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Wegen Familienplanung zurück zum Partner - egoistisch?

E
Zitat von Gwenwhyfar:
Ich habe bewusst kein Kind, weil ich früh Klarheit darüber hatte, was in meiner Ursprungsfamilie alles schief gegangen ist. Das hat die Wahl der Männer geprägt, sowie auch meine Art Beziehungen zu führen. Ich bin der Meinung, dass ich das weiter gegeben hätte. Und das nenne ich Verantwortung.


Das ist dein persönlicher Weg und entspricht deiner Definition von Verantwortung.

Ich denke aber, dass die meisten Menschen einen sehr natürlichen Wunsch danach haben, Nachkommen zu zeugen und dass es schwierig ist Vorschriften aufzustellen, wann denn ein Mensch nun reif order moralisch geeignet dafür ist Kinder in die Welt zu setzen.

Ich für meinen Teil bereue einige Entscheidungen, die ich getroffen habe, weil ich einen hohen Moralkodex hatte.

Ich bin selbst ein vom Vater zunächst ungewolltes Kind, das aus einer schlechten Beziehung stammt. Nach zwei Abtreibungen (damals funktionierten die Verhütungsmittel noch nicht so gut), hat sich meine Mutter im hohen Alter für eine Schwangerschaft und damit mich entschieden.

Letztendlich haben sich alle über mich gefreut und ich selbst freue mich darüber am meisten! Ich habe ein hervorragendes Verhältnis zu meinem inzwischen pflegebedürftigen Vater, der heilfroh ist, dass ich da bin.
Zu seinen zwei gewollten Kindern aus einer ehemals glücklichen Verbindung hat er keinen Kontakt mehr. So kann es auch laufen.

03.05.2017 10:17 • x 2 #16


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Zitat von elisabeth123:

Oder ein unmoralisches Vorgehen, dessen Konsequenzen am Ende doch kein Weltuntergang ist.



Hier muss ich dich mal retounieren.
Über die Gefühlswelt eines Vaters, der ohne sein Kind leben muss, ja schwerer noch, der zum Zuschauer seiner Familie wird, wisst ihr Frauen nichts zu berichten.
Der Begriff Weltuntergang ist, zumindest für mich, nicht wesentlich zu kurz gegriffen.

Im konkreten Fall kommt aber erschwerend hinzu, dass das keine unverhersehbare Entwicklung ist, sondern planvoll in Kauf genommen wird.

Schwierig....

03.05.2017 10:20 • x 5 #17


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Wegen Familienplanung zurück zum Partner - egoistisch?

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Zitat von elisabeth123:

Letztendlich haben sich alle über mich gefreut und ich selbst freue mich darüber am meisten! .


Wir freuen uns auch über dich

03.05.2017 10:23 • #18


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Zitat von ominöser-gast:
Hier muss ich dich mal retounieren.
Über die Gefühlswelt eines Vaters, der ohne sein Kind leben muss, ja schwerer noch, der zum Zuschauer seiner Familie wird, wisst ihr Frauen nichts zu berichten.
Der Begriff Weltuntergang ist, zumindest für mich, nicht wesentlich zu kurz gegriffen.


Wenn sich die TE jetzt schon darüber Gedanken macht, ob ihre Überlegungen moralisch sind, kann ich mir kaum vorstellen, dass sie dem Vater den Kontakt zum Kind verweigern würde.
Möglicherweise verweigert sie dem Vater das Ideal einer funktionierende Familie im klassischen Sinn, vielleicht schenkt sie ihm aber auch dann das Glück überhaupt Vater zu werden.

Ich kann die Ängste der Männer hier natürlich verstehen, da kommen wohl schnell Vorstellungen hoch wie am Ende muss ich nur zahlen und sehe mein Kind kaum.
Aber wie viele Menschen leben denn noch lebenslang das klassische Modell? Wie hoch sind die Chancen, dass sie ihm dieses Glück verwehrt?
Aber ist nur meine persönliche Meinung...

03.05.2017 10:30 • x 1 #19


O
Zitat von elisabeth123:
Möglicherweise verweigert sie dem Vater das Ideal einer funktionierende Familie im klassischen Sinn,

.


Und greift damit aktiv, mit Vorsatz (zum Zweck der Erfüllung ihres Kinderwunsches) dauerhaft in sein Leben.

Es ist eben auch sein Leben!

Für viele Männer bedeutet Vatersein mehr als nur Kontakt zum Kind.
Wenn das Leben diesen Weg geht, schlimm genug.
Aber wenn dieser Weg bereits am Anfang anvisiert wird....

Ich weiß nicht....

03.05.2017 10:45 • x 2 #20


H
Zitat von Laurachen:
Ist das egoistisch? Was ist hier richtig? Was ist falsch?


Wie soll aus einer unglücklichen Ehe ein glückliches Kind hervorgehen? Deine Rechnung klingt nach Minus mal Minus ist gleich Plus.

Was du vorhast ist nicht nur egoistisch, sondern vor allem ausschließlich rational und funktional. Das Wort Liebe spielt in deiner Ausführung keine Rolle. Dazu passt, dass du die Ehe aufrecht erhälst, obwohl sie für dich seit Jahren unglücklich verläuft - und der Partner von dir nix mehr wissen will. Und in diese Situation willst du auch noch ein Kind reinsetzen. Dabei setzt du darauf, dass sich dein Man darüber freuen würde - und eure Ehe wieder besser läuft. Das ist dann aber ein Missbrauch des Kindes.

Ich glaube von dem Wunsch an ein Kind solltest du dich vorerst verabschieden. Viel interessanter wäre die Frage wie sich bei dir die Ehe so entwickelt hat, dass zu der aktuellen Situation gekommen ist. Oder basiert etwa auch deine Ehe auf der Basis, dass du ab einem bestimmten Alter verhreiratet sein wolltest/ musstest wie alle anderen auch? Die Frage nach einem Kind kannst du stellen, wenn du dich liebst; einen Partner hast, der dich liebt.

03.05.2017 10:56 • x 2 #21


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Zitat von ominöser-gast:
Und greift damit aktiv, mit Vorsatz (zum Zweck der Erfüllung ihres Kinderwunsches) dauerhaft in sein Leben.

Es ist eben auch sein Leben!

Für viele Männer bedeutet Vatersein mehr als nur Kontakt zum Kind.
Wenn das Leben diesen Weg geht, schlimm genug.
Aber wenn dieser Weg bereits am Anfang anvisiert wird....
Ich weiß nicht....


Du hast damit vollkommen recht. Dadurch würde sie sein Leben ungefragt gravierend manipulieren. Vom moralischen Standpunkt her - die falsche Entscheidung.

Ob ihr Mann nun ungewollt Vater wird oder nicht - ihm steht die Entscheidung ob er das klassische Modell später noch leben möchte, mit einer anderen Frau wahrscheinlich, im Grunde lebenslang offen - der TE nicht.
Sie hat keine großen Optionen mehr.

Deswegen fände ich ihr Opfer hinsichtlich der Moral, ungewollt kinderlos zu bleiben, ungleich größer als das des potentiellen Vaters, ungewollt Vater zu werden. Natürlich nur solange sie ihn nicht finanziell schröpfen möchte oder den Umgang zum Kind verbietet.

03.05.2017 10:58 • x 1 #22


O
Zitat von elisabeth123:

Du hast damit vollkommen recht. Dadurch würde sie sein Leben ungefragt gravierend manipulieren.



Eben.
Aber jenseits der Aspekte von Unterhalt und Besuchsrecht.
Sein Leben wird zum Kollateralschaden auf dem Weg zum Muttersein erklärt.

Deine Einlassung, er könne ja später mit einer anderen Frau noch Kinder bekommen und Familie leben, überlese ich mal charmant.

03.05.2017 11:12 • #23


E
Zitat von Hologramm77:

Wie soll aus einer unglücklichen Ehe ein glückliches Kind hervorgehen? Deine Rechnung klingt nach Minus mal Minus ist gleich Plus.



Gegenfrage: wie viele Menschen sind das Resultat einer glücklichen Ehe? Ich schätze mal, dass die wenigsten Menschen Eltern haben die a) noch zusammen sind und b) das auch noch glücklich. Völlig realitätsfern.

Wichtig ist, dass Kinder von Menschen großgezogen werden, die sie lieben, dass sie gewollt sind.

Mir fehlt in dieser Diskussion Mitgefühl und Verständnis für die TE. Von allen Seiten wird verlangt, dass sie kinderlos bleibt, um dem Mann überspitzt formuliert nicht das Leben zu vermiesen.

Die TE kennt ihren Mann am Besten und kann wohl gut einschätzen wie er auf eine ungewollte Schwangerschaft reagieren würde. Danach würde ich meine Entscheidung eher ausrichten als dahingehend ob das Kind in einer Bilderbuchfamilie aufwächst, die es so nur in den allerwenigsten Fällen gibt.

03.05.2017 11:14 • x 3 #24


M
ich muss zugeben, dass ich nur den Anfangsthread gelesen habe.

Kinderwunsch ist meiner meinung nach nicht verhandelbar. der ist da oder nicht.
ich arbeite im pädagoischem bereich und weiss dadurch, dass es wenig wirklich heile Familien gibt..
ein alleinerziehendes Elternteil ist gar keine Seltenheit und es kann super klappen.

ich würde es bereuen, wenn ich es an deiner Stelle nicht versuchen würde..

LG

edit:
hab grad noch den Beitrag über mir gelesen und möchte dem gern zustimmen.

und noch ergänzend: ich kenne einige Frauen, die sich den Kinderwunsch nicht erfüllt haben. es ist eine Bürde für`s Leben.
und ganz ehrlich: es bkommen teilweise so junge, oder auch unreife Menschen Kinder. un diese sind glücklich..
wer von uns hatte denn eine wirklich heile Familie?

und ich würde das Ganze ganz allein mit mir selber ausmachen..

03.05.2017 11:17 • x 3 #25


E
Zitat von ominöser-gast:
Deine Einlassung, er könne ja später mit einer anderen Frau noch Kinder bekommen und Familie leben, überlese ich mal charmant.


Wieso musst du das charmant überlesen? Genauso ist es doch!
Ihm bleibt noch genug Zeit eine Familie zu gründen - ihr nicht.

Du weißt nicht, was in der Beziehung bislang abgelaufen ist. Vielleicht hat er sie jahrelang mit dem Kinderwunsch hingehalten - gibt es auch oft genug. Die Ehefrau wird mit Ende 30 verlassen und flugs mit einer anderen das gelebt, was der Ex verwehrt wurde.

Ich würde mein Lebensglück nicht für das eines anderen opfern, davon mal abgesehen, dass ein Kind für mich niemals ein Opfer darstellen würde. Im Sinne von wie schlimm - ich werde ungewollt Vater.

Ich kann es nur immer wieder betonen - gibt die Frau ihren Kinderwunsch auf, um die Zukunft des Mannes nicht zu vermiesen zahlt sie einen ungleich höheren Preis.

03.05.2017 11:22 • x 3 #26


O
Zitat von elisabeth123:

Deswegen fände ich ihr Opfer hinsichtlich der Moral, ungewollt kinderlos zu bleiben, ungleich größer als das des potentiellen Vaters, ungewollt Vater zu werden.


Er würde warscheinlich sehr wohl Vater werden wollen.
Mit allen Träumen und Hoffnungen die Männer damit verbinden.
Männer sind durchaus auch wirklich echte Menschen.
Und danach würde er, mit einiger Wahrscheinlichkeit, aussortiert.

Der eigene Lebensplan wird über das Leben eines anderen gestellt.
Das ist (wäre) der Kern dieser Debatte.

03.05.2017 11:24 • x 2 #27


O
Zitat von Minila:

und ich würde das Ganze ganz allein mit mir selber ausmachen..


Wenn sie biologisch in der Lage ist, ohne männlichen Beitrag schwanger zu werden, stimme ich dir zu.

03.05.2017 11:30 • #28


E
Obwohl ich keine Freundin von das ist typisch Mann/Frau-Diskussionen bin, trifft das für den Kinderwunsch meiner Erfahrung nach mit Einschränkungen zu:

Ich kenne weitaus mehr Männer, die sich ein Leben ohne Kinder vorstellen können als Frauen und dementsprechend härter argumentieren, wenn es darum geht.

Der TE wünsche ich, dass sie die für sie richtige Entscheidung trifft. Wobei die Chancen relativ hoch sind, dass die Natur ihr diese Entscheidung ohnehin abnimmt.

03.05.2017 11:34 • x 1 #29


Urmel_
Zitat von Minila:
ein alleinerziehendes Elternteil ist gar keine Seltenheit und es kann super klappen.


Da sehen die Zahlen aber eher mau aus...:

85% aller Kinder mit Verhaltensstörungen stammen aus Familien ohne Vater.
75% aller Jugendlichen mit Dro.problemen stammen aus Familien ohne Vater.
85% aller Männer im Gefängnis stammen aus Familien ohne Vater.
63% aller männlichen Selbstmorde stammen aus Familien ohne Vater.
80% der Vergewaltiger mit Agressionsproblemen stammen aus Familien ohne Vater.

Sind zwar US-Statistiken, aber ich denke, mann kann da einen Trend erkennen.

#GoooGirrrrrrrl!

03.05.2017 11:47 • x 2 #30


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