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Weiblicher Narzissmus und das Körpergefühl

Heike2018
Hey Ihr!

Der weibliche Narzissmus wie ihn Bärbel Wardetzki in Ihren Büchern beschreibt, hat viele Facetten. Es geht um Frauen, die sehr wenig Selbstwertgefühl haben und sich deswegen z.b. essgestört verhalten oder ein stark ausgeprägtes Helfersyndrom besitzen oder Bindungsängste haben oder oder oder.

Mir geht es nicht darum, hier den (viel diskutierten) Begriff Narzissmus wieder ins Spiel zu bringen. Nennt es wie Ihr wollt!

In diesem Buch steht jedoch etwas, mit dem ich mich super identifizieren kann und ich habe noch nie die Gelegenheit gehabt mit anderen Frauen genau darüber zu reden.

Eine im Buch zitierte Frau beschreibt es so:

Wenn ich mich mal in meinem Körper wohl fühle und mich dann jemand anstarrt (sie schreibt anstarrt, nicht anschaut), gerade Männer, dann werte ich mich ab, finde mich hässlich, fett und widerlich. Es ist nicht das Gefühl: toll, die gucken mich an, sondern ich werde dann ganz unsicher und schäme mich.


Mir geht es schon mein ganzes Leben lang auch so. Zumindest bei fremden Männern fühle ich mich total schlecht, wenn sie mir nachschauen oder mich anflirten. So als hätte ich was falsch gemacht.

Kommt das jemandem bekannt vor?

Liebe Grüße

Heike

05.08.2020 14:27 • x 2 #1


L
Vielen Dank für den Buchtipp! Gleich mal bestellt. Mich interessiert das Thema sehr, da ich etwas der Meinung bin meine Ex war in vielen Dingen so wie Du es beschreibst.
Hoffe es kommen hier viele Beiträge!

05.08.2020 14:57 • x 1 #2


A


Weiblicher Narzissmus und das Körpergefühl

x 3


nimmermehr
Narzissmus und Helfersyndrom kenn ich jetzt eigentlich nur, dass Narzissten Menschen mit Helfersyndrom als Partner haben und anziehen, aber nicht, dass die mit dem Helfersyndrom auch Narzissten sind. Kannst du das mal näher erläutern wie das gemeint ist?

05.08.2020 15:24 • #3


S
Manchmal frage ich mich, ob die Leute früher weniger gestört waren oder ob man heute einfach alles pathologisiert.

Kinder haben ADHS, Erwachsene je nach Kontext Borderline (meist Frauen), Narzissmus (meist Männer) oder Burn-out.

Auch wenn du sagst, dir geht es nicht um die Begriffe, sondern nur um das Phänomen, in dem du dich einfach wiedererkannt hast. Das verstehe ich auch, ich befürchte nur, dass man sich dann selbst schnell in eine Ecke stellt, die einen auch nicht unbedingt stärker und selbstbewusster macht.

05.08.2020 15:41 • x 11 #4


Heike2018
Zitat von nimmermehr:
Narzissmus und Helfersyndrom kenn ich jetzt eigentlich nur, dass Narzissten Menschen mit Helfersyndrom als Partner haben und anziehen, aber nicht, dass die mit dem Helfersyndrom auch Narzissten sind. Kannst du das mal näher erläutern wie das gemeint ist?


Sie ziehen sich an, gerade WEIL sie im inneren das selbe Problem haben: kein Selbstwertgefühl.

Die weiblichen Narzissten drehen nicht so auf wie die männlichen und müssen z.b. nicht immer Aufmerksamkeit von irgendeinem Publikum haben, aber auch sie haben ein falsches Bild von sich selbst. Oftmals überblenden sie ihren inneren Mangel mit dem Bedürfnis extra gut auszusehen, besonders schlank zu sein oder sich eben besonders für andere aufzuopfern.

05.08.2020 15:46 • x 1 #5


nimmermehr
Zitat von Heike2018:

Sie ziehen sich an, gerade WEIL sie im inneren das selbe Problem haben: kein Selbstwertgefühl.

Die weiblichen Narzissten drehen nicht so auf wie die männlichen und müssen z.b. nicht immer Aufmerksamkeit von irgendeinem Publikum haben, aber auch sie haben ein falsches Bild von sich selbst. Oftmals überblenden sie ihren inneren Mangel mit dem Bedürfnis extra gut auszusehen, besonders schlank zu sein oder sich eben besonders für andere aufzuopfern.



Im narzissstischen Spektrum gibt es ja unterschiedliche Kategorien. Dass da nach Männlein und Weiblein unterschieden wird, ist allerdings nicht der Fall. Ich denke, das bezieht sich hier auf die histrionische Persönlichkeitsstörung, diese betrifft tatsächlich eher Frauen, aber es als weiblichen Narzissmus zu bezeichnen, ist schon eher se'xistisch in meinen Augen, denn es gibt auch durchaus männliche Histrioniker.

05.08.2020 15:50 • x 1 #6


M
Um es mal deutlich zu sagen: Mit dem Selbstwertgefühl hat das wenig zu tun, das kann ich echt nicht mehr hören.

Wer auf derlei Kaliber reinfällt, wird getäuscht und manipuliert, nach Strich und Faden. Das hat auch wenig mit der sog. Anziehung zu tun, dass Narzissten und Empathen sich gegenseitig anziehen, das ist schlicht und einfach Unsinn.
Wer rechnet schon damit, dass es so böse Menschen gibt, die einen als Recource benutzen und aussagen und einwickeln wie eine Spinne.

Es ist ein (böses)Spiel und diejenigen die darauf reinfallen, werden eingewoben wie in ein Spinnennetz. Dort kann man sich auch nicht mal eben so einfach befreien.

Es gibt gestandenen sehr selbstbewusste Persönlichkeiten, die auf so etwas reinfallen. Nicht umsonst täuschen NPSler auch den Staatsapparat.

Daher ist es auch ein großer Unterschied, ob man normalen Liebeskummer hat oder auf so eine Person herein gefallen ist. Denn der Schmerz ist mit normalem Liebeskummer nicht vergleichbar (Abhängigkeit).

05.08.2020 15:56 • x 3 #7


Heffalump
Zitat von Heike2018:
Mir geht es schon mein ganzes Leben lang auch so.

Lass dich doch diagnostizieren, dann hast du es schwarz auf beamtenbeige

05.08.2020 15:58 • x 2 #8


Heike2018
Zitat von nimmermehr:


Im narzissstischen Spektrum gibt es ja unterschiedliche Kategorien. Dass da nach Männlein und Weiblein unterschieden wird, ist allerdings nicht der Fall. Ich denke, das bezieht sich hier auf die histrionische Persönlichkeitsstörung, diese betrifft tatsächlich eher Frauen, aber es als weiblichen Narzissmus zu bezeichnen, ist schon eher se'xistisch in meinen Augen, denn es gibt auch durchaus männliche Histrioniker.


Das sind auch nur zwei Begriffe und die Autorin schreibt durchaus, dass es beides bei beiden Geschlechtern gibt. Ich glaube das ist historisch entstanden und davon geprägt, dass halt die Mehrzahl von narz. Frauen eher die weibliche Variante entwickelt und umgekehrt.

Haltet Euch bitte an den Begriffen nicht auf.
Wenn Du andere Wörter benutzen willst dafür, dann tu es.

05.08.2020 16:02 • #9


Heike2018
Zitat von MeineMeinung25:
Das hat auch wenig mit der sog. Anziehung zu tun, dass Narzissten und Empathen sich gegenseitig anziehen, das ist schlicht und einfach Unsinn.


Also etwas so als Unsinn abzutun, wovon viele Betroffen sind und worin sich viele wiedererkennen finde ich etwas überheblich ehrlich gesagt.

Es kann jeden treffen, weil die Übergänge zum Normalsein nunmal fließend sind.

05.08.2020 16:05 • #10


Heike2018
Zitat von T4U:
Lass dich doch diagnostizieren, dann hast du es schwarz auf beamtenbeige


schon passiert. Und sorry, aber ich kann mich nicht mit aufregen darüber.

Was bringt Euch dieses Frustablassen, jedes mal, wenn jemand Narzissmus sagt?

05.08.2020 16:08 • x 1 #11


Heike2018
Zitat von MeineMeinung25:
Um es mal deutlich zu sagen: Mit dem Selbstwertgefühl hat das wenig zu tun, das kann ich echt nicht mehr hören.


bei mir hat es definitiv damit zu tun.
Und trotzdem ist der Schmerz nicht vergleichbar, das stimmt!

05.08.2020 16:10 • #12


Heffalump
Zitat von Heike2018:
Was bringt Euch dieses Frustablassen, jedes mal, wenn jemand Narzissmus sagt?

Verallgemeinert, mir persönlich, sind diese Wesen in männlicher Form das Letzte, egal ob er sich den eigenen Dämonen stellt oder nicht. Weibliche Narzissten kenne ich nur eine - und die hab ich aussortiert.

05.08.2020 16:14 • #13


K
Zitat von Heike2018:
Wenn ich mich mal in meinem Körper wohl fühle und mich dann jemand anstarrt (sie schreibt anstarrt, nicht anschaut), gerade Männer, dann werte ich mich ab, finde mich hässlich, fett und widerlich. Es ist nicht das Gefühl: toll, die gucken mich an, sondern ich werde dann ganz unsicher und schäme mich.


Mir geht es schon mein ganzes Leben lang auch so. Zumindest bei fremden Männern fühle ich mich total schlecht, wenn sie mir nachschauen oder mich anflirten. So als hätte ich was falsch gemacht.



Die meisten Männer auf den Straßen können nicht vernünftig flirten, sondern verhalten sich unangenehm mit starren und klebrig/eklig hinterher schauen. Hey Baby, oder schlichtweg Fi.......? ist zudem kein Spruch, wo man sich wohl mit fühlt.

Hier ist also die Frage, was für Männer die Betroffene meint. Ich finde es völlig normal sich unwohl zu fühlen, wenn man übergriffig behandelt wird.
Um sowas zu erleben, muss man nicht mal nach Nex York fahren:



Das hat man je nach Viertel in jeder deutschen Stadt ebenso, wenngleich nicht ganz so plakativ wie in dem Video.


Die Frage ist wohl eher, ob du dich auch so unwohl fühlst, wenn jemand, der dir sympatisch ist dich freundlich anflirtet. Dann erst würde ich mir an deiner Stelle Gedanken über Selbstwert machen. Jedoch nicht bei allgemeinen Situationen.

05.08.2020 16:15 • x 1 #14


S
Zitat von Sacred_Life:
Manchmal frage ich mich, ob die Leute früher weniger gestört waren oder ob man heute einfach alles pathologisiert.

Kinder haben ADHS, Erwachsene je nach Kontext Borderline (meist Frauen), Narzissmus (meist Männer) oder Burn-out.

Auch wenn du sagst, dir geht es nicht um die Begriffe, sondern nur um das Phänomen, in dem du dich einfach wiedererkannt hast. Das verstehe ich auch, ich befürchte nur, dass man sich dann selbst schnell in eine Ecke stellt, die einen auch nicht unbedingt stärker und selbstbewusster macht.

Eigentlich hat es diese Störungen schon immer gegeben und Betroffene, die darunter leiden wurden halt schnell als böse Menschen hingestellt, Kinder waren halt schwer erziehbar usw. Der Unterscheid zu heute ist, dass es mehr wissenschaftliche Forschung auf diesem Gebiet gegeben hat und es mittlerweile viele therapeutische Ansätze gibt, mit denen gute Ergebnisse erzielt wurden. Denn man kann Persönlichkeitsstörungen und ADHS mittlerweile entgegentreten und den Betroffenen damit helfen, statt sie wie früher zu stigmatisieren.

05.08.2020 16:19 • x 2 #15


A


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