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Wenn sie mehr Geld hat

Y
Liebe Forenmitglieder,

mich würden mal eure Gedanken dazu interessieren.

Ich bin seit einigen Monaten in einer neuen Beziehung, beide getrennt mit Kindern, in meinem Fall eher einvernehmlich was Sorgerecht und Geld angeht, bei ihm großer Rosenkrieg. Er hat früher sehr gut verdient, sich nach der Trennung aber nen schlechteren Job in der Nähe der Kids gesucht, um besser für sie da zu sein, mit großen finanziellen Einbußen auch wg. Unterhalt, er macht zur Zeit sogar Miese. Kurz: bei mir bleiben monatlich einige Euro mehr übrig als bei ihm.
Ich freu mich über den Überfluss und baue mir gerade finanziell Rücklagen auf, das ist mir als Sicherheit für meine eigene Zukunft auch wichtig. Aber ich greife ihm auch ab und zu unter die Arme mit Einkäufen zB, oder indem ich anderweitig stillschweigend Kosten übernehme. Ich weiß von seinen Verwandten, dass er selbst früher großzügig gewesen ist zu den andern, und das wäre er natürlich auch gern mir gegenüber, aber es geht nicht.
Also einerseits will ich ihn auch unterstützen, andererseits will ich ihn nicht beschämen, das Thema ist ihm eh peinlich. Also besonders mal an die Männer: Was ratet ihr mir?

13.05.2021 14:52 • x 1 #1


Elfe11
Zitat von Yoda563:
Aber ich greife ihm auch ab und zu unter die Arme mit Einkäufen zB, oder indem ich anderweitig stillschweigend Kosten übernehme.


Mach' das nicht, das ist der Anfang vom Ende. Er respektiert und wertschätzt dich dann nicht mehr. Du machst dich damit klein und bettelt bedürftig um Liebe, Zuneigung und Bindung. Es kommt nicht so gut an.

13.05.2021 15:09 • x 3 #2


A


Wenn sie mehr Geld hat

x 3


Y
Ich weiß nicht, eigentlich ist das von mir nicht als Gegenpreis für Zuneigung gedacht
Meine Sorge ist eher, dass er sich dadurch kleiner fühlt und so ein Ungleichgewicht entsteht. Umgekehrt war es bei mir auch schon so, dass mir Freunde einen ausgegeben haben, wenn es bei mir knapp war, und sie deutlich mehr verdient haben. Ich finde das eigentlich selbstverständlich... zumindest in Maßen, so lange es nicht zu einer Erwartungshaltung wird.

13.05.2021 15:19 • x 1 #3


E
Aus der Überschrift entnehme ich, dass Du vor allem deshalb ein Problem damit hast, weil Du die Frau und er der Mann ist? Vergiss es. In einer Partnerschaft gibt jeder was er kann und will - unabhängig vom Geschlecht. Ich würde aber (auch unabhängig vom Geschlecht) dafür sorgen, dass es nicht zu einer finanziellen Abhängigkeit kommt. Ab und zu Einkaufen, ihn lecker zum Essen einladen oder auch mal den Großteil eines Urlaubs bezahlen ist doch völlig ok. Wenn Du nicht das Gefühl hast, ihn ohne diese Zuwendungen zu verlieren, ist das überhaupt kein Thema. Ansonsten: Sprecht ganz offen über das Thema Finanzen, auch wenn das wirklich fast das schwierigste Thema in Beziehungen ist. Wenn er nicht ständig von Dir eingeladen werden will, musst Du eben einen bescheideneren Lebensstil mit ihm fahren (Einkaufen im Aldi statt im Feinkost-Laden, Camping statt Hotel), was auch nicht schlecht ist, weil doch die meisten schönen Dinge zu zweit nichts kosten.
Ich war auch immer finanziell besser gestellt als meine Partner - Probleme machte eigentlich nur das Umfeld mit Sprüchen wie der lässt sich aushalten usw.
Umgekehrt würde keiner meckern, wenn ein wohlhabender Mann eine junge Frau zu einem teuren Urlaub einlädt oder das Essen bezahlt - das wird ja sogar gesellschaftlich erwartet. Wir leben 2021 und es sollte echt egal sein, welches Geschlecht der finanziell stärkere Partner hat!

13.05.2021 15:19 • x 13 #4


Gorch_Fock
Finger weg. Ganz ehrlich: Ein Mann sollte für sich und die Familie genug Geld haben. Gerade nach einer Scheidung fallen viele Kosten an. Sich hier arm zu rechnen ist ein beliebter Trick. Du wirst hier nur drauf zahlen, wenn er jetzt schon keine Einkäufe bezahlen kann. Gemeinsamer Nachwuchs oder mal Urlaub kannst Du so vergessen.
Und das Ungleichgewicht ist real, das spürt man selbst in den höheren Einkommensklassen.

13.05.2021 15:20 • x 2 #5


E
Zitat von Gorch_Fock:
Ein Mann sollte für sich und die Familie genug Geld haben

..das ist S. Kacksch.!

13.05.2021 15:22 • x 19 #6


Gorch_Fock
Seh ich nicht so, Emma. Wenn man gemeinsam heute etwas aufbauen möchte, sollten beide finanziell auf Augenhöhe agieren. In der Elternzeit muss ein Partner meist eh zuschiessen. Viel Spaß mit einem wirtschaftlich nicht leistungsfähigen Partner.

13.05.2021 15:25 • x 2 #7


Y
Umgekehrt wird halt das frühere Gehalt erst mal als Maßstab genommen, und er hat mich nie um Geld gebeten. Ich finde es sogar bewundernswert, dass er seine Karriere für die Kids aufgegeben hat, lieber so rum als ein wohlhabender Wochenendvater und ich weiß auch aus dem Freundeskreis, wie man ruiniert werden kann finanziell durch so ne Scheidung. Das nehm ich ihm schon ab und sehe ja auch, wie einfach er lebt.

Es kann auch wieder anders kommen, und ich hatte in meiner Ehe auch beides, mal hatte mein Ex mehr zur Verfügung, mal ich. Angefangen haben wir aber gemeinsam arm im Studium, das ist vielleicht der Unterschied.

Ich glaube auch nicht, dass gemeinsame Kinder ein Thema werden, zusammen haben wir drei, das reicht mir...

13.05.2021 15:26 • x 3 #8


E
Zitat von Gorch_Fock:
Wenn man gemeinsam heute etwas aufbauen möchte, sollten beide finanziell auf Augenhöhe agieren.

Ok, wenn ich mich also verliebe, sollte ich mir vorher eine Einkommensauskunft geben lassen? Und Du würdest echt nichts mit einer Frau anfangen, die Dir finanziell nicht ebenbürtig ist?
Wie ich die TE verstehe geht es hier ja nicht darum, dass er auf der Straße lebt und Sie einen Großkonzern managt, sondern eben darum, dass die eine etwas größere Sprünge machen kann, als der andere. Wenn er früher erfolgreich war und es tatsächlich nochmal zu Nachwuchs kommen sollte (muss es das?), kann er sich entweder wieder einen besseren Job suchen oder eben den Großteil der Erziehungsarbeit übernehmen, damit sie die Familie ernähren kann.
Aber soweit ich das verstehe, steht sowas ja noch gar nicht in der Planung.

13.05.2021 15:30 • x 3 #9


Gorch_Fock
Yoda, wenn Du an der Stelle seiner Ex gewesen wärst, weiß ich nicht, ob Du das so cool gefunden hättest. Das sind Strategien um nah am Selbstbehalt den Unterhalt zu drücken. Ich würde von solchen Menschen die Finger lassen den die Suppe löffelst Du am Schluss aus, in dem Du den Großteil der Alltagskosten tragen wirst. Aber jeder muß seine Erfahrungen machen

13.05.2021 15:31 • x 3 #10


hahawi
Ich würde es einfach so laufen lassen.
Erst, wenn Du das Gefühl hast, es könnte tatsächlich ein Problem sein oder er sich dahingehend äußert würde ich es ansprechen.
Wichtig ist, dass sich Deine Unterstützung halt nicht in zu großen Dimensionen bewegt.
Weniger wegen ihm, sondern wegen Deinem Gefühl, dass Du Dich ausgenutzt fühlen könntest.
Aber da einmal ein Einkauf oder mal ein Café, eine Pizza oder eine Kleinigkeit für seine Kinder finde ich nicht problematisch.

13.05.2021 15:33 • x 4 #11


Y
@Gorch_Fock

Nur, wenn man unterstellt, dass der Vater kein Interesse hat an den Kindern und es ihm nur um Finanzen geht. Klar kann es auch eine Strategie sein. Ebenso, wie man den Exfrauen gerne Gier unterstellt. Aber ich weiß, wie er mit seinen Kindern ist.

13.05.2021 15:35 • x 5 #12


Gorch_Fock
Emma, nein, aber ich würde def. drauf achten, dass hier Augenhöhe besteht. Denn das Ungleichgewicht kommt sehr schnell. Beispiel: Du bekommst ein sehr teures Geschenk. Und nun? Du wirst versuchen, es irgendwie gleichwertig zu erwiedern, auch wenn es Dein finanz. Limit belastet. Das ist oft ein schleichender Prozess, der am Anfang nicht auffällt

13.05.2021 15:35 • #13


E
Zitat von Gorch_Fock:
Beispiel: Du bekommst ein sehr teures Geschenk.

Wenn ich ein sehr teures Geschenk bekomme, freue ich mich und gebe mir einfach sehr viel Mühe, um meinem Partner (oder auch nur Freund) bei nächster Gelegenheit ein besonders aufmerksames Geschenk zu machen. Jemandem ein schönes Picknick gestalten finde ich ein nicht teures aber sehr nettes Geschenk. Ein mittelloser Partner hat mir mal einen Song geschrieben und am Geburtstag präsentiert - kostet nix und ich war begeistert. So lange man sich liebt und die Wertschätzung nicht in Geldwert aufgerechnet wird, muss finanzielles Ungleichgewicht kein Problem sein.
Vielleicht bin ich da aber auch nur ein verstrahlt romantischer Hippie. Wenigstens in Liebesdingen sollte der Kapitalismus mal Pause machen.

13.05.2021 15:40 • x 13 #14


Gorch_Fock
Find ich auch sehr süße Idee, Emma. Hier kommt sicherlich auch einfach dazu, welchen Lebensstil man gewöhnt ist oder anstrebt. Wenn man einfach einen wachen Blick hat und die Punkte erkennt wird auch jeder in der gewählten Beziehung glücklich sein.

13.05.2021 15:46 • #15


A


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