich hinarbeiten wollen, mit aller Kraft. Ob es Sinn machte oder nicht.
Ich war nie ein Mensch der Dingen seinen Lauf gelassen hat und sich hat entwickeln lassen. Ich wollte und musste immer wissen wohin das führt was ich hier gerade tue.
Ungeduld hat mein ganzes Leben bestimmt.

Und ich bin immer wieder daran gescheitert.
Bzw. ich war immer so fokussiert auf meinen Weg, dass ich mich an Menschen fest gebissen habe, die mir eigentlich nicht gut getan haben. Aber ich konnte mich immer schwer daraus lösen, denn ich hatte ja immer so viel investiert und ich war doch schon so weit auf meinem Weg meine Ziele zu erreichen, das konnte ich doch jetzt nicht einfach so wegwerfen.
Auf diese Art und Weise habe ich viel Zeit in meinem Leben vergeudet.

Ich will nicht sagen, dass ich nie schöne Zeiten hatte. Denn natürlich hatte ich diese. Aber ich habe mich immer irgendwie Fehl am Platz gefühlt und bin nie wirklich bei mir angekommen.
Immer hatte ich das Gefühl es fehlt etwas und ich komme nicht da an wo ich hin will.
Und vor allem habe ich mich nie gut genug um mich selbst gekümmert.
Ich habe meine wirklichen Bedürfnisse nie beachten.
Ich habe auch nicht im jetzt gelebt, sondern immer im Irgendwann. Nur noch durchhalten bis dahin, dann wird es besser.

Viel zu früh hatte ich feste Bindungen zu Männern und viel zu spät habe ich entdeckt, dass man sich persönlich nur dann richtig entfalten kann wenn man sich mal nur auf sich alleine konzentriert.

Mit 30 bin ich zum ersten Mal richtig verreist und habe bis dahin immer gedacht das ist mir nicht so wichtig und musste feststellen, das Reisen meine große Leidenschaft ist.
7 Jahre später habe ich mir einen Rucksack auf den Rücken geschnallt und bin zum ersten Mal ohne Ziel nach Asien geflogen und habe mich einfach treiben lassen. Wer hätte das gedacht? Ich sicherlich nicht.

Nie hätte ich gedacht ich würde meinen Heimatort je verlassen, denn zuhause ist es doch am schönsten und heute graut es mir davor den Rest meines Lebens in ein und dem selben Kaff zu verleben.

Die Veränderung und Entwicklung die in mir in den letzten Jahren statt gefunden hat, war rückblickend so massiv und doch habe ich sie nicht richtig realisiert und immer noch an alten Träumen festgehalten.

Meine Gedanken sind noch sehr durcheinander. Alles ist ungeordnet und ich fühle mich irgendwie ziemlich überrannt.
Aber ich beginne Zuversicht zu spüren, dass wenn ich mich nun endlich mal treiben lasse, dass ich es doch noch schaffe dort anzukommen wo ich hingehöre.
Auch wenn es vielleicht ganz woanders ist, als ich jemals dachte.

Und ich stelle auch fest, dass es mit Dir überhaupt nichts mehr zu tun hat. Dein Auftauchen in meinem Leben fühlt sich an wie ein Echo von etwas das einmal an mir vorbeigezogen ist.
Auch wenn Du viel Einfluss auf mich gehabt hast, denn deine Art zu Leben hat sich sehr von meiner unterschieden und wir haben viel voneinander gelernt.

Aber in dem was noch kommt werden wir keine Rolle mehr im Leben des Anderen haben. Wir haben unseren Zweck an uns erfüllt. Denn ich weiß das auch Du etwas von mir gelernt hast.
Denn was mir an Flügel fehlte, fehlte Dir an Wurzel.
So haben wir uns gegenseitig ergänzt und etwas daraus mitgenommen.

Und ich danke Dir dafür.

06.02.2018 09:09 • x 6 #47


A


Weg von Dir - zurück zu mir!

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fe16
das war oder ist eine Gänsehaut text
schön das du dich selbst jetzt erkennst
ich weiss nicht ob ich das so richtig formuliere das du mich verstehst

06.02.2018 10:52 • x 1 #48


G
Mir kommen die Tränen.

Dicke Umarmung für dich.

06.02.2018 10:53 • x 1 #49


Regibär
Toll, wie du mit der Situation umgehst.
Das schafft wirklich nicht jeder.

06.02.2018 12:08 • x 2 #50


H
Danke für eure lieben Worte

Ich fühle mich nicht immer so stark, aber wenn ich diese Momente der Einsicht habe, dann möchte ich sie gerne aufschreiben um mich daran zu erinnern wenn mir die Kraft mal wieder ausgeht.

An mir selbst zu arbeiten ist hart, aber ich bin überzeugt es lohnt sich und langsam glaube ich wirklich das die Trennung für mich notwendig war um mich endlich wach zu rütteln. Und das gibt mir unglaubliche Hoffnung!

06.02.2018 13:04 • x 2 #51


H
Loslassen

Loslassen bedeutet nicht zu vergessen oder nicht mehr daran zu denken oder es zu ignorieren.
Es hinterlässt keine Gefühle von Ärger, Eifersucht oder Bereuen.
Loslassen bedeutet nicht zu gewinnen und es bedeutet nicht zu verlieren.
Es hat nichts zu tun mit Stolz oder mit der Art wie Du auftrittst.
Und es bedeutet nicht von der Vergangenheit besessen zu sein oder in ihr zu schwelgen.
Loslassen bedeutet auch nicht Erinnerungen zu verbannen oder traurige Gedanken zu haben und es hinterlässt keine Leere, Verletzung oder Traurigkeit.
Es bedeutet nicht nachzugeben oder aufzugeben.
Loslassen hat nichts mit Verlust zu tun oder mit dem Gefühl besiegt worden zu sein oder gesiegt zu haben.
Loslassen bedeutet die Vergangenheit zu schätzen, sie zu bewältigen und vorwärts zu gehen.
Es bedeutet einen offenen Geist zu haben und mit Selbstvertrauen in die Zukunft zu blicken.
Loslassen bedeutet zu akzeptieren und Erfahrungen zu sammeln und zu wachsen.
Loslassen bedeutet dankbar zu sein für die Erfahrungen die Dich zum Lachen gebracht haben und auch die, die Dich zum Weinen gebracht haben.
Es geht um alles was Du hast, alles was Du hattest und alles was Du bald wieder haben wirst.
Loslassen bedeutet den Mut zu haben Veränderung zu akzeptieren und die Kraft Dich weiter zu bewegen.
Loslassen bedeutet zu reifen.
Es bedeutet zu erkennen das das Herz das mächtigste Heilmittel bereits in sich trägt.
Loslassen bedeutet eine Tür zu öffnen und einen Weg frei zu machen, damit DU frei sein kannst

09.02.2018 09:22 • x 3 #52


H
Loslassen durch Vergebung?

Und doch ist das Loslassen heute so schwer.

Dich habe ich losgelassen, zumindest den Großteil des Tages.

Doch die Verletzungen die Du mir zugefügt hast, die sind schwieriger loszulassen.
Die Leere in mir, der Vertrauensbruch, das sind harte Bruchstücke die ich flicken muss.

Ich weiß das mich nur Vergebung an diesen Punkt bringen kann, aber wie kann ich Dir vergeben?
Ich kann mir nicht mal selbst vergeben das ich zugelassen habe, das Du mich so behandelt hast.

Mein Selbstvertrauen ist immer noch weg. Im Spiegel erkenne ich mich noch immer nicht. Und ich mag die Frau auch nicht, die mich da ansieht.
Dabei habe ich sie eigentlich mal echt gerne gehabt. Zum Glück bin das nicht ich im Spiegel, sonst könnte man ja behaupten ich mag mich selbst nicht mehr.

Vergebung ist nicht einfach.

11.02.2018 21:29 • x 2 #53


H
Grenzen setzen und achten

Bedingt durch eine Frage im Thread mache ich mir gerade Gedanken darüber wo für mich eigentlich die Grenze ist.
Und wo meine Grenzen in der Vergangenheit waren.

Eigentlich habe ich mich immer als jemanden gesehen, der ganz genau weiß wo ihre Grenzen sind. Aber wo habe ich meinen Partnern in der Vergangenheit wirklich Grenzen aufgezeigt, ihre beachtet und meine eigenen gezogen?

Ich war immer jemand der sofort kommuniziert wenn mir etwas nicht passt. Ich weiß immer sehr genau wie ich etwas gerne hätte.
Ja, meckern kann ich gut.
Getreu nach dem Motto: Hunde die bellen, beissen nicht!
Ja ich glaube so bin ich.

Oft habe ich meinen Partnern vorgeworfen sie würden nur reden und reden und keine Taten sprechen lassen, aber eigentlich bin ich genauso.
Wie oft habe ich ihn Beziehungen gedroht, dieses oder jenes werde ich mir zukünftig nicht mehr gefallen lassen und wenn es weiterhin so läuft würde ich meine Konsequenzen ziehen. Sehr straight, immer gerade aus, volle Munition, voller Beschuss.
Nächste Runde, dasselbe Problem, die gleiche Taktik. drohen, wenn dies oder jenes sich nicht ändert. dann!

Schon häufiger habe ich darüber nachgedacht, ob das was ich da veranstalte wirklich richtige ist.
Zum einen weil ich eigentlich weiß das man Menschen zu nichts zwingen kann, was sie nicht wollen und da gehöre ich sogar selber zu und zweitens ist man nur für sich selbst verantwortlich.

Immer wenn ich mich über meine aktuellen Partner aufgeregt habe, hat meine Tante, welche eine sehr gute Freundin für mich ist, gesagt: Du wirst ihn nicht ändern, entweder Du akzeptierst ihn so wie er ist und versuchst damit zu leben oder Du gehst.
Und ich konnte beides nicht.
So habe ich jahrelang in schlechten Beziehungen verbracht bis ich wirklich nicht mehr konnte und irgendwann gegangen bin oder aber der Mann hat sich schon von mir getrennt weil er mein Theater nicht mehr ausgehalten hat.

Ich weiß nicht wieso genau diese Trennung so vieles in mir losgetreten hat, aber ich bin dabei meine ganzen Verhaltensmuster zu hinterfragen. Und ich weiß ich habe mich oft für Unfehlbar gehalten und war sowieso immer im Recht.
Aber ich stelle gerade fest, das es mit mir auch nicht so einfach ist. Auch nicht für mich selbst.
Ich beachte weder meine eigenen Grenzen noch kann ich den anderen lassen wie er ist.

17.02.2018 10:13 • x 1 #54


G
Ich glaube, dass hat viel mit der eigenen Unsicherheit zu tun und der Ohnmacht, weil man genau sieht was krumm läuft und trotzdem nicht weiß, wie man damit umgehen soll / kann.

So empfinde ich das zumindest.

Ich habe geschrien, geweint, provoziert, damit der andere aufwacht und erkennt. Keine Chance.

Ich drücke dich.

17.02.2018 10:37 • #55


H
Alles wird gut

Ich sitze mit Kaffee und Lappi in der Sonne auf meinem Balkon und beobachte meine Katze, wie sie sich in der Sonne räkelt und einfach nur ist!
Sie fragt sich nicht wer sie ist, wohin sie will, ob sie gut genug ist.
Sie ist einfach nur, hier, auf unserem Balkon und geniesst die Sonne.

Und zum ersten Mal habe ich den Anflug des Gefühls das alles gut werden wird!

24.02.2018 13:00 • x 3 #56


H


Ich habe diesen Song in den letzten 20 Jahren gefühlte 10.000 mal gehört.
Und nie verstanden. Bis jetzt!
Wie verrückt ist das?

24.02.2018 15:20 • #57


Sunshine81
Ich schließe mich, den anderen an! Könnte meine gescheiterte Ehe beschreiben ( 13 Jahre, 11 davon verheiratet und 2 Kinder)
Ich bin auch neu hier und mir fällt es sehr schwer mich schriftlich auszudrücken..... Hut ab vor deinen Texten

24.02.2018 15:27 • x 1 #58


G
Liebe @Heartbroken38

Rate, welches Lied auf meiner Beerdigung gespielt werden soll... Nein, rate nicht, ich bin mir sicher du weißt es.

Ich drücke dich

24.02.2018 23:46 • x 1 #59


D
Danke für deine Zeilen, ich finde es sehr spannend und inspirierend wie du mit deiner Trennung umgehst. Weißt du was ich mich nur frage oder dich fragen will. Ich weiß was alle sagen, du musst dir selbst dein bester Partner sein und du musst dir selbst das geben können was du vom anderen brauchst. Aber ist das nicht vielleicht auch vollkommen falsch? Ich bin seit ich 15 bin in langen Beziehungen und bin jetzt mit 32 das erste Mal Single und ohne große berufliche Ablenkung, sonst kann man sich ja auch wunderbar mit seinem Job oder Projekten ablenken.
Und ich denke dann vielleicht sind manche Menschen einfach eher dafür gemacht sich innerhalb einer Beziehung zu entfalten. Ich bin jetzt seit drei Monaten Single und weiß wirklich nicht was ich davon halten soll. Alles was ich so versuche um meinen Schmerz zu stillen, ich habe es geliebt mein Leben mit meiner Freundin zu teilen.
Ich habe mich nie so alleine gefühlt wie jetzt, trotz Arbeit, trotz Freunden, trotz allem was das Leben mir bietet.
Das also gilt es auszuhalten? Um möglichst unabhängig zu werden?
Ich bin ratlos...?!

26.02.2018 00:32 • #60


A


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